Fanfic: Crossworlds
"WoistsiewoistsieistdieKatzenochda?"
"Wenn du deine nette Amazonenfreundin suchst, die mußte leider schon gehen.
Aber wenn du willst kannst du ihr ja folgen." Akane´s Stimme triefte vor
Mißachtung.
"Uhm, nein danke, ich glaube ich..." Ihr Blick fiel auf den Panda, welcher
die Ramen in Rekordzeit verputzte. "Hey, du verfressener Sack, das sind nicht
nur deine." In Kürze war die übliche Panda/Tochter Schlägerei um das Essen
im Gange.
Akane schüttelte nur den Kopf und griff nach ihrer Schale.
Draußen vorm Fenster saß Neko-Shampoo und sah hinein. Als Akane die Nudeln
aß maunzte sie und kratzte an der Scheibe, aber niemand hörte sie.
Die Katze sprang von der Fensterbank und lief in die Nacht hinaus. Kurze Zeit
später war sie beim Nekohanten angekommen. Cologne staunte nicht schlecht als
sie ihre Urenkelin sah. "Shampoo? Was ist passiert? Warum bist du nicht
bei deinem Bräutigam?"
Die Katze stieß eine Abfolge von wehleidigen Maunztönen aus, bis Cologne sie
zurückverwandelte. "Shampoo hat sich bemüht, aber Küchenzerstörerin hat
alles ruiniert."
"Hat das Paralyse-Pulver in den Ramen denn nicht gewirkt?"
"Nein, bevor alle essen konnten ging Ärger schon los. Außerdem hat Akane
Schale für Airen genommen. Shampoo überlegen ob sie nicht dummen Jungen
mit Holzschwert zu Dojo schicken soll, würde zu Küchenzerstörerin passen."
Cologne machte ein nachdenkliches Gesicht, wenn Akane wirklich die Schale
mit dem Liebestrank genommen hatte, dann könnte es in Zukunft Ärger geben.
Zurück im Tendo-Dojo. Der Panda lag bereits am Boden und schlief, jedenfalls
sah es so aus als ob er schlief. Soun hatte über leichte Übelkeit geklagt
und war verschwunden.
Ranma putzte die letzten Reste aus den Schalen. Auch sie hatte so ein
merkwürdiges Gefühl im Magen. "Dabei hab ich Akane´s Essen doch nur gerochen.
sie wird immer schlimmer anstatt besser," dachte sie zu sich selber.
Akane wischte sich den Schweiß von der Stirn. "Irre ich mich, oder ist es
hier irgendwie heiß drin?"
"Muß eine Nebenwirkung von dem Geruch deines Essens sein." "Meine Güte, warum
schmerzen meine Muskeln denn so?" dachte sie zu sich selber.
"Ha ha, wirklich komisch." Akane wischte sich wieder über sie Stirn. "Hier
IST es heiß drin, puuh, wie in der Sauna. Ich glaube ich brauche eine kalte
Dusche." Sie stand auf und verschwand die Treppe rauf.
Ranma blickte ihr hinterher und gähnte. Aus irgendeinem Grund war sie
komisch träge heute Abend. "Dabei hätte es so gut laufen können," dachte
sie. "Wenn Akane nur nicht so verdammt eifersüchtig wäre. Und mit dem
Nanniichuan hätte ich endlich mal wieder als Junge baden können." Sie
seufzte.
Dann erstarrte sie. Das Instand-Nanniichuan. Akane hatte es zerrissen und
war nun voll von dem Pulver. Wenn sie jetzt kalt duschte...
Ranma sprang auf und rannte die Treppe rauf. Das heißt, sie wollte
aufspringen, aber irgendwie spielten ihre Muskeln nicht ganz mit. Als wenn
sie Gewichte an den Gliedern hätte ging sie die Treppe rauf.
"Bis jetzt hab ich noch nichts schreien hören. Dann ist es noch nicht zu
spät." Sie öffnete langsam die Tür zum Umkleideraum, das Bewegen viel ihr
immer schwerer.
"Akane," rief sie. "Geh von dem Wasser weg. Du bist voller Jusenkyo-Pulver."
Keine Antwort. "Vielleicht ist sie durch den Schock ohnmächtig geworden?"
dachte Ranma zu sich selber. Sie wurde enttäuscht. Als sie das
Badezimmer betrat stand Akane da, nackt und als Mann, und starrte sich im
Spiegel an. Als er das Geräusch der Tür hörte drehte er sich um.
Ranma hielt sich im Türrahmen fest, ihre Beine begannen unter ihr
nachzugeben. "Akane, schnell, in das heiße Wasser."
Akane trat einen Schritt auf sie zu. Ein merkwürdiges Glitzern lag in
seinen Augen.
"Akane, ich weiß das du mich dafür haßt, aber diesmal kann ich wirklich
nichts dafür. Du hast die Packung selber zerrissen."
Akane trat noch einen Schritt auf sie zu. Seine Stimme klang irgendwie
komisch. "Ich weiß das du nichts dafür kannst. Weißt du, habe ich dir schon
mal gesagt wie gut du als Mädchen aussiehst?"
Ranma´s Beine gaben endgültig unter ihr nach. Ungläubig starrte sie Akane
an. "Akane? ... was zum ... was ist mit dir los?"
"Du hast mich doch immer als Machoweib bezeichnet, oder? Ich glaube es wird
Zeit, das ich dir zeige wie recht du damit hast."
Er trat noch einen Schritt näher.
Cologne hatte das Gefühl, das sie Japan bald verlassen sollten, als sie
Ranma´s Schreie hörte.
----------Flashback----Ende-----------
Langsam verzog sich die Wolke, welche sich vor den Mond geschoben hatte.
Ranma Saotome stand noch immer regungslos da, und die Wellen unter ihm
brachen sich noch immer an der Brandung. Nichts hatte sich verändert, und
doch war so vieles anders.
Kurz nachdem es passiert war, hatte die Wirkung der Droge, unter dessen
Einfluß Akane stand, nachgelassen. Aus ihren Augen blickte der absolute
Terror, als sie sah was sie getan hatte. Mit Tränen in den Augen war sie aus
dem Haus geflüchtet, und ließ Ranma zurück, blutend und mit zerrissener
Kleidung.
Ranma konnte es ihr nicht verdenken. Akane hatte genauso gelitten wie er.
Als sie am nächsten Tag zurückkam, konnte sie ihm nicht ins Gesicht sehen.
Sie war bleich, und ihre Stimme war nur ein Flüstern.
Ranma haßte sie nicht. Akane hatte nicht unter freiem Willen gehandelt, und
er hatte die Wirkung von Shampoo´s Drogen selber oft genug verspürt um
zu wissen, das man sich dagegen nicht wehren konnte. Nein, er haßte Akane
nicht, sie litt genauso wie er.
Aber er haßte seinen Vater. Und Akane´s Vater. Waren die zwei Idioten etwa
besorgt gewesen? Keine Spur, gefeiert hatten sie, das ihre Kinder sich
endlich ihre Liebe eingestanden hatte.
Es war das erste Mal gewesen, das er Soun Tendo zusammengeschlagen hatte.
Genma hatte sich seitdem nicht wieder blicken lassen.
Shampoo hatte tatsächlich die Nerven sich am nächsten Tag wieder blicken
zu lassen und ihn auf ein Date zu fragen. Ranma hatte sie nicht geschlagen,
aber er hatte sie sehr eindrucksvoll überzeugt Japan zu verlassen, so schnell
wie möglich. Shampoo hatte sich gewehrt, aber schließlich hatte Cologne ein
Machtwort gesprochen. Sie hatte sich bei Ranma entschuldigt, und seitdem
hatte er nichts mehr von den Amazonen gehört.
Ryoga´s Reaktion war zu erwarten gewesen. Natürlich hatte er Ranma die Schuld
an allem gegeben. Er war wie ein Berserker auf ihn losgegangen. Ranma hatte
ihn besiegt, wie schon so oft, immer wieder, immer wieder. Egal was er tat,
Ryoga stand wieder auf. Zum ersten Mal seit Saffron mußte Ranma all sein
Können aufbringen. Ryoga hatte es nur knapp überlebt.
Mit Kuno hatte er auch gerechnet. Ranma fragte sich nur wie er davon erfahren
hatte. Wahrscheinlich Nabiki.
Ukyo hatte getobt. Sie hatte ihn beschuldigt, beleidigt, ihm Wörter an den
Kopf geworfen wo er nicht wußte das Ukyo sie überhaupt kannte. Dann war sie
gegangen. Sein Einziger Freund aus Kindertagen hatte ihn verlassen, einfach
so. Nie hatte Ranma dringender jemanden zum Aussprechen gebraucht als jetzt.
Aber das war noch nicht das Schlimmste. Das Schlimmste waren die zwei
Menschen, die er genauso liebte wie Akane, nur auf andere Weise: Seine
Mutter und Kasumi.
Kasumi hatte nur ein Gute Güte abgelassen, und dann hatte sie gesagt das
sich soetwas vor der Hochzeit nicht gehöre, und das wars. Aber seitdem
lächelte sie nicht mehr, wenn sie Ranma ansah. Ranma wußte, das sie ihm die
Schuld für das Geschehene gab, und es schmerzte.
Dann war da seine Mutter. Nodoka hatte ihn stirnrunzelnd angesehen, und
gesagt das so ein Verhalten nicht sehr männlich sei. Dann hatte sie sich
scheiden lassen, und Ranma als ihren Sohn aberkannt. Sie hat gesagt, das sie
ihn nicht umbringen werde, aber das sie nicht länger seine Mutter sein wolle.
Ranma hatte erst zwei Mal in seinem Leben geweint, wenn man mal von seinen
Kindertagen absah. Einmal, als Akane in Jusendo fast gestorben wäre, und
einmal als sie ihn vergewaltigt hatte. Als ihn seine Mutter verließ weinte
er ein drittes Mal.
Akane weinte mit ihm. Er hatte ihr längst vergeben, und sie klammerten sich
aneinander, weil es sonst niemanden gab an den sie sich halten konnten.
Aber Akane hatte sich selbst nicht vergeben, und am nächsten Tag hatte sie
sich die Pulsadern aufgeschnitten. Seitdem lag sie im Krankenhaus, und Ranma
hatte ein viertes Mal geweint. Diesmal alleine.
Soun Tendo hatte getobt, er hatte Ranma die Schuld gegeben und