Fanfic: Crossworlds IV - Teil 2

Chapter: Crossworlds IV - Teil 2

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=> 25 Jahre in der Vergangenheit; ein paar Tage später




Der Feldzug war ein voller Erfolg gewesen. Dutzende der seidenen Schätze


wurden aus den Verliesen ihrer Besitzerinnen befreit und waren nun in


sicheren Händen.


So jedenfalls drückte Happosai seinen letzten Unterwäsche-Überfall aus. Und


er feierte ihn auch entsprechend, denn er hatte nicht nur die Kleiderschränke


der Frauen, sondern auch die Speisekammern der Männer geleert.




Soun und Genma saßen an einem Baum gefesselt und sahen mit knurrendem Magen


zu. Das überfallene Dorf hatte zusätzlich noch eine Weinkellerei gehabt, und


so dauerte es nicht lange bis Happosai laut schnarchend auf dem Boden lag.




"Saotome? Das könnte die Gelegenheit sein auf die wir gewartet haben."




"Ja, ich habe auch Hunger."




Soun verdrehte die Augen. "Das meine ich nicht. Der Meister schläft und wird


erst mal auch nicht wieder aufwachen. Das ist die Gelegenheit ihn ein für


allemal loszuwerden."




Genma ging ein Licht auf. "Du hast recht, Tendo"




"Nur, da gibt es noch ein kleines Problem..."




"Und welches?"




"Wir sind noch gefesselt."




Genma grinste nur, rutschte ein paar Mal hin und her und hatte plötzlich


beide Hände frei. "Wie hast du das gemacht?" fragte Soun als Genma ihn


losband.




"Umisenken." Auf Souns verwirrten Blick sagte er: "Erkläre ich dir später.


Jetzt müssen wir uns erst um den Meister kümmern."




Schnell war Happosai zu einem handlichen Paket verschnürt, und als die Sonne


wieder aufging hatten Genma und Soun auch eine passende Grabstätte


gefunden: Eine alte Höhle, die man schnell mit einem dicken Felsbrocken


verschließen könnte.




"Möge er in der Hölle schmoren," sagte Genma als der das Bündel in die Höhle


warf.




"Möge er in der Hölle schmoren," bestätigte Soun, während er ein Faß TNT


hinterher warf.




Dann verschlossen beiden den Eingang mit dem großen Felsen und tanzten


ausgelassen umher. "Wir sind frei. Frei! FREI! Das muß gefeiert werden."




~BooM~




Die zwei Kampfsportler erstarrten als plötzlich der halbe Berg explodierte.


Mit Terror in den Augen sahen sie wie eine kleine Gestalt aus der


Staubwolke hinaustaumelte.




"Das war überhaupt nicht nett," hustete Happosai. "Ich sollte euch den


Hintern versohlen."




Soun und Genma sahen sich an und einigten sich mit stummen Blicken auf


Taktik #42. "Meister, ihr lebt," rief Genma, umarmte den alten Perversen und


klopfte ihm den Staub aus der Kleidung.




"Wir hatten uns schon solche Sorgen gemacht," ergänzte Soun und polierte


dem Opa die Halbglatze.




Happosai schlug beiden mit seiner Pfeife auf den Kopf. "Trottel. Glaubt ihr,


ich würde nicht merken das ihr mich loswerden wollt?"




"A-aber Meister," stammelte Soun, "wie kannst du nur so etwas von uns


denken?"




"Ich kann. Und zur Strafe werde ich euch für den Rest der Woche das Wasser


und Brot streichen, damit ihr nicht noch mal auf dumme Gedanken kommt."




Genma schielte zu seinem Partner. "Ich denke es ist Zeit für Plan B."




"Plan B," stimmte dieser zu.




"Frontaloffensive!" riefen beide und griffen mit blitzschnellen und genau


aufeinander abgestimmten Schlagkombinationen an, die jeden normalen Menschen


in Sekunden zu Boden geschickt hätten.




Nicht aber Happosai. Der alte Martial Artist sah den Hinterhalt Kilometerweit


kommen. Er machte sich nicht mal die Mühe abzuwehren, sondern duckte und wand


sich zwischen den Attacken hindurch und ließ seine Gegner Löcher in die Luft schlagen.




Das Ganze ging einige Minuten so weiter, dann brachen Genma und Soun


schwitzend und schwer atmend den Angriff ab. "Hahaha. Euch fehlen noch 100


Jahre Training um mich besiegen zu können," spottete Happosai. "Jetzt zeige


ich euch mal wie man das richtig macht. SOUKONDAN!" Eine beeindruckende


Aura umgab den kleinen Opa, dann verdichtete sich diese zu drei gräulich


leuchtenden Bällen die um ihn herum in der Luft schwebten.




"Ichi!" Einer der Energiebälle schoß auf einen der herumliegenden Felsen zu,


durchschlug ihn und brachte den dahinterliegenden Stein zum explodieren.


"Ups, zu viel Schwung," meinte Happosai nur.




"Ni!" Der zweite Ki-Blast pulverisierte förmlich einen alten Baum. Hämisch


grinsend wandte er sich um. "Und, wollt ihr immer noch weiter kämpfen?"




Die beiden anderen schluckten schwer und sagten nichts.




"Dachte ich´s mir. Wäre auch zu schade gewesen, grade jetzt wo ihr so hübsche


Freundinnen gefunden habt. Vor allem deine, Soun, sehr vielversprechend,


ich bin gespannt ob-"




Souns Kopf wuchs abrupt um das zehnfache und türmte sich über Happosai auf,


während im Hintergrund kleine blaue Flämmchen in der Luft tanzten. "Finger


weg von Kimiko," donnerte er.




Überrascht wich Happosai vor dem Dämonenkopf zurück. Auf eine solche


Attacke war er nicht vorbereitet gewesen, und seine Kontrolle über den


dritten Ki-Blast, welcher immer noch um ihn herumschwebte, ließ kurzzeitig


nach. Sofort verstärkte er seinen geistigen Griff wieder, aber der Blast


war schon unterwegs zu dem Ziel, das er im Augenblick als Bedrohung


empfand: Nach Soun.




Der verschrumpelte Kampfsportler versuchte noch den Angriff abzubrechen,


aber es war zu spät. Der Soukondan traf Soun mitten auf die Brust und


schleuderte ihn zurück.




Hilflos mußte Genma mit ansehen wie sein Freund durch die Luft gewirbelt


wurde, sich mehrmals in der Luft überschlug und schließlich auf dem Bauch


liegen blieb. Unter ihm bildete sich eine langsam größer werdende Blutlache.




"Du, du Ungeheuer," stammelte Genma. "Was hast du getan?"




"Es war seine eigene Schuld," stotterte Happosai, ebenfalls sichtlich


schockiert. "Er hätte mich nicht bedrohen sollen."




Genma ballte zornig die Fäuste. "Dafür wirst du sterben." Er sprang auf


Happosai zu und schrie: "Dokuja Tanketsu Sho!" Seine Hand zuckte vor und


krallte sich in die Rippen des anderen.




Nur durch seine Reflexe und jahrelange Erfahrung konnte Happosai verhindern


das ihm die Knochen gebrochen wurden. Er riß sich los und sprang zurück.


^Die Technik kenne ich nicht. Wo hat er die gelernt?^




"Paß auf!" brüllte Genma und setzte nach. Er schlug brutal die Arme des


kleineren Mannes zur Seite, kickte ihm wuchtig in den Magen und schleuderte


ihn in die Richtung wo Soun am Boden lag.




"Was ist das für ein Stil den du benutzt?" fragte Happosai. "Den hast du


nicht von mir gelernt, woher-" Er stockte als ihn jemand am Fußgelenk griff.




Soun, der eben noch bewegungslos am Boden lag, hatte des anderen am Bein


gepackt und hielt ihn erbarmungslos fest.




Happosai blickte fassungslos den jungen Mann zu seinen Füßen an, dann zu


Genma. Dieser hatte seine Chance erkannt und machte sich bereit. "Nein, ich


habe diesen Kampfstil nicht von dir gelernt. Aber du wirst ihn jetzt


kennen lernen. Schau dir an wozu die Yamasenken in der Lage ist, denn jetzt


wirst du zur Hölle fahren. Kirin Raichu Dan!"




Verzweifelt versuchte Happosai zu entkommen, erfolglos. Die Vakuumsichel


schnitt ihn sauber in zwei Hälften, er war sofort tot.




Genma kniete neben seinem Freund nieder. ^Sein Ki wird immer schwächer, das


sieht nicht gut aus.^ Vorsichtig drehte er ihn um. "Halte durch, Tendo. Ich


bringe dich zu einem Arzt."




Soun hustete und spuckte Blut. "Der wird mir ... auch nicht mehr helfen


können." Kraftlos griff er Genmas Hand. "Es war ein guter Kampf, nicht wahr?"




"Das war es, Tendo." Tränen liefen über sein Gesicht. "Das war es. Wir sind


endlich frei."




"Du bist frei, Saotome ... mit mir geht es zu Ende ... bitte sag Kimiko ...


das ich sie liebe, und das ... es mir leid tut."




"Das wirst du ihr verdammt noch mal selber sagen. Du darfst jetzt nicht


sterben, hörst du?"




Soun lächelte schwach. "Saotome, ich ... werde mein Versprechen nicht halten


können. Unsere Schulen werden ... wohl nie vereinigt werden." Ein letztes


Mal drückte er die Hand seines Freundes, dann wich das Leben aus seinen


Augen.




"Vergiß das versprechen," brüllte Genma. "Das kannst du mir doch nicht


antun!" Verzweifelt schüttelte er den Körper. "Tendo, verdammt, wach wieder


auf! Tendo!"




Er bekam nie eine Antwort. Weinend sackte
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