Fanfic: Die Vergangenheit kann man nicht begraben I
verängstigt drein.
„Na ja, Ranma macht so einen komischen Eindruck. Und ich dachte, na ich dachte du könntest mal eben gucken..“ Akane nickte und schritt mit Yumi davon. Man konnte sie überall wegholen, wenn es um Ranma ging.
Als sie außer Sichtweite war, drehte sich Leoni zu Marlon um.
„Zum Glück, dass sie nun weg ist. Sie hätte sicher weiter gerfragt. Hätten wir ihr nicht besser die Wahrheit sagen sollen?“ Marlon drehte sich nicht um, schüttelte aber den Kopf.
„Nein, es ist besser so. Ich will ihr keine Angst machen. Und wir wollen ihr doch helfen.“ Die anderen beiden nickten.
„Außerdem, wir wissen doch selber nicht 100%ig, ob unsere Informationen stimmen.“ Marlon lächelte die anderen beiden aufmunternd an. Diese erwiderten das Lächeln schnell und gingen dann in die Richtung, in der Akane verschwunden war. Sie hatten ein schlechtes Gewissen, dass sie ihre Freundin anlogen. Aber verängstigen wollten sie Akane auch nicht. Dafür hatten sie noch ihren Zustand von damals zu gut in Erinnerung.
Akane war langsam durch den Flur gegangen und suchte nun nach Ranma. Laut Yumi sollte er stinksauer zur Turnhalle gelaufen sein. Als sie die große Tür zu ihr aufschob, blickte sie durch die schwach beleuchtete Halle. In der Mitte hatte Ranma platzgenommen und die Augen geschlossen. Meditierte er?
Sie ging auf ihn zu und setzte sich neben ihn. „Ranma? Alles in Ordnung?“
Er öffnete die Augen nicht und auch sein Körper machte nicht die kleinste Bewegung. Und doch antwortete er ihr. „Ich möchte nur einen Moment alleine sein.“
Sie verstand nicht. Er war ihr gegenüber schon lange nicht mehr so verschlossen gewesen. „Aber, was hast du denn? Hab ich was falsch gemacht?“ Sie berührte ihn am Arm. Durch ihre Berührung öffnete er seine Augen und drehte sich zu ihr.
„Nein, noch nicht! Aber wer weiß, ob das nicht noch kommt. Man, warum musst du immer so mit diesem Typen rumschmusen??“ Er wusste, dass er eifersüchtig war. Und das war er, wenn es um Akane ging, recht oft.
„Was? Du bist wegen Marlon sauer? Oh man, du kannst so ein Dummerchen sein. Ich liebe doch nur dich!“ Sie rutschte auf ihn zu und legte ihre Arme in seinen Nacken.
„Vielleicht.. Trotzdem nimmst du ihn in der Öffentlichkeit in den Arm und mich nicht. Warum wollen wir denn das bisschen Ärger in der Schule vermeiden?“ Vorsichtig legte er auch seine Hände um ihre Taille und zog sie näher zu sich.
„Das hast du doch vorgeschlagen. Wir wollen nicht, dass du dich wegen mir schlagen musst. Wir kommen doch oft genug zu spät. Na, und Marlon ist mein bester Freund. Den hab ich schon umarmt, als ich klein war.“ Sie lächelte ihn an und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. Nun kam er sich wieder so dumm vor. Er wusste doch, dass sie nichts mit ihm anfangen würde. Warum war er bloß so eifersüchtig? Misstrauen tat er ihr nicht, trotzdem konnte er es nicht sehen, wenn sie Marlon in den Arm nahm. Anders war das bei Josh. Da war es ihm egal. Was machte Marlon denn nur zu so einem Eigersuchtsfaktor?
Langsam löste er seine Lippen wieder von ihren und sah sie an. „Ja, tut mir leid.“
„Macht ja nichts.. Kommst du mit raus?“ Er nickte und ließ sich von ihr in den Stand ziehen. Zusammen gingen sie wieder in Richtung Hof.
Auf dem Weg nach hause wurden Ranma und Akane von den Dreien begleitet. Ranma hatte sich wieder beruhigt und ging voll guter Laune auf dem Zaun entlang. Akane lief neben den anderen, wurde aber aus ihrem Gespräch gerissen, als sie wieder ein Glitzern im Augenwinkel vernahm. Wieder drehte sie sich um und sah den Schatten von letzter Woche. Dieses Mal huschte er aber nicht über die Dächer. Nein, er stand dort uns starrte auf sie herunter. Das Schwert in der rechten Hand leicht erhoben.
Akane stockte der Atem. Ihr Körper begann hemmungslos zu zittern. Ihre Angst war wieder da, denn er hatte sie doch wieder gefunden. Langsam kam er auf sie zu. Sie schloss die Augen. Sie hoffte, wenn sie ihre Augen wieder öffnete, dann wäre der Schatten verschwunden. Aber das war er dann doch nicht. Immer noch war er dort oben und bewegte sich auf sie zu. Es kam ihr vor, als würden die Ereignisse in Zeitlupe vor ihr ablaufen.
„Akane? Alles in Ordnung?“ Marlon stand neben ihr und sah sie an. Auch die anderen waren stehen geblieben und warteten auf die Antwort. Wortlos hob Akane die Hand und zeigte nach oben. Ranma folgte mit den Augen der Richtung und sah eine Gestalt auf dem Dach stehen. Sie war völlig mit schwarzem Stoff vermummt und erinnerte ein wenig an einen Ninja, aber irgendwie hatte er etwas angsteinflößendes an sich. Doch bevor er weiter darüber nachdenken konnte, machte die Gestalt einen Sprung und verschwand über die Dächer Nerimas. Ranma folgte der Gestalt noch mit den Augen, aber kurze Zeit später konnte man nichts mehr von ihr erkennen. Ranma sah wieder zu Akane. Sie sah aus, wie ein Häufchen Elend.
Vorsichtig legte Marlon eine Hand auf Akanes Arm.
„Ihr.. Ihr habt das gewusst, oder?“ Ihre Stimme zitterte und bei näherem betrachten merkte man, dass auch der Rest ihres Körpers damit anfing. Das Zittern war inzwischen viel stärker als am Anfang. Es begann, als sie die Gestalt erblickt hatte. Aber nun hatte sie keine Angst mehr. Es war mehr als das. Sie konnte das Zittern immer weniger unterdrücken.
„Wir waren uns nicht sicher, haben es aber befürchtet..“ Marlons Stimme klang rau. Hatte er auch Angst?
Akane nickte und drehte sich um. Schnellen Schrittes ging sie in Richtung Tendo Dojo. Die anderen blieben wie angewurzelt stehen.
„Wir hätten es ihr wohl sagen sollen. Ich hab es euch beiden immer gesagt!!“ Leoni hatte die Hände in die Hüften gestemmt und sah die beiden Jungs böse an. Ranma verfolgte das Geschehen aufmerksam, immerhin war ihm nicht bewusst, was er hier gerade miterlebt hatte.
„Leoni, hör auf. Was hätte das denn gebracht? Hast du gesehen, wie verängstigt sie war? Ich wollte nicht, dass sie sich vorher schon Sorgen macht.“ Marlon schloss die Hand zu einer Faust.
„Toll, und nun? Sie wird das nicht vergessen haben und der Typ da ist krank. Er wird nicht eher Ruhe geben, bevor er seine Sache von damals nicht beendet hat!“ Wütend lief Leoni hinter Akane her. Ranma nahm dies zum Anlass, um vom Zaun zu springen und zu den übrig gebliebenen Jungs zu gehen.
„Wer war das?“ Die Beiden sahen auf, sagten aber nichts.
„Hallo? Warum hat sie so wahnsinnige Angst vor dem Kerl?“ Er stellte sich den beiden sauer in den Weg.
„Das ist ne ziemlich lange Geschichte. Vielleicht fragst du sie selbst danach.“ Mit diesen Worten ging Josh an Ranma vorbei und verließ die Straße in eine Seitengasse.
„Ja, sie wird es dir besser erklären können, als wir. Ich hab damals den Anfang nicht gesehen. Nur, was er mit ihr gemacht hatte...“ Marlons Gesicht war verkrampft. Er folgte Josh in die Gasse und ließ Ranma stehen. Hatte Ranma sich das eingebildet oder machten sich die beiden Jungs Vorwürfe? Aber der Glanz in ihren Augen war nicht normal. Sie hatten wirklich ein schlechtes Gewissen.
Akane und Leoni hatten sich inzwischen auf Akanes Bett gesetzt. Starr vor Angst hatte sie ihren Blick auf eine Wand gerichtet. Vorsichtig strich Leoni ihr über die Wange.
„Hey, du weißt doch, dass wir auf dich aufpassen. Der macht so was nicht noch mal mit dir! Und Mishima-Sensei will dich trainieren, damit er die nichts tun kann!“ Sie versuchte ihre Freundin aufzumuntern, aber der Schock saß anscheinend tief.
„Er ist jetzt da. So schnell kann mir auch unser Sensei nicht das wichtigste beibringen. Warum lässt er mich denn nicht in Ruhe? Reicht ihm meine Narbe nicht?“ Akane hatte ihre Hände in ihrem Schoß verkrampft. Tränen kullerten über ihre Wangen.
„Akane, du weißt was er will. Wir müssen ihm nur zuvor kommen. Er wird dir nicht noch einmal was tun!“ Sie drückte die Hände ihrer Freundin und drehte sich um, als sie ein Geräusch von der Tür vernahm.
Ranma kam langsam herein und nahm Akane in den Arm, die sich nun verzweifelt an seinem Hemd festhielt.
„Ranma..“ Sie hielt sich ganz fest. Die Tränen konnte sie einfach nicht mehr zurückhalten.
„Ich weiß zwar nicht, was der Typ getan hat, dass du so weinst, aber glaub mir: Ich beschütz dich. Versprochen!“ Akane sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Ein gequältes Lächeln schlich sich über ihre Lippen.
„Ranma, komm mal bitte mit!“ Leoni packte ihn am Arm und zog ihn aus dem Zimmer. Widerwillig folgte er Leoni. Eigentlich wollte er Akane nicht jetzt alleine lassen. Andererseits: Vielleicht konnte er etwas von ihr erfahren. Draußen auf dem Flur standen sie sich gegenüber und schwiegen für eine kurze Zeit.
„Was ist denn nun? Sagst du mir wenigstens, was hier abgeht??“
„Ich weiß selber nicht, was hier passiert. Keiner von uns konnte es damals glauben und eigentlich hatten wir gedacht, dass es vorbei wäre. Aber nun... Glaubst du an Legenden?“ Ranma wurde stutzig. „Eigentlich nicht. Warum fragst du so was?“
„Wir haben auch nicht daran geglaubt. Kennst du eine Legende über Irrlichter?“ Ranma schüttelte langsam den Kopf und bekam von Leoni ein Buch in die Hand gedrückt. ‚Vergessene Legenden’ stand dort in verschnörkelten Lettern geschrieben.
„Was soll ich damit? Das ist verrückt!“ Ranma wollte ihr das Buch zurück geben, doch sie wehrte ab.
„Nein, lies es dir durch. Nur die Legende über die Irrlichter. Dann werde ich dir erzählen, was uns passiert ist!“
Ranma schlug das Buch auf und suchte darin herum. Inmitten des Buches fand er besagtes Kapitel.
„Das ist ja total lang. Kannst du das nicht eben zusammenfassen? Ich