Fanfic: Wille und Herz, Prolog + 1. Kapitel, (1.-4. Teil)

schimpfen würde, aber sie tat es nicht. Sich pausenlos über ihren Mann beschweren, das tat ChiChi schon seit ihrem „Verjüngungswunsch“ vor fünf Jahren nicht mehr. Aber Son-Gohan war es noch immer gewöhnt.


Als sich ChiChi dem Wunsch der lebenslangen Jugend anschloss, wollte sie eigentlich nur vermeiden, neben ihrem Mann zu stehen und langsam zu verfallen, denn Angehörige seiner Rasse, der Saiya-jins, alterten nicht! Daher hielt sie es für eine gute Idee, ebenfalls dafür zu sorgen, dass sie nicht mehr alterte, dann würde sie sich wenigstens nicht verstecken müssen, was sie aber eigentlich ohnehin nicht musste! Und ein weiterer Grund war, dass ChiChi unbedingt das Gesicht ihres Mannes sehen wollte wenn er seiner Frau als junges Mädchen gegenüber stand.


Nein, junges Mädchen war falsch. ChiChi sah immer noch aus wie eine erwachsene Frau! Das einzige was sie heute störte war die Tatsache, dass ihr Mann auch im Geiste ein Junge blieb: seit ihrem ersten Treffen hatte er sich kaum verändert. Aber sie selbst wurde von Tag zu Tag älter. Das war einer der Gründe, weshalb sie die Kampflust ihres Mannes nicht mehr so tragisch nahm. Er würde sich nicht verändern, und heute wusste sie auch gar nicht, ob sie das überhaupt wollte ...




*****




In der Westlichen Hauptstadt befand sich der Hauptsitz des Unternehmens Capsule Corp. Jeder wusste, dass Capsule Corp von Dr. Briefs gegründet und heute von seiner Tochter Bulma geleitet wurde. Was man auch wusste, war dass Bulma verheiratet und zwei Kinder hatte.


Was man allerdings nicht wusste, war die Tatsacht, dass der Ehemann ein Außerirdischer und sogar ein Prinz war und somit auch die Kinder keine 100-Prozent-Menschen waren. Ebenso wenig hatten sie eine Ahnung was für ein interessanter Raum sich in dem riesigen Gebäude des Unternehmens befand: ein Trainingsraum, in dem man nach Belieben die Schwerkraft einstellen konnte! Ein Raum, der bis zum Abwinken von Bulmas Mann, Sohn und Tochter genutzt wurde. Denn Vegeta, ihr Ehemann, war ein Saiya-jin und hielt nichts von häuslicher Beschaulichkeit – eine Eigenschaft die er dominierend an seine Sprösslinge weiter gab. Und noch ein paar andere ...


Bulma, gerade von einem Geschäftsgespräch heimgekehrt, wandte sich an einen der Bediensteten, selbst konstruierte Roboter, die auf Hausarbeit programmiert waren – lebende Bedienstete gab es nicht in Capsule Corp und hatten ohnehin eine Menge Nachteile! „Mach das Essen schon mal fertig,“ sagte sie zu dem Roboter, der auf Kopfhöhe in der Luft schwebte und so groß wie ein Fußball war. „In einer Stunde muss alles fertig sein!“ Der Bedienstete sauste davon und dort wo er einbog, kam Bulmas Mutter heraus.


Weshalb diese sogar jetzt noch wie eine Zwanzigjährige aussah, war Bulma ein Rätsel, aber immerhin hatte sie es auch erreicht, lebenslang jung zu bleiben: sie hatte ganz einfach die Dragonballs zusammengesucht, Shenlong gerufen und sich lebenslange Jugend gewünscht! Von da an brauchte sie sich auf jeden Fall keine blöden Bemerkung von ihrem Mann anzuhören, von wegen „Saiya-jins sind Krieger, was soll man mit einem verrosteten Krieger anfangen?“. Solche Kommentare musste sich Bulma anhören seit Bra auf der Welt war und so allmählich stieg ihr das zu Kopf! Sie war schön, sie war attraktiv und obendrein die reichste Frau der Welt! Da brauchte sie sich nicht irgendwelche blöden Kommentare von ihrem Mann anzuhören, auch wenn der ein Saiya-jin Prinz war!


„Wie war es denn im Geschäft?“ erkundigte sich Mrs. Briefs. Auf ihren Armen balancierte sie ein riesiges Tablett mit allerhand Törtchen und Süßigkeiten – offenbar gerade frisch aus der Konditorei. Im Wohnzimmer setzten sich die beiden Frauen hin und Mrs. Briefs legte ihr Kinn die aufgestützten Handflächen. „Hm,“ machte sie und starrte dabei auf die vielen Köstlichkeiten, „womit sollte ich denn nun bloß anfangen?“


„Ich würde das Törtchen mit der Erdbeere und der Sahnehaube nehmen,“ schlug Bulma vor und warf sich die durchsichtige Seidenjacke über. Es war eines der wenigen Kleidungsstücke, die sie mit Vegeta gekauft hatte – der Saiya-jin hatte es ausgesucht, weshalb Bulma die Jacke besonders gerne anzog. Vegeta in die Stadt zu bekommen war ohnehin schwierig genug, dass er dann noch so etwas Hübsches ausgesucht hatte, machte Bulma doppelt froh.


Mrs. Briefs nahm derweil das angewiesene Törtchen und sah dann ihre Tochter an. „Bedien dich doch!“ sagte sie. „Sonst bleibst du weiterhin so mager ...“


Du hast es nötig, dachte Bulma bei sich. Du siehst genauso alt aus wie ich, dabei bist du so alt wie Papa! „Nein, danke, ich hatte ein ausgedehntes Frühstück!“ war statt dessen die Antwort – man wollte wenigstens höflich bleiben.


Gerade wollte Mrs. Briefs zu einem weiteren Satz ansetzen als es begann zu donnern – und es war eindeutig kein Gewitter! Die Erde bebte und des bröckelte von der Decke. Mit einem Mal zersprangen die Fensterscheiben und es war ein ohrenbetäubender Knall zu hören. Irgendwo im Haus explodierte es und dann war es wieder still.


Einen Moment lang blieben die beiden Frauen reglos sitzen und sahen sich wissend an.


„Nicht das ich nicht froh bin, dass Vegeta jetzt hier seinen festen Wohnsitz hast, Schätzchen,“ begann Mrs. Briefs endlich, „aber findest Du nicht auch, dass er mit dem Training der beiden Kinder etwas übertreibt?“


Bulma zuckte bloß mit den Schultern und nahm eine Tasse Tee, der zuvor schon von einem Bediensteten herein gebracht worden war. „Ach, du kennst doch Vegeta,“ meinte sie bloß, „er will um jeden Preis verhindern, dass sich die beiden so entwickeln wie Son-Gohan! Davon abgesehen glaube ich nicht, dass er das Erdbeben verursacht hat,“ sie hielt inne und schlürfte an ihrem Tee. „Bei ihm wäre die Explosion wesentlich lauter ausgefallen. Du weiß doch, bei ihm gibt es keine halben Sachen, und nicht nur beim Training, auch in anderen Bereichen des Lebens ...“ bei diesen Worten wurde Bulmas Blick sehr verträumt.


Die Tür öffnete sich und Dr. Briefs, Bulmas grauhaariger Vater und verrückter Erfinder mit weißem Kittel, trat in das Wohnzimmer. „Könnte einer von euch den Notarzt holen?“ fragte er. „Nur um kurz sicher zu gehen?“


„Ach, mach dir keine Sorgen, Paps,“ meinte Bulma gelassen. „Den dreien geht’s gut. Sieh lieber nach, wie hoch der Schaden ist und trommele ein paar Reparaturroboter zusammen. Ich glaube das Vegeta es nicht besonders gut findet, wenn er sein Training unterbrechen muss!“


„Ich weiß, mein Kind,“ antwortete der Doktor und kratzte sich am Kopf. Ehe er fort fuhr, fiel sein Blick auf die vielen Törtchen vor seiner Frau. „Oh!“ machte er und seine Wangen wurden rosig. „Ich darf doch ...“ Ohne auf eine Antwort zu warten nahm er sich eins der Törtchen und schlang es herunter, das nächste folgte. „Köstlich!“ was das einzige Wort, wozu er sich noch Zeit nahm.


Bulma erhob sich. „Ich gehe ins Labor,“ sagte sie nur und verließ das Zimmer. Wenn ihre Eltern Süßigkeiten sahen, war mit beiden nichts mehr anzufangen, und wenn die Welt unterginge! Auf dem Weg zum Labor kam sie am Schwerkraftraum vorbei und dunkler Rauch kroch unter der Tür hervor.


Bulma schaltete die Kamera im Innern des Raumes ein und wart einen Blick hinein: die ganze hintere Wand und die daneben liegenden Zimmer waren komplett weggefegt, die Schwerkraft war wieder auf Normal heruntergeschaltet worden. Vegeta stand gelassen mit verschränkten Armen an der Wand gelehnt und kaute auf einem Kaugummi, Trunks und Bra kämpften derweil irgendwo in der Luft und schienen das zerstörte Haus nicht zu registrieren.


Bulma schüttelte den Kopf und schaltete die Kamera wieder aus. „Wie oft soll ich Vegeta denn noch sagen, dass dieser Raum nicht für Zweikämpfe geeignet ist?“ murmelte sie und ging weiter zum Labor. Seit Bra da war, ist das Haus der Capsule Corp schon fünf Mal teilweise zerstört worden. Beim ersten Mal hatte es noch eine riesige Aufregung gegeben, auch unter der örtlichen Bevölkerung, doch mit der Zeit hatten sich die Menschen an die Erdbeben gewöhnt, außer wenn’s wirklich starke Beben wurden. Aber wenigstens hielt sich Vegeta etwas zurück, aber von den Kindern konnte man das sogar jetzt nicht mehr erwarten! Bulma ging weiter zum Labor und sah mit dem Reparaturprogramm nach, wo welche Schäden aufgetreten waren. Schon praktisch, dieses Programm – aber kein Wunder: es war ihre Erfindung! Die Roboter in ihren Kapseln wurden durch das Programm über den Schaden informiert und mit einem Signal losgeschickt. Die zehn Kapseln an der Wand öffneten sich und die Roboter flogen hinaus.


Jetzt noch Vegeta Bescheit sagen, dachte Bulma sich noch und verließ das Labor wieder. Ich hab ganz vergessen, dass es gleich Essen gibt. Gerade wollte sie den Schwerkraftraum betreten als er erneut eine Explosion gab, die die Erde beben ließ. Bulma fluchte unterdrückt, das Beben hatte sie gegen die Wand geschleudert und ihre Schulter tat weh. „Der Kerl weiß wirklich nicht, wann Schluss ist!“ knurrte sie. „Wie oft soll die Erde denn noch explodieren bis der endlich begreift, dass dieser Planet empfindlich gegen solche Sachen ist?“


Die Tür öffnete und Vegeta trat auf den Gang, gelassen und etwas grimmig im Gesicht, so wie immer. Er drehte das Gesicht und sah Bulma, die immer noch an der Wand lehnte.


„Stimmt was nicht?“


Die Gleichgültigkeit in seiner Stimme war schon fast sichtbar und Bulma explodierte. „Ob was nicht stimmt?“ brüllte sie. „Sag mal, spinnst du? Das ist jetzt das sechste Mal, dass ihr das Haus demoliert! Wenn ihr euch unbedingt die Köpfe einschlagen müsst, dann sucht euch einen anderen Trainingsplatz aus aber nicht hier!“


Vegeta blieb weiterhin unbewegt und
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