Fanfic: Vergiss mich nicht! (Ep.6)
also, er würde noch ein wenig hier warten. „Und du kommst bestimmt nach?“ Ranma stand ihr gegenüber.
„Ja doch. Das hab ich dir doch gestern oft genug versprochen.“
„Stimmt, aber erst nachdem ich gebettelt habe. Vielleicht hast du ja auch gelogen, damit ich meinen Mund halte.“
„KLAR! Weil ich das ja schon immer getan habe! Du kannst so ein Idiot sein!“
„Und du bist ein Machoweib, aber das solltest du inzwischen mal gemerkt haben.“
„Natürlich, du reibst mir das ja auch ununterbrochen unter die Nase!“
„Stimmt, vielleicht sage ich es aber noch nicht oft genug. Schließlich..“
Die Durchsage seines Fluges durch die Lautsprecher unterbrach Ranmas Satz. „Ich muss dann wohl los.“ Sie nickte. „Ja.. ... Ich wünsch dir einen guten Flug! Und grüß alle von mir, machst du das?“ – „Klar mach ich das. Bleib bloß nicht zu lange hier!“ – „Bestimmt nicht!“ In ihrem Inneren kannte sie aber die Wahrheit. °Noch ein Jahr werde ich bleiben.° Sie kam ein wenig auf ihn zu, stellte sich auf die Zehenspitzen und schlang ihre Arme um seinen Nacken. „Ciao. Ich werde dich vielleicht sogar vermissen!“ – „Ja, könnte bei mir auch mal vorkommen!“ Als sie ihn losließ und er sich umgedreht hatte, sah sie ihm nach. Doch kurz bevor er durch die Kontrolle musste, hielt sie ihn plötzlich an der Hand fest. „Wart mal kurz.“ – „Akane, ich muss los. Tut mir leid.“ – „Ich weiß, aber..“ Sie drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Ranma errötete. „Ich werde dich sogar bestimmt vermissen. Machs gut!“ Ranma machte sich auf den Weg durch die Kontrolle und winkte noch einmal aus dem Terminal. Dann verschwand er aus ihrer Sicht. Sie stand noch einen Moment dort. °Ach man, ich wollte ihm keinen Kuss auf die Wange geben. Eigentlich.. Tja, aber das hab ich ja ziemlich versaut!°
Die Zeit verging schnell. Ranma freute sich nicht mehr auf den Tag des Sommerfestes. Schließlich hatte Akane ihm bald gebeichtet, dass sie ihr Training zuende führen wollte.
Sie hatte sich oft gemeldet. Als er abgereist war und zu hause ankam, hatte er sich sogar hingesetzt und ihr geschrieben. Er wunderte sich über sich selbst und noch mehr war er überrascht, als er von ihr eine Antwort bekommen hatte. Sie rief ihn sogar an. Ja, ihn. Egal wer am Apparat war, sie verlangte nach Ranma. Am Anfang konnte er es nicht so recht glauben, aber nun freute er sich immer, wenn er ihre Stimme hörte. Sie hatten sich viel zu erzählen, doch beim letzten Mal merkte er gleich, dass etwas nicht stimmte. Sie hatte ihm vor 2 Wochen gesagt, dass sie nicht zu ihm kommen würde. Auf Grund ihres Trainings. Als sie ihm damals gesagt hatte, sie würde nachkommen, wollte sie ihm noch nicht sagen wie lange es noch dauern würde.
Und nun? Ja, morgen sollte das Sommerfest in Nerima stattfinden. Er hatte sich darauf eingestellt, mit ihr dort hinzugehen. Er hatte sich gefreut und sich sogar vorgenommen, dieses Mal nicht so feige zu sein. Und jetzt kam sie nicht. Er war enttäuscht. Außerdem auch noch frustriert, denn sie würde noch sehr viel länger als ein halbes Jahr weg sein. Er hatte geglaubt, er würde nach fast 2 Wochen seine gute Laune wiederhaben, doch das war nicht der Fall. Auch beim Training konnte er sich nicht so recht abreagieren. Es war ja auch keine Wut, die er spürte. Er war einfach enttäuscht.
In der Schule langweilte er sich nur. Es passierte nichts außergewöhnliches. Kuno versuchte ihn jeden Tag ‚für seine Taten zu bestrafen’. Doch Ranma hatte keinen Spaß mehr daran, ihn zu Treten. Mousse war ihm immer noch unterlegen und Ryoga hatte er schon einige Zeit nicht mehr gesehen. Er fragte sich zwar, wo der sich wohl wieder rumtreiben könnte. Aber näher damit beschäftigen wollte er sich nicht. Am gegenwärtigen Tag kam Ranma gerade aus dem Dojo. Er hatte mit seinem Vater trainiert. Dieser war im Moment aber nicht in der Lage weiterzumachen, denn er war von seinem Sohn gegen die Außenmauer des Tendo Hauses geschleudert worden. Momentan konnte man Soun dabei beobachten, wie er seinen alten Freund wieder von der Mauer ‚kratzte’. Normalerweise hätte ihn das ganze ja richtig amüsiert, aber heute kam ihm nur ein müdes Grinsen über die Lippen.
Im Haus hatte sich nichts verändert. Nabiki rannte zwar gerade dem alten Scheusal nach, weil dieser wohl wieder in ihrer Wäscheschublade gekramt hatte, aber sonst war alles ruhig. Kasumi stand in der Küche und Akane.. Ja, sie fehlte ihm. Auch wenn sie sich oft nur gestritten hatten und sie ihm häufig einen Tritt durchs Dach verpasst hatte, fehlte sie ihm...
Am nächsten Tag ging’s ihm nicht besser. Heute war das Sommerfest und die ganze Familie war dabei sich auf den Abend vorzubereiten. Ranma konnte das ganze Theater nicht sehen. Er packte seinen alten Herrn und schleifte ihn ins Dojo. „Gut, Junge. Wenigstens trainierst du fleißig weiter. Lass uns da weitermachen, wo wir gestern aufgehört haben..“ Ranma zog die Augenbrauen hoch. „Du willst an der Außenmauer weitermachen? ... Mir ist es recht, aber dadurch würden wir viele Trainingsstunden verlieren.“ Sein Vater sah ihn gutmütig an. „Junge, heute werden wir nicht den ganzen Tag kämpfen. Ich will doch noch weg.“ – „Ach ja, du willst ja auch auf das Fest.“ – „Junge, du kommst mit, schließlich kannst du dich nicht hier einsperren. Raus mit dir!!“ Er packte seinen Sohn und warf ihn im hohen Bogen hinaus in den Garten. Ranma machte einen großen Bogen und steuerte genau (Na, was meint ihr? ;) Genau!) auf den Gartenteich zu. Prustend kam ein rothaariges Mädchen wieder heraus. Sie stampfte in die Küche, ließ sich von Kasumi eine Kanne heißes Wasser geben. Als es an der Tür läutete goss sich Ranma das Wasser über den Kopf und lief wütend zurück in den Dojo. Kasumi bewegte sich unterdessen zur Türe. Ranma hörte von weiten noch, wie sich freute die Person zu sehen. °Wahrscheinlich ihr toller Doktor.. Da freut sie sich ja auch immer, wenn sie ihn sieht.° Er stand seinem Vater wieder gegenüber, der nun hämisch grinste. „Hast ja schnell heißes Wasser aufgetrieben. Das war meine Rache für gestern... ... ... Oh.. ... .. Ja, unser Training ist beendet!“ Ranmas Augen weiteten sich. „Was ist denn jetzt los, Alter? Lass uns gefälligst weitermachen!“ Aber sein Vater schlenderte in den Garten hinaus uns ließ seinen Sohn im Dojo stehen. Ranma stand da wie ein begossener Pudel. Eben noch in den Garten geworfen und nun konnte er sich nicht mal dafür rächen. Und nur, weil sein Vater keine Lust mehr hatte.. Doch plötzlich spürte er, wie sich zwei Arme von hinten um seine Taille legte. Er verdrehte die Augen. „Oh, verdammt Shampoo.. Wie oft habe ich dir schon gesagt, dass..“ Er drehte sich um und hörte abrupt auf zu sprechen. „A-Akane?”
“Hallo Ranma!” Sie stand vor ihm, die Hände hinter ihrem Rücken verschränkt und zu ihm hoch lächelnd. Als er mit Shampoo rechnete, hatte er Akane schnell fort gestoßen. Nun bereute er dies natürlich gewaltig. „Akane.. Was machst du hier? Du wolltest doch.. ..“ Er machte eine kurze Pause und sagte dann traurig. „Du bleibst sicher nicht lange...“ Akane schüttelte den Kopf. „Nein, ich hab das Training abgebrochen.“ – „Warum das denn?“ – „Na, ganz einfach, weil ich keine Lust mehr hatte.“ – „Keine Lust mehr?“ Er grinste. „Du bist wegen mir hier, richtig?“ Sie bekam einen hochroten Kopf und schüttelte vehement ihren Kopf. „NEIN! Wie kommst du bloß auf so was? Deinetwegen? Ach quatsch.. Was ist an einem Idioten wie dir denn so toll, dass ich deshalb zurückkomme?“ Ranma amüsierte sich prächtig über ihren roten Kopf. „Na, das ist doch ganz einfach. Ich bin halt die personifizierte Männlichkeit. So elegant, klug, gutaussehend und kräftig. Was will ein Machoweib wie du denn mehr?“ Man sollte annehmen, dass ihr Gesicht nicht mehr rote Farbe abstrahlen konnte, aber das tat es nun. „RANMA!! Du Trottel.. Ah, du bist so arrogant!! Das du mich immer so ärgern musst..“ Sie kochte mal wieder vor Wut, doch dann nahm er sie plötzlich in den Arm. „Ich hab dich total vermisst.“ Erschrocken klammerte sie sich an seinen Schulter fest. Doch dann lächelte sie und drückte ihn ein wenig an sich. „Ich dich auch..“ Ranma löste sich plötzlich von ihr und sah sie an. „Was nun, Machoweib? Soll ich dir deine Taschen hoch tragen?“ Sie nickte. „Klar, wofür könnte ich einen Spinner wie dich denn sonst gebrauchen?“ Er grinste sie an und lief in Richtung Haustür. Dort standen die drei Taschen, mit denen sie damals auch verschwunden war. Er packte sie und brachte sie in Akanes Zimmer, dicht gefolgt von Akane selbst.
In ihrem Zimmer stellte er ihre Taschen auf den Boden und setzte sich auf ihr Bett. Sie machte sich gleich daran, alles auszupacken. „Ranma, du könntest mir ruhig helfen!“ Er hob abwehrend die Hände. „ICH? Nein, nein.. Ich wühl nicht in deinen Klamotten rum.. Nachher bekomm ich dafür nur wieder ne Kopfnuss von dir!“ Sie guckte ihn beleidigt an. „Du bist doch nur zu faul.“ Er grinste. Natürlich hatte sie recht.
„Akane?“ Ihr Vater steckte seinen Kopf in ihr Zimmer. „Oh, wie schön. Du bist tatsächlich wieder da!“ Er kam auf sie zu und drückte sie herzlich. Als er sie losgelassen hatte, sah sie gerade noch Happosai auf sich zustürmen. Doch bevor der Alte sich an ihre Brust werfen konnte, hatte Ranma ihn schon durch das Fenster geschlagen. „Elender Sack! Lass dich hier nicht mehr blicken!“ Er hatte den Kopf aus dem Fenster gesteckt und schrie es dem davonfliegenden Happosai nach. „Ranma, beruhige dich. Der ist doch immer so.“ Akane hatte eine Hand auf seine Schulter gelegt. „Er kann es nicht mal jetzt lassen. So ein Scheusal!“ Sie lächelte ihn an. „Aber ich habe meine kleine Akane