Fanfic: Schatten der Vergangenheit
Strahl, der auf sie zuschoss, sie stand da gebannt von der gelben Farbe des Strahls, unfähig sich zu bewegen. Langsam, zu langsam, funktionierte ihre Motorik wieder und sie hob die Hände schützend vors Gesicht. Sie machte sich auf den Einschlag gefasst, der sie garantiert einige Meter rückwärts befördern würde, doch es kam nie so weit. Zuerst hörte sie ein dumpfes Geräusch und als sie die Augen wieder öffnete sah sie Taro der zu ihren Füßen lag und alles andere als gut aussah. „Taro ist alles in Ordnung mit dir?“ fragte sie und kniete sich schon neben ihn hin. „Jaaaa klar, was denn sonst“ gab ihr Taro als Antwort und krümmte sich vor Schmerz. Dann ganz langsam rappelte er sich, auf ihre Schulter gestützt, wieder hoch und versuchte so gut es eben ging Kampfposition einzunehmen.
Tiberius sah wie Nylonstrumpf Taro sich, auf das Mädchen gestützt, wieder in die Höhe stemmte. Eigentlich hätte er ihm jetzt den Gnadenstoss geben können, was vermutlich das klügste war in anbetracht dessen, das Taro ihn fast besiegt hätte. Doch er hatte weshalb er gekommen war, warum sollte er sich noch mit solchen Würmern abgeben? Sobald er die Kerne und die heilige Erde bei seinem Auftraggeber abgeliefert und eine der Früchte gegessen hatte, würde er sich die ganze Welt und somit auch Nylonstrumpf Taro Untertan machen. „Ich werde dich Heute leben lassen, aber das nächste mal wenn wir uns begegnen werde ich nicht mehr so nett zu dir sein“ sagte er mit einem bösartigem Grinsen. Dann winkte er seinen vier Leuten, die inzwischen wieder bei Bewusstsein waren und machte sich so schnell er konnte, auf den Weg zurück zu seinem Auftraggeber. Bald war es soweit und er konnte endlich Rache an Ranma Saotome nehmen und als Draufgabe schenkte ihm, sein dämlicher Auftraggeber, die Welt. Denn er war nicht bereit ihm länger zu dienen als das absolut nötig war, sobald er die Frucht hatte, würde er ihn ausradieren und seine eigenen Pläne weiter verfolgen.
„Du verfluchter Pirat“ rief er Tiberius noch hinter her, doch der konnte ihn schon nicht mehr hören. „Du hast dich ja für mich geopfert“ sagte Ukyo, an seiner Seite und riss ihn damit von seinen Gedanken, über die gerade erhaltene Niederlage, los. Er sah sie an, doch er bereute seine Entscheidung sofort. Dieser Blick, alles nur nicht dieser Blick. Sie sah ihn so mitfühlend, liebevoll und zärtlich an, am liebsten hätte er die Flucht ergriffen, doch seine Beine spielten da noch nicht so ganz mit. „Äh ... hähä ... ich konnte doch nicht ... doch nicht zulassen das dir etwas ... das dir etwas passiert“ brachte er stotternd hervor und versuchte angestrengt zu Boden zu blicken. Plötzlich durchfuhr ihn der Schock wie ein physischer Schlag, er wollte sich wegdrehen doch es war zu spät. Ukyo gab ihm einen Kuss auf die Wange und lächelte, er wäre am liebsten im Boden versunken, doch die Götter taten ihm diesen Gefallen nicht. „Komm lass uns nach Hause gehen, wo ich dich verarzten kann“ hörte er Ukyo, wie von weiter Ferne sagen. Dann spürte er wie sie ihn langsam zurück zu ihrem Restaurant schleifte und zerrte. Doch davon bekam er nicht mehr viel mit, er hing den rosigen Gedanken an Ukyo’s Kuss nach und war wie in einer Traumwelt.
Kapitel 3
Marius irrte nun schon, gemeinsam mit Ryoga, einen Monat durch das ganze Land. Sie hatten sich kurz nach der Hochzeit, zwischen Ranma und Akane, auf die Suche nach seinem verfluchtem Bruder Tiberius gemacht. Da jedoch Ryoga die Führung übernommen hatte, war es gar nicht so leicht irgendetwas zu finden. Sie waren schon im hohen Norden und auch ganz unten im Süden gewesen. Eine Spur von Tiberius hatten sie dabei allerdings nicht gefunden. Der einzige Vorteil war das sie auf ihrer Reise viel trainieren konnten, was vor allem für ihn sehr wichtig war, denn er wollte nicht ewig so ein Schwächling bleiben. „Komm du Orientierungsloser Trottel, du gehst schon wieder in die falsche Richtung“ rief er etwas genervt seinem Partner nach, der schon wieder falsch abgebogen war. „Sei ruhig du Wicht, du bist hier der einzige der falsch abgebogen ist“ bekam er als Antwort, so ging das schon vier Wochen lang. Ryoga war leider um einiges stärker als er, sonst hätte er ihm den richtigen Weg schon eingeprügelt, aber so musste er sich an ihn halten. Er entließ die gesamte Luft aus seinen Lungen und mit ihr den ganzen Zorn der sich dort, über Ryoga’s Dummheit, angesammelt hatte. Aber was sollte es, wenn sie das ganze Land durchreisten würden sie zwangsläufig irgendwann auf seinen Bruder stoßen müssen und auf diesen Tag der Abrechnung freute er sich schon, dann würde sein Bruder bekommen was er verdiente.
Ryoga hatte sich zwar vor einem Monat damit einverstanden erklärt Marius zu begleiten, aber dieser Zwerg machte nichts als Ärger. Zu allem Überfluss verliefen sie sich auch noch ständig, wegen Marius, er war wirklich nur ein Klotz am Bein. Aber er musste ihn mitnehmen, immerhin war es sein Bruder und nicht Ryoga’s und alleine deshalb gehörte Marius die Rache und nicht ihm. Doch sie mussten ihn erst einmal finden und wenn sein Begleiter so weiter machte und sie dauernd in die Irre führte, würden sie niemals an das erhoffte Ziel gelangen. Dennoch marschierte er weiter, es hatte schließlich keinen Sinn mit Marius zu streiten, er schob sowieso immer alles auf ihn, und irgendwann würden sie Tiberius und die Überreste der Skull Bruderschaft schon finden.
Kapitel 4
Akane saß am Strand, es fing schon an zu dämmern und Ranma’s Kopf lag in ihrem Schoß. Er hatte die Augen geschlossen und döste leise vor sich hin. Sie waren nun schon zwei Wochen hier, die ersten zwei nach ihrer Hochzeit hatten sie mit marschieren und Training gefüllt. Akane betrachtete die Sterne, die nun langsam, da die Sonne hinter den Bergen verschwand und Dunkelheit zurückließ, immer deutlich am Himmel zu sehen waren. Die letzten Tage waren einfach himmlisch gewesen, sie hatten eine vollkommen leere Bucht gefunden und genossen ihre Zweisamkeit. Es hatte zwar schon einige Streiterein gegeben doch die gab es ja schließlich immer und die Versöhnung war immer ein Highlight das jeden Streit schnell vergessen machte. Sie hing weiter ihren Gedanken nach als sie plötzlich einen Windhauch und dann eine Bewegung Ranma’s spürte. Es war unmöglich so schnell schauen zu können, doch als ihr Blick und ihre Sinne sich wieder schärften, sah sie das Ranma aufgesprungen war und mit beiden Händen eine Person abblockte. Akane sprang auf, das war ihr im ersten Moment alles zu schnell gegangen, zudem hatte sie nicht damit gerechnet hier irgendeinen Feind vorzufinden. „Wer bist du?“ fragte sie den Neuankömmling erschrocken und wich ein paar Schritte von den Kämpfenden zurück. „Bist du so vergesslich, Akane?“ hörte sie den Fremden antworten und sie wusste sofort zu wem die Stimme gehörte. Ranma und der Fremde sprangen beide ein paar Meter zurück, Ranma landete neben ihr und sein Gegner einige Meter vor ihm. Die Sonne warf ihre letzten Strahlen in die Bucht und Akane’s Befürchtungen wurden bestätigt. Es handelte sich um den Legendären Krieger Shinchi.
Ranma hatte sofort gewusst das es sich um Shinchi handelte, es gab nicht viele Menschen die eine derart starke Kampfaura besaßen. Und die meisten von denen die so eine Aura hatten waren Freunde von ihm, oder waren nicht mehr am Leben. „Was willst du hier?“ fragte er den Legendären Krieger und auf dessen Züge trat ein Lächeln. „Na was denkst du wohl? Ich will Rache für die Niederlage die du mir damals zugefügt hast! Du wirst mir für alles bezahlen“ antwortete ihm Shinchi und nahm dabei schon Kampfposition ein. „Pah das ich nicht lache, du hast wohl zu oft eine aufs Dach bekommen was? Du kannst mich nicht besiegen. Niemals!“ sagte Ranma und konnte sich ein Lächeln seinerseits nicht verkneifen. Shinchi musste wirklich total verrückt sein, sieben Monate nach der Schlacht im Tal Shogui war er schon längst wieder bei alter Stärke, wenn nicht sogar noch stärker als jemals zuvor. Ranma griff im selben Moment an wie Shinchi, der war zwar nicht so stark wie Ranma, konnte ihm jedoch einen harten Kampf liefern. Da Ranma den Kampf nicht unnötig in die Länge ziehen wollte, setzte er jede Technik, jeden Trick und all seine List ein, um Shinchi so schnell wie irgend möglich zu besiegen. Diese Taktik ging auch auf, nach nur wenigen Minuten landete Shinchi, mit dem Gesicht voran, im Sand. „Na was sagst du dazu?“ fragte Ranma ihn und unterdrücke den drang schneller zu Atmen als normal, denn er wollte das Shinchi glaubte, er habe sich nicht einmal anstrengen müssen. Was natürlich ganz und gar nicht der Wahrheit entsprach, denn in Wirklichkeit hatte ihn dieser Kampf, so kurz er auch war, ans äußerste seiner Grenzen getrieben. „Das ist unmöglich! Ich bin der Legendäre Krieger, niemand kann mich besiegen!“ rief Shinchi mit einem zornigen und mehr als verrücktem Unterton. „Und jetzt Kollege, verpasse ich dir den Gnadenstoß“ gab Ranma ihm als Antwort, ging langsam auf seinen Gegner zu und versuchte dabei so bedrohlich wie möglich zu wirken. „Wenn du mich kriegst, meinst du wohl“ sagte Shinchi, sprang auf die Füße und ergriff die Flucht. Ranma konnte es nicht glauben, der Legendäre Krieger war vor ihm geflohen. „Was nun?“ fragte Akane hinter ihm, doch es gab nur eine logische Antwort. „Wir müssen ihn aufhalten, er ist eine Gefahr für sich und seine Umwelt“ antwortete er ihr, schnappte sie bei der Hand und machte sich gemeinsam mit ihr auf die Jagd nach Shinchi.
Shinchi sah nach hinten und lächelte, es lief alles genau nach Plan, so wie es sein neuer Meister vorhergesagt hatte. Ranma und Akane verfolgten ihn, bald würde seine Rache perfekt und Ranma zermalmt sein. Genauso hatte er es sich immer