Fanfic: In dieser endlosen, von Trauer zerfressenen Nacht II

Chapter: In dieser endlosen, von Trauer zerfressenen Nacht II

Ranma.


Sie ballte ihre Hand zu einer stahlharten Faust.


Wut durchzog ihren Körper, ließ ihre Haut kribbeln, ihre Lippen beben. Sie musste schon wieder an ihn denken, ihre Gedanken hatten sich losgerissen und langsam zu ihm geschlichen, ohne, dass sie es bemerkt hatte. Und das machte sie zornig, wie sie es nie auf Ranma gewesen war. Wie konnte das, was sie von ihrem Schlaf abhielt, so gemein zu ihr sein und dann ihre Gedanken beschäftigen?


Ihre Finger krallten sich in das Bettlaken, ihre Zähne drohten ihre Unterlippen zu durchbohren. Und langsam, ganz vorsichtig und behutsam krochen die Gefühle in ihr hoch - aus dem tiefsten Loch, dass sie hatte schürfen können - , die sie am meisten hasste, die sie am meisten aufbrachten.


Gefühle, die sie ihm Blicke zuwerfen ließen, wenn er es nicht sah, die sich um ihn sorgen ließen, kämpften er einmal mehr um ihre Verlobung.


Ihre Augen weiteten sich vor Erschrecken. Von der Erkenntnis, dass sie glücklich um diese Verlobung war. Mit niemand anders, als mit ihm wollte sie verlobt sein, mit ihm, der so süß aufschauen konnte, dass sie zu zucken begann, ihm um den Hals zu fallen; dessen kraftvoller und schöner Körper sie mehr erregte, als es je ein Körper zuvor geschafft hatte. Wie sehr wünschte sie, in diesen Armen zu liegen, die sie manches Mal gerettet hatten.


Plötzlich wusste sie, dass sie doch nur ein kleines, schwaches Mädchen war, dass sie sich an eine solche Schulter, wie die von ihm, lehnen, dass sie von ihm geküsst werden wollte.


Sie fuhr auf. Erstarrt von ihren willenlosen Gedanken; von Gefühlen, die sie nicht mehr kontrollieren konnte.


Ihre Wangen glühten heiß – sie wollte seine weichen Lippen, seine Kraft, seinen heißen Atem auf ihre Haut spüren. Sie wollte, dass er sie von ihrer Sehnsucht befreite, von der sie glaubte, das sie sie in dieser endlosen, von Trauer zerfressenen Nacht quälten.


Von Trauer? Ja, sie war traurig, sie hatte auf einmal Angst, dass sie diese Momente nie, niemals erleben würde, in denen sie vereint waren, in denen sie voneinander wussten - von den Gefühlen des anderen.


Was sollte nur tun? Sie wusste, wie sehr sie seine Ablehnung schmerzen würde, wie tief die Wunde wäre, wie lange sie bräuchte, um zu heilen; wie sehr sie ihn hassen würde...


Fast ohnmächtig von Angst, Sehnsucht und Liebe, die sie erfasst hatten, um sie nicht mehr los zu lassen, sank sie zurück in ihr Kissen.


Eine Träne schimmerte im klaren Mondlicht.




°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°


Egentlich sollte dies eine einmalige Aktion bleiben, aber es hat mich gereizt, eine Fortsetzung zu schreiben - also, wenns weiter gehen soll - irgendwo am Ende dieser Leitung findet ihr mein offenes Ohr ;)
Search
Profile
Guest
Style