Fanfic: Verfluchte Flüche (3)
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„Göttin mit dem Zopf!!“, hörte man von irgendwoher Kuno rufen.
„Ich vernahm deinen flehenden Schrei nach Liebe! Gib dich mir zu erkennen und ich werde dich für immer glücklich machen!“, schnulzte er umher und trat neben Schampoo und Ukyo, die sich heftig stritten.
„Ayya!!! Schampoo hat Airen eher gehört, als Spatelmädchen!“, beharrte die Chinesin auf ihr Recht, Ranma diesmal mit sich fortschleppen zu dürfen.
„Von wegen du Wollknäuel vom einem Wischmob! Ich habe Ranma Schatz zuerst gehört und war auch viel früher vor dir da!“, empörte sich Ukyo und hielt den Spatel drohend gegen die Amazone.
„Wo ist denn jetzt eigentlich das Mädchen mit dem Zopf?“, fragte Kuno plötzlich und verhinderte so einen eventuell ausbrechenden Kampf. Beide Streithühner fuhren herum und starrten ihn an.
„Was du da sagen, Schnulzenkönig!? Airen nicht hier?“, fragte Schampoo sichtlich irritiert.
„Aber ich habe ihn doch schreien gehört! Und ich bin mir ziemlich sicher, dass es von hier kam!“, setzte Ukyo des anderen Mädchens Befürchtungen fort. Nun wanderten drei Augenpaare suchend über die Wiese, doch keines entdeckte ein rothaariges Mädchen.
„Er wird schon geflüchtet sein wegen dir!“, rief Ukyo aufgebracht und sprang auf eine Mauer. „Wir sprechen uns noch, Amazone!“ Und schon war sie weg. Auch Schampoo machte sich auf den Weg nach Hause.
„Ah! Was sehen meine Augen dort auf dem Boden?“, faselte Kuno ungläubig und hob ein ziemlich mies aussehendes Stückchen Fellbündel hoch.
„Ein alter Stoffhase! Ich werde ihn waschen und dann der bezaubernden Akane schenken.“ Sofort eilte er die Straßen entlang. Den bewusstlosen Ranma im Schlepptau.
~*~
°Wo mag er nur sein?°, fragte sich Akane immer wieder, während sie die Straßen Nerimas entlang irrte. Er hatte sich lange nicht blicken lassen und war fortgegangen, ohne sich bei ihr zu verabschieden. Besorgt suchte Akane die Stadt ab. Und nein, sie dachte nicht an Ranma, der war ihrer Meinung nach sowieso wieder in irgendeinem hirnrissigen Kampf verwickelt, sie dachte an das kleine weiße Häschen, dass sie im Gartenteich gefunden hatte. Komischerweise schwammen Ranmas Sachen mit darin herum. Akane hatte sich jedoch nur kurz gewundert. Sicher hatte er versucht das arme Tier zu ertränken, so wie er immer Attentate auf P-chan vorhatte. Anscheinend lief er jetzt nackt herum, denn Kasumi wusch und trocknete die Wäsche gerade.
„Quiek quiek.“ Machte es plötzlich hinter ihr und mit einem eleganten Schwung drehte sich das Mädchen nach ihrem heißgeliebten Ferkelchen um.
„P-chan! Da bist du ja! Wo warst du nur wieder so lange, du kleiner Ausreißer?“, rief Akane glücklich und schloss das kleine schwarze Schweinchen in die Arme, das sofort den knuffigen Rüssel noch etwas mehr in ihre Brust drückte.
„Ich bin so froh, dass du wieder da bist!“ Ein ausgelassenes Quieken machte ihr klar, dass es ihrem Hausferkel nicht anders erging.
„Oh holde Akane!!“ Erschrocken machte diese einen Satz zur Seite um Kunos Knuddelattacke zu entgehen. Doch dieser fasste sich rasch wieder und streckte ihr etwas weißes entgegen.
„Nimm die Stofftier als Zeichen meiner Liebe!“, versuchte er sie anzumachen und wedelte mit dem weißen Ranma- Hasen unter ihrer Nase herum. Akanes Augen weiteten sich entsetzt und sofort verpasste sie dem Möchtegerndichter einen gezielten Hammerschlag. Behutsam fing sie das kleine Häschen auf, während P-chan von ihrem Arm sprang.
„Dumbo! Oh du armer kleiner! Hat er dir etwas getan?“ Entsetzt drückte sie das Tierchen an sich. Ranma hatte sich immer noch nicht von seinem Schock erholt. P-chan betrachtete alles misstrauisch und verengte die Äuglein zu Schlitzen. Er quiekte, als Akane Anstalten machte, wieder nach Hause zu gehen.
„Komm mit P-chan! Ich kann dich jetzt leider nicht tragen, das Häschen ist verletzt.“, und so lief sie davon. Im Vertrauen, dass P-chan ihr folgen würde. Aber das arme Schwein hatte ja überhaupt keinen Orientierungssinn und so lief es traurig grunzend einer neuen, langwierigen Reise entgegen.
~*~
Wieder zu Hause gab Akane Dumbo in die Obhut ihrer ältesten Schwester Kasumi, um selbst eine kleine Plastikwanne und duftendes Schaumbad zu holen. Sie wollte das arme Tierchen von dem kräftigen Dreck säubern.
Das ‚Hasenbad’ war fertig und Akane nahm Kasumi den kleinen Schützling wieder aus den Armen, trug ihn ins Bad. Es duftete genüsslich nach Lavendel, Akanes Lieblingsschaumbad, das Ranma absolut nicht ausstehen konnte. Und so kam es, das er, zu seinem Glück, aufwachte, sobald sie das Bad betrat.
Entsetzt riss er die kleinen Äuglein auf. So wie es aussah, wollte sie ihn baden! Und das auch noch in heißem Wasser! Er würde sich zurückverwandeln und ihr als Ranko gegenüber sitzen! Das durfte nicht passieren. Durch die drohende Gefahr bekräftigt, wand er sich abermals aus ihren Armen und schlüpfte durch einen Spalt der Tür. Akane sah dem davon hoppelnden Flüchtling enttäuscht nach.
So schnell wie er konnte, machte sich Ranma auf ins Wohnzimmer. Wenn er Glück hatte, stand dort noch eine Teekanne mit heißem Wasser. Er hatte tatsächlich Glück. Aber wie sollte er nur an das heiße Wasser kommen?
„Na kleines? Magst du heißes Wasser? Für 1 Yen geb ich’s dir.“, hörte er Nabikis Stimme direkt hinter sich. Sie beugte sich lächelnd zu ihm herunter, doch Ranma kniff die Augen zusammen. Nicht einmal Tieren tat sie kostenlos einen Gefallen. Dennoch nickte er eifrig und schon übergoss ihn Nabiki mit einem Schwall heißen Wasser.
Ein entsetzter Laut entwich ihrer Kehle, als sie nun vor sich eine nackte Ranko sitzen sah. Diese hielt ihr so schnell wie möglich den Mund zu und erstickte so den aufkommenden Schrei.
„Schhhh...Nabiki ich bin es! Ich weiß auch nicht genau, wovon es kommt, aber seit neustem verwandle ich mich bei Berührung mit kaltem Wasser in einen Hasen und bei heißem in ein Mädchen! Bitte schweig darüber! Akane und auch KEIN anderer darf es je erfahren.“, flehte sie im Flüsterton die zweite Tochter des Tendohauses an. Nabiki musterte ihn mit großen Augen und Ranma ahnte schon, worauf das hinauszulaufen drohte.
„10 000 Yen und ich behalt es für mich!“, zischte sie zurück.
„So viel!? Bist du verrückt!?“, fauchte Ranma atemlos, überraschte Nabiki ihn doch erneut mit einem Höhepunkt ihres Geizes.
„Denk nur, wie sich das vermarkten würde, Ran-chan.“, erwiderte sie kühl.
„Es ist sogar zum Vorteilspreis, wenn man bedenkt, dass Akane für so einen Bericht mindestens das Doppelte hinblättern würde.“
„Das würde sie nie tun!“, begehrte Ranma auf, doch wusste er, dass er gegen Nabiki keine Chancen hatte.
„Willst du es darauf ankommen lassen?“, fragte sie herausfordernd. Ranma gedachte der letzten paar Stunden und schüttelte dann überzeugt den Kopf.
„Okay ich bezahl das Geld, aber ich hab nicht so viel.“
„Anzahlung und Ratenzahlungen nehme ich auch entgegen Ranma!“, rief Nabiki ihr noch hinterher. Sie musste unbedingt etwas zum Anziehen finden, ehe der alte Lüstling hier aufkreuzte. Schnell und so unbemerkt wie nur möglich huschte sie nach oben. Und danach musste sie unbedingt diese vermaledeiten Rosen ausfindig machen und sie zwingen, dass sie ihn wieder normal machten.
„Ranma! Du perverser! Schämst du dich nicht, nackt durchs Haus zu rennen!? Du Mistkerl!“, ertönte plötzlich Akanes Stimme hinter dem erstarrten Mädchen. Dieser Tag war echt beschissen. Nichts lief normal. Gut in seinem Leben war noch nie irgendetwas normal verlaufen, aber das hier war der Gipfel.
„Ich... ich Kasumi wäscht meine Wäsche.“, versuchte sie sich herauszureden. Akane warf ihr ein Nachthemd zu.
„Ja! Nachdem du im Teich beinahe einen Hasen ertränkt hättest!“, konterte Akane wütend und kam Ranko bedrohlich nahe.
„Was!?“, fragte diese verblüfft und hielt kurze Zeit inne, das Hemd über den Kopf zu ziehen.
„Tu doch nicht so! Oder warum schwamm deine Kleidung im Teich?“ Akanes braune Augen blitzten ihn wütend an. Ranko suchte nach einer Ausrede.
„A-aber Akane das ist ein Irrtum ich... und was erzählst du hier eigentlich von ertränken, wenn du einen Hasen mit ekligem Grünfutter zutode stopfen willst!?“, schrie sie nun mit gleicher Lautstärke zurück.
„Hasen fressen nun mal so was, klar!?“, fauchte Akane und musterte ihr gegenüber abschätzig.
„Sag bloß, das Vieh soll jetzt auch noch bei dir wohnen!?“, brüllte Ranma aufgebracht. Ihm behagte der Gedanke gar nicht immer wieder an Akanes Busen gedrückt zu werden und später, wenn alles aufflog (es hing nur davon ab, wie lange Nabiki dicht hielt) sie ihn wieder als Spanner abstempeln oder gar noch mehr verachten würde. Obwohl der Rotschopf in diesem Augenblick stark bezweifelte, dass dies überhaupt möglich war.
„Und was stört es dich!?“, stellte Akane die Gegenfrage.
„Dumbo ist ein äußerst liebes Tier und wehe, wenn du ihm etwas antust!!!“, schrie sie. Ranma schnitt eine abweisende Grimasse.
„Meinst du nicht, dass der Name zu grausam ist?“, fragte er behutsam nach. Sich erinnernd, dass sie ja IHN so rief. Obwohl? War sie denn überhaupt noch ein MANN? Konnte sie eigentlich wieder zu einem werden? Plötzlich wich ihr alle Farbe aus dem Gesicht und sie schob Akane rasch