Fanfic: A tribute to Nabiki
dafür abgeknöpft, damit er mit Akane ausgehen kann.“ Akane hmpfte zustimmend. „Du schamloses...“ Ranma biss sich auf die Lippen.
Nabiki hob kritisch die Braue. Dann zog sie wieder die Schultern hoch.
„Ach, das...“ , spielte sie die Sache herunter.
„Wie konntest du das Ryoga nur antun?“ , mischte sich Akane schließlich ein.
„Wieso? Ich habe ihm einen Gefallen getan – er wollte mit dir ausgehen und das habe ich ihm ermöglicht...gegen einen Aufpreis, versteht sich...nichts in der Welt ist umsonst!“ Leugnen brachte ja nichts.
„Du schreckst wirklich vor keiner Gelegenheit zurück, Geld zu machen...du bist so unglaublich skrupellos...“ Wieder biss sich Ranma auf die Lippen, um das Ärgste zu verhindern...um sie nicht besinnungslos zu beschimpfen...
„Außerdem...was mischst du dich eigentlich in meine Angelegenheiten, Ranma...das geht dich nichts an...also...“, versuchte sie abzulenken, obwohl es ihr ganz egal war, dass Ranma Wind von der Sache bekommen hatte...er konnte ihr nichts anhaben...
„Er hat das Geld von mir...und ich bezahle doch nicht für ein Date mit Akane...“ Er machte ein Pause. „Als Akane mir eben von dem Date erzählt hat, war mir alles klar...es konnte ja nur deine Handschrift sein...“ Sein Tonfall war ruhiger geworden.
„Und?“ Nabiki sah ihn fordernd an. „Was willst du mir jetzt damit mitteilen? Das Geld bekommst du jedenfalls nicht wieder...“
Akane schubste Ranma fort, bevor er etwas erwidern konnte und baute sich aufgebracht vor ihr auf.
„Ich...“ Sie hielt inne. Nabiki konnte sehen, wie sie sich zu beruhigen versuchte. „Ich bin so enttäuscht von dir...“
Nabiki hätte sich ein „Pfft!“ fast nicht verkneifen können. Statt dessen jedoch blickte sie ihre Schwester teilnahmslos an.
„Immer wieder dasselbe...ich dachte, ich hätte eine Schwester, statt dessen habe ich einen geldgierigen – kalten Stein vor mir...ich kann einfach nicht verstehen, wie du uns alle nur immer wieder so verraten kannst...“ Ihre Stimme war traurig und sie hielt ihren Kopf gesenkt.
Nabiki hätte es nicht gewundert, wenn sie noch ein paar Tränen heraus gequetscht hätte.
Sie verschränkte die Arme, knickte in der Hüfte ein und warf ihr einen herablassenden Blick zu.
„Du hast wirklich ein unglaubliches Talent, aus einer Mücke einen Elefanten zu machen...“ , meinte sie schließlich kalt.
Akane sah wütend auf. Nabiki konnte den Zorn in ihr aufwallen sehen. Bevor sie etwas sagen konnte, spürte sie einen brennenden Schmerz auf ihrer Wange.
Der Schall der Ohrfeige war nicht mal verklungen, da hatte Akane bereits nach Ranma gegriffen und ihn hinaus gezerrt und zu ihm gesagt, sie wolle nicht in einem Raum mit einem solchen skrupellosen Biest sein.
Nabiki plumpste verwirrt auf ihr Bett und hielt sich die Wange. Ohne, dass sie es wollte, spürte sie, wie die Worte ihrer Schwester ihre Wirkung in ihr entfalteten.
War sie wirklich so skrupellos? Sie zweifelte plötzlich an ihrer Lebenseinstellung...sollte sie sich ändern...sollte sie ihre Familie mehr schätzen?
Sie dachte an ihre Mutter.
Alle meinten immer, Akane wäre so brutal geworden, weil sie ohne Mutter aufgewachsen war...und was war mit ihr? Ihr Vater hütete ihre Schwester, wie seinen Augapfel...gut, wegen der Kampfschule, aber er sorgte sich wenigstens um sie...und Kasumi war ja sowieso immer gut dran, überall geschätzt und gerne gesehen...
Ihr stieg Hitze in den Kopf, ihre Augen füllten sich mit Tränen. Aber sie?
Im Grunde war sie ja zu nichts nutze. Akane würde verheiratet werden und die Kampfschule übernehmen, Kasumi führte den Haushalt – ja, selbst Ranma war zu mehr nutze...
Sie fühlte sich plötzlich einsam.
Den Tränenschwall aufhaltend, zog sie die Knie an ihren Körper und bettete ihr Kinn darauf.
Niemand wollte sie verstehen, niemand versuchte es.
Sie war allein und in diesem Moment bohrte sich dieses Bewusstsein in ihr Herz, wie eine heiße Nadel.
Sollte sie sich vielleicht doch ändern? Egal, wie lange sie über diese Frage nachdachte, sie würde keine Antwort finden. Jetzt hätte sie eine verständnisvolle Schwester gebraucht, die sie tröstete...
Sie wusste, sie konnte zu Kasumi gehen, aber bevor sie das auch nur in Erwägung ziehen konnte, überkam sie das Gefühl, sich damit auszuliefern, ihre Schwäche zu zeigen, ihren Stolz zu untergraben...
Sie seufzte.
Was sollte sie tun? Ihr Blick wanderte zu ihrer Uhr. Es war nach acht. Ryoga saß nun im Lokal und sie wusste, Akane würde nicht mehr mit ihm ausgehen und sie würde ihm auch nicht Bescheid geben.
Ein Gefühl unbekannten Mitleids machte sich in ihr breit. Sie sollte wenigstens soviel Schneid besitzen, Ryoga von seinem Leid, das ihn sicher quälen würde, zu erlösen und in das Lokal zu gehen.
Ganz allein und verlassen saß er da...das machte ihn ein bisschen zu einer verwandten Seele, auch wenn das albern klang...ihn wollte auch keiner...
„He!“ , rief Nabiki und versuchte zu lächeln, als sie an seinen Tisch trat.
„Was? Wo ist Akane?“ , fragte er, nachdem er sich vom ersten Schrecken erholt hatte.
„Sie...kommt nicht...“ Nabiki sprach leise und langsam. Nach einer peinlichen Pause setzte sie sich schließlich neben ihn.
„Sie hat herausgefunden, dass du bezahlt hast...wie konntest du nur Ranma anpumpen?“ Im nächsten Moment tat ihr der Vorwurf Leid.
Ryoga schwieg und nickte nur. Anscheinend hatte er gar nicht damit gerechnet, dass Akane kommen würde.
„Tut mir Leid...“ , flüsterte sie und ihre Hand zuckte zu seiner Schulter und wollte sie tröstend streicheln, doch dazu konnte sie sich dann doch nicht überwinden. Statt dessen drückte sie ihm sein Geld in die Hand...lieber ihm, als Ranma...die Schmach war so schon groß genug.
„Macht nichts...“ Ryoga schluckte. Natürlich machte es etwas.
„Falls es dich entschädigen sollte – ich werde Akane ersetzen...“ Sie glaubte fast selbst nicht, dass sie das gerade gesagt hatte.
Auch Ryoga warf ihr einen erstaunten Blick zu, doch dann nickte er. Und so kam es, dass Nabiki ein Date mit einem Junge hatte - ohne zwielichtigen Hintergedanken.
Es war doch tatsächlich spät geworden...und es hatte auch Spaß gemacht. Nabiki konnte es kaum glauben...
Nun lag sie wieder in ihrem Bett und erinnerte sich an diesen Abend. Vielleicht sollte sie endlich beginnen, ein normales Leben zu führen und ein normales Mädchen zu werden.
Doch je länger sie darüber nachdachte, desto schlechter wurde ihr. Sie – ein normales Mädchen...ein stinknormales Mädchen, womöglich eines, wie ihre Freundinnen...
Sie schüttelte sich.
Der Gedanke war wirklich übelerregend.
Trotzdem schien es ihr in diesem Moment sehr viel besser...
Aber konnte sie denn ein normales Leben führen? Wie Kasumi???
Sie wandte sich auf die Seite und schlief ein.
Am nächsten Morgen verließ Nabiki das Haus frühzeitig. Auf dem Weg in die Stadt begegnete sie ihren Freundinnen und wieder plauschten sie über unwichtige Dinge.
Sie begegneten Kuno und wieder wollte er wissen, wo seinen Liebsten waren.
Nabiki zögerte.
Sie zögerte lange.
Schließlich sagte sie:
„5000 Yen und ich verrate es dir...!“
ENDE