Fanfic: Silmarillion

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Ranma wurde kreidebleich. »Oh... da-«




»Hör auf so einen Unsinn zu quasseln, Heiji«, rief Asuka aufgebracht dem jungen Mann zu.




Ranma und Heiji blinzelten.




»Unsinn?«, murmelten beide gleichzeitig. Heiji räusperte sich. »Nun ja... ich wollte unser neues Mitglied nur etwas aufmuntern... gehört schließlich zu meinem Job als Animateur. Hehe!«




Ranmas linke Augenbraue fing zu zucken an. »Auf solche Witze kann ich gut verzichten...«




Jetzt hatte Ranma Gelegenheit Heiji zu mustern. Als er Heijis Haare sah, kamen wehmütige Erinnerungen an Akane wieder hoch. Genau die gleiche schwarz-bläuliche Färbung wie bei Akane.




Heiji trug seine Haare hinten zu einem Pferdeschwanz gebunden. Sein Gesicht war relativ kantig geschnitten, und eine kleine Narbe verlief an seiner rechten Wange. Er trug einen blauen Pullover, auf dem groß Animateur stand. In der rechten Hand hielt er eine schwarze Matrosenjacke. Seine Jeans waren schon ein wenig abgenutzt, und zeigten deutliche Spuren des Lebens an Bord. Schließlich trug er noch Sportschuhe.




Ranma blinzelte. Sportschuhe?




»Ranma«, kam es wieder von Asuka, nachdem sich Heiji mit einem Kopfnicken verabschiedet hatte.




»Hm-hm«, erwiederte Ranma träge.




»Mach dir nichts draus... Heiji ist manchmal etwas merkwürdig, aber im Grunde ist er ein netter Kerl.«




Ranma nickte stumm. »Haben wir wirklich... du weißt schon.«




Asuka errötete. »Oh nein, das haben wir nicht. So viel ich gehört habe bist du an Deck einfach umgekippt. Nun, und da zufällig die Krankenstation auf dem Weg zu den Kojen liegt, habe ich mir gedacht, dass ich auf dich aufpassen kann.« Asuka lächelte.




Ranma seufzte. Die Krankenstation lag überhaupt nicht auf dem Weg zu den Kojen, das hatte er schon festgestellt. Die Kojen waren 2 Decks tiefer. Asuka musste wirklich mit Ryoga verwandt sein. <Nein, nicht verwandt. Asuka ist noch schlimmer als Ryoga...>, verbesserte er sich.




Mit einem Ruck sprang Ranma aus dem Bett, so dass sich Asuka erschreckte. Ranma blinzelte. »Öh... ist etwas?«




Asuka schüttelte den Kopf. »Nein, du bist nur so schnell aufgestanden...«




Ranma wollte eigentlich schon weitergehen, als Asuka weiter sprach. »... aber ist ja auch egal, ich bringe dich dann mal zu deiner Koje.«




Ungläubig starrte Ranma Asuka an. »Uh... ich finde den Weg schon alleine, du brauchst nicht-«


»Oh nein, das mache ich doch gerne.«




Ranma seufzte als Asuka in die falsche Richtung ging. Schulterzuckend ging er in die richtige.








Missmutig machte sich Ranma auf den Weg zum Kapitän. Das hatte er wohl verdient, wenn gleich er auch nicht wusste weshalb. Arbeit auf einem maroden Schiff. Und dabei fing doch alles so gut an. Als das Schiff vor ihm gelegen hatte, hatte es einen sehr schönen und zuverlässigen Eindruck gemacht. Außen weiß, elegante Fenster, windschnittig gebaut. Kurzum, niemand würde auf den Gedanken kommen, dass sich hinter dieser Fassade ein Schiff mit katastrophalen Lebensbedingungen verbirgt.




Ranma erschrak. Er stand vor der Kapitänskajüte. Ohne es zu merken war er die ganze Zeit auf sie zugelaufen.




Langsam streckte er seine Hand aus, um die Klinke herunter zu drücken. Mitten in seiner Bewegung hielt er jedoch inne, so dass seine Hand nur einen Finger breit über der Klinke schwebte. Stirnrunzelnd dachte Ranma nach.


<Weshalb halte ich denn jetzt inne?>




Leise seufzend zog Ranma seine Hand zurück, und betrachtete sie. <Warum drücke ich denn jetzt die Klinke nicht herunter? Warum denke ich nun darüber nach?>




Ohne zu wissen warum, drehte sich Ranma herum und entfernte sich langsam wieder. Ranma versuchte nach Gründen für sein Verhalten zu suchen, fand aber keinen wirklichen Anhaltspunkt. Schließlich kam er zu dem Schluss, das es wahrscheinlich nur daran lag, dass er jetzt überhaupt keine Lust auf Arbeit hatte. Trotzdem ließ ihn ein kurzer Anflug eines Gefühls nicht los, was Ranma aber den ganzen Tag über nicht bemerken sollte. Dieses Gefühl war Angst, beklemmende Angst...










»Und was mache ich jetzt?«


Ranma saß alleine auf einem Stuhl an Deck, und atmete in tiefen Zügen die würzige Meeresluft ein. Er schaute hinunter auf seine Hände, wo sich kleine Blasen gebildet hatten, Spuren einer langen Putzaktion an Deck. Ranma hatte es schließlich doch noch gewagt, den Kapitän zu fragen, was er für Arbeit machen sollte.




Er war nicht sonderlich überrrascht, als der Kapitän ihm einen großen Wischmop in die Hand drückte, und ihm erklärte dass er das C-Deck schrubben muss. So etwas in der Art hatte er schon auf der Rechnung gehabt.




Wen er aber nicht auf der Rechnung gehabt hatte: den Sicherheitsoffizier.






******************* Flashback *******************






»Verdammter Scheißdreck!«




Ranma fluchte so laut, dass man es noch unten am Kai hören konnte. Wütend schmiss er den Mop in die Ecke und setzte sich aufschnaubend auf einen Stuhl.




»Was denken die sich eigentlich dabei, mich hier den Dreck von diesen aufgeblasenen Schnöseln wegräumen zu lassen?«




Eine Frau, behängt mit glitzernden Ketten, funkelte ihn böse an; doch das kümmerte Ranma wenig.




»Ich mache da nicht mehr mit«, grummelte er leise zu sich selbst.




»Ähem.«




Ranma hob seinen Kopf, und blickte direkt in ein scharfes Männergesicht. Dieses war wettergegerbt und faltig. Die Augen schienen einen zu durchbohren und die Lippen waren aufeinander gepresst. Der Schnurrbart wirkte, als würde er Tag für Tag mit dem Lineal gestutzt werden. Links am Kopf befand sich ein Scheitel, der das graue Haar perfekt voneinander trennte. An der Uniform befand sich keine einzige Knitterfalte, alles saß perfekt.




Ranma machte dem Mann mit einer Kopfbewegung deutlich, dass er weitersprechen sollte, woraufhin der Mann seine Stimme erhob.




»Ich verbitte es mir, dass ein Mitglied dieser Besatzung nicht voll bei der Sache ist«, sagte der Mann mit einer schnarrenden Stimme. »Verstanden?«




Ranma blickte ihn nur gelangweilt an. »Oh, tut mir aber leid, das etwas auf dieser Schrottlaube nicht perfekt läuft«, meinte Ranma. Dem Mann entging nicht der spöttische Unterton.




»Sie müssen der Neue sein, deshalb will ich ihnen noch einmal verzeihen. Aber merken Sie sich eins: Niemand hier an Bord widerspricht dem Sicherheitsoffizier Triple-P«, schnarrte der Mann.




Ranma blinzelte. »Triple-P?«




Triple-P blickte ihn herablassend an. »Triple-P steht für Perfect Peter Pace«, sagte er genauso herablassend, wie er eben Ranma angeschaut hatte.




Ranma sweatdropte. Perfekter Peter Pace? Nun ja, es passte jedenfalls zu seinem Auftritt.




»Um sicher zu gehen, dass Sie auch ihre Arbeit vernünftig fortsetzen werden, werde ich Sie im Auge behalten«, sagte Triple-P.




»Aber-«




»Kein Aber! Marsch, marsch, an die Arbeit!«




Grummelnd erhob sich Ranma und griff wieder zum Wischmop. »Sklaventreiber«, murmelte er so leise dass es auch Triple-P, der hinter ihm stand, nicht hören konnte.






**************** Flashback Ende *****************






Ja, Triple-P hatte Ranma wirklich hart dran genommen. Das beste Merkmal dafür waren Ranmas Blasen an seinen Händen.




Ranma erhob sich und schüttelte seine Glieder, die mittlerweile etwas eingefroren waren. An Deck war es doch etwas kühl, und so zog sich Ranma, wenn auch widerwillig, in seine Kabine zurück.




Angewidert durchquerte er den stinkenden Flur zu seiner Koje, um dann kräftig gegen die Tür zu treten. Knarzend flog sie aus ihren Angeln und plättete Ranma.




Erstaunlich ruhig pflückte sich Ranma wieder vom Boden, ging in seine Koje und verschloss sie wieder mit der Tür. Er wollte sich gerade ein wenig aufs Ohr legen, da ertönte ein dumpfer Gong.






Verwundert horchte Ranma auf. Was hatte denn das zu bedeuten? Aufseufzend trat er wieder buchstäblich die Tür auf, und machte sich auf den Weg nach oben, wo er dem Techniker begegnete, der hastig an ihm vorbei raste. Doch der Techniker sollte nicht weit kommen.




~wamm~




Der Techniker war in Ranmas hervorgeschnellte Hand gerast. Amüsiert schaute Ranma nach unten.




»Sag mal, was ist das für ein Gong?« Ranma versuchte ernst zu bleiben, doch auf eine eigenartige Weise belustigte ihn der Anblick des am Boden liegendem Techniker.




»Das... das ist das Essen«, kam es dumpf vom Techniker.




<Essen - das Beste was ich seit langer Zeit höre>, dachte Ranma fröhlich.




»Danke«, sagte er nur, bevor er in Richtung Kantine verschwand.








In der Kantine angekommen, schnappte sich Ranma ein Tablett und ging zu der Essensausgabe. Hungrig schaute er auf die Tafel auf der die verschiedenen Speisen zur Auswahl standen.




»Schmorbraten, Sushi, Walfleisch... verdammt habe ich einen Hunger.«




Der Koch klatschte der Frau vor Ranma das Essen auf den Teller, dann starrte er Ranma an.




»Was willst du?«, fragte er ziemlich unhöflich, doch Ranma überhörte den Unterton.




»Wens geht, von allem etwas.« Ranma grinste. Derweil breitete sich langsam ein Lächeln auf dem Gesicht des Kochs aus.




»Natürlich! Endlich mal jemand der meine
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