sind angekommen. Über diesen Haufen Felsen müsst ihr klettern, dann seht ihr den Tunnel. Es ist zwar ein wenig steil, aber es gibt Gebüsch und Bäume zum Festhalten. Versteckt euch dahinter. In genau 12 Minuten kommt laut Fahrplan der richtige Zug vorbei, bis dahin müsst iht zum Sprung bereit sein."


Soun fragte skeptisch: "Ist das nicht ein Verbrechen, was wir da begehen, Meister?"


Happo sprang von Genmas Schulter, worauf dieser mit einem Seufzer der Erleichterung reagierte, und antwortete: "Quatsch, Verbrechen. Wäre es euch lieber, wenn ich Mädchen und jungen Frauen nachsteigen würde? Ausserdem steht nirgendwo geschrieben, dass es verboten wäre, dass man auf einen Zug springt und auf den Waggons mitfährt."


"Natürlich nicht." antwortete Soun resignierend.


*Hihi, wenn die wüssten* dachte der Meister.


Auf den Gefahrenfaktor kamen die beiden nicht mehr zu sprechen, weil sie die Antwort ohnehin kannten. Ausserdem wollten sie ja ordentliche Kämpfer werden und zusätzlich glaubte Soun, im Gutheissen seiner Eltern zu handeln.




Nach 12 Minuten kam der Zug pünktlich. Während der erste Waggon vorbeiraste, stieß Happo Genma auf den Zug und sprang gleich nach. Genmas Angstschrei endete mit einem dumpfen "UFF!", als er mit dem Bauch auf einem Waggon aufprallte. Soun rief: "Wartet auf mich!" und sprang ohne nachzudenken. Da der Zug schon fast vorüber war, kam Soun auf dem letzen Waggon auf, wurde vom Fahrtwind zurückgerissen und konnte mit der Hand gerade noch den Rand des Waggons packen, bevor er auf die Schienen geworfen wurde. Mit der Kraft der Verzweiflung zog er sich "an Board" während der Zug den Tunnel passierte. Dann sank er auf die Knie mit vor Schreck weit aufgerissenen Augen und käsebleichem Gesicht. Happo und Genma kamen bei ihm an, wobei Genma vor lauter Angst vorm Runterfallen die Waggons entlang robbte und ebenfalls nicht besser aussah. Happosai hingegen sagte vergnügt: "Das hat doch Spass gemacht, nicht wahr. Hab ich als Kind oft gemacht."


"Das ist alles nicht wahr, das ist alles nicht wahr." stotterte Genma und zitterte am ganzen Körper. Nachdem sich die beiden wieder einigermaßen gefangen hatten, saßen sie im Kreis auf einem Waggon und Soun und Genma hörten zu, was ihr Meister zu sagen hatte.


"Hört mir zu meine Schüler." sagte dieser, "Heute habt ihr wieder eine wichtige Lektion gelernt. Ihr habt gelernt, eure Ängste zu überwinden. Das ist ein wichtiger Schritt für eure Ausbildung zu Kämpfern der Kampfschule für Schlägereien aller Art. Zweifellos werden euch solche Situationen noch öfter begegnen, doch ihr dürft euch niemals unterkriegen lassen und nicht vergessen, dass ihr aus jeder Situation eine Lehre ziehen könnt. Ihr seid würdig, meine Schüler zu sein. Macht weiter so."


"Vielen Dank für das Lob." antworteten seine Schüler unsicher.




Und so fuhren sie auf dem Zug sitzend der Mittagssonne einer ungewissen Zukunft entgegen und harrten der Dinge, die da kommen mögen...