Fanfic: Der Einsteiger 04 - Teil 1
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reagierten nicht grade gut darauf. Ihre Gedanken waren recht unterschiedlich.
Kasumi:
Niemand kann wirklich sagen was hinter Kasumi´s Stirn vorgeht. Aber sie war
die Älteste von den Dreien, und Kasumi wußte das damit am wahrscheinlichsten
sie mit Ranma verlobt werden würde. Kasumi war sehr traditionsbewust, und
wenn ihr Vater das Versprechen wirklich auf die Familienehre gegeben hatte,
dann mußte es eingehalten werden. Im Notfall würde sie sich einverstanden
erklären sich mit Ranma zu verloben. Aber nur im Notfall, denn Ranma war
zwei Jahre jünger als sie, und jüngere Männer waren so langweilig. Außerdem
fand sie Tofu Ono nett, und eine bestehende Verlobung würde jede andere
Beziehung ausschließen.
Nabiki:
Es ist nicht leicht zu erkennen was Nabiki wirklich denkt. Gegen einen
Hausgast hatte sie eigentlich nichts, solange er bezahlte. Was sie störte
war, das die Gefahr bestand mit diesem Ranma verlobt zu werden. So etwas
war in ihrer Karriere nicht vorgesehen. Natürlich hätte sie irgendwann
geheiratet, jemanden mit viel Geld. Aber nicht zu so einem frühen Zeitpunkt.
Und erst recht keinen mittellosen Kampfsportler. Wenn ihr Vater recht hatte,
und Ranma und Genma waren zehn Jahre auf Trainingsreise gewesen, dann hatten
sie weder viel Geld noch Besitztümer.
Andererseits, wenn Ranma ein guter Kämpfer war, dann konnte sie ihn gegen
andere Sportler antreten lassen und die Wettsummen kassieren. Wenn er gut
aussah konnte sie Fotos von ihm an die Schülerinnen von Furinkan verkaufen.
Oder sie könnte ihn als Bodyguard engagieren.
Akane:
Ihre Gedanken waren einfach. Ranma war ein Junge, das hieß er war ein
Perverser wie alle anderen auch.
Insgesamt war also keine von ihnen sonderlich erpicht auf diese Verlobung.
Nabiki: "Dad, hab ich das richtig verstanden? Du hast diesen Ranma nie zuvor
gesehen, aber willst trotzdem das er eine von uns heiratet?"
Soun: "Nun ... äh ... Ja."
Akane: (verschränkt die Arme)"Ohne mich!"
Kasumi: "Ich weiß ja das immer nur unser Bestes willst, Vater. Aber hättest
du uns nicht etwas früher davon erzählen können?"
Soun: "Ich habe auch erst heute davon erfahren das mein alter Freund Saotome
uns besuchen kommt. Er sollte eigentlich jeden Tag hier eintreffen."
Nabiki: "Ich glaube was Kasumi sagen wollte ist, du hättest uns sagen sollen
das dieses Versprechen überhaupt besteht."
Soun: (verlegen)"Hehehe, das habe ich über all die Jahre ganz vergessen
gehabt."
Nabiki: "Wie bist du überhaupt auf die Idee gekommen? Was würdest du machen,
wenn dieser Genma auch nur eine Tochter hätte?"
Soun: (zuckt mit den Schultern)"Zum Glück hat Genma einen Sohn. Vielleicht
hatten wir damals etwas zuviel Sake getrunken, aber ein Versprechen
ist nunmal ein Versprechen."
Nabiki: ^Etwas zuviel Sake? Übersetzung: Kurz vor Verlust der
Muttersprache.^
Akane: "Ich pfeif auf dein Versprechen. Ich werde keinen Jungen heiraten!"
Nabiki: (schnippisch)"Du kannst auch gerne ein Mädchen heiraten."
Akane: (ärgerlich)"So habe ich das nicht gemeint, und das weißt du ganz genau.
Wenn es ein richtiger Mann wäre, wäre das was ganz anderes."
(fängt an von Tofu zu träumen)
Kasumi: "Beruhigt euch doch wieder. Es gibt keinen Grund sich zu Streiten.
Warten wir doch erstmal ab wenn dieser Ranma kommt, dann finden wir
sicher eine Lösung die uns allen gerecht wird."
Akane: "Pah! Sicher kann er es gar nicht erwarten uns gleich alle drei zu
heiraten."
Kasumi: (tadelnd)"Akane, es ist nicht nett so über jemanden zu reden den man
noch nie gesehen hat."
Nabiki: "Ich finde, dafür das Ranma noch gar nicht da ist, hat er schon genug
angerichtet. Wir können uns mit dem Problem auseinandersetzen wenn
es da ist. Wenn ihr mich jetzt entschuldigt, ich habe noch ein paar
Geschäfte zu erledigen."
Sie stand auf und verschwand die Treppe hinauf. Akane erhob sich ebenfalls.
Sie sah stirnrunzelnd auf ihren Vater und ging dann in Richtung Dojo,
wahrscheinlich mußte sie erst wieder Frust abarbeiten.
Kasumi: (steht auch auf)"Wenn wir bald Gäste erwarten sollte ich vielleicht
zusätzliche Vorräte einkaufen gehen."
Soun blieb allein zurück. Er hatte sich so auf die Vereinigung der Schulen
gefreut, aber seine Töchter schienen diese Freude nicht zu teilen. Trotzdem
wußte er das jede von ihnen die Verlobung eingehen würde wenn er es
verlangte. Auch wenn Nabiki ihn ruinieren, und Akane ihm später alle Knochen
brechen würde.
Er seufzte und begann das alte Shogi-Brett zu suchen, mit dem er und Genma
damals so viele Stunden verbracht hatten.
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Nerima, einige Kilometer vom Tendo-Dojo entfernt.
Ryoga: "Endlich! Was glaubst du, wie lange ich dieses Haus nicht mehr gesehen
habe?"
Jeremy: "Ich weiß nicht. Wie lange?"
Ryoga: "Ich weiß es auch nicht, aber auf jeden Fall zu lange."
Es hatte einige Zeit gedauert bis sie Ryoga´s Adresse gefunden hatten, aber
schließlich standen sie doch vor dem Haus der Hibiki´s. Ryoga griff sich in
die Tasche. Dann in die Andere. Dann setzte er den Rucksack ab und suchte in
den Seitenfächern.
Ryoga: "Wo hab ich nur die Schlüssel gelassen...?"
Jeremy verdrehte die Augen.
Ryoga: "Ich find´ ihn nicht. Macht nichts, wir haben immer einen Reserve-
schlüssel hier versteckt."
Er hob den großen Blumentopf neben der Tür an und nahm einen Schlüssel
darunter weg. "Für Notfälle." Dann schloß er auf. Das heißt, er wollte
aufschließen.
Ryoga: (wundert sich)"Merkwürdig. Es war gar nicht abgeschlossen. Naja, meine
Eltern werden es wohl vergessen haben. Komm, ich zeig dir mein
Zimmer."
Jeremy folgte Ryoga in die Wohnung. Zuerst landeten sie im Wohnzimmer. Dann
in einer Besenkammer. Schließlich hatte Ryoga eine Tür gefunden, vor der in
großen Buchstaben sein Name stand.
Ryoga: "Diesmal bin ich mir aber sicher, das das mein Zimmer ist."
Jeremy: "Da könntest du sogar recht haben."
Ryoga verfehlte die Ironie in den Worten und öffnete die Tür. Er blieb so
abrupt stehen das Jeremy gegen seinen Rücken lief.
Ryoga: (überrascht)"Mom?"
Eine Frau, mitte Dreißig mit dunkelgrünem Haar, drehte sich um. "Ryoga? Bist
du das?"
Ryoga: "Mom!"
Er lief auf seine Mutter zu und umarmte sie stürmisch. Frau Hibiki wirbelte
ihren Sohn wie eine Puppe durch die Luft. "Ryo-chan, ich hab dich ja seit
Ewigkeiten nicht mehr gesehen." Sie setzte Ryoga wieder ab und strich ihm
durchs Haar. "Laß dich mal anschauen. Geht´s dir auch gut? Wo kommst du her?"
Ryoga: "Sicher geht´s mir gut. Und ich komme (deutet hinter sich) durch die
Tür!"
Ryoga´s Mutter: "Durch was für eine Tür? (dreht sich um) Merkwürdig, ich
könnte schwören das die Tür eben noch auf der anderen Seite war. Und
wer ist der Junge da?"
Ryoga: "Darf ich bekannt machen? Mom, das ist Jeremy. Jeremy, das ist meine
Mutter."
Jeremy verbeugte sich artig. "Sehr erfreut."
Ryoga: (zu seiner Mutter)"Er hat mir geholfen nach Hause zu finden. Ich hab
mich mitten in China verlaufen."
Ryoga´s Mutter: (zu Jeremy)"Du weißt ja gar nicht was du uns für einen
Gefallen getan hast. Wir Hibiki´s haben leichte Probleme mit unserer
Orientierung. Darf ich dich zum Essen einladen?"
Jeremy: "Ja, das ist mir auch schon aufgefallen. Und die Einladung nehme ich
gerne an, aber ich möchte keine Umstände bereiten."
Ryoga´s Mutter: "Unsinn, das tust du nicht. Im Gegenteil, ich freue mich wenn
ich mal wieder für jemand anderes kochen kann."
Ryoga: "Und nach dem Essen brauch´ ich ein Bad. Ein schönes heißes Bad im
eigenen Furo."
Ryoga´s Mutter: "So wie du aussiehst hast du das auch nötig. Und dein Freund
auch. (schaut sich verwirrt um) Wo war noch mal die Tür?"
Jeremy deutete wortlos zu Ausgang.
Ryoga: "Wo wir grad´ dabei sind, Mom. Weißt du wo Dad ist?"
Ryoga´s Mutter: "Der ist Dienstag zum Zigaretten holen gegangen. Er sollte
Ende nächster Woche wieder hier sein."
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