Fanfic: Der Einsteiger 09 - Teil 6

Mädchen in Boxer gibt es sicherlich


nicht oft. Und ich habe dich auch noch nie mit einem Kleid gesehen, man


könnte meinen du hast nur Jungenwäsche im Schrank."




Jeremy-chan schmunzelte. Wenn Mia nur wüßte wie nah´ sie der Wahrheit damit


kam. Sie griff nach der ihr angebotenen Bluse, seufzte noch einmal innerlich,


dann zog sie sie über.




Mia inzwischen war wieder in ihrem Spind am Suchen und redete immer noch


über Unterwäsche. "Ich finde, jede Frau sollte einen B.H. tragen. Meine


Mutter hat gesagt, wenn man jung ist fällt es nicht so sehr auf weil der


Busen noch straff ist, aber wenn man älter wird fängt er fürchterlich an zu


hängen wenn man als Mädchen nie einen B.H. getragen hat." Sie wühlte weiter


im Spind. "Wo bin ich nur damit geblieben ...? Ah, hier."




Mia wandte sich wieder um und hielt ein Paar Unterwäsche in der Hand. "Ich


wußte doch das ich irgendwo noch was hatte. Hier, zieh´ das mal an, von der


Größe her müßte es passen."




Jeremy-chan: (kopfschütteln)"Uh-uh-uh-uh-uh! Kommt nicht in die Tüte!"




Mia: "Rede nicht, mach es einfach. Es ist zwar nicht frisch gewaschen, aber


getragen habe ich es noch nicht." Sie zog Jeremy-chan die Bluse


wieder aus und hielt ihr auffordernd den B.H. hin. "Na?"




Jeremy-chan drehte das Kleidungsstück unschlüssig in den Händen. Sie wußte


wohl wie man es anderen Frauen auszog, aber nicht wie man es selber


anzog. Sie steckte die Arme hindurch, legte ihn an, und versuchte


ungeschickt die Klammer hinten am Rücken zuzukriegen.




Mia: "Also ehrlich. Du siehst fast so aus als hättest du noch nie einen


getragen."




Jeremy-chan: (leicht gereizt)"Hab ich auch nicht. Bis vor zwei Monaten hatte


ich nicht mal einen Busen. ... Ups."




Hastig schloß sie den Mund als sie merkte das sie sich verplappert hatte. Mia


aber schien den Kommentar ganz anders aufzufassen. "Oh, das kenne ich. Eine


Freundin von mir hat sich auch erst spät entwickelt. Allerdings wird sie wohl


nicht ganz unsere Größe erreichen."




Jeremy-chan hatte inzwischen den B.H. angelegt und zupfte nun daran herum.


"Muß das sein? Der kneift."




Mia: "Meinst du? Eigentlich müßten wir ungefähr die gleiche Größe haben.


(zieht den B.H. grade) Es wird daran liegen das du sowas nicht


gewohnt bist."




Jeremy-chan nahm nun den Slip und zog ihn an. Ein etwas merkwürdiges Gefühl,


aber nicht unbedingt unangenehm. Dann folgte die Bluse, das Kleid hatte sie


auch schnell übergezogen. "Etwas kalt an den Beinen..."




Mia zupfte noch ein wenig an ihr herum und legte den Kopf schief. "Jetzt


siehst du endlich aus wie es sich gehört. Aber etwas fehlt noch." Sie holte


etwas aus ihrer Schultasche. Jeremy-chan stellten sich die Haare zu Berge. Es


war Schminke.




Jeremy-chan: "Das macht jetzt aber wirklich keinen Sinn. Wozu soll das gut


sein?"




Mia: "Das wirst du sehen wenn es fertig ist. Schließ die Augen, ich mach´


das für dich."




Jeremy-chan seufzte und fragte sich zu wiederholten Male, warum sie sich nur


darauf eingelassen hatte. Mia unterdessen malte ihr im Gesicht herum, und


sie bekam sogar Lippenstift verpaßt. Nach einer Weile war sie fertig.




Mia: "So, du kannst die Augen wieder aufmachen. Dreh´ dich mal um, hinter


dir ist ein Spiegel."




Irgend jemand hatte mal gesagt: Kleider machen Leute. Als Jeremy-chan ihr


Abbild sah, konnte sie da nur zustimmen. In dem Spiegel war nicht sie zu


sehen, sondern eine Schülerin von Furinkan Highschool.


Ein hübsches Mädchen mit kurzen blonden Haaren, rot gefärbten Lippen und


Wimpernrouge. Das himmelblaue Trägerkleid der Schule harmonierte hervorragend


mit der weißen Bluse. Nur ihre Turnschuhe störten den Eindruck etwas.


Jeremy-chan lächelte, und das Mädchen im Spiegel lächelte zurück. ^Fast kann


ich Sato verstehen, auch wenn es ätzend ist. Aber wenn ich mir auf der Straße


begegnen würde, ich würde mich auch fragen ob ich heute abend Zeit hätte.^




Mia: "Und? Was siehst du?"




Jeremy-chan verscheuchte ihre Gedanken und drehte sich wieder um. "Mich


natürlich. Wen soll ich sonst sehen, den Weihnachtsmann?"




Mia mußte grinsen, dann packte sie die nassen Sachen in eine Tüte und gab


sie Jeremy-chan. "Uhm, sag mal, eins wollte ich dich noch fragen?" Die zwei


verließen die Mädchenumkleide und gingen den Flur entlang. "Ich meine, nur


wenn es nicht zu persönlich ist."




Jeremy-chan: "Um was geht´s denn?"




Mia: "Um deinen Bruder. Ich wollte frage ob ... (bleibt stehen und holt tief


Luft) Hat Jeremy eine Freundin?"




Jeremy-chan blieb ruckartig stehen. "Was??"




Mia: "Du hast recht, ich sollte dich das nicht fragen." (geht weiter)




Jeremy-chan: "Das ist es nicht. (folgt Mia) Aber wie kommst du ausgerechnet


auf mi... Jeremy?"




Mia: "Naja, er ist freundlich, hilfsbereit, nett ... Er sieht gut aus, und


als ich ihn vorhin im Vorzimmer des Rektors getroffen habe hat er mir


sogar ein Kompliment gemacht. Aber ist ja egal."




Sie seufzte. Jeremy-chan dachte schweigend nach. Die zwei Mädchen hatten das


Gebäude verlassen als sie das Thema wieder aufgriff.




Jeremy-chan: "Kann sein das Jeremy ganz nett ist wenn er will, aber ich


glaube nicht das er was für dich ist."




Mia sah sie aus den Augenwinkeln an. "Du hörst dich nicht so an, als ob du


eine hohe Meinung von ihm hättest."




Jeremy-chan: "Nein, im Moment halte ich ihn für einen ziemlichen Lügner, der


andere Leute hinters Licht führt. Er tut es zwar nicht absichtlich,


aber deswegen wird es nicht besser. Und momentan ist er am überlegen,


ob er eine Situation nicht zu seinem Vorteil ausnutzen könnte, und


sich das Vertrauen von jemanden durch eine Lüge erschleichen könnte."




Mia: "Ich verstehe zwar nicht ganz, aber ... hat er die Situation denn


ausgenutzt?"




Jeremy-chan: "Es sieht so aus als ob er sich noch mal beherrschen konnte. Um


auf deine Frage zurückzukommen, Jeremy ist solo. Aber bis vor kurzem


hatte er noch eine Freundin, und hätte sie sicher immer noch wenn sie


noch erreichbar wäre." Sie blieb stehen, nahm Mia bei der Hand und


sah ihr in die Augen. "Jeremy würde nicht zu dir passen. Aber ich bin


mir sicher das du jemanden finden wirst. Mit deinem Charme und


Aussehen ist das sicher kein Problem."




Mia: "Mei .. Meinst du das ehrlich?"




Jeremy-chan: "Ganz ehrlich. Wenn ich ein Junge wäre würde ich dich jetzt auf


ein Date fragen."




Mia wurde rot im Gesicht. Jeremy-chan klopfte ihr auf die Schulter, und die


zwei Mädchen verließen das Schulgelände. Ein paar Straßen weiter setzte Mia


das Gespräch fort.




Mia: "Die Freundin von deinem Bruder, vermißt er sie wohl?"




Jeremy-chan: (nachdenklich)"Ja. Ja, das kann man so sagen. Er redet zwar


nicht darüber, aber er würde gerne wieder bei ihr sein."



















Vor dem Grundstück des Tendo-Dojos.


Jeremy-chan verabschiedete sich von Mia, bedankte sich noch einmal für


die Kleidung und versprach ihr, das sie ihre Sachen morgen gewaschen und


gebügelt ihrem Bruder mitgeben würde. Die beiden winkten sich zum Abschied


zu, dann trat Jeremy-chan durch das Tor.




Nabiki derweil daß in ihrem Zimmer und schaute zufällig aus dem Fenster. Sie


sah zwei Mädchen sich draußen vor ihrem Grundstück unterhalten. Die zwei


winkten einander zu, dann betrat eine von ihnen den Garten.


Das weggehende Mädchen erkannte Nabiki als Mia, eine Mitschülerin von ihr.


Das andere Mädchen kam ihr irgendwie bekannt vor. Sie trug auch die Furinkan


Schuluniform. Dann sah Nabiki genauer. ^Das kann nicht sein, ist das etwa?^


Sie rieb sich die Augen. ^Ich faß´ es nicht. Er ist beinahe nicht


wiederzuerkennen.^ Sie stand auf und griff nach ihrem Fotoapparat als sie das


Zimmer verließ. ^Das muß ich einfach als Bild festhalten.^




Jeremy-chan stand vor der Haustür, atmete zweimal tief durch, dann trat sie


ein. "Tadaima."




Kasumi war grade im Flur am Staubsaugen. Sie wandte sich um. "Hallo


Jeremy-kun. Gut siehst du aus, das Kleid steht dir." Dann setzte sie ihre


Arbeit fort als ob nichts gewesen wäre.




Jeremy-chan nickte ihr zu. Sie fürchtete, das die anderen ihr Auftreten nicht


so gut aufnehmen würden. Sie ging den Flur entlang, stellte ihre Schultasche


ab und betrat das Wohnzimmer.




Ranma und Akane saßen mit dem Rücken zu ihr und waren am Fernsehgucken. Soun


und Genma-Panda am Shogi-Board, wie üblich. Niemand achtete auf sie.




~Klick-Blitz~




Bis Nabiki die Treppe
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