Am nächsten Morgen wurden die Schüler schon um sechs Uhr geweckt. Ranma merkte, wie die Wunde seiner Hand noch pochte. Er wickelte vorsichtig das Tuch ab. Das Blut an der Wunde war schon festgetrocknet und bildete eine dunkelrote Kruste. Er legte das Tuch in ein Waschbecken und machte es an. Sobald das Wasser das Tuch berührte, färbte es sich rot. Als das Tuch sauber war, hielt er es noch kurz unter klares Wasser und legte es anschließend auf den Heizkörper, wo es trocknen konnte. Ranma wollte Akane das Tuch so schnell wie möglich zurückgeben. Sie war wirklich nett zu ihm gewesen. So ungewohnt, aber er mochte sie so. Akane konnte ein echtes Machoweib sein, welches ihn oft verprügelte. doch jetzt, jetzt war Akane richtig nett und süß. Sie behandelte ihn so, wie er es sich schon seit sie sich kennen erhofft hatte.


Akane putzte sich gerade die Zähne. Sie war immernoch sehr müde. Letzte Nacht hatte sie nicht sehr viel geschlafen. "Akane kommst du? Es gibt gleich Frühstück.", riefen ihr ein paar Klassenkameradinen zu. Akane spülte schnell den Mund aus und machte sich auf den Weg zum Essensraum. Auf halben Weg traf sie Ranma. "Guten Morgen", meinte sie fröhlich und gähnte ausgiebig. "Morgen. Du hast also auch so schlecht geschlafen wie ich.", gähnte er ebenfalls. "Oh ja, jetzt lass uns aber frühstücken, ich hab Hunger. Und danach soll doch die andere Klasse kommen" Akane schnappte nach Ranmas unverletzter Hand und zog ihn mit zum Essensraum. Die Blicke der anderen Schüler ließen sie einfach auf sich ruhen.


Nach dem Frühstück versammelten sich alle in der Eingangshalle und warteten auf die Neuankömmlinge. Nach etwa zehn Minuten pochte es am großen Tor. Die Hausdame lief hin und ließ die andere Klasse rein. Der Klassenlehrer ging zu Frau Jamatoshi und die beiden unterhielten sich. Die Klasse währenddessen verteilte sich und unterhielt sich mit manchen Schülern.


"Hi, ich bin Leniko Dekoba." "Ranma Saotome" Der Typ ging ein paar Schritte um Ranma und schaute ihn prüfend an. Ein Kampfsportler?" "Ein Material Artist um genau zu sein. Aber woher hast du das gewusst?" "Ich habs an deiner Haltung erkannt. An deiner Gestik und an der Mimik" Ranma lachte. " Und daran erkennst du, ob jemand ein Kampfsportler ist oder nicht?" *Was für ein Dummkopf führte er im Gedanken hinzu. "Du machst dich wohl über mich lustig." "Um ehrlich zu sein, ja!", meinte Ranma amüsiert. Leniko fand das anscheinend nicht so komisch. "Wie wärs mit einem Kampf. Ich würde sagen, um Mitternacht hier an dieser Stelle." Er hielt Ranma herausfordernd die Hand hin. "Einverstanden" Er schlug ein. "Gut, dann würde ich sagen, bis um Mitternacht", meinte Leniko hochnäsig und ging weiter.


*Wer sind wohl die zwei Jungen und drei Mädchen dahinten.*, fragte sich Akane. Die fünf waren ihr schon die ganze Zeit aufgefallen, da sie alleine in der Ecke standen und sich unterhielten. Außerdem hatten sie alle sehr altmodische Kleidung an. "Hallo Schönheit!", wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. "Hallo Volltrottel!", erwiderte sie genervt, als sie sich umdrehte und so ein schleimiger Typ vor ihr stand. "Warum so bissig. Schlechter Tag? Wenn ich mich vorstellen darf, Leniko Dekoba. Darf ich auch deinen Namen erfahren?" "Nein darfst du nicht, aber du darfst jetzt abzischen!" Akane merkte, dass er keine Anstalten dazu machte und ging zu Ranma. Sie hatte wirklich keine Lust sich von diesem Leniko-Typen angraben zu lassen. Und bei Ranma fühlte sie sich sicher vor ihm. "Hey Akane, was ziehst du denn für ein Gesicht?" Akane zeigte auf Leniko. "Ach der!" "Dich hat er also auch schon angebaggert?", scherzte Akane. "Ach quatsch. Er hat mich zu nem Kampf herausgefordert." "Ranma, wenn die Jamatoshi davon Wind kriegt bist du dran!" Und außerdem.." Ranma schaute Akane fragend an. "Außerdem was", fragte er. Sie schaute zur Seite. "Deine Hand ist verletzt. Und dem trau ich zu, dass er das ganz schön ausnutzt."


Ranma konnte es kaum glauben. Akane machte sich wirklich Sorgen um ihn. Aber sie hatte Recht. Er sollte aufpassen, dass dieser Leniko das mit seiner Verletzung nicht ausnutzt. Aber bis um Mitternacht war noch viel Zeit und vielleicht ist die Wunde bis dahin besser verheilt.


Der Tag ging schnell rum. Am Abend saß Akane im Aufenthaltsraum und schrieb eine Karte nach Hause. Als sie fertig war, warf sie sie in den Briefkasten des Schlosses. Auf dem Rückweg traf sie wieder Leniko. "Was willst du. Dir etwa eine einfangen?", fragte sie herausfordernd. "Einfangen schon, aber was ganz anderes." Er nahm sie in den Arm und hielt sie fest, ehe sie hätte reagieren können. Er war ziemlich stark. Seine Lippen näherten sich langsam ihren. Akane grauste es. Gleich würde er sie küssen. Igitt! Doch in dem Moment hörte sie einen dumpfen Schlag und wurde losgelassen. Sie sah, wie Leniko einen verbogenen Kerzenständer auf dem Kopf hatte. Darunter wuchs langsam eine Beule. "Findest du es nicht falsch, sich an Mädchen zu vergreifen?" Akane merkte, dass Ranma sich an der linken Wand in der Eingangshalle angelehnt hatte. Neben ihm eine Kommode, woher er den Kerzenständer hatte. "Ranma", flüsterte Akane leise. Er hatte den Kerzenständer auf Leniko geworfen um sie zu beschützen. "Du wagst es, mich bei meinen Angelegenheiten zu stören?" Ranma lachte leise. "Angelegenheiten? Mädchen sind für dich Angelegenheiten? Deine Ansichten sind wirklich komisch." "Ich freu mich schon auf Mitternacht! Dann werden wir ja sehen wer hier lacht (Haha, reimt sich)!", sagte Leniko verärgert und ging weg. "Alles in Ordnung Akane?", fragte Ranma. "J..Ja, danke Ranma. Aber ich hätte es auch so geschafft.", sagte sie schnell. Wenn sie ehrlich war hätte sie es nicht geschafft. Er war viel stärker als sie. Akane merkte, dass Ranma es auch wusste, aber er sagte nichts, wofür sie sehr dankbar war. In diesem Moment ging ein lautes Klingeln einer Glocke, was bedeutete, dass es Abendessen gab.




Fortsetzung folgt....wenn ihr wollt. (Haha, reimt sich schon wieder. Ich sollte Dichter werden *g*)