Fanfic: DB Millennium 004
Dunkeln... hab mich immer noch nicht ganz daran gewöhnt. Dein kleiner Namensvetter... dieser Mistteufel... er hat die halbe Bibliothek auseinandergenommen! Jetzt hab ich Arbeit für Jahre!" - "Bist doch selbst Schuld! Das hätte ich dir auch gleich sagen können..." Dende sah ihn etwas irritiert an... "Wieso?" - "Dende... stell dich nicht blöder als du bist!" Tja, da war dem jungen Gott doch tatsächlich entfallen, daß es sich bei dem `kleinen Mistteufel` um Piccolos jüngeres Ich handelte. "Ich hoffe nur, der kleine Rabauke stellt im Augenblick nicht schon wieder was an..." Dende seufzte. SO hatte er sich das Babysitten nicht vorgestellt. Die anderen drei Jungs waren doch auch nicht so schwierig... Piccolo bemerkte Dendes Hilflosigkeit sofort. Das Problem des jungen Gottes war, daß er einfach nicht wirklich böse sein konnte. "Piccolo... was meinst du... wenn ich vernünftig mit ihm rede...?" Jetzt seufzte Piccolo. Dende war einfach zu sanftmütig! "Das bringt nichts... bei dem brauchst du HANDFESTE Argumente!" mit einem weiteren Seufzer sagte er noch "Ich mach das schon!" Piccolo verschwand um die nächste Ecke während ihm Dende, noch immer fassungslos, hinterher sah. Handfeste Argumente? Das klang irgendwie gar nicht so gut..
Piccolo war inzwischen auf der Suche nach Piccolo... Irgendwo mußte dieser kleine Teufel doch stecken! Dende war wirklich viel zu nachgiebig... ER hätte diesen Rabauken schon längst übers Knie gelegt! Und Gohan... der ließ vermutlich auch zuviel durchgehen. Piccolo seufzte... Alle seine Freunde kannten ihn nur als die ruhige, beherrschte und vernünftige Person, die er erst im Laufe der Zeit geworden war. Bestenfalls kannten einige den unbeherrschten, boshaften Oberteufel. Aber... das KIND Piccolo hatte bis jetzt noch keiner kennen gelernt. Und wenn eines sicher sein konnte, dann daß dieser kleine Piccolo durchtrieben, boshaft und mit einem für andere ungesunden Sinn für Humor ausgestattet war. Mit einem gequälten Lächeln dachte Piccolo an seine eignen `Scherze` zurück... die ganz sicher nur er alleine lustig gefunden hatte. Nicht, daß er es wirklich darauf angelegt hatte, dafür war er mit seinem Training viel zu beschäftigt gewesen. Aber wenn sich mal eine Gelegenheit ergeben hatte... Sicher, ganz so schlimm konnte dieser junge Piccolo nicht sein, immerhin verstand er sich mit den anderen Jungs und richtete nie wirklichen Schaden an. In soweit hatte also Gohans Erziehung durchaus etwas gebracht... Trotzdem. Der kleinen Kröte gehörte mal ordentlich der Kopf gewaschen! Die Suche dauerte nicht besonders lang, und eigentlich war es der kleine Piccolo, der den großen fand... indem er über dessen Füße stolperte. "Ups... und tschüss!" Schon zischte er wieder davon. So hatten sie aber nicht gewettet! Piccolo würde nicht zusehen, wie ihm das Objekt seiner Begierde davonlief... Hier kam die lange nicht benutzte Schlangenarmtechnik zu Ehren. Ein schneller Griff, und der Ausreißer wurde am Kragen gepackt und hochgehoben. "Moment mal Freundchen... Ich würde gerne mal ein paar Takte mit dir reden!" Ganz entgegen seiner sonstigen Gewohnheit hielt klein Piccolo still. Die Stimme des großen klang gefährlich ruhig... Und das gefiel ihm gar nicht. Da würde noch mehr nachkommen. Piccolo hatte sein jüngeres Ich hinten am Hals gepackt, so wie man einen jungen Hund festhält... er sah dem jüngeren, dem langsam mulmig wurde, lange und herausfordernd in die Augen. Schließlich sah der jüngere zur Seite. "Fein... dann wirst du mir also aufmerksam zuhören! Du wirst dich wohl oder übel an das Leben auf der Erde gewöhnen müssen. Und auch an die Menschen. Du hast zwei Möglichkeiten... entweder, du paßt dich freiwillig an und benimmst dich entsprechend, oder du mußt es auf die harte Tour lernen! So wie ich... Und ich werde persönlich dafür sorgen, daß die Lektion bei dir ankommt, klar?!" Klein Piccolo antwortete nicht gleich, und wurde von dem älteren durchgeschüttelt. "Klar?!?!" fragte dieser noch mal nach. "Klar..." kam es zögernd zurück. Piccolo... der ältere... schmunzelte sogar etwas. So sah er fast aus wie Nail... Er mußte ihm gehörig Angst eingejagt haben... Piccolo erinnerte sich, was Gohan ihm mal über diesen jungen Piccolo erzählt hatte. Der Junge war wie Tag und Nacht, wie zwei Personen im selben Körper. Piccolo konnte sich genau vorstellen, was in dem jungen Namekianer vorging, den er da immer noch am Genick festhielt. Es waren tatsächlich zwei Seelen in ihm... wie auch damals in ihm selbst. Auf der einen Seite die Gefühle und Erinnerungen seines Vaters... der ganze Haß... und auf der anderen Seite eben das kleine Kind. Gerade sechs Jahre alt und eigentlich angewiesen auf Fürsorge und Liebe. Er atmete tief durch und setzte den jüngeren Piccolo sanft ab. Nein. Strafe war das letzte, was er brauchte. Was der Junge jetzt brauchte war jemand, der ihn führen konnte. Der ihm zeigte, wie er mit seiner eigenen Seele klar kam. Er, der ältere, hatte so jemanden auch nicht gehabt... aber ihn hatte Goku, nicht gerade sanft, in die richtige Richtung `geprügelt`. Nach dem Turnier damals hatte Piccolo mit seinen Meditationsübungen erst richtig begonnen, und endlich so eine Art innere Ruhe gefunden. "Komm mal mit Kleiner... Suchen wir uns eine ruhige Ecke... denn ich glaube, das Gespräch wird länger dauern..." Gohan würde sicherlich Verständnis dafür haben, wenn er sich in die Erziehung von Klein-Piccolo einmischte. Die beiden Piccolos wurden bis zum nächsten Morgen von keinem mehr gesehen...
Inzwischen hatten sich die anderen schon in das Zimmer zurückgezogen, daß Popo für sie vorbereitet hatte... "Mann... da hat sich Piccolo aber vielleicht was erlaubt!" sagte Ice. Er saß auf einem der Schränke und Nail schaukelte an seinem herunterhängenden Schwanz. Hin und wieder verzog er das Gesicht, wenn der kleine Namekianer etwas zu heftig zog oder drückte. "Das kannst du laut sagen..." meinte Trunks, der sich auf einem der Betten lümmelte. "MANN... DA HAT SICH PICCOLO ABER VIELLEICHT WAS ERLAUBT!!!" brüllte Ice quer durchs Zimmer. "Ice... der Witz hat so`nen Bart!" sagte Trunks. "Ja, ja... aber deine Witze sind besser, was? Aber mal im Ernst... selbst Dende ist ausgerastet... und Popo war auch stinksauer!" Goten mischte sich, an die Wand gelehnt und auf beiden Backen kauend, in die Unterhaltung der beiden ein. "Es sah aber trotzdem zum Brüllen aus... er kickt eines der Regale um... KLONG!... das rummst ans nächste... WUMMS!... die beiden kippen auf das dritte... KLONG!... Und das ganze quer durch die große Gottesbibliothek! Hunderte von Bücherregalen! Tausende von Büchern und Schriftrollen..." Nun, einer gewissen Komik entbehrte dieses Ereignis jedenfalls nicht. Aber es war nicht das erste Mal, daß Piccolo sowas brachte. Weder an diesem Tag, und schon gar nicht insgesamt. Das hatten die drei auch schon zu spüren bekommen... Im einen Augenblick war mit dem Namekianer gut auskommen, er war ein Kumpel und man konnte auch mit ihm herumalbern... und dann wieder... manchmal tickte er regelrecht aus... Dann war man besser nicht in seiner Nähe...
Nail hatte seinen Vater so lange bearbeitet, bis er ihm erlaubte, die zwei Nächte bei den anderen Jungs zu schlafen. Und wenn man Dende einigermaßen kennt kann man sich denken, daß das nicht allzu lange gedauert haben kann. Klein Piccolo wurde zwar vermißt, aber der große war auch verschwunden und Dende wußte ja von den `handfesten Argumenten` die er zur Anwendung bringen wollte. Er konnte sich zwar nicht wirklich was darunter vorstellen, aber Sorgen machte er sich auch keine. Nachdem Dende sicher sein konnte, daß es den Jungs gut ging und auch Nail gut untergebracht war, ging er selbst zu Bett. Auch Popo legte sich bald schlafen und so kehrte Ruhe in den Palast ein. Nur in einem Raum im Westflügel nicht. Goten, Ice und Trunks erzählten, im Dunkeln und mit einer Taschenlampe bewaffnet, schauerliche Gruselgeschichten... Schauerlich? Das übliche eben. Aber für Nail war das schon zuviel. Er klammerte sich ängstlich an Ice fest... so ganz unangenehm konnte es ihm allerdings auch nicht sein, denn er hörte gespannt und mit großen Augen zu. Nach einiger Zeit wurde ihnen auch das langweilig. Es wollte aber noch keiner schlafen, selbst Nail, der immer öfter gähnte und dem die Müdigkeit anzusehen war, wollte lieber noch was unternehmen. "Wie wär’s, wenn wir uns ein bißchen im Palast umsehen würden?" fragte Trunks in die Runde und leuchtete dabei sein Gesicht von unten mit der Taschenlampe an. Nail wirkte unsicher... "Onkel Piccolo wird bestimmt böse werden, wenn er davon erfährt..." - "<i>Falls</i> Onkel Piccolo davon erfährt..." Trunks grinste bis über beide Ohren. Seine beiden Freunde hatten sofort verstanden, was er meinte. Dende und Popo schliefen... wenn sie nicht zu laut wären, würde das auch so bleiben... und Piccolo war nicht da. Nur Nail schaute noch fragend aus er Wäsche. Er war aber wild entschlossen, bei diesem Abenteuer seiner neuen Freunde dabei zu sein. Ihm war schon etwas mulmig... Aber sein Onkel kannte auch keine Angst! "Hey Nail...!" Goten stupste den kleinen Namekianer an. "Hm?" - "Du kennst dich doch im Palast aus... Weißt du, wo’s was interessantes zu sehen gibt?" - "KLAR!" rief er...
Und so kam es, daß ein bunt gemischtes Trüppchen aus zwei Halb-Saiyajins, einem Namekianer und einem Gestaltwechsler kurz nach Mitternacht durch Gottes Palast schlich. Immer sorgsam darauf bedacht, keinen Krach zu machen. Sie schlichen zahlreiche Gänge entlang und mehrere Treppen hinab... Denn Nail war der Meinung, daß sich die wirklich