Fanfic: Misunderstood (Eine erste Berührung)

aus und sie hatte geweint. Ich konnte die letzten Tränen noch deutlich sehen. Aber warum? Hatte das was mit mir zu tun? … Ach Quatsch!!! Das sollte ich mir besser erst gar nicht einbilden! Sie wird die Gefühle, die ich für sie hege nie im Geringsten erwidern!* Ranma hörte Kasumi rufen, wartete aber noch einen Moment um Akane nicht über den Weg zu laufen. Als er ihre Schritte die Treppe runter gehen hörte, schlich auch er sich langsam und mit gesenktem Kopf aus seinem Zimmer „es tut so verdammt weh!“ flüsterte er sehr leise zu sich selbst und schloss die Tür hinter sich.


Am Frühstückstisch herrschte heute das Schweigen. Die beiden, die sonst immer für die morgendliche Action gesorgt hatten, schienen sich heute mal nichts zu sagen zu haben. Das fiel jedem auf und nach einer Weile stoppten sie ihre Esstätigkeit und sahen Ranma und Akane fragend an. Es dauerte einen Augenblick bis diese das bemerkten und ebenfalls fragend in die Runde blickten. „Was ist los?“ kam es von beiden wie aus einem Munde. Sie sahen sich an und fingen an zu lachen. Soun, Kasumi, Nabiki und Genma schauten sich nun verwirrt an und fragten sich ob die beiden vielleicht krank seien. „Was ist denn mit euch los? Kein Zoff heute? Oder seit ihr bloß noch nicht richtig wach?“ hakte Nabiki als erste nach. Ranma wurde leicht rot und hoffte, dass Akane nicht die Story mit dem Bad erzählen würde. Überhaupt wusste er nicht warum sie sich eben beide so über dieses „was ist los“ amüsiert haben. Da Ranma nicht antwortete, beschloss Akane Auskunft zu geben „ist es nicht möglich einfach mal ein Frühstück schweigend einzunehmen? Haben wir das früher nicht auch gemacht? Scheint als ob man sich hier NICHT VERÄNDERN“ sie betonte diese beiden Wörter aus gutem Grund „dürfte, ohne dass man gleich für krank oder zickig gehalten wird!“ Ein leichter Seitenblick wurde zu Ranma geworfen. Dieser war aber zu sehr damit beschäftigt sein Frühstück zu vertilgen, als dass er dies bemerkt hätte. Enttäuscht sah sie wieder ihre Familie an, als auch diese nichts von sich gaben ließ sie den Kopf hängen und murmelte „ich hab keinen Hunger mehr! Ich geh trainieren!“. Damit stand sie vom Tisch auf und ging wieder in ihr Zimmer um sich um zu ziehen.


Ranma beendete sein Frühstück schweigend. Zu viele Gedanken schwirrten in seinem Kopf herum, als das er auch nur ansatzweise wahrgenommen hätte was der Rest der Familie noch gesagt hatte. Auch er ging in sein Zimmer um sich um zu ziehen. Auf der Treppe traf er auf Akane. Er sah sie an, ihre hübschen braunen Augen, sie fesselten ihn manchmal, manchmal aber waren sie so kalt und abweisend. Immer dann meldete sich wieder dieses Messer in seinem Herzen. Eigentlich hat er sich an dieses Messer schon lange gewöhnt, fühlt den Schmerz nicht mehr ständig, aber manchmal, wenn diese so warmen braunen Augen so kalt wie Eis sind, dann spürt er es wieder. Als ob der kalte Stahl sich dann ein wenig tiefer in diesen so kräftigen Muskel bohrt. Gerade eben schien es wieder so, als ob diese Augen die Bewegungen der Klinge kontrollierten, sie wieder ein wenig hin und her bewegte. Er wandte den Kopf und legte ebenfalls ein grimmiges Gesicht auf. Er konnte es einfach nicht ertragen wenn sie ihn so ansah. *Ich frage mich wie lange ich das noch aushalten kann. Ich liebe sie und kann es nicht zeigen, … muss sogar Angst vor der Reaktion haben wenn ich es doch tun sollte! … Vielleicht sollte ich meine Reise nach China doch schon etwas vorziehen?!* Darüber nachdenkend zog Ranma sich seinen Kampfdress an und begab sich ebenfalls ins Dojo. Nach den üblichen Verbeugungen begann er mit ein paar Aufwärmübungen, wobei er Akane aus den Augenwinkeln beobachtete. Diese war gerade damit beschäftigt kräftig auf einen Sack ein zu prügeln. *Sie ist schon wieder so sauer! Ich kann theoretisch froh sein, dass sie mich nicht aus dem Dach gekickt hat! Dabei hätte sie das früher für weniger als die Sache mit dem Bad gemacht! … Sie hat sich doch ein wenig verändert! … Anstatt ihre Wut an mir aus zu lassen, tut sie das nun indem sie trainiert wie eine Besessene! … Auch nicht schlecht!* Mit einem leichten Grinsen ging er nun zu den etwas komplizierteren Übungen über. „Akane! Hast du vielleicht Lust mit mir zu trainieren?“ Fragend sah sie ihn an „meinst du das ernst?“. Ranma hielt in seinen Bewegungen inne und lächelte sie an „natürlich! Sonst hätte ich nicht gefragt.“. Auch Akane lächelte nun leicht und gab ein Nicken zum Zeichen, dass sie einverstanden war. „Also gut, lass uns anfangen!“


Nach gut einer Stunde waren die beiden ordentlich durchgeschwitzt. Akane war völlig außer Atem und saß auf dem Boden, während Ranma lediglich ein wenig schneller atmend vor ihr stand. „Du wirst immer besser! Ich glaube wir sollten öfter mal trainieren!“ machte er seiner Verlobten ein Kompliment, auf das sie mit einem leichten Lächeln reagierte. „Danke Ranma! Du kannst ja doch mal nett sein! … Nun sei doch bitte auch noch so lieb und reich mir deine Hand, damit ich aufstehen kann!“ Der Angesprochene zögerte kurz und überlegte ob dies eine Falle sein könnte, beschloss dann aber ihr einfach mal zu trauen und zog sie hoch. Dies tat er mit etwas zu viel Schwung, so dass das blauhaarige Mädchen einen Schritt vor stolperte und gegen ihn prallte. Abstützend ruhten ihre Hände nun auf seiner Brust. Reflexartig, so als wollte er sie abfangen, schlang Ranma nun seine Arme um Akane. *Ich weiß, das wird ihr nicht gefallen, aber ich finde es echt … schön! Ich wünschte ich könnte sie öfters so halten!* Verträumt schloss er seine Augen. Akane war total überrascht von dieser Aktion, wollte sich aber nicht aus dieser für sie so angenehmen Situation befreien, was sie normalerweise mit einem Tritt gemacht hätte. *Ich hoffe er denkt jetzt nichts Falsches von mir, oder schiebt mich einfach von sich! Ich weiß nicht was schlimmer wäre?! … Es tut … so gut … einfach nur in seinen Armen liegen … seine Wärme zu spüren! Ich frage mich … wer wohl zuerst los lässt. Wahrscheinlich er!* *Ob sie wohl unter Schock steht? Sie stößt mich gar nicht von sich! … Aber ich möchte nicht derjenige sein, der das beendet, dafür ist es zu schön!* Für die beiden schien eine Ewigkeit vergangen zu sein, in der sie so da standen und keinen Muskel rührten, bis Ranma sich schließlich traute die ungewohnte Stille zu brechen. *räusper*“Akane? Wenn du einverstanden bist… nicht, dass ich nicht noch länger…“ doch sie unterbrach ihn „oooh… ähm… natürlich… tut mir… tut mir echt leid! … Ich wollte nicht…“ stotterte sie vor sich hin. „Hey, also mir hat das nichts ausgemacht… wenn es dir nicht…“ „Nein, … ganz im…“ sie schaute in seine Augen und meinte zum ersten Mal so etwas wie Gefallen oder Zuneigung in ihnen zu entdecken. *Ob es ihm gefallen hat? Irgendwie seltsam, ich fühle mich so verdammt gut! So warm!* Beide erröteten leicht und blickten gleichzeitig in eine andere Richtung. Ranma wurde das alles etwas zu unangenehm, sein Herz klopfte im Moment wilder als während des ganzen Trainings und um Akane das nicht spüren zu lassen wollte er sich jetzt doch lieber zurückziehen und in Ruhe darüber nachdenken. „Ich mach das nur… nur sehr ungern, aber… ich… habe noch etwas zu tun!“ mit diesen Worten löste er seine Umarmung und verließ das Dojo, jedoch nicht ohne noch einmal einen Blick zurück zu werfen. Akane stand noch immer so da, nun jedoch mit einer etwas bedrückten Miene. *Verdammt! Wahrscheinlich hab ich jetzt wieder was falsch gemacht! … Ich bin so ein Trottel!* Er rannte über den Hof und sprang auf das Dach des Nachbarhauses. Immer schneller trugen ihn seine Schritte weg vom Haus der Tendos. In der Nähe des Flusses verließ er schließlich die Dächer und machte es sich auf einer Wiese unter einem Baum bequem. *Ich sollte vielleicht doch versuchen ihr meine Gefühle zu verdeutlichen, anstatt sie zu verbergen! … Vielleicht… empfindet sie ja doch was für mich!*




Ende Teil 1


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