Fanfic: Die Vergangenheit kann man nicht begraben III

leicht wie Ranma gehabt. Was hatte er gesagt? ‚Er würde einen Weg hinüber finden’? Das konnte doch nicht so schwer sein. Allerdings waren seine Augen ungläubig aufgerissen.


Sie konnte es sich nicht erklären. Aber was nützte es ihr nun auch schon?


Sie schlang ihre Arme fester um sich. Ihre Lippen zitterten inzwischen schon.


°Warum ist es bloß so bitterkalt? Wir haben doch noch nicht Herbst. Aber die Bäume sehen aus, als würden die Blätter bald von ihnen hinunterfallen. Wenn ich doch bloß ein Feuer machen könnte..° Müde schloss sie die Augen. Vielleicht würde sie ja noch ein wenig Schlaf finden.


Doch plötzlich entflammte vor ihr eine kleine Feuerstelle. Akane riss erschrocken wieder die Augen auf. Sie konnte gerade noch sehen, wie eine kleine Gestalt davonhuschte. Im Licht des Feuers erschien sie ihr in einem goldenen Glanz. Sie glaubte erst, sich das ganze wegen ihrer Müdigkeit eingebildet zu haben, doch dann sah sie wieder auf das Feuer. Wie hätte es sich denn ohne weitere Hilfe entflammt haben können?


Nach kurzem überlegen zuckte sie mit den Schultern. Sie wollte es einfach hinnehmen und wärmte sich ein wenig an den züngelnden Flammen. Ein paar Minuten später war sie eingeschlafen. Deshalb bemerkte sie auch den kleinen Drachen nicht, der sie mit großen Augen ansah. Er lief um sie herum und beobachtete freudig seine Entdeckung. Dann lief er davon. Und wieder schimmerten seine Schuppen im Schein des Feuers in einer goldenen Farbe.




Am nächsten Morgen wachte sie wie gerädert auf. Die spitzen Steine hatten sich in ihren Rücken gebohrt und schmerzende Druckstellen hinterlassen. Vor ihr glühten immer noch ein paar kleine Holzstückchen. Sie erinnerte sich an die letzte Nacht und wollte gerade aufbrechen, als sie Stimmen vernahm.


„Wo soll denn das gewesen sein, Shobori?“ Es war eine Männerstimme. Aber keine, die ihr Angst machte.


„Ich hab sie hier gesehen. Gestern Abend! Sie war keine von uns!“ Akane vernahm nun eine piepsige, niedliche Stimme, die sie überhaupt nicht zuordnen konnte.


„Das hast du dir nur eingebildet! Niemand kommt durch unsere Sperre!“ Die Männerstimme war näher gekommen. „Außerdem, was scheren dich auf einmal Menschen?“


°Menschen? Heißt das, sie sind nicht menschlich?° Akane versuchte ihren Kloß im Hals hinunter zu schlucken, doch es gelang ihr nicht.


„Masaru, ich hab sie endlich gefunden!“ Die piepsige Stimme sprach wieder. Und diese schien direkt neben dem Felsen zu stehen. Akane duckte sich und hoffte, sie würde nicht entdeckt werden.


„Oh, du hattest recht, Kleiner!“ Plötzlich beugte sich jemand über Akane. Als sie die Augen öffnete, blickte sie in das Gesicht eines jungen Mannes. Seine Haare waren von einem feurigen rot und seine Augen leuchtend grün. Es sah völlig unnatürlich aus. Aber es machte ihr keine Angst. Er schien immerhin menschlich zu sein.


„Natürlich hatte ich recht.. Hallo!“ Akane blickte neben sich und erschrak. Da schaute sie ein kleiner Drache an. Er sah nicht gefährlich aus, dafür war er zu süß. Aber so etwas hatte sie halt noch nie gesehen.


Sie sprang auf und knickte gleich mit dem verstauchten Fuß weg. Der junge Mann fing sie auf und stellte sie gerade hin.


„Also, dich bringen wir besser mal ins Dorf. Du siehst nicht gut aus. Komm, ich helfe dir! Mein Name ist übrigens Masaru.“ Er reichte ihr die Hand und half ihr beim Laufen. Währenddessen zeigte er auf seinen kleinen Begleiter.


„Und das ist Shobori! Eine kleiner, aufmüpfiger Drache. Er hat dich gestern Abend schon gefunden!“ Sie nickte und stellte sich kurz vor. Masaru nahm das mit einem Nicken auf und stützte sie. Akane sah sich die Gegend genau an. Sie sah etwas anders aus, als auf der anderen Seite der Klippe. Doch mehr Aufmerksamkeit schenkte sie dem Geschöpf neben sich. Er hatte ihr also in der Nacht mit dem Feuer geholfen.


Ein Lächeln schlich sich über ihre Lippen, dass der kleine Drache auch stolz aufnahm. Zumindest blickte er sie mit einem stolzen Ausdruck im Gesicht an.


Nach einem einstündigen Fußmarsch, der durch Akanes Humpeln wahrscheinlich verlängert worden war, kamen sie an einen kleinen Hang. Ein Weg führte nach unten, in ein ungefähr 20 Meter entferntes Dorf. Es waren kleine Hütten, auf denen einige Schornsteine gemütlich rauchten. Akane sah es sich begeistert an, denn dieser Ort strahlte eine wunderbare Ruhe aus. In dieser Idylle konnte sie sich sicher gut von der Angst erholen.




Langsam führte Masaru sie nach unten. Sie schritten einen Moment an vielen Häusern vorbei. Akane stellte mit Erstaunen fest, dass die Menschen hier alle so auffällige Augen hatten. Und auch ihre Haare hatten immer einen rötlichen Ton. Sie wunderte sich einen Moment, wurde dann aber unterbrochen, als sie vor einer Hütte warten sollte. Sie sah genauso aus, wie alle anderen. Nur, dass diese neben einer sprudelnden Quelle stand.


Masaru ging hinein. Akane versuchte unterdessen ruhig stehen zu bleiben. Doch ihre Beine schmerzten wirklich sehr. Shobori hatte sich zu ihr gesellt, sagte aber nichts.


Als Akane sich umsah, liefen ein paar Menschen an ihr vorbei. Sie blickten sie freundlich an und Akane vergaß für einen Augenblick, dass sie eigentlich verfolgt wurde.


Plötzlich erschien Masaru wieder im Eingang des Hauses. Hinter ihm ein Herr, der ungefähr in Souns Alter war.


„Meister, Shobori hat dieses Mädchen gestern Abend gefunden. Sie hat unsere Grenze überschritten!“ Der ältere Mann zog erstaunt eine Augenbraue hoch.


„Wie hast du das gemacht, Kind?“ Er kam nun noch ein wenig auf sie zu.


„Was gemacht?“ Akane verstand die Welt nicht mehr. Sie war einfach die paar Meter gesprungen. Das hätten viele mit Leichtigkeit geschafft.


„Der Abgrund ist mit einem Zauber belegt. Niemand würde diesen Sprung wagen, denn unser Zauber bewirkt Angst in dem Menschen, der es versuchen möchte. Durch diese Angst, wird er zurückgetrieben. Wie hast du es geschafft?“ Er sah sie durchdringend an und so begann sie zu erzählen. Was passiert war, bevor sie zu der Klippe gekommen war.




„...Ja, und so stand ich dann dort. Ich hatte sowieso Angst. Also habe ich mich entschieden.“ Sie sah ihn hoffnungsvoll an. Würde ihm diese Erklärung reichen?


„Eine Ausnahmesituation. Du hast unseren Zauber nicht gespürt. Gut, du wirst also verfolgt?“ Akane nickte.


„Wir können dich trainieren. Da du uns nun kennst, kannst du bei uns bleiben. Allerdings müssen wir dafür sorgen, dass du uns nicht verrätst. Werde eine von uns!“


Akane zuckte zusammen. Eine von ihnen werden? Was meinte er damit?


Doch plötzlich schaltete sich Masaru ein, der Akanes Blick wohl gedeutet hatte.


„Akane, eine von uns werden, heißt..“ Er deutete auf die Quelle hinter sich. „Dort zu einem von uns zu werden. Ein Feuerdämon!“ Nun klappte Akanes Mund auf. Das konnte doch nicht wahr sein.


„Aber... ihr seid also keine Menschen?“


Eine Frau hinter ihr lachte.


„Kindchen. Natürlich sind wir das. Diese Quelle verleiht uns nur eine besondere Gabe. Die du aber nicht bekommen kannst, denn du hast keinen Schutzgeist. Den hat niemand, der nicht hier geboren wurde.“ Sie lachte hämisch und verschwand zwischen den anderen Menschen.


„Ich kann dein Schutzgeist werden!“ Der kleine Shobori quietschte laut los und sprang auf Akanes Schulter, die dadurch fast umfiel. Immerhin war sie ziemlich geschwächt.


„Shobori. Hast du endlich einen Menschen gefunden, den du schützen möchtest?“ Fröhlich nickte der kleine Drache, als er die Frage von dem alten Mann gestellt bekam.


„Was passiert mit mir, wenn ich in diese Quelle steige?“ Akane hatte sich wieder eingeschaltet. Sie war entschlossen das Angebot anzunehmen. Die Frage war nur, was würde aus ihr werden? Würde Ranma sie wiedererkennen?


„Na ja, deine Augen werden grün. Ein Zeichen von uns. Und du bindest deinen Schutzgeist an dich, der mit dir in die Quelle hineinsteigt. Und dann gehörst du zu uns. Ein Schwur wird geleistet, dass du uns an die Außenwelt nicht verrätst. Dann weisen wir dich in neue Techniken ein.“ Masaru sah sie stolz an. Er hatte den Text anscheinend auswendig gelernt. Es klang jedenfalls so.


„Willigst du ein?“ Der Mann stand nun direkt vor ihr.


„Darf ich meinen Freund wiedersehen, oder muss ich für immer hier bleiben?“ Akane sah ihn traurig an und ein väterliches Lächeln huschte über sein Gesicht.


„Niemand zwingt dich hier zu bleiben. Nur halte dich an deinen Schwur!“ Fragend sah er sie an und Akane nickte.


Der kleine Shobori machte einen Freudentanz und Akane wurde unterdessen schnell von einer jungen Frau in eine der Hütte gebracht.


„Wir kümmern uns um deine Wunden und richten dich für das Ritual her. Ich bin übrigens Monice!“ Sie lächelte sie an und drückte ein scharfes Gebräu auf eine blutende Stelle. Akane schrie vor Schmerz auf.




Ranma schreckte aus seiner Starre. Er saß in der Schule und hatte seine Gedanken nach draußen schweifen lassen. Leoni war nicht erschienen. Angeblich hatte sie Fieber bekommen. Marlon und Josh sahen aber auch nicht gut aus. Keiner von ihnen folgte dem Unterricht. Besonders Ranma dachte ständig an seine Akane. Er spürte immer mehr den Drang ihr zu folgen...






So, Ende Teil 3.


Schreibt mir Kommis, ja? Bitte, bitte! Immerhin hab ich mir mal wieder voll Mühe gegeben! ;) Würde mich auf jeden Fall freuen.


Eure Tig


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