Fanfic: Crossworlds IV - Teil 1
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waren wahrscheinlich schlimmer.^
Er sah noch immer in die Richtung, auch als niemand mehr da war dem er hätte
nachblicken können. Eine einsame Träne lief über seine Wange.
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=> Saotome-Residenz; an diesem Abend
Ranma war nicht zur gewohnten Zeit nach Hause gekommen, und mit zunehmender
Dunkelheit vergrößerte sich auch die Sorge der Eltern um ihren Sprößling. Ein
Anruf in der Universität hatte ergeben das der Junge auch dort seit den
ersten Stunden nicht mehr gesehen worden war.
Nodoka sah auf die Uhr - es war schon kurz nach Neun. "Ich rufe jetzt die
Polizei an," sagte sie entschlossen und stand auf um zum Telefon zu gehen.
"Die wird uns auch nicht helfen können," hielt Genma sie zurück. Er erhob
sich ebenfalls und umarmte seine Frau. "Mach dir keine Sorgen, No-chan. Ranma
ist zwar ein lausiger Bengel, aber er ist zuverlässig. Ich bin mir sicher das
er jeden Augenblick kommen wird."
Nodoka lehnte sich schutzsuchend an ihren Mann, nickte und versuchte ihre
Zweifel zu vergraben. "Du hast sicher recht, aber ich habe trotzdem Angst um
ihn. Er verhält sich in letzter Zeit so anders, ich erkenne ihn gar nicht
wieder."
"Unser Sohn ist erwachsen geworden." Genma ließ sich wieder auf die Couch
nieder und setzte einen nachdenklichen Ausdruck auf. "Er ist jetzt in der
Zeit wo das Kind zum Mann wird. Das ist für ihn verwirrend, er weiß nicht wie
er darauf reagieren soll. Zudem scheint er durch den Unfall seine
Sorglosigkeit verloren zu haben. Und ..."
"Und?"
"Ich habe den Eindruck, er hat Liebeskummer."
"Liebeskummer?" fragte Nodoka stirnrunzelnd.
"Ja," nickte Genma, "er verhält sich jedenfalls so. Und seine Aura hat sich
auch verändert, sie ist depressiver geworden. Ranma vermißt jemanden -
jemanden der ihm sehr nahe stand."
Nodoka glaubte ihrem Mann. Sie selbst hatte vom Auren lesen keine Ahnung,
aber sie wußte das ein fähiger Martial Artist anhand der Ausstrahlung einer
Person auf den Gemütszustand schließen konnte. Trotzdem zweifelte sie.
"Ich weiß nicht so recht. Ranma hatte immer nur seine Schule im Kopf, er hat
gar keine Zeit für eine Freundin gehabt."
Genma warf einen Blick aus dem Fenster und lächelte Plötzlich. "Warum fragen
wir ihn nicht selbst?" Zu seiner Frau gewandt sagte er: "Habe ich nicht
gesagt das er jeden Moment wiederkommt?"
Ranma fluchte leise vor sich hin als er auf die Tür zuging. Er hatte wieder
einmal vergessen in welchem Zustand sein Körper war und eine unliebsame
Bekanntschaft mit der Begrenzungsmauer des Grundstückes gemacht. Er wollte
grade die Hand nach der Klinke ausstrecken als die Tür von innen aufgerissen
wurde und ihm seine Mutter um den Hals fiel.
"Oh Ranma, ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht."
"Sorgen? Aber es ist doch nicht mal ..." Dann fiel ihm eine das kurz vor 10
Uhr für den Klugscheißer wohl ziemlich ungewöhnlich, wenn nicht sogar
erschreckend spät war. ^Mein Vorgänger war echt ein Looser...^
"Jawohl, Sorgen," riß ihn Nodoka aus den Gedanken. "Was glaubst du denn, das
ich hier ruhig rumsitze während mein kleiner Junge den ganzen Abend
wegbleibt?"
Ranma befreite sich aus der Umarmung seiner Mutter. "Mom, du übertreibst. Es
gibt nichts worüber du dir Sorgen machen müßtest." Er brachte ein Lächeln
zustande und wollte dann nach oben auf sein Zimmer gehen.
Nodoka bemerkte das das Lächeln gekünstelt wirkte und dachte an das was Genma
gesagt hatte. "Ranma?" hielt sie ihn zurück. "Hast du ... hast du
Liebeskummer?"
Er stoppte mitten in der Bewegung und drehte sich langsam zu seiner Mutter
um. War sein Verhalten so eindeutig? "Li ... Liebeskummer? Ich? Wie kommst du
denn darauf?" fragte er unsicher.
"Du machst den Eindruck," sagte Genma von der Tür her und stellte sich neben
seine Frau.
Ranma sah seine Eltern erstaunt an. Sie schienen wirklich besorgt zu sein,
seine echten Eltern hatten sich nie so verhalten. Trotzdem war er nicht
bereit ihnen alles zu erzählen, aber vielleicht konnte er eine Teilwahrheit
erzählen. Möglicherweise konnten seine Eltern ihm helfen.
"Ich habe keinen Liebeskummer," begann er, "aber jemand anderes. Ein
Schulkollege von mir. Er hatte eine Freundin, kann sie aber nun nicht mehr
sehen, weil ... uhm, weil sie weggezogen ist."
"Das ist alles?" wunderte sich Genma.
"Ja, das ist alles. Er hatte das Mädchen geliebt und ist jetzt ziemlich
traurig." Ranma mußte sich beherrschen das man ihm nicht anmerkte wie sehr
ihm die eigenen Worte zu Herzen gingen.
"Ich verstehe das Problem deines Klassenkameraden," wunderte sich Nodoka,
"aber er kann sie doch immer noch besuchen. Oder zumindest anrufen."
"Nein, das kann ich- das kann er eben nicht. Sie ist in ein anderes Land
gezogen, und, und, und er weiß nicht wohin, und ... es geht einfach nicht,"
platzte Ranma heraus. "Und allmählich weiß ich nicht mehr was ich tun
soll ... ich meine was ich tun soll um ihn aufzuheitern," fügte er hastig
hinzu als er seinen Versprecher bemerkte.
Genma tauschte mit seiner Frau vielsagende Blicke und nickten sich
gegenseitig zu. "Laß uns mal einen Augenblick alleine, No-chan. Das hier ist
eine Männerangelegenheit."
Nodoka nickte und verschwand, allerdings nur bis um die Ecke, dort blieb sie
stehen und lauschte.
Genma setzte sich und sah seinen Sohn auffordernd an. "Also, dein
Klassenkamerad hat sich verliebt, und jetzt ist das Mädchen weg, verstehe
ich das richtig?"
Die Art wie sein Vater Klassenkamerad betonte gefiel Ranma überhaupt nicht,
aber er nickte.
"Und es gibt mit Sicherheit keine Möglichkeit sie zu erreichen, oder
ausfindig zu machen?"
Wieder nicken.
"Könnte es vielleicht sein das dein Klassenkamerad sich mit seiner Freundin
gestritten hat, und das sie ihn jetzt gar nicht mehr sehen will?"
Kopfschütteln. "Nein, sie haben sich zwar oft gestritten," ^Viel zu oft.^
"aber das ist es diesmal nicht. Die Freundin ist weg und kommt auch nicht
mehr wieder. Das ist so sicher als wenn sie aus dieser Welt verschwunden
wäre."
"Hmmm, ich glaube ich verstehe." Genma setzte wieder seinen allwissenden
Gesichtsausdruck auf, nur das es dieses mal nicht lächerlich wirkte wie
sonst immer. "Dein Kollege hat dieses Mädchen geliebt, und es bricht ihm das
Herz das sie nicht mehr da ist. Er fühlt sich nur noch wie eine leere Hülle,
und er denkt das er nie wieder jemanden lieben kann wie seine erste Freundin,
stimmt das?"
Ranma traute seinen Ohren nicht. Das sollte sein Vater sein, der gleiche
egoistische Genma der ihn damals für Reis, Fisch und zwei Salzgurken verkauft
hat? Der ihn in eine Grube hungriger Katzen geworfen hat? Der sich immer
einen Dreck um seine Gefühle geschert hat?
Und doch schien es so, der Mensch der ihm gegenüber saß zeigte ehrliches
Mitgefühl.
"Ja, das trifft die Sache ziemlich genau," sagte er.
"Das kenne ich," nickte Genma. "Laß mich dir mal eine Geschichte erzählen: Es
gab mal einen Kampfsportler, der hatte sich auch unsterblich verliebt. Aber
er war noch jung und unerfahren, und so trainierte er unter einem Meister der
zwar fast unbesiegbar, im Inneren aber ein Monster war. Dieser Meister ...
vertrieb durch sein verhalten das Mädchen, das der junge Mann liebte."
"Du sprichst nicht zufällig von dir selber?" unterbrach Ranma.
Genma war perplex. "Wie ... woher?"
"Innere Eingebung." ^Ich kann mir gut vorstellen das Mom von Happy nicht
begeistert war.^ "Aber du und Mutter haben doch wieder zusammengefunden?"
"Ich spreche nicht von deiner Mutter, sie habe ich erst später
kennengelernt," erzählte Genma weiter. "Ich hatte mich schon vorher mal
verliebt gehabt. Als mein alter Meister - ich verfluche den Tag an dem ich
ihn traf - sie vergraulte, da dachte ich auch das mein Leben keinen Sinn mehr
hätte." Er lächelte seinen Sohn an. "Wie du siehst habe ich mich getäuscht,
und du und deine Schwester sind das Ergebnis.
Ranma, sag deinem Freund er soll sich nicht entmutigen lassen. Das Leben
bringt manchmal Rückschläge mit sich. Aber auch wenn man am Boden zerstört
ist, man muß danach wieder aufstehen und es noch mal versuchen. Das gilt für
den Kampf wie für das