Fanfic: Nur 24 Stunden, Ranma! -2.Teil

eine Gestalt im roten ,chinesischem Hemd die Stufen hinunterspringen und den Schulhof verlassen. Akane wandte den Kopf ab und stieß sich vom Fensterbrett weg.


Ranma saß in der Hocke vor dem Teich im Park und kleine Steinchen in das trübe Wasser. Dass er das nun schon seit geraumer Zeit tat, fiel ihm gar nicht auf, er war zu sehr in seine Gedanken über Akane, den Streit und Kuno versunken. Irgendwie fühlte er sich seltsam leer und er starrte auf das Wasser, dass genauso grau war wie seine Gedanken. (Oh, shit, ich wird ja richtig melancholisch!)


„Ranma Saotome!“ Eine Jungenstimme ließ ihn herumfahren. Im weißen umhang, einer dicken brille auf der Nase und langem schwarzem Haar stand Mousse vor ihm. Sein Blick hinter den Brillengläsern war feindlich.


„Oh nein, was habe ich denn jetzt schon wieder getan?“ fragte Ranma halb verzweifelt, doch Mousse antwortete nicht. Er wühlte ein bisschen in seinen Ärmeln und zog schließlich eine Metallkralle hervor. Er streifte sie immer noch wortlos über und schloss mit einem Klicken die Gelenke. Ranma verschränkte die Arme vor der Brust.


„Was willst du, Mousse?“


„ Rache!“, die Augen sprühten vor Wut, „Du hast nicht nur Akane verletzt, sondern jetzt auch noch die süße, unschuldige Zampoo zutiefst beleidigt! Dafür wirst du büßen, Saotome!“ Er stürzte auf Ranma zu.


„Hey, Moment mal!“, Ranma wich seinem Schlag mit der Metallkralle geschickt aus und sprang zur Seite, „Ich hab Zampoo nicht beleidigt! Ich hab ihr nur gesagt, dass ich sie nicht heiraten werde und das nicht zum ersten Mal!“ Er duckte sich und Mousse nächster Schlag ging wieder ins Leere.


„Jetzt hör doch mal auf mit dem Quatsch, Mousse!“


„Niemals!“, Mousse streckte seine Metallkralle aus und ballte sie zur Faust, „Wie kommst du nur dazu, Zampoo, die dich liebt und verehrt, einfach so links liegen zu lassen? Du bist so unsensibel und hochmütig, Ranma Saotome! Nimm das!“ Er fuhr seine Metallhand wieder auseinander und betätigte mit der anderen einen Knopf. Klappen an den Fingerspitzen öffneten sich und dünne Seile schossen auf Ranma zu.


„Iiiiaaahhhh!“ wie von Sinnen rannte Mousse auf ihn zu.


„Hoppla!“ Ranma wich dem ersten Seil geschickt aus, indem er sich duckte und musste dann auch gleich wieder in die Luft springen ,um dem nächsten auszuweichen. Er drehte eine Salto und mit einem Sirren schoss auch das dritte Seil an ihm vorbei. Ranma landete wieder auf dem Boden und sprang zur Seite. Das vierte Seil schoss haarscharf an ihm vorbei, das Fünfte und Letzte jedoch wickelte sich um seinen linken Arm. Mousse lachte triumphierend auf. Ranma setzte sein Pokerface auf.


„Pah, so kriegst du mich nie, Mousse!“ er packte das Seil und zog die Brillenschlange zu sich heran. Dann wirbelte er das Seil herum und ließ schließlich los. Mousse flog in Richtung Teich zu und Ranma sprang auf einen der umstehenden Bäume. Er wickelte das Seil ein paar Mal um einen Ast und hielt sich fest. PLATSCH! Mousse landete im Teich und das Seil spannte sich. An der dicken Rinde des Baumes riss es schließlich und der klägliche Rest um Ranmas Arm lockerte sich und fiel dann zu Boden. Er sprang vom Baum herunter und betrachtete seufzend die weiße Ente, die quakend auf dem Teich herum paddelte. Er drehte sich um und machte sich auf den Heimweg. Hoffentlich hatte Akane sich inzwischen endlich eingekriegt!


Doch seine Hoffnungen wurden jäh zerschlagen, als er im Haus der Tendos ankam. Akane tobte in der Übungshalle, während Nabki ausrechnete, was eine neue Trainingshalle kosten würde und Kasumi saß im Wohnzimmer, die Hände in den Schoß gelegt. Sie starrte einfach so vor sich hin und machte ein bekümmertes Gesicht. Soun Tendo war nicht zu sehen.


„Hallo?“ Ranma schielte vorsichtig ins Wohnzimmer. Kasumi sah auf und lächelte, was aber eher traurig aussah. Genma, den Ranma bis jetzt noch gar nicht gesehen hatte, stand aus einer Ecke auf und kam auf Ranma zu.


„Ranma, mein Sohn. Wir müssen uns dringend unterhalten.“


„Klar, worum geht’s?“ Ranma betrat den Raum vollends und schloss die Tür. Genma rückte seine alberne Brille zurecht und hob das Kinn.


„Ranma, wir werden morgen zurück nach China gehen.“


„Was?!“ Ranma fuhr zurück.


„Ja, so ist es, mein Sohn. Soun und ich haben mehr oder weniger freiwillig eine Verlobung mit Akane gelöst. Als Panda kann man nun mal schlecht sprechen.“, er räusperte sich und fuhr dann fort, „Es tut mir wirklich leid, aber Akane hat sich endgültig gegen dich entschieden. Sie...“


„Sie...?“ Ranma zog die Augenbrauen hoch. Er konnte gar nicht so richtig begreifen, was sein Vater da erzählte. Sie sollten die Tendos verlassen? Japan verlassen? Akane...verlassen?“


„Nun ja, Akane hat meinem alten Freund heute Nachmittag einen neuen Bräutigam präsentiert. Er ist ein edler Kämpfer aus reichem Hause. Er nennt sich den blauen Donner der Furingkahn Oberschule.“


„Kuno?!“ Wenn die Lage nicht so verdammt ernst gewesen wäre, hätte Ranma laut herausgelacht. Jedoch war ihm im Moment mehr nach Heulen zumute. Akane hatte sich mit Kuno verlobt?


„Ja, so ist sein Name. Tatewaki Kuno.“, bestätigte sein Vater, „Deshalb habe ich beschlossen, dass wir die Tendos morgen verlassen, Ranma, und unsere Trainingsreise fortsetzten werden.“


„Aber Vater!“ brach es aus Ranma heraus. Er fühlte sich vollkommen durcheinander und hätte vor Wut am liebsten etwas zerschlagen. Er wollte die Stufen zu seinem Zimmer hinauflaufen, als ihm einfiel, dass er ja gar kein Zimmer mehr hatte. Das hatte Akane ja zur Genüge zerdeppert. Mit hängendem Kopf stand er da. Da erhob sich Kasumi, die die ganze Zeit über still dagesessen hatte und kam auf ihn zu. Er meinte, kleine Tränen in ihren Augen zu sehen und sie sah sehr traurig aus. Kasumi beugte sich zu ihm vor und gab ihm einen leichten Kuss auf die Stirn. Dann flüsterte sie ihm leise etwas ins Ohr und ging hinaus. Ranma stand wie versteinert da und ließ ihre Worte, die so leise an seinem Ohr gewesen waren, immer wieder in sich nachklingen.


„Ich weiss, dass sie dich liebt, Ranma! Verlasse sie nicht...“




Es war die letzte Nacht im Hause Tendo. Ranma lag mit offenen Augen in der Trainingshalle und starrte an die Decke. Neben ihm schnarchte sein Vater, der auch seinen Platz hatte räumen müssen.


Er hatte sich doch schon so an das Leben hier gewöhnt, dass er sich gar nicht mehr vorstellen konnte, irgendwo anders zu leben. Seinem Vater schien es ziemlich egal zu sein, dass Soun Tendo sie vor die Tür gesetzt hatte.


„Mach dir nicht draus, mein Junge!“, hatte er gesagt, „Du hast j immer noch zwei Verlobte und ein Restaurant ist auch nicht schlecht.“


Dafür hatte Ranma Genma aus dem Fenster befördert und sein Vater kehrte als Panda zurück.


Eine leichte Brise fuhr durch die Halle. Ranma erhob sich. Schlafen konnte er einfach nicht und er wollte noch einmal nach draußen gehen, um sich dort den Mond anzusehen. Das tat er gerne und so öffnete er die Tür und trat hinaus. Es war noch angenehm warm draußen und das Wasser des Teiches glitzerte im Mondlicht. Die Möbel waren derweil herausgeräumt worden. Akane hatte sie für ihre Übungen benutzt.


Ranma trat an das Wasser heran und beobachtet, wie es funkelte. Dann hob er den Blick zum Mond und starrte auf die graue Kugel. Es war so einfach hier draußen, hier gab es keine Probleme. Es war warm, ruhig und friedlich.


`Ich wünschte, ich könnte alles wieder rückgängig machen!` schoss es ihm durch den Kopf.




„Wünscht du dir das wirklich?“


Einen Moment lang glaubte Ranma, sein Herz bliebe stehen. Er rang nach Luft und drehte sich langsam um. Im Schatten verborgen, vor den Treppenstufen zur Trainingshalle stand eine Frau. Ranma wich zurück, bis er fast in den Teich fiel. Er ruderte heftig mit den Armen und fand sein Gleichgewicht wieder.


„Wer bist du?“ fragte er und stellte sich in Kampfposition. Die Frau lachte leise und trat aus dem Schatten heraus.


„Nun, mal nicht so heftig, Ranma!“


Ranma sah die Frau misstrauisch an. Sie war klein, schlank und in einen chinesischen Kimoto gekleidet. Ihre Haare hatten das gleiche Schwarz wie seine und auch die Augen waren ähnlich. Er kannte sie...


„Wer bist du und was willst du?“ fragte er.


„Keine Angst.“, Die Frau hob die Hand, „ Ich will dir nichts tun, Ranma, ich will dir helfen. Und wer ich bin, müsstest du doch eigentlich wissen...“


„Wa- was? Dich kennen...?“


„Es ist ja auch egal, wer ich bin. Du hast mich gerufen und ich bin gekommen. Nun will ich dir helfen, dir deinen Wunsch zu erfüllen.“, Die Frau setzte sich ins Gras und bedeutete Ranma, näher zu kommen, „Ich weiß, was du gedacht hast. Ich habe es gehört. Du möchtest in die Vergangenheit zurückkehren, um dort einen Fehler wieder gutzumachen, stimmt’s?“


Ranma trat näher an die seltsame Frau heran. Dabei fiel ihm auf, dass sie zwar aus Fleisch und Blut zu sein schien, jedoch war alles um sie herum ein wenig verschwommen, als passe sie nicht in diese Welt. Er setzte sich ins Gras, blieb aber auf Abstand. Sie lachte leise und hielt sich die Hand vor den Mund.


„Also, Ranma, du hast also einen großen Fehler gemacht und du bereust ihn?“, Ranma nickte zögernd, „ Normalerweise dürfte ich so etwas gar nicht tun, denn was ich dir vorschlagen will, ist streng verboten. Jedoch weiß ich, dass es dir ehrlich leid tut und so möchte ich dir eine Chance geben, alles wieder gut zu machen.“


„Ja?“ Ranma sah hoffnungsvoll auf.


„Ja, Ranma. Jedoch ist sie sehr gefährlich und wenn dir auch nur ein Fehler unterläuft, kann es ein, dass alles nur noch schlimmer
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