versteht
das besser als ich. Aber das gibt dir nicht das Recht jemanden zusammenzu-
schlagen."
Jeremy: "Das ausgerechnet aus deinem Mund zu hören. Du warst es doch der
immer alle Probleme mit Gewalt lösen will."
Ranma sah ihn enttäuscht an. "Glaubst du das wirklich von mir?"
Jeremy: "Was war den immer mit Ryoga? Und Mousse? Und Kuno? Und Sanzenin?
Und dem Heini mit dem Tee? Hast du da etwa versucht die Sache mit
Reden aus der Welt zu schaffen?"
Ranma überlegte. Dann stieß er ein kurzes trockenes Lachen aus. "Kein Wunder
das du es so siehst. Du hast ja nur die Kämpfe aus meinem Leben
mitgelesen." Er deutete Jeremy sich zu setzten. "Komm, ich versuche mal es
dir zu erklären." Jeremy pflanzte sich neben ihn aufs Futon.
Ranma: "Aus deiner Sicht hast du natürlich Recht. Ryoga, Kuno, Mousse, und
mit allen anderen habe ich mich nur geschlagen wenn wir Probleme
hatten.
Aber sie alle sind Kämpfer wie ich, mehr oder weniger. Alles Martial
Artists mit hohem Können. Sogar Akane gehört mit in diese Liga, und
wenn du so weitermachst du auch bald. Sato gehört nicht dazu, auch
wenn er manchmal so tut, aber er ist nur ein kleiner Hinterhof-
schläger.
Als Kampfsportler hast du eine gewisse Verantwortung deinem Können
gegenüber. Du bist stärker als die meisten anderen, und
dementsprechend mußt du dich auch verhalten. Du kannst nicht
rumlaufen und Leute zusammenschlagen, nur weil dir ihre Nasen nicht
gefallen.
Vielleicht ist es auch etwas meine Schuld weil ich es dir nicht schon
her gesagt habe. Aber ich und alle anderen, wir prügeln uns nur mit
uns selber, nie mit Schwächeren. Das verbietet der Ehrenkodex, der
Bushido. Sogar Akane hält sich daran, sonst würden ihre Mitschüler
nicht nur mit ein paar blauen Flecken davon kommen. Einzig mit Kuno
macht sie ernst, und letztens auch mit dir, weil sie genau gespürt
hat das du in ihrer Klasse bist.
Aber bei solchen normalen Menschen wie Sato darfst du das nicht tun,
auch wenn sie es verdient hätten. Verstehst du?"
Jeremy brauchte einige Zeit bis er das verdaut hatte. Sowas Tiefgründiges hätte
er nie von Ranma erwartet. Dann nickte er langsam. "Ich glaube ... Ich
glaube ich weiß was du sagen willst."
Auf Ranma´s Gesicht erschien wieder sein übliches, überhebliches Grinsen.
"Gut. Ich halte es nämlich nicht lange durch so ernst zu sein." Das Lachen
verschwand wieder. "Aber eines verstehe ich noch nicht. Was stört dich so
an den Fotos die Nabiki verkauft?"
Jeremy: "Die Frage könnte ich zurückgeben. Was stört dich nicht daran?
Du hast doch gesehen wie sie mich ablichtet, oder? Und Hälfte der
Jungs kaufen diese Bilder, einschließlich Sato, und ich will nicht
wissen was sie damit machen wenn sie Zuhause sind.
Allein schon der Gedanke, das sie über meine Frauform phantasieren,
igitt. Wie kannst du nur so Cool dabei bleiben?"
Ranma: "Mich stört das einfach nicht. Sollen die sich doch mit den Fotos
einen runterholen, bin ja schließlich nicht ich die da auf dem Bild
zu sehen ist. Wenn Nabiki solche Fotos von mir als Junge verkaufen
täte, dann würde die Sache ganz anders aussehen."
Jeremy: "Hmm, ich sehe worin wir uns unterscheiden. Du hältst deinen
weiblichen Körper nicht für dich selbst. Ich tue das schon. Auch
wenn ich mich immer als Junge fühle, der Mädchenkörper ist genau so
meiner wie der Jungenkörper auch. Und an meinem Körper hat niemand
was zu suchen."
Ranma schien einen Moment lang zu überlegen. "Es kommt immer auf die Sicht
der Dinge an. Wieso meint du das der Mädchenkörper auch du bist, du bist
als Junge geboren worden?"
Jeremy: "Ich bin vielleicht nicht darin geboren worden, aber das Äußere
ändert nicht den Menschen der ich innen drin bin. Solange in dem
Körper immer noch ich stecke, solange bin ich auch die Person. Egal
ob männlich oder weiblich. Wer anderes als wir Beide weiß besser
das es nicht Äußerlichkeiten ankommt?"
Ranma: "Hmmm ... So habe ich das noch nie gesehen."
Jeremy: "Ist ja auch eigentlich unwichtig. Ich weiß nur das es mich stört,
das Nabiki diese Fotos verkauft, und das ich so bald wie möglich was
dagegen tun werde."
Ranma: "Ich glaube nicht das du es ihr einfach ausreden kannst, durch gute
Worte hat sie sich noch nie überzeugen lassen."
Jeremy: "Ich weiß. Ich werde sie einfach dazu zwingen."
Ranma: (stirnrunzelnd)"Was habe ich dir grade über den Bushido erzählt?"
Jeremy: "Nicht mit Gewalt. Und auch nicht Nabiki direkt, ich werde einfach
dafür sorgen das die anderen ihr keine Bilder mehr abkaufen. Das wird
ihr sehr viel mehr wehtun als alles andere."
Ranma: "Um das zu schaffen müßtest du ihnen schon sagen das Jessica in
Wirklichkeit ein Junge ist. Und ich will nicht das der Fluch diesmal
öffentlich bekannt wird."
Jeremy setzte seine beste Xellos-imitation auf. "Keine Bange, das werde ich
auch nicht. Vertrau mir einfach."
Ranma: "Das haben schon viele gesagt, und meistens ging es in die Hose.
Aber laß dir noch einen Tipp geben: Nabiki ist zwar kein Martial
Artist, aber ihre eigenen Waffen beherrscht sie wie keine zweite.
Von der Gerissenheit und Hinterhältigkeit steht sie der alten
Mumie nichts nach."
Jeremy: (zuversichtlich)"Ich paß schon auf. Und, ein wenig kenn´ ich mich
in dem Gebiet auch aus." ^Was daran liegt das meine Welt lange nicht
so ehrlich ist wie diese. Leider.^
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Einige hundert Kilometer weit weg von Tendo-Dojo, mitten in einer abgelegenen
Provinz ich China, in einem unbekannten Dorf mit Namen Joketsuzoku.
Drei sehr alte und sehr häßliche Amazonen saßen zusammen und diskutierten
ein Problem.
Mascara: *Bist du dir in dieser Sache wirklich sicher? Wenn du dich täuschst
kann das ernste Konsequenzen haben.*
Cologne: *Hundertprozentig sicher. Ich mag zwar noch ein Kind gewesen sein,
aber du selber hast Pu doch auch kennengelernt. Ihre Ausstrahlung
ist unverwechselbar. Und Jessica hatte die Gleiche.*
Comb: *Nun gut, Jessica hat also die gleiche Unregelmäßigkeit in ihrer Aura
wie deine Zeitwächterin, aber was hat das mit Happosai zu tun?*
Cologne: *Happosai hat vor vielen Jahren mehrere magische Artefakte von uns
gestohlen, darunter eines welches es dir ermöglicht durch Raum und
Zeit zu reisen. Der Nanban-Spiegel. Besagter Spiegel wurde uns von
der Zeitwächterin selbst anvertraut, um zu verhindern das andere
durch Zeitreisen Schaden im Zeitstrom anrichten.*
Mascara: *Wenn also Jessica nicht von Pu selber durch die Zeit geschickt
wurde, was ich für sehr unwahrscheinlich halte, dann ist sie im
Besitz des Spiegels. Und es ist unsere Aufgabe den Spiegel zurück zu
holen. Und seine Besitzerin zu töten, weil sie unser Vertrauen
mißbraucht hat und, nach ihrer Aura zu urteilen, den Spiegel schon
benutzt hat.*
Cologne: *Wenn sie nicht sogar mit Happosai zusammenarbeitet.*
Mascara: *Ich glaube nicht. Kein weibliches Wesen würde freiwillig bei diesem
Perversen bleiben. Aber sie könnte längere Zeit mit ihm zusammen
gewesen sein, als sie den Spiegel gestohlen hatte. Es würde ihr
seltsames Wissen über Ki erklären.*
Comb: *Was macht euch so sicher das Jessica nicht im Auftrag von Pu gehandelt
hat? Oder das sie durch den Raum gereist ist, du hast doch gesagt
das würde das gleiche Muster erzeugen?*
Cologne: *Du hast die Wächterin der Zeit nie kennengelernt, sie verschwand
kurz vor deiner Geburt. Ich selbst war noch ein junges Mädchen, in
der Zeit als sie in unserem Dorf weilte. Pu war immer eine
Einzelgängerin, sie würde nie mit jemanden zusammenarbeiten.*
Mascara: *Genau meine Rede. Was die Möglichkeit der Raumreise betrifft, die
Fähigkeit hat der Spiegel auch. Aber du müßtest den Ort kennen an
den er dich bringen soll. Sehr unwahrscheinlich.*
Cologne: *Dann sind wir uns also einig. Wir werden Jessica ausfindig machen,
den Spiegel wieder an uns bringen, und sie für ihre Taten hinrichten.
Und sollte Happosai tatsächlich in ihrer Nähe sein, dann wird auch
er unseren Zorn spüren.*
Mascara: *Und ich glaube, ich weiß auch schon wer mehr als willig sein wird,
Jessica zu verfolgen. Lo-Xion hegt noch immer einen Groll gegen sie.*
Fortsetzung folgt...
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Anmerkungen des Autors:
Hat diesmal ein wenig gedauert, das Kapitel, was? Ist dafür aber auch ein
wenig länger.