Fanfic: Unzerstörbare Liebe - SE

Shampoo sprang auf Ranma zu. Doch der wich rechtzeitig aus, so dass Shampoo zu Boden ging. Mit verletztem Blick sah Shampoo Ranma an.


"Aber Airen, warum du das tun?", fragte sie ihn. Ranma ging in die Knie und schaute Shampoo mitleidig an.


"Shampoo, ich habe dir doch gesagt, dass ich nichts von dir will! Wieso nimmst du das denn nicht einfach hin? Es tut mir ja leid, aber ich bin nun mal mit Akane zusammen!", antwortete er, nicht ohne Stolz in der Stimme.


Als er sich erhob und Akane anlächelte, die sich daraufhin an ihn drückte, starrte Shampoo die beiden entsetzt und verzweifelt zugleich an. Plötzlich hatte sie aus dem Nichts ihre Bonbouri gezogen und ließ sie auf Akane niedersausen. Doch Ranma, der solch eine Reaktion schon erwartet hatte, riss gerade noch rechtzeitig seinen Arm vor Akanes Gesicht. Mit voller Wucht krachten die Bonbouri auf Ranmas ausgestreckten Arm, doch er beachtete den brennenden Schmerz nicht und sah Shampoo kalt an. "Lass sie in Ruhe, sie hat dir nichts getan!", meinte er mit kalter Stimme.


Als Shampoo plötzlich die Tränen in die Augen traten und sie schluchzend davonrannte, sahen Ranma und Akane ihr entsetzt nach. Akane seufzte: "Sie lernt es nie."


Doch schon nach kurzer Zeit hatten sie den Vorfall vergessen. Doch jemand anderes, der die drei beoabachtet hatte, hatte ihn nicht vergessen.




Es regnete in Strömen. Aufrecht und in gleichmäßig langsamen Tempo schritt Ranko mit Akane in den Armen dahin. Ranko starrte mit regungsloser Miene geradeaus, während Akane sich so klein wie möglich machte und sich zitternd an Rankos Brust drückte. Akane schien völlig abwesend zu sein, gab nur ab und zu einen Schluchzer von sich.


Irgendwann stand Ranko vor dem Haus der Tendos. Es erschien so unvermittelt vor ihr, dass sie eine Weile einfach nur da stand und es perplex anstarrte. Schließlich fasste sie sich, ging auf die Tür zu und klopfte. Nach kurzer Zeit öffnete sich die Tür und Kasumi schaute heraus.


"Wo habt ihr denn gesteckt? Ihr seid ja völlig durchnässt, kommt schnell rein!", rief sie und zog die Tür weit auf. Wortlos schritt Ranko an ihr und auch an den anderen Tendos und seinem Vater vorbei, direkt die Treppe hinauf ins Badezimmer. Ranko setzte Akane auf einen kleinen Hocker und wusch sich dann mit warmem Wasser.


Ranma schnappte sich ein Handtuch und trocknete Akane, die völlig teilnahmslos dasaß und alles mit sich geschehen ließ, ab, so gut es eben ging, ohne sie auszuziehen.


Dann trug Ranma sie wieder in ihr Zimmer und setzte Akane auf ihr Bett, wo sie mit glasigem Blick sitzen blieb. Ranma hockte sich vor sie, um mit ihren Augen auf einer Höhe zu sein. Vorsichtig fragte er: "Akane?"


Erst nach mehrmaligem Fragen sah Akane ihn mit diesem glasigem Blick direkt an. "Hey, zieh dich aus und leg dich ins Bett, einverstanden? Und ruf mich, wenn du fertig bist! Hast du das verstanden?"


Langsam nickte Akane. Ranma ging aus dem Zimmer und schloss leise die Tür hinter sich. Als sich im Zimmer nach einer Viertelstunde immer noch nichts tat, schaute Ranma kurz hinein. Akane saß immer noch, aber mit unbedecktem Oberkörper, auf dem Bett. Ranma hielt sich eine Hand vor die Augen und ging dann auf sie zu. Sanft packte er Akane an den Hüften, um sie ins Bett zu legen. Doch plötzlich fing sie panisch an zu schreien, riss sich los und hockte sich in eine Ecke des Zimmers. Mit vor Angst weit aufgerissenen Augen starrte sie den hilflosen Ranma an und schrie immer und immer wieder: "Nein, geh weg! Geh weg! Tu mir nichts! Bitte geh weg!"


"Aber Akane...ich tue dir nichts, ich will dir nichts böses! Ich will dir doch nur helfen!", versuchte Ranma zu erklären. Doch Akane schien seine Worte gar nicht zu hören.


Durch das Geschrei von Akane verstört erschienen die anderen Bewohner des Hauses. Entsetzt starrten sie von Ranma zu Akane und wieder zurück.


"Es ist nicht so, wie es scheint!", versuchte Ranma über das Geschrei von Akane hinweg zu erklären. Doch keiner hörte ihm zu. Dann trat Genma langsam einen Schritt vor und starrte Ranma an, als wäre er Abschaum aus der Gosse. Mit einem Mal schlug er Ranma mit der Faust mitten ins Gesicht. Der zuckte nicht einmal mit der Wimper, obwohl seine Nase wie verrückt brannte. Doch der Schmerz tat gut, er lenkte Ranma ein wenig vom Geschehenen ab.


"Verschwinde! Verschwinde von hier, solange du noch kannst! Komm erst wieder, wenn du dir im Klaren bist!", stieß Genma Saotome mit vor Wut verzerrter Stimme aus. Kasumi war unterdessen zu Akane gegangen und hatte sie beruhigt. Während Kasumi sie vorsichtig ins Bett hob, trat Soun Tendo neben Genma und sah Ranma beinahe mitleidig an.


"Wie konntest du nur? Ich will dich nicht mehr sehen...für eine Weile!", sagte er ruhig, denn auf die Vereinigung der Kampfschulen wollte er nicht verzichten, während Nabiki die ganze Szene gnadenlos knipste. Langsam und ohne die Miene zu verziehen ging Ranma an den beiden Vätern vorbei. Vor Nabiki blieb er noch einmal stehen, nahm ihr den Fotoapparat aus der Hand, ließ ihn fallen und trat dann mit seinem Fuss darauf. Während er seinen Fuss hin und her drehte und so den Fotoapparat vollends zerstörte, starrte er Nabiki wortlos an, die seinem Blick aber standhielt.


Dann drehte er sich um, packte seine Sachen und verließ, ohne sich zu verabschieden oder noch irgend jemanden anzublicken, das Haus.





Ranko zog, mit ihrem Bündel über der Schulter, durch den Regen. "Was ist nur aus meinem Leben geworden?", flüsterte sie leise in die Dunkelheit hinein. Schließlich erreichte sie den Wald und machte es sich unter einem Baum mehr schlecht als recht bequem. Völlig durchnässt und frierend hockte sie da und dachte über das Geschehene nach. Mit einem Mal überfielen sie die Emotionen. Tränen tropften aus ihren Augenwinkeln und vermischten sich mit dem Regen. Ihr gepresstes Schluchzen ging im Rauschen des Regens unter. So alleine hatte Ranko sich noch nie gefühlt.


Sie presste die Zähne fest zusammen, um die Tränenflut zu stoppen, doch sie kam nicht dagegen an. Ranko verzog das Gesicht vor Trauer und rammte ihre Faust, einem plötzlichen Wutanfall nachgebend, in den Erdboden vor sich. Hass durchflutete sie, wie sie es noch nie erlebt hatte. Ein einziges Wort kam über ihre Lippen, langsam und gequält: "Mousse!"




Plötzlich hob Akane ihren Kopf und sah ihm direkt in die Augen. Ranma wurde plötzlich so von dem Verlangen überrascht, Akane zu küssen, dass er sich herunterbeugte und ihr sanft einen Kuss auf die Stirn hauchte. Sein Herz fing auf einmal wie wild an zu klopfen und er merkte, wie ihm die Röte ins Gesicht stieg.


Akane sah Ranma mit großen Augen überrascht an. Doch als sie anfing, zu lächeln, fiel Ranma ein Stein vom Herzen. Als Akane ihren Kopf wieder an seine Brust drückte, fasste Ranma einen Entschluss, denn plötzlich wusste er eines sicher: er liebte Akane.


Stammelnd fing er an: "Akane...ich muss dir etwas sagen. Mir ist gerade klar geworden, dass...naja, wir haben uns so oft gestritten und ich hab dich immer beschimpft und...es tut mir leid, ich habe es nicht so gemeint. Was ich aber sagen wollte ist, also, ähm, wir, naja, also wir kennen uns jetzt ja schon eine Weile und..."


Akane unterbrach ihn abrupt: "Ich liebe dich, Ranma."


Unbeweglich standen beide da und starrten sich an. Nur das leise Ticken einer Uhr war zu vernehmen. Beide mussten erst einmal verdauen, was die Worte bedeuteten, die Akane gerade von sich gegeben hatte. Und beide konnten fühlen, dass das Herz des jeweils anderen genauso schnell klopfte wie das eigene.


Auffallend klar antwortete Ranma plötzlich lächelnd: "Ich liebe dich auch, Akane. Das ist mir soeben klar geworden. Ich liebe dich auch."


Mit vor Aufregung und Verlegenheit roten und warmen Gesichtern näherten sie sich langsam einander. Gleichzeitig schlossen sie die Augen, aus einem Impuls heraus legte Ranma seine Hand auf Akanes heiße Wange. Vorsichtig und scheu berührten sich ihre Lippen kurz. Ein unglaublich schönes Gefühl durchfuhr Ranma, das ihn veranlasste, sich sofort wieder vorzubeugen. Akane schien es genauso zu ergehen, denn sie legte ihre Arme um Ranmas Hals und zog ihn fordernd zu sich heran.




Zwei Tage später kamen Akane und Ranma die Treppe herunter. Die beiden hatten ihren Vätern noch nicht erzählt, dass sie zusammen waren, da sie sich schon denken konnten, wie die überreagieren würden. Von Tag zu Tag fiel es ihnen schwerer, sich gegenseitig zum Schein zu streiten, damit niemand etwas merkte. Kasumi wedelte den beiden am Essenstisch mit einem Brief entgegen.


"Guten Morgen ihr zwei! Dieser Brief lag für euch im Briefkasten!", sagte sie und reichte ihn Ranma. Akane griff danach und entzog ihn Ranmas Hand.


"Gib schon her!", meinte sie. "Hey du Machoweib, der Brief ist auch an mich! Und da ich hier der Mann bin, darf ich ihn auch zuerst lesen!", antwortete er prompt und entriss ihn ihr wieder. "Du blöder Volltrottel!", schrie Akane ihn an. Scheinbar ungerührt erwiderte Ranma: "Machoweib."


Dann riss er den Brief auf und zog einen Zettel heraus, auf dem nur ein Satz stand. "Kommt heute abend um acht Uhr in die Hinatastraße 18."


Mit gerunzelter Stirn drehte und wendete Ranma das Blatt, doch sonst war es leer. Wortlos übergab er Akane den Zettel, setzte sich dann und fing an zu essen.




"Kurz nach acht!", meinte Akane mit einem Blick auf die Uhr. Sie standen in der Hinatastraße vor dem Haus Nummer 18 und starrten die alte Fassade hinauf. Ranma meinte gelangweilt: "Mh...scheint irgend ein
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