Fanfic: Die Unzähmbare III
Das macht man doch auf Partys so.“ Irgendwie war ich deprimiert.
„Keine Ahnung, aber du kannst tun, was du willst.“ Er sah mich durchdringend an.
„Natürlich, damit stehst du allein. Wir sehen uns!“ Ich ging weiter und ließ Ranma stehen.
Ich muss zugeben, danach hatte ich einen Filmriss. Ich weiß von der ganzen Party nichts mehr. An spätere Zeitpunkte kann ich mich allerdings wieder erinnern..*
Keitaro sollte an diesem Abend nur abfuhren bekommen. Bei jedem Mädchen benahm er sich daneben und jedes Mal ließ eine ihn einfach stehen. Er fragte sich schon, woran das liegen könnte, als Toji neben ihm auftauchte.
„Sag mal, hast du Nabiki irgendwo gesehen?“ Er sah Keitaro fragend an.
„Ganz ruhig..“ Er grinste und zeigte die Treppe hinauf. Dort kam Nabiki gerade mit einer Freundin hinunter. Mutig ging Toji auf die beiden zu.
„Hi Nabiki!“
„Oh.. Hi Toji.. Äjm..” Plötzlich schob sie ihre Freundin vor ihn. „Ihr kennt euch schon, oder?“
Toji war total durch den Wind. „Oh, ja.. Ähm.. Wir haben Kunst zusammen, richtig?“
Diese verdrehte aber nur die Augen und wollte mit einem giftigen ‚toll’ schon wieder gehen.
„Du siehst echt super aus, Nabiki!“ Diese lächelte nun, doch ihre Freundin tat so, als müsste sie gleich würgen. Als Nabiki etwas erwidern wollte, kam noch jemand hinzu.
„Ja, und ich sehe auch super aus, nicht wahr?“ Kuno ging auf die drei zu, legte einen Arm um Nabiki und führte sie weg. Sie rief Toji noch zu, dass sie sich bestimmt sehen würden, doch dann verschwand sie endgültig aus seinen Augen.
Toji blieb traurig zurück. Er konnte nicht glauben, dass Nabiki ihn wegen Kuno hatte stehen lassen.
Ein paar Minuten später schlenderte Nabiki mit Kuno durch das Haus. Jeder konnte ihn reden hören und jeder musste sehen, dass Nabiki ihm nicht zuhörte, denn ihr Blick war mehr als gelangweilt. Sie schien mit den Gedanken ganz woanders zu sein. Kuno redete aber weiter, er bemerkte gar nicht, dass er der einzige war, der sich für diese Themen interessierte.
Nabiki unterdessen überlegte sich, wie sie diese Null so schnell wie möglich loswerden könnte. Doch der erwies sich als größere Klette als vermutet.
Ein Stockwert höher lief Ranma suchend durch die Menge. Nirgendwo war eine Spur von Akane. Oder sie verfehlten sich zufällig immer. Traurig blieb er an einem Geländer stehen. °Ach, verdammt. Ich habe mir diesen Abend ganz anders vorgestellt... ... ... Wieso bin ich eigentlich enttäuscht? Ich mach das doch nur des Geldes wegen..° Als er sich umdrehte sah er Akane endlich. Sie hatte immer noch ein Glas in der Hand und schwankte über den Flur.
Als er auf sie zuging und ihr das Glas wegnehmen wollte, schob sie ihn fort.
„Hey, gib das Ding her. Du hast doch schon genug!“
„Nein, das ist meins!“ Sie ließ ihn einfach stehen und ging in einen anderen Raum. Gerade, als er ihr folgen wollte, stand Kuno neben ihm.
„Wie hast du das geschafft, Saotome?“ Er hatte einen verwunderten Blick aufgesetzt.
„Was geschafft?“ Ranma verstand ihn nicht.
„Na, dass sie so nett ist. Die holde Akane war sonst immer etwas .. impulsiv.“
Als Kuno ausgesprochen hatte, sah Ranma gerade, wie Akane auf einen Tisch stieg und sich im Rhythmus der Musik bewegte. Auf der einen Seite war er fasziniert von ihren Bewegungen, auf der anderen Seite wollte er nicht, dass sie sich so zur Schau stellte. Schnell lief er zu ihr und versuchte an sie heranzukommen, doch es waren zu viele Leute um den Tisch versammelt. Er sah ihr zu. Sie drehte sich und bewegte die Hüfte so gut, dass alle ihr zujubelten. In ihrem Zustand hatte Ranma aber Angst, sie könnte noch mehr tun. Immerhin war sie total betrunken. Zu seinem Glück stieß sie sich aber den Kopf am Kronleuchter, als sie hoch wirbelte und fiel um: Genau in seine Arme.
*Plötzlich spürte ich einen stechenden Schmerz am Kopf. Als ich die Augen wieder aufschlug sah ich in Ranmas schöne Augen. Ich lächelte als er mich hochhob und nach draußen trug.
„Geht’s dir gut?“ Er sah mich besorgt an.
„Alles super.“ Irgendwie drehte es sich ganz schön in meinem Kopf.
„Macht aber nicht den Eindruck! Komm..“ Er zog und trug mich in Richtung Tür.
„Lass mich nur kurz einen Augenblick ausruhen!“ Ich konnte das Gefühl in meinem Kopf gar nicht leiden.
„Nein, wenn du dich erst mal hinlegst stehst du nicht mehr auf!“ Er sah mich an.
„Schlafen ist gut!“ Ich fing an zu lachen. Eigentlich weiß ich nicht, warum, aber da fand ich es unglaublich lustig.
„Aber nicht nach einer Gehirnerschütterung!“ Er führte mich in den Garten und setzte mich auf einen freien Stuhl. Dort stützte ich meinen Kopf in die Hände und hoffte, das Drehen würde endlich aufhören.*
Ranma wollte sich nur noch um Akane kümmern, doch dann wurde er von Toji zur Seite gezogen. „Ich muss mal mit dir reden!“ Toji sah sehr enttäuscht aus.
„Du, ich kann jetzt echt nicht!“ Er zeigte auf Akane, die sich stöhnend den schmerzenden Kopf hielt.
„Nur ne Sekunde! Es ist nämlich vorbei. Wir blasen die Nummer ab!“ Toji hatte pure Wut in den Augen.
„Was soll denn der Quatsch jetzt?“ Ranma schien es nicht begreifen zu wollen.
„Na, Nabiki wollte mich nie. Immer nur diesen Idioten, Kuno!“ Nun war sein Blick nur noch traurig.
„Toji, ich dachte du seiest verknallt in sie!?“ Ranma blickte ihn an.
„Nein.. Ja, das bin ich ja auch!“ Er erwiderte den Blick,
„Und ist sie den ganzen Ärger wert?“
„Na, ich dachte sie ist es..“ Toji sah wieder auf den Boden.
„Entweder sie ist es, oder sie ist es nicht. Ich meine, Kuno ist doch so eine Pfeife. Und außerdem: Lass dir von niemandem das Gefühle geben, du hättest nicht verdient, was du willst. Gib doch nicht so einfach auf!“ Ranma konnte selber gar nicht glauben, was er da gesagt hatte, doch er konnte auch nicht länger darüber nachdenken, denn Akane drohte vom Stuhl zu fallen. Im letzten Moment fing er sie auf und trug sie von Musashis Party fort. Toji blieb wieder allein zurück.
*Ranma ging neben mir und hielt mich fest, damit ich nicht hinfallen konnte. Irgendwie war es mir unangenehm, dass ausgerechnet Ranma mich in diesem Zustand sah.
„Das ist so entwürdigend!“
„Das du noch so geschwollen Quatschen kannst, wenn du betrunken bist..“ Er grinste mich an. Ich fiel auf dem Weg, über einen Rasen, zu einer Schaukel, noch einmal hin, doch Ranma half mir schnell wieder auf.
„Warum tust du das?“ Ich sah ihm nun direkt in die Augen.
„Weil du ne Gehirnerschütterung hast.“ Er lächelte immer noch.
„Wär dir doch egal, wenn ich nie mehr aufwache!“ Irgendwie änderte sich meine Stimmung gerade sehr schnell.
„Da irrst du dich!“
„Wieso?“
Er hielt meine Hände nun fest und sah mich an. „Na, dann müsste ich anfangen, mich mit Mädchen abzugeben, die wirklich auf mich stehen!“
„Als ob du so was finden würdest..“
„Siehst du, das ist es. Wer will schon Zuneigung, wenn er Hass kriegen kann?“ Er lachte sein süßes Lachen, doch ich konnte es einfach nicht genießen.
„Oh, lass mich mal bitte kurz hinsetzen.“
„Okay..“ Ich nahm auf einer der beiden Schaukeln platz, doch drohte nach hinten wegzukippen. Ranma war aber schnell und fing mich mal wieder auf. Wenn ich ihn an diesem Abend nicht gehabt hätte, wer weiß, wie alles ausgegangen wäre.
Als ich richtigen Halt hatte, setzte er sich neben mich auf die andere Schaukel.
„Warum lässt du dich von ihm provozieren?“ Ich wunderte mich, denn Ranma wollte noch nie über tiefsinnige Themen mit mir reden.
„Ich hasse ihn einfach..“ Ich senkte den Kopf. Kuno war einfach ein Idiot.
„Oh, dann hast du es ihm aber gezeigt. Mit der Tequila Infusion.“ Er lachte wieder und ich stimmte mit ein.
„Na, du weißt doch, wie es heißt...“ Ranma sah mich an.
„Nein, weiß ich nicht. Wie heißt es denn?“ Als ich nicht antwortete sprang Ranma auf und nahm meine Hand. Er glaubte wohl, ich sei eingeschlafen. Aber mir war einfach nur übel. Als ich zu ihm hochsah, blickte ich ihm direkt in die Augen.
„Hey, deine Augen sind ja blau..“ Ich weiß nicht, warum ich das sagte, aber in diesem Moment gefielen mir seine Augen so gut. Er lächelte mich an und dieser Augenblick hätte so schön werden können, wenn mir nicht der Alkohol wieder hochgekommen wäre.
Ranma kümmerte sich aber auch hier wieder liebevoll um mich. Ich hing mit dem Kopf nach unten und er streichelte meinen Rücken. Was hätte er auch sonst tun können?*
Nabiki stand zur gleichen Zeit mit ihrer Freundin am Rande der Party. Kuno wollte noch woanders hin, Nabiki musste aber nach hause. Sie hatte eigentlich gehofft, dass jemand sie nach hause bringt, doch Kuno schnappte sich ihre Freundin und ging los. Er war ja so schrecklich sprunghaft. Sauer sah sie den beiden nach.
Als sie ein paar Meter weiterging, sah sie Toji in Richtung Ausgang laufen. Er warf ihr noch ein ‚Ciao’ zu und wollte gehen, als sie nach ihm rief.
„Toji.. Ähm.. Könntest du mich vielleicht nach hause bringen?“ Er drehte sich um und sah sie an. Sie stand da und wirkte so verloren. Sie wollte nicht alleine gehen. So ließ er sich natürlich breit schlagen. Schließlich konnte er ihr einfach nicht widerstehen. Egal wie enttäuscht er im Moment war.
*Ungefähr eine Stunde später ging es mir wieder gut. Es drehte sich nichts mehr und mir war auch nicht mehr schlecht. Als ich mir kurz bei Musashi das Gesicht