Fanfic: China, wir kommen! III
Versprechen, das sie Ranma im Flugzeug gegeben hatte.
Sie blickte zu ihm hinüber – er putzte sich gerade, das so drollig aussah, dass sie unwillkürlich lächeln musste. Doch sofort musste sie wieder an das Wasser denken, das neben dem Bett bereit stand. Sie hatte gar keine andere Wahl, sie konnte ihn ja nicht so lassen. Obwohl er so sehr viel erträglicher war. Sie schüttelte den Kopf – sie musste es tun. Letztendlich würde es auf dieser Reise bestimmt noch mehr Situationen geben, in der er wieder ein Mädchen war – das war einfach unvermeidbar.
Sie schob sich die Kissen im Rücken zurecht und dann rief sie:
„Ranma, he Ranma – mein Kleiner – komm zu Akane..“ und machte eine lockende Handbewegung.
Dieser tippelte mit einem dümmlichen Grinsen auf das Bett zu und sprang auf Akanes Schoß.
„Brav, mein Kleiner...“ Akane strich ihm über den Rücken – als Haustier war er ja gar nicht so schlecht – aber als Verlobter?
Wieder zögerte sie. Sie sah den Teekessel und den Eimer auf dem Nachtisch und konnte sich einfach nicht überwinden. Immerhin hatte sie ihm ein Versprechen gegeben, alles zu tun, damit sie nicht mehr auftauchte.
Er hatte so einen friedlichen Ausdruck auf dem Gesicht und er schnurrte sogar. Dicht an sie gekuschelt, ließ er sich auch nicht von ihrem Schoß schieben, denn Akane konnte darauf verzichten einen Ranma auf dem Schoß zu haben, der bei klarem Verstand war.
Doch dieses Übel musste sie in Kauf nehmen, er blieb stur auf ihr hocken, da konnte sie machen, was sie wollte.
Zärtlich streichelte sie sein weiches Haar. Jetzt wünschte sie, dass sie das auch sonst mit Ranma machen konnte – ihm so nah zu sein, nicht nur, wenn er glaubte eine Katze zu sein.
Sie schüttelte den Kopf – so etwas durfte sie nicht mal denken...
„Jetzt mach es endlich...“ , sagte sie zu sich selbst.
Sie griff umständlich – schließlich hatte sie eine Katze von der Gattung Ranma auf dem Schoß – nach dem Eimer und dem Teekessel.
Sie kniff die Augen zusammen und schüttete erst das kalte Wasser, dann das heiße über Ranmas Kopf.
„Waah!“
Akane schmiss den Kessel und den Eimer auf den Boden.
Ein nasser Ranma folgte ihrer Bewegung, dann warf er Akane einen dämlichen Blick zu.
„Was? Was? Was ist passiert?“
„Nichts, du warst nur eine Katze...“
„Höh? Eine Katze?“
„Ja, und eben habe ich dich wieder aus der Trance geholt!“
Langsam schien es zu klicken – „Dddanke...“ – doch Ranma schien immer noch neben sich zu stehen.
„Ranma?“
„Mmh?“
„Ranma, runter von mir!“
Heißes Rot legte sich über Ranmas Gesicht, als auch er realisierte, in welcher Situation sie sich befanden.
„Oh – es...tut mir Leid...schlag‘ mich nicht!“ Er machte eine deckende Bewegung.
„He, es muss dir nicht Leid tun und ich werde dich auch nicht schlagen...nur geh von mir runter...“
Hastig krabbelte er von ihrem Schoß.
Für einen kurzen Moment legte sich peinliche Stille über das Zimmer.
„Lass uns schlafen, ich bin müde!“ , meinte Akane schließlich und unterstrich ihre Worte mit einem herzhaften Gähnen.
„Ähm, ja!“ Ranma nahm sich ein Kissen und verließ das Bett.
„Dreh dich um!“ , befahl ihm Akane und er tat, was sie von ihm forderte.
Nur zögernd zog sich Akane aus – sie hatte natürlich keine weitere Kleidung dabei – sie konnte nicht mal auf Kleidung von Genma zurück greifen – deswegen schlüpfte sie schnell unter die Bettdecke.
„Okay! Du kannst wieder gucken!“
Grummelnd wandte sich Ranma wieder um.
„Was? Wolltest du etwa zusehen?“
„Nee, danke...“
Doch Akane war zu müde, um sich über diese Bemerkung aufzuregen – statt dessen kuschelte sie sich in die Kissen und wäre sicherlich sofort eingeschlafen, wenn sich nicht nun Ranma ausgezogen hätte. Verstohlen beobachtete sie, wie er sein Hemd und seine Hose ablegte. Zwar war er nicht nackt, aber auf eine ungewollte Weise erregten sie seine Muskeln. Doch sie hatte nicht lange das Vergnügen, denn schon löschte er das Licht und ließ sich auf den Teppich vor dem Bett nieder.
„Gute Nacht, Ranma!“ , rief sie leise.
„Ja, Nacht!“ , grummelte er, anscheinend passte es ihm überhaupt nicht, auf dem Boden schlafen zu müssen, wenn er die Gelegenheit auf ein weiches Bett hatte.
„Ach, komm schon, Ranma! Als ob dies das erste Mal wäre, dass du auf dem Boden schlafen müsstest!“ , erwiderte Akane auf sein Grummeln.
„Pah!“
Sie seufzte.
„Sei nicht beleidigt – bald werden wir das beide müssen!“
„Ja, bald...“ Stille trat ein. Dann sah sie im Licht, das durch das Fenster hinterm Bett hinein schien, dass er aufgesprungen war.
„Verdammt, ich will auch mal in einem Bett schlafen...“
Er kam auf sie zu und kniete an ihrer Seite nieder. Er faltete die Hände, im schwrummigen Licht konnte sie einen weinerlichen Ausdruck auf seinem Gesicht erkennen.
„Bitte, Akane, das Bett ist groß genug – lass mich im Bett schlafen...“
„Nein!“ , rief sie strikt – doch tief in ihr, tat er ihr Leid.
„Bitte...“
Sie zögerte.
„Bist du anständig?“ , fragte sie schließlich und verdrehte die Augen - sie war wirklich blöd.
„Ja, ja, Akane, natürlich!“ , rief er euphorisch und sprang neben sie ins Bett.
„Gute Nacht, Ranma!“ , rief sie leise.
„Ja, Nacht!“ , flötete er und zerrte an der Bettdecke, dass Akane nur ein Fitzelchen blieb.
Sie stöhnte. Hoffentlich schnarchte er nicht...
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Ich hoffe, dass jetzt auch alle Fragen, die wegen dem letzten Teil entstanden sind, geklärt sind...und dass keine mehr auftauchen;)