Fanfic: Kasumi 5

Chapter: Kasumi 5

5. Kapitel




Amano hat zwar behauptet, er habe einen untrüglichen Orientierungssinn, trotzdem sind sie eine Stunde in die Falsche Richtung gelaufen. Nach einer zweistündigen Reise durch ganz Ryokan haben die Beiden dann endlich völlig erschöpft das Hotel erreicht. „Nur damit du es weißt, Kasumi, ich hätte den Weg genau gewusst. Ich dachte nur, du wolltest die Stadt schon am ersten Tag genauer ansehen“, versucht Amano sich herrauszureden. „Aber ja doch. Zum Glück würde ein Mönch ja niemals lügen, nicht wahr? Sonst hätte ich noch das Gefühl, du hättest dich verirrt“, macht sich Kasumi über Amano lustig. Nachdem Beide ein Anmeldeformular ausgefüllt haben, streiten sie sich lustig weiter. „Also wirklich. Heutzutage hat man keinen Respekt mehr. Ist kaum aus den Babyschuhen raus, schon macht man sich über einen armen, alten Mönch lustig.“, tat Amano beleidigt. „Ja ja, und kaum hat man das Mönchsgelübte abgelegt, fängt man schon an, Frauen anzumachen“, gab Kasumi gutgelaunt zurück. Kasumi und Amano haben eben das Zimmer von Kasumi erreicht. „Willst du mit mir zusammen zu abend Essen?“, fragt Amano Kasumi. „Gerne“, nimmt sie an. „Dann treffen wir uns um sieben unten im Restaurant, einverstanden?“ Kasumi nickt zustimmend mit dem Kopf. „Bis nachher.“ Damit verschwindet Amano den Gang entlang in sein Zimmer.




Um Punkt sieben betritt Kasumi das Restaurant. Die einsame Person am Tisch neben der Tür bemerkt sie gar nicht, obwohl die im Moment, als sie den Raum betreten hat, aufgestanden ist.


Zielstrebig geht sie auf Amano zu, der schon da ist und eben dabei war, eine Bestellung aufzugeben. „Ich hoffe, es macht dir nichts aus. Ich habe für dich gleich mitbestellt. Da du ja noch nie hier warst, habe ich für uns beide die Spezialität des Hauses bestellt.“-„Nein, das ist toll! Dann müssen wir nicht so lange warten. Ich hab einen Bärenhunger!“, sagt Kasumi und ihr Magen bestätigt dies gleich mit einem leisen Knurrlaut. „Überhör das jetzt einfach“, bittet sie Amano mit einem verlegenen Blick. „Was?“, dabei schaut er so verwirrt, dass er den Laut, den ihr Bauch ausgestossen hat, wohl wirklich überhört hat.




Kasumi und Amano amüsieren sich toll! Amano erzählt immer wieder Geschichten von Streichen, die er anderen Mönchen in seinem Kloster gespielt hat. „Einmal hab ich den Tee mit Salt „gesüsst“. Ich glaub, ich wurde noch nie so sehr verprügelt wie damals. Der Dalai Lama war bei uns zu besuch und ich durfte den Tee servieren. Der Dalai Lama fand es zwar lustig, die anderen Mönche aber leider nicht.“ Kasumi muss über diese Geschichte so lachen, dass sich drei weiter Gäste vorwurfsvoll zu ihr umdrehen. Beschämt senkt sie den Kopf. „Ich sollte nicht so viel trinken“, sagt sie leise, kichert dabei aber lustig weiter,“ weißt du, eigentlich vertrage ich Sake nicht so gut.“ Neugierig sieht Amano Kasumi an. „Stimmt, jetzt wo du es sagst. Du hast rote Wangen, leuchtende Augen und bist lustig wie nie zu vor. Ich denke, du hast recht, Sake ist echt nicht dein Ding“, macht er sich über sie lustig. „Aber du bist nicht die einzige, die einiges Trinkt. Der Herr neben der Tür hat auch schon die dritte Flasche bestellt.“ Kasumi schaut auf die Uhr und sieht, dass es schon elf Uhr ist. „Weißt du“, beginnt sie, muss dann aber gähnen, „ich gehe jetzt schlafen. Ich bin so was von müde.“ Als sie aufstehen will, beginnt sie leicht zu schwanken. Hilfsbereit stützt Amano ihren Arm. „Ich begleite dich, sonst landest du am Ende noch in einem falschen Zimmer.“ Kasumi muss über diese Bemerkung wieder so lachen, dass Amano ihren Arm fester halten muss, sonst wäre sie dieses Mal wirklich umgekippt. „Nur damit du es weißt, ich bin nicht betrunken“, stellt Kasumi richtig, „ich bin nur ganz leicht angeheitert.“ Kichernd lässt sie sich von Amano zu ihrem Zimmer begleiten. Als sie ihre Zimmertüre offen hat, dreht sie sich noch Mals zu Amano um. Sie verbeugt sich leicht: „Vielen Dank für den wunderschönen Abend. So köstlich habe ich mich selten amüsiert“, bedankt sie sich bei Amano. „Die Freude war ganz meinerseits.“ Amano beugt sich leicht vor und küsst Kasumi auf die Wange. „Gute Nacht, Amano“, verabschiedet Kasumi sich. „Schlaf gut, Kasumi“, damit dreht Amano sich um und verschwindet drei Türen weiter hinten im Gang in seinem Zimmer. Kasumi will gerade die Tür hinter sich schliessen, als sich ein Schuh in die Öffnung drängt. Erschrocken sieht sie hoch in ein wütendes Gesicht.


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