Fanfic: Sidestory zu Du bist mein - Gequältes Herz Teil 1

Chapter: Sidestory zu Du bist mein - Gequältes Herz Teil 1

Anmerkung: Bei dieser Geschichte handelt es sich um eine Sidestory zu „Du bist mein“. Sie basiert auf den Geschehnissen, wie sie im dritten Kapitel dieser Geschichte erwähnt worden sind. Obwohl vor allem Chichi und Goku im Mittelpunkt stehen, erhält man auch Einblick in einiges, was Bulma in diesem halben Jahr erlebt hat... Daher lege ich diese Geschichte allen Lesern von "Du bist mein" ans Herz.




Gequältes Herz




Teil 1




Der Boden zitterte unter ihren Füßen, als sich die mächtige Gestalt Shen Longs über ihren Köpfen manifestierte. Bulma und Chichi hatten den Drachen schon oft gesehen, daher erzitterten sie nicht mehr vor Ehrfurcht, aber beeindruckend war das Schauspiel doch jedes Mal wieder.




Die Augen des Drachen öffneten sich und ihre Glut wärmte die Hoffnung in den Herzen der beiden Frauen.




„Was ist euer Begehr?“, fragte der Drache mit einer Stimme, die in dieser stillen Wüste meilenweit zu hören war.




Bulma gab Chichi einen sanften Stoß und diese stolperte vor den Drachen hin.


„Shen Long“, sagte sie nach ein paar tiefen Atemzügen, „das ist etwas kompliziert, darum haben wir unsere drei Wünsche hier aufgeschrieben, kannst du es lesen?“




Der mächtige Kopf des Drachen senkte sich zu dem Blatt herab, das Bulma ihm entgegen hielt. Die glühenden Augen überflogen die Worte, mit denen sich die beiden ebenso viel Mühe gemacht hatten, wie mit dem Finden der Kugeln.




Täuschte es sie oder schmunzelte der Drache ob ihrer detaillierten Formulierung? „Wenn es zu schwierig ist...“, sagte Chichi zögernd und versuchte fieberhaft, sich Ersatzwünsche auszudenken.




„Es ist ziemlich kompliziert“, sagte der Drache grollend, und die Herzen der beiden Frauen sanken. Traurige türkise Augen trafen auf dunkle, die genauso mutlos drein blicken. Doch der Drache war noch nicht fertig, „aber gerade deshalb eine Herausforderung.“ Ein ehrgeiziges Funkeln erschien in Shen Longs Augen. „Ich werde es versuchen.“




Bulma und Chichi spürten, wie er seine Macht konzentrierte und seine Kräfte erfasste auch die beiden. Ihnen war, als würden ihre Körper schmelzen und goldenes Licht hüllte sie ein. Als es sie frei gab, sahen sie einander an und fielen sich glücklich in die Arme. „Wir haben es geschafft, wir sind wieder jung!“, jubelte Chichi . Bulma nickte nur und schloss die Augen, stumm vor Glück.




„Auch eure anderen Wünsche wurden so erfüllt wie ihr es nieder geschrieben habt. So lebt denn wohl!“ Der Drache verschwand und aus sieben Glaskugeln wurden sieben Steine, die in alle Richtungen davon schossen.




Eine Weile lang genossen Bulma und Chichi einfach das Gefühl, dass für sie die Zeit zurück gedreht worden war.


„Man weiß die Jugend erst zu schätzen, wenn sie lange schon vorbei ist“, seufzte Chichi und streckte sich im warmen Sand aus, den Blick auf den klaren Sternenhimmel gerichtet.


„Ein wahres Wort“, stimmte ihr Bulma zu. „Wir waren noch nie in unserem Leben gleich alt. Jetzt sind wir es.“




„Ja, wir sind wieder siebzehn.“ Chichi hob die Hand und betrachtete sie im Licht des Lagerfeuers, das sie vor der Beschwörung des Drachen schon entzündet hatten. „Diese glatte Haut, diese Kraft und vor allem der Schwung, es ist alles wieder da. Ich fühle mich herrlich, so als gäbe es nichts auf der Welt, das ich nicht zu tun vermag.“ Sie drehte sich um und sah in Bulmas Mädchengesicht. Es war fast wie damals, als sie sich das erste Mal begegnet waren, am Bratpfannenberg. Damals war Chichi ein kleines Mädchen gewesen und Bulma ein Teenager.




„Was willst du jetzt machen?“, fragte Bulma und hob etwas Sand auf und ließ ihn durch ihre Finger rinnen.




„Zuerst mal sehe ich nach Vater.“ Chichi konnte einen Seufzer nicht unterdrücken. „Irgendwie komme ich mir schäbig vor, dass wir den Wunsch so formuliert haben.“




„Es ist ja nicht für lange“, sagte Bulma. „Nur bis wir unsere sturen Männer wieder auf Kurs gebracht haben. Oder willst du Goku wirklich so davon kommen lassen?“




„Niemals!“ Stahl klang aus Chichis Stimme. „Er hat mich das letzte Mal einfach sitzen lassen.“




„Na also. Weißt du überhaupt, wo du ihn finden kannst?“, fragte Bulma.




„Noch nicht. Aber ich weiß, wen ich fragen werde. Gleich morgen, wenn du so nett wärst, mich hinzufliegen.“




„Kein Problem. Es ist ja nur ein kurzer Umweg zu meinem Ziel“, erwiderte Bulma. „Lass uns schlafen gehen, damit wir morgen fit sind für Schritt zwei unseres Planes.“




....




Es war am späten Nachmittag des nächsten Tages, als der langjährige Ringrichter des großen Turniers überraschend Besuch bekam. Das schwarzhaarige Mädchen drängte ihn ohne viele Erklärungen in seines Büros und verlangte den genauen Wohnort des Teilnehmers Oob zu erfahren.




„Aber, wertes Fräulein, solche Daten sind vertraulich“, stotterte er hilflos. „Selbst wenn sie sein allergrößter Fan sind ...“




„Fan?“, das Mädchen lachte. „Ein guter Witz...“ Sie legte einen Finger an ihr Kinn und grinste, „aber warum nicht? Gut, ich bin Oobs Fan und ich möchte ihm einen Brief schreiben. Raus mit seiner Addresse!“




Immer noch zögerte der Schiedsrichter und als zwei stämmige Mönche auftauchten, glaubte er schon, gewonnen zu haben. Doch das Mädchen war nicht zimperlich und bald lagen die beiden Mönche bewusstlos auf dem Boden.




Der Kampfrichter kauerte in einem Winkel des Zimmers und fragte sich, ob das alles nur ein Albtraum war. Aber dennoch, irgendwie kamen ihm das Aussehen und die Technik des Mädchens bekannt vor. Ihr schien das herzlich egal zu sein, aber mit einem einzigen Schlag ihrer Handkante zertrümmerte sie seinen Eichenholzschreibtisch samt Marmortischplatte, um ihrer Frage Nachdruck zu verleihen.


Derart überzeugt, krabbelte er zu den Überresten seiner Schubladen und fischte einen dicken Wälzer heraus.


„Hier“, sagte er und schob ihn ihr hin, „hier müsste die Adresse zu finden sein. Und wie heißen Sie noch gleich?“




Seine Frage ignorierend hob sie das Buch auf und blätterte es rasch durch. Ja, das war das Jahr und hier war das Turnier. Ihr Blick flog über die Liste der Teilnehmer, dann hatte sie die gesuchten Angaben gefunden. Zufrieden nickend ließ sie den Wälzer zu Boden plumpsen, fischte sie einen kleinen Notizblock aus ihrer Tasche und kritzelte die Adresse hinein.




Der Kampfrichter war mehr als erfreut, als das dunkelhaarige Mädchen endlich zufrieden abzog. Er ließ sich erleichtert auf seinen Sessel plumpsen und lockerte den Kragen seines Hemdes. „Diese Fans heutzutage …“, seufzte er, ehe er sich wieder seiner Arbeit widmete. „Die Chronik des Großen Turniers“, musste spätestens in drei Tagen an den Verleger abgeschickt werden.




Draußen vor der großen Arena atmete Chichi tief durch. „Na, wie ist es gelaufen?“, fragte Bulma, die wartend vor dem Auto stand, mit dem sie Chichi bis hierher gefahren hatte. „Hast du, was du brauchst?“




„Habe ich!“, Chichi schwenkte das Notizbuch und lachte. Während sie auf das Auto zuging, fiel ihr Blick auf ein Schaufenster, in dessen Glasscheibe sie sich spiegelte. „Du lieber Himmel!“, rief sie aus und tastete nach ihrem Haarknoten. „Ich habe zwar ein junges Gesicht, aber diese Frisur…“


Bulma trat neben sie und zog ihren dicken türkisen Zopf nach vorne. „Da ist was dran, ich denke, wir beide könnten eine neue Frisur und eine neue Garderobe gebrauchen!“




Gesagt getan, sie übernachteten in einem noblen Hotel und gleich am nächsten Tag suchten sie die belebteste Einkaufsstraße heim. Als sie ziemlich erschöpft am späten Nachmittag ins Hotel zurück.


„ Das hat Spaß gemacht“, sagte Chichi und streckte sich. Sie fuhr sich mit den Händen durch die schulterlangen, leicht gewellten Haare, die einen satten Blauschimmer aufwiesen. In der schwarzen Hose und dem blauen Top sah sie jetzt wirklich wie ein schickes, hübsches Mädchen aus. Auch Bulma gefiel sich mit der roten Lockenmähne. „Ein neuer Look war wirklich überfällig“, sagte sie zufrieden. „Ich fliege dich morgen zu deinem Vater und mache mich dann zu Lumia auf. Wirst du allein zurecht kommen?“




Chichi nickte. „Mach dir um mich keine Sorgen. Gut, dass du dir ein neues Handy gekauft hast, so können wir in Kontakt bleiben. Willst du nicht zuhause anrufen und ihnen deine neue Nummer durchgeben?“




Das rothaarige Mädchen schüttelte den Kopf. „Sie haben die Nummer von Lumia, das reicht fürs erste. Wenn sie mich dort anrufen, geben ich ihnen die neue Handynummer. Vorher hat es ja doch keinen Sinn, weil sie mich nicht brauchen.“




Chichi trat ans Fenster und sah hinaus. Dort, nicht weit von ihrem Hotel entfernt, erhob sich der imposante Bau des neuen Rathauses. Der Anblick brachte Chichi auf eine neue Idee. „Ich muss noch etwas erledigen“, sagte sie zu Bulma. Diese war ihrem Blick gefolgt und seufzte. „Bist du dir ganz sicher? Das ist ein ziemlich schwerer Schritt…“




„Für mich sicher“, sagte Chichi und ein harter Glanz trat in ihre Augen, „aber nicht für ihn, er hat mich ja ohne jeden Abschiedsschmerz einfach zurück gelassen. Offenbar bedeutet ihm unsere Ehe wirklich nichts mehr.“




„Du musst es wissen“, meinte Bulma achsezuckend. Sie hielt Chichi nicht zurück, als diese ihre Handtasche nahm und in ihre Straßenschuhe schlüpfte. „Ich bin bald zurück!“, rief ihr Chichi noch zu und huschte aus dem
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