Fanfic: Nr. 911 III
stammelte immer wieder:
„Nehmt sie weg! Nehmt sie weg!“
Erstaunt beobachtete Akane, wie Ranma einen Zettel zerknüllte.
Bevor er ihn allerdings in einem Mülleimer entsorgen konnte, griff sie danach.
„He...“ , doch er ließ es zu.
„ ‚Ranma, hilf mir! Schreckliche Banditen halten mich in der Turnhalle gefangen! Deine Akane!’“ , las sie vor und machte ein wütendes „Pfft!“.
„Das ist ja direkt unverschämt!“ , meinte sie und warf den Zettel fort.
„Vergiss nicht, dumm!“ , fügte Ranma hinzu und öffnete die Tür zur Turnhalle.
Akane wäre fast ausgeflippt, als sie Hikaru Gosunkugi in der Turnhalle entdeckte – in ein blaues Kleid gesteckt und laut winselnd.
„Komm her und rette mich!“ , rief er bettelnd und schien sich überzeugend zu finden.
Akane stürmte zu ihm, packte ihn am Kragen und schrie, was ihm den einfiele, doch dass schien ihn nicht wirklich zu beeindrucken. Statt dessen befreite er sich von seinen provisorischen Fesseln und schrie hysterisch:
„Du bist mir in die Falle gegangen!“ und lachte irr.
Akane wollte gerade zu einem gezielten Fußtritt ausholen, als sich der Boden unter ihr auftat und sie sich plötzlich mit einer tiefen Dunkelheit konfrontiert sah.
Sie riss den Kopf hoch, blickte zu Gosunkugi und fauchte: „Was soll denn das?“
Ehe sie sich versah, landete Gosunkugi ebenfalls in der Grube – Ranma sprang hinterher.
Gosunkugi drückte Ranma etwas in die Hand.
Akane erschrak.
Fischrollen...
Doch ehe sie reagieren konnte – oder Ranma – hörte sie schon das unheimliche Miauen, das aus dem Dunkeln trat. Blitzende Augen schienen sie zu umgeben.
Gosunkugi lachte. „Deine Schwäche sind Katzen!“
Akane musterte den am Boden kauernden Ranma, der bibberte. Sie bereitete sich auf den Schrei vor, der ihrer Meinung nach, die gesamte Turnhalle erschüttern musste, doch nichts kam.
Statt dessen begann er zu lachen.
Ranma lachte.
Wie ein Idiot.
„Du glaubst, eine Katze macht mir Angst?“ , schrie Ranma mit hysterisch hoher Stimme und seine Pupillen schienen sich unabhängig von einander zu bewegen.
„Er trägt es tatsächlich mit Fassung!“ , murmelte Akane und bewunderte den schlotternden Jungen, der sich schließlich Gosunkugi griff und mit ihm fort ging.
„N-na los, Akane! W-wir gehen nach Hause!“
Akane zerrte ihn zurück, schrie Gosunkugi zusammen, er solle das Kleid ausziehen und wollte verhindern, dass Ranma den Katzen zu nahe kam.
Doch es war schon zu spät, die Katzen krochen an ihm hoch. Sie schienen ihn zu mögen. Was allerdings nicht auf Gegenseitigkeit beruhte.
Sie nahm Ranma bei der Hand, wollte endlich diese vermaledeite Turnhalle verlassen, doch da stand sie vor einem leibhaftigen Tiger.
Das nächste was passierte, raste ihn Zeitraffer an ihr vorbei. Der Tiger machte ihr zuviel Angst. Sie klammerte sich an ihren Verlobten, der doch so stark war, doch nun wimmerte wie ein Baby.
Schließlich geschah es. Cat-Fu...diese Technik, von der Genma erzählt hatte...
Ranma, die Katze vertrieb den Tiger, machte Kuno zur Schnecke und verließ den verwunderlichen Zoo, zu dem die Turnhalle mutiert war.
Akane eilte ihm hinterher. Sie machte sich Sorgen um ihn. Es ängstigte sie, was mit ihrem Verlobten geschehen war, denn sie konnte es sich nicht erklären...
Sie fand ihn auf einem Baum, auf dem er sich zu putzen begann.
Wie eine Katze.
„Was ist los mir dir?“ , rief sie zu ihm hoch und erschrak, als Genma hinter ihr erschien und erklärte, dass Ranma sie nicht höre könne.
Er begann ihr zu erklären, was es mit Cat-Fu auf sich hatte und zog sich um.
Plötzlich war er zu einer alten Frau geworden, die aber nach wie vor sehr verdächtig nach Genma aussah.
Aber dieser Versuch, Ranma zur Ruhe zu bringen, schlug fehl, was Akane gar nicht wunderte.
Ranma maunzte und hüpfte umher wie eine aufgescheuchte und verängstigte Katze.
Er schien Bärenkräfte zu haben, machte den Baum zu Sperrholz – seinen Vater im übrigen auch – und raste nun auf Akane zu.
Wie erstarrt blieb sie stehen. Sie erwartete höllische Schmerzen, doch statt dessen saß sie nur am Boden und auf ihrem Schoß hockte...Ranma...eine kleine schnurrende Katze saß auf ihrem Schoß und kuschelte sich an sie.
Sie lächelte.
Es sah so putzig aus, wie Ranma seine „Pfoten“ leckte. Doch die Blicke ihrer Mitschüler, die sich um sie gescharrt hatten, machten sie nervös.
„Los, steh schon auf!“ , flüsterte sie ihm zu und gab ihm einen zärtlichen Klaps.
Doch dieser starrte sie nur dumm an und dann...
dann...küsste er sie.
Akane errötete...er hatte sie geküsst...
Ranma schien das allerdings nicht so zu sehen, denn er gähnte herzhaft, begann wieder zu schnurren und legte seinen Kopf nieder, anscheinend, um zu schlafen.
Er hatte sie geküsst...er hatte sie geküsst...geküsst...
Eine Kurzschlussreaktion:
„Du TROTTEL!“
Platsch.