Fanfic: Die Vergangenheit kann man nicht begraben I
... Nein, ich will diese Angst nicht schon wieder spüren. Er wird mich nicht...° Plötzlich schreckte sie aus ihrer Konzentration, denn jemand hatte ihr seine Hände auf die Schultern gelegt. Als sie sich umdrehte, blickte sie in die wunderschönen blauen Augen ihres Verlobten.
„Ranma... Was gibt es denn?“ Sie sah ihn fragend an.
„Ich hab dich eben gesehen. Irgendwas stimmt doch nicht mit dir..“
„Wie.. Wie kommst du darauf? Mit mir ist alles in Ordnung!“ Unbewusst legte sie wieder ihre Hand auf eine bestimmte Stelle auf ihrem Bauch. Ranma bemerkte dies zwar, wusste aber nicht, warum sie das tat.
„Na ja, du benimmst dich halt ein wenig anders. Ich kenne dich inzwischen halt schon!“ Vorsichtig legte er seine Arme um sie. „Aber wenn du es nicht sagen möchtest, ist das auch okay. Du sollst nur wissen, dass du mir alles sagen kannst!“ Sie nickte und erwiderte zaghaft seine Umarmung. Es fühlte sich so gut an, wenn er in ihrer Nähe war. Und doch hatte sie ihn schon oft Nachts von sich gedrückt. Jedes Mal hatte er es liebevoll akzeptiert. Trotzdem tat ihr es leid. Sie konnte darüber noch nicht sprechen.
Außerdem war sie sich doch gar nicht sicher, ob ihre Befürchtung stimmte. Langsam hob sie den Kopf und grinste ihn an.
„Du machst dir wirklich unnötig Sorgen!“ Er streichelte ihr über die leicht geröteten Wangen und zog ihr Gesicht näher zu seinem.
„Ja, kann sein. Aber ich denke halt oft an dich! Und wenn es dir nicht gut geht, mach ich mir halt Sorgen...“ Sie lächelte ihn an und gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Lippen. Diesen erwiderte er mit einem leichten Druck. Vorsichtig begann er mit seinen Händen ihren Nacken zu berühren. Er zog sie näher zu sich heran und küsste sie immer leidenschaftlicher.
„Akane? Ranma? Kommt ihr mal ins Wohnzimmer?“ Mit einem frustrierten Seufzen lösten sich die beiden wieder voneinander.
„Immer wenn es gerade so schön wird...“ Akane sah ihm noch einmal in die Augen, küsste ihn kurz auf die Lippen uns verließ schnellen Schrittes das Dojo.
„Ja, als würden sie es mit Absicht machen!“ Ranma sprach mehr zu sich selbst, aber auch er war etwas enttäuscht, dass sie mal wieder gestört wurden.
Das Wochenende verging schnell. Ranma und Akane hatten tatsächlich einmal nicht verschlafen und kamen sogar zu früh auf dem Schulhof an.
Akane dachte immer noch an den Schatten, den sie am Freitag auf den Dächern gesehen hatte. Doch war er danach nicht mehr aufgetaucht und sie versuchte ihn wieder zu vergessen. Ranma waren ihre Sorgen nicht entgangen, denn sie war öfter als sonst einfach in Gedanken versunken. Doch er wusste nicht, was er noch machen könnte. Wenn sie es nicht sagen wollte, würde Drängeln auch nichts bewirken.
„Akane! Ranma! Wisst ihr schon das Neuste?“ Nabiki kam auf sie zugelaufen.
„Nein, wir haben noch nichts gehört. Wie viel willst du dafür?“ Akane funkelte ihre Schwester an.
„Als ob ich meiner Familie Geld für Informationen abknüpfen würde...“ Sie sah die beiden unschuldig an. Diese warfen sich gerade grinsend einen vielsagenden Blick zu.
„Also, was sind denn das für Infos?“ Ranma schien es tatsächlich wissen zu wollen.
„Ja, ich habe gehört, dass wir neue Schüler bekommen. Aber nicht irgendwelche, nein, nein! Es sind Kampfsportler.. Alle samt! Da wirst du ja richtig Konkurrenz bekommen, Ranma!“ Sie knuffte ihn in die Seite und sah Akane an.
„Sag mal, Nabiki.. Hast du sie schon gesehen?“ Akane war ganz blass geworden. Eine Vorahnung? Ranma bemerkte den Farbverlust in ihrem Gesicht recht schnell und blickte erwartungsvoll zu ihr herunter.
„Ja, zumindest zwei von ihnen. Warum?“
„Hatte.. Hatte einer ein Schwert dabei?“ Sie fing ein wenig an zu zittern, doch das bemerkte ihre Schwester nicht. Ranma war es jedoch nicht entgangen. Es tat ihm weh sie so zu sehen, aber er konnte ihr einfach nicht helfen.
„Nein, zumindest habe ich keines gesehen. Wieso fragst du denn so was?“
„Ach, nur so.. Lass uns mal hoch in die Klasse, ja Ranma?“ Ohne auf eine Antwort zu warten, nahm sie die Hand ihres Freundes und zog ihn ins Schulgebäude. Dieser lief gleich mit ihr mit. Er wollte sie nicht gerade jetzt alleine lassen.
In der Klasse angekommen setzten sich Ranma und Akane gleich auf ihre Plätze. Sie unterhielten sich allerdings nicht miteinander, sondern mit ihren Freunden, die in ihrer Nähe standen. Nach ein paar Minuten kam aber auch schon ihr Lehrer rein, was alle schnell zur Stille zwang. Sie blickten alle nach vorne, als ihr Lehrer eine wichtige Miene aufsetzte.
Er stellte sich vorne hinter sein Pult und hielt einen Zettel in der Hand.
„Guten Morgen zusammen! Unsere Klasse hat einen neuen Schüler zugeteilt bekommen. Komm rein, Junge. Hier beißt niemand!“
„Hab ich auch nicht angenommen!“ Akane horchte auf. Diese Stimme kannte sie doch. Und als der junge Mann das Zimmer betrat stockte ihr der Atem.
°Nein, das ist doch..° Ein breites Lächeln wurde auf ihrem Gesicht sichtbar.
„Oh nein, ich glaube es nicht!“ Ranma hatte mit der Hand leicht auf die Tischplatte geschlagen. Er konnte nicht glauben was er da sah.
„Stellen sie sich doch bitte vor!“ Der Lehrer hatte sich wieder dem blonden Jungen zugewandt, den mehrere Mädchen schon anhimmelten.
Ranma hörte aber nicht zu, den Namen des Jungen kannte er schließlich. °Verdammt, der wird doch nicht! Mist, mir hat sein kurzer Besuch damals gereicht.°
~ ~ Flashback ~ ~
Es war schon einige Monate her. Ranma und Akane waren noch nicht zusammen gewesen, da kamen ein paar von Akanes Freunden zu Besuch. Darunter auch dieser Junge. Und er schien ein besonderes Verhältnis zu ihr zu haben. Andauernd nahmen sie sich in den Arm, was Ranma damals ständig das Eifersuchtsgefühl in den Magen trieb.
Auch als Ranma zu ihrer Kampfschule nach Europa fuhr sah er, wie oft die beiden zusammenhingen. Er war froh gewesen, dass Akane ihn nicht oft sah. Denn andauernd fühlte er diese Angst, dass er sie ihm wegnehmen könnte..
Oft hatte sie ihm erklärt, die beiden sein nur Freunde. Aber hatte Ranma diese Aussage gereicht? Er konnte es nicht ertragen die beiden so zu sehen.
~ ~ Flashback Ende ~ ~
Und nun stand er wieder hier. Der blonde Junge von damals. Wie hieß er noch? Marlon, ach ja.. Was er wohl hier will?
Marlon schritt an Ranma vorbei und setzte sich genau hinter ihn. Natürlich saß er so unmittelbar neben Akane, die einen Platz in der gleichen Reihe am Fenster hatte. So konnte Ranma auch gleich das Gespräch hören, dass die beiden führten.
„Hey, was machst du denn hier?“ Akane lehnte sich zu Marlon rüber.
„Ach, das ist ne lange Geschichte, erzähl ich dir später..“ Er grinste sie an.
„Aber.. Du kannst ja Japanisch!?“ Sie hatte die Augen ein wenig aufgerissen.
„Ja, seit kurzer Zeit..“ Er grinste ein wenig stolz zurück.
„Toll dich wiederzusehen!“ Sie berührte einmal kurz seinen Arm.
„Na, dann wirst du dich in der Pause noch mehr freuen!“ Er drückte sie einmal kurz an sich, was Ranma vor Wut das Rot ins Gesicht trieb. Glücklicherweise wurde ihr Lehrer darauf aufmerksam.
„Würden sie bitte ihre Begrüßungen einstellen und damit bis zur Pause warten? Wir haben hier Unterricht!“ Die beiden nickten lächelnd und widmeten sich dem Unterricht. Ranma allerdings konnte sich nicht mehr konzentrieren. Die Angst sie wieder zu verlieren hatte bei ihm eingesetzt.
Es war Pause, als Akane aufsprang und ihre Tasche packte. Marlon tat es ihr gleich und lief mit ihr auf den Hof. Ranma hatten sie einfach stehen lassen. °Na, das fängt ja gut an..° Grummelnd ging er aus dem Klassenzimmer und die Treppe hinunter. Unten angekommen liefen ihm zwei seiner Kumpel entgegen. Diesen war die Sache mit Marlon nicht entgangen und versuchten nun zu erfahren, wer dies denn war. Ranma winkte einfach nur. Er hatte keine Lust darüber zu reden. So ging er also an den beiden vorbei. Er wollte nicht, dass sie glaubten, er sei eifersüchtig. Denn das war er nicht. Versuchte er sich zumindest einzureden.
„Man, ich kann’s nicht glauben! Ihr seid ja alle da!“ Freudig schloss Akane Leoni und Josh in die Arme, die auch neu an diese Schule gekommen waren. Sie waren halt nur in andere Klassen eingeteilt worden.
„Hey, du erdrückst mich!“ Leoni bekam noch ein ersticktes Quietschen raus, als Akane sie endlich losließ.
„Tschuldige, aber ich freu mich so..“ Sie wischte sich eine kleine Träne aus den Augenwinkeln und lächelte die drei an.
„Also, nun erzählt mal. Was macht ihr hier.. Und warum in drei Teufels Namen könnt ihr Japanisch???“ Sie setzten sich zusammen auf eine Steinmauer und Marlon holte einmal tief Luft.
„Also.. Ich weiß gar nicht, wo ich da anfangen soll. Aber um es kurz zu machen: Herr Mishima hat uns mehr oder weniger gezwungen. Er hat neue Trainer hier gefunden und wir sollen sie bekommen. Du sollst übrigens auch wieder mitmachen. Er meint das sei wichtig. Warum wollte er uns nicht sagen..“ Akane blickte alle verblüfft an und nickte dann.
„Und ihr habt einfach so eingewilligt? Und dann noch ne neue Sprache.. Das hasst ihr doch!“ Sie zog ungläubig eine Augenbraue hoch und wartete auf eine Antwort.
„Na ja, das haben wir einfach mal auf uns genommen. Weißt du, wir wollten einfach nur, dass wir vier wieder zusammen sind. Ist doch gar nicht übel, was?“ Josh grinste in die Runde.
„Akane?!“ Die Vier sahen auf, als ein Mädchen vor ihnen stand.
„Was gibt es denn, Yumi?“ Akane war aufgestanden, denn ihre Freundin blickte ein wenig