Fanfic: Unzerstörbare Liebe

wachte wie jeden Morgen im Gartenteich auf. Wütend wie jeden Morgen stieg sie aus dem eiskalten Wasser, lieferte sich nur einen kurzen Kampf mit ihrem Vater, der damit endete, dass er ebenfalls im Wasser landete, und stapfte wütend wie jeden Morgen die Treppe hinauf, um sich im Badezimmer wieder in Ranma Saotome zurückzuverwandeln.


Trocken, aber nicht minder wütend kam Ranma wieder aus dem Badezimmer und wollte die Treppe hinuntergehen. Plötzlich überkam ihn ein kurzes Schwindelgefühl, doch da es schon nach wenigen Sekunden wieder verschwand, tat er es als unbedeutend ab. Also ging Ranma die Treppe hinunter, murmelte ein "Guten Morgen." und setzte sich an den Esstisch. Sofort fing er an, die Nahrung, solange noch etwas davon vorhanden war, in sich hineinzuschaufeln. Doch schon nach kurzer Zeit wurde er unterbrochen.


"Ranma? Könntest du bitte nach Akane schauen? Sie ist heute spät dran, vielleicht hat sie ja verschlafen!"


Genervt erhob er sich und brummte: "Wieso muss ich dieses Machoweib eigentlich immer wecken?"


Doch da ihm keiner zuhörte, begab er sich knurrend die Treppe hinauf. Kasumi fragte, ihn die Runde blickend: "Was ist denn heute mit Ranma los, sein Gesicht war so gerrötet! Ob er krank ist?" Alle zuckten uninteressiert mit den Achseln und widmeten ihre Aufmerksamkeit weiter dem Essen.


Gerade wollte Ranma die Tür zu Akanes Zimmer öffnen, da überkam ihn wieder das kurze Schwindelgefühl, dass er vorher schon gehabt hatte. Verwirrt schüttelte Ranma den Kopf und betrat dann Akanes Zimmer.


Akane schlief tatsächlich noch. Ranma wollte sie gerade mit lautem Geschrei wecken, als ihn irgendetwas davon abhielt. Stattdessen trat er näher an ihr Bett heran und betrachtete sie.


"Irgendwie sieht sie süß aus, wie sie so friedlich daliegt. Wenn sie sich doch nicht immer so gemein benehmen würde!", dachte Ranma mit einem warmen Gefühl im Bauch. Gedankenverloren starrte er Akane an.


Akane wachte langsam auf, hielt die Augen aber geschlossen, sie war noch viel zu müde. Doch schließlich hob sie langsam die Augenlider und war gerade im Begriff, laut loszuschreien, als sie sah, wer da in ihrem Zimmer stand. Noch bevor ihr Schrei begonnen hatte, brach sie ihn ab. Irgendetwas stimmte nicht mit Ranma, das war klar.


Er schien überhaupt nicht zu merken, dass sie wach geworden war. Verwirrt betrachtete Akane ihn. Plötzlich durchlief ein Schauer ihren Körper, denn Ranma schien sie äußerst zärtlich anzuschauen. Ihr Herz pochte mit einem Mal wie wild, denn irgendwie gefiel ihr Ranmas Blick.


"Ähm...Ranma? Hey, du Idiot!", sprach Akane ihn vorsichtig an. Ranma tat, als hätte er nichts gehört und starrte sie einfach weiter an. Verstört stieg Akane langsam aus dem Bett und vergass völlig, dass sie nur ihre Unterwäsche trug. Ranmas Blick folgte ihr mit einem zärtlichen Lächeln. Langsam wurde Akane die Sache unheimlich. Was war mit ihm los?


Akane dachte: "Vielleicht hilft da eine Radikalkur..."


Sie näherte ihr Gesicht immer weiter dem von Ranma. Doch er zeigte keine Regung, sondern sah sie weiterhin zärtlich an. Aus irgendeinem Grund erwiderte Akane seinen Blick. Ein Blitz aus Wärme durchfuhr ihren Körper, denn seine blauen Augen erschienen ihr mit einem Mal wunderschön. Energisch schüttelte Akane widerwillig, halb aus Trotz, halb aus Überraschung wegen dem plötzlichen Gefühl, ihren Kopf.


Einem plötzlichen Impuls folgend schlang Akane ihre Arme um Ranma. Ihr Herz klopfte so laut, dass sie meinte, man könnte es im ganzen Haus hören. Doch sie gestand sich ein, dass es ein schönes Gefühl war, seine starke Brust zu spüren. Als sich seine Arme dann auch noch um sie legten, war es um sie geschehen.


Zitternd vor Emotionen drückte sie sich an Ranma.


Ranma wachte plötzlich auf, war aber noch nicht wirklich wieder voll da. Er hatte einen Traum von Akane gehabt, und dieser Traum war wunderschön gewesen, das wusste er noch. Langsam gehorchten ihm seine Sinne wieder. Plötzlich fiel ihm auf, dass er sich in Akanes Zimmer befand, ihr Bett aber leer war. Erst jetzt bemerkte er, dass sich etwas gegen seine Brust drückte.


Und dieses etwas war Akane. Mit weit aufgerissenen Augen starrte Ranma sie an. Völlig verwirrt dachte er:


"Was zur Hölle ist hier passiert? Und wieso umarme ich sie?"


Ranma wollte sich von Akane lösen, doch sein Körper gehorchte ihm aus irgendeinem Grund nicht. Vielleicht, weil sich etwas in Ranma dagegen strebte, Akane wieder loszulassen. Ein Gefühl von Wärme durchströmte ihn. Ein Anfall von Liebe und Zärtlichkeit überkam ihn, so dass er Akane impulsiv noch ein wenig fester an sich drückte.


"Ich muss krank sein! Was ist das für ein komisches Gefühl?", fragte Ranma sich in Gedanken.





Ranko zog, mit ihrem Bündel über der Schulter, durch den Regen. "Was ist nur aus meinem Leben geworden?", flüsterte sie leise in die Dunkelheit hinein. Schließlich erreichte sie den Wald und machte es sich unter einem Baum mehr schlecht als recht bequem. Völlig durchnässt und frierend hockte sie da und dachte über das Geschehene nach. Mit einem Mal überfielen sie die Emotionen. Tränen tropften aus ihren Augenwinkeln und vermischten sich mit dem Regen. Ihr gepresstes Schluchzen ging im Rauschen des Regens unter. So alleine hatte Ranko sich noch nie gefühlt.


Sie presste die Zähne fest zusammen, um die Tränenflut zu stoppen, doch sie kam nicht dagegen an. Ranko verzog das Gesicht vor Trauer und rammte ihre Faust, einem plötzlichen Wutanfall nachgebend, in den Erdboden vor sich. Hass durchflutete sie, wie sie es noch nie erlebt hatte. Ein einziges Wort kam über ihre Lippen, langsam und gequält: "Mousse!"




Plötzlich hob Akane ihren Kopf und sah ihm direkt in die Augen. Ranma wurde plötzlich so von dem Verlangen überrascht, Akane zu küssen, dass er sich herunterbeugte und ihr sanft einen Kuss auf die Stirn hauchte. Sein Herz fing auf einmal wie wild an zu klopfen und er merkte, wie ihm die Röte ins Gesicht stieg.


Akane sah Ranma mit großen Augen überrascht an. Doch als sie anfing, zu lächeln, fiel Ranma ein Stein vom Herzen. Als Akane ihren Kopf wieder an seine Brust drückte, fasste Ranma einen Entschluss, denn plötzlich wusste er eines sicher: er liebte Akane.


Stammelnd fing er an: "Akane...ich muss dir etwas sagen. Mir ist gerade klar geworden, dass...naja, wir haben uns so oft gestritten und ich hab dich immer beschimpft und...es tut mir leid, ich habe es nicht so gemeint. Was ich aber sagen wollte ist, also, ähm, wir, naja, also wir kennen uns jetzt ja schon eine Weile und..."


Akane unterbrach ihn abrupt: "Ich liebe dich, Ranma."


Unbeweglich standen beide da und starrten sich an. Nur das leise Ticken einer Uhr war zu vernehmen. Beide mussten erst einmal verdauen, was die Worte bedeuteten, die Akane gerade von sich gegeben hatte. Und beide konnten fühlen, dass das Herz des jeweils anderen genauso schnell klopfte wie das eigene.


Auffallend klar antwortete Ranma plötzlich lächelnd: "Ich liebe dich auch, Akane. Das ist mir soeben klar geworden. Ich liebe dich auch."


Mit vor Aufregung und Verlegenheit roten und warmen Gesichtern näherten sie sich langsam einander. Gleichzeitig schlossen sie die Augen, aus einem Impuls heraus legte Ranma seine Hand auf Akanes heiße Wange. Vorsichtig und scheu berührten sich ihre Lippen kurz. Ein unglaublich schönes Gefühl durchfuhr Ranma, das ihn veranlasste, sich sofort wieder vorzubeugen. Akane schien es genauso zu ergehen, denn sie legte ihre Arme um Ranmas Hals und zog ihn fordernd zu sich heran.




Zwei Tage später kamen Akane und Ranma die Treppe herunter. Die beiden hatten ihren Vätern noch nicht erzählt, dass sie zusammen waren, da sie sich schon denken konnten, wie die überreagieren würden. Von Tag zu Tag fiel es ihnen schwerer, sich gegenseitig zum Schein zu streiten, damit niemand etwas merkte. Kasumi wedelte den beiden am Essenstisch mit einem Brief entgegen.


"Guten Morgen ihr zwei! Dieser Brief lag für euch im Briefkasten!", sagte sie und reichte ihn Ranma. Akane griff danach und entzog ihn Ranmas Hand.


"Gib schon her!", meinte sie. "Hey du Machoweib, der Brief ist auch an mich! Und da ich hier der Mann bin, darf ich ihn auch zuerst lesen!", antwortete er prompt und entriss ihn ihr wieder. "Du blöder Volltrottel!", schrie Akane ihn an. Scheinbar ungerührt erwiderte Ranma: "Machoweib."


Dann riss er den Brief auf und zog einen Zettel heraus, auf dem nur ein Satz stand. "Kommt heute abend um acht Uhr in die Hinatastraße 18."


Mit gerunzelter Stirn drehte und wendete Ranma das Blatt, doch sonst war es leer. Wortlos übergab er Akane den Zettel, setzte sich dann und fing an zu essen.




Akanes verzweifelte Schreie trafen Ranma direkt ins Herz. Hilflos und zusammengeschnürt wie ein Paket lag er da. Er konnte das nicht mit ansehen, er musste einfach etwas tun. Aber Ranma wusste, dass es zwecklos war. Blut lief sein Gesicht herunter und tropfte vor ihm auf den Boden. Dennoch versuchte er ein weiteres Mal, sich zu befreien. Sofort bekam er einen Stiefeltritt ins Gesicht. Keuchend vor Schmerzen ließ Ranma seinen Kopf hängen und drückte die Stirn mit zusammengepressten Augenlidern auf den kalten Stein, Akanes Schreie im Ohr.


"Guck gefälligst hin!" Mit diesen Worten wurde sein Kopf an den Haaren hochgezogen, so dass er die Szene vor sich gezwungenermaßen mit ansehen musste. Akane lag mit angstverzerrter Miene nackt da, auf diesem alten, quietschenden Bett. Ranma schmeckte Blut. Mousse, ebenfalls nackt, beugte sich über Akane. Ein
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