Fanfic: Sidestory zu Du bist mein - Gequältes Herz Teil 1

er Ririka nicht abgeneigt, kein Wunder, ist sie doch die schönste Frau im Dorf, hat einen prächtigen Jungen und kann kochen wie keine zweite.“




Chichi war, als hätte er ihr einen Schlag in den Magen versetzt. Ihr Goku und eine andere? Nur mit großer Mühe konnte sie sich zurück halten und die Rolle einer Touristin weiterspielen. Sie bedankte sich artig für das interessante Gespräch und machte sich auf den Rückweg. Noch ehe sie die nächste Straßenkreuzung hinter sich gelassen hatte, hörte sie ein dumpfes Grollen.




„Sie kommen, sie kommen, Chefin!“, rief Taishi und eilte in den Gasthof. Chichi blieb stehen und sah zum Himmel. Wie ein goldener Komet schoss Goku als Supersaiyajin über die Dächer, dem kleinen Oob dicht auf den Fersen. Über dem Platz vor dem Gasthof stellte sich der Junge seinem Verfolger und die beiden lieferten sich eine Prügelei, die Chichi wenig beeindruckte, das sie in ihren geübten Augen viel zu sehr gestellt wirkte.




Doch die Leute, die in Scharen aus dem Gasthof strömten, hielten zum Teil den Atem an, die anderen jubelten den beiden zu, fast wie beim großen Turnier. Lanzen aus Licht, blau glühende Energiebälle, es war kein allzu übles Feuerwerk. Schließlich landeten die beiden auf dem Dach des Gasthofs und lieferten sich einen handfesten Schlagabtausch, den (wen wunderte es) schließlich der kleine Oob gewann und Goku mit einem sauberen Treffer vom Dach fegte. Doch statt wie ein Mehlsack auf den Boden aufzuschlagen machte Goku eine Rolle in der Luft und landete vor den begeisterten Zuschauern auf deinen Beinen. Sein golden leuchtendes Haar wurde schwarz und er brachte sogar eine Art linkischer Verbeugung zustande. Chichi war froh, dass er sie hinter der Menschentraube nicht sehen konnte.




Aus dem Gasthof trat jetzt eine Frau so um die Mitte dreißig mit schimmernden rotbraunen Haaren und warmen, honiggoldenen Augen. Oob sprang vom Dach und landete direkt vor ihr. Sie lachte und umarmte ihn. Die Menge applaudierte. Ein kleines Mädchen mit krausen, schwarzen Haaren ging mit einem Hut reihum und die Leute ließen sich nicht lumpen.




„Eine klasse Show, Ririka!“, sagte eine rundliche Frau und spielte mit ihren schweren, goldenen Ringen, an denen Edelsteine von Walnussgröße glitzerten. „Dein Sohn und dein Mann sind echt klasse Kämpfer.“




„Aber nicht doch, Frau Fuko“, wehrte Ririka lachend ab, „Goku ist nur der Trainer meines Jungen und ein guter Freund der Familie.“ Sie winkte Goku lachend zu. „Das Essen steht schon bereit, heute gibt es wieder Extragroße Sauriersteaks.“




Goku grinste erfreut und zog Oob hinter sich her in den Gasthof.


„Liebe geht nicht umsonst durch den Magen“, sagte Frau Fuko vielsagend und ein paar andere Frauen in der Runde nickten dazu.




„Goku ist doch schon verheiratet und hat eigene Kinder“, sagte Ririka und deutete auf die Eingangstüre. „Ihr Essen sollte auch gleich soweit sein. Möchten Sie nicht hinein gehen?“




Doch Frau Fuko war sehr hartnäckig. Sie hatte sich in den Kopf gesetzt, dass der goldene Kämpfer und Ririka blendend zusammen passen würden. „Und wo ist seine Familie jetzt?“, frage sie borhend. „Seine Frau hat er offenbar zurück gelassen und deinen Oob scheint er seinen Kindern vorzuziehen.“


„Goku hat schon eine Enkeltochter, also sind seine Söhne viel älter als Oob“, wandte Ririka ein, um Goku zu verteidigen, „und seine Frau … offenbar kommt sie ganz gut ohne ihn zurecht, immerhin ist er schon mehrmals für lange Zeit weg gewesen von zuhause.“




„Wenn das so ist, dann ist Goku ja um einiges älter als ich gedacht habe und da er immer noch so jung wirkt, ist er wohl ein Übermensch. Seine Frau ist sicher bereits eine alte, vergrämte Schachtel, die den lieben langen Tag nur jammern und sich beschweren kann, verbittert, dass sie altert und er nicht, neidisch und missgünstig, kurz niemand, um den man sich Gedanken machen muss. Ihr braucht ja keinen Trauschein, um den kleinen Oob zusammen großzuziehen.“




Chichi stand wie erstarrt da. Früher, ja früher wäre sie vor Wut schnaubend auf die dicke Pute losgegangen, hätte sie am Kragen gepackt und geschüttelt und angeschrieen. Doch was würde es ihr dieses Mal noch nützen. So bitter es auch war, Goku hatte sie immer wieder verlassen, und ihr zu verstehen gegeben, dass sie nicht genug war, um sein Leben auszufüllen.




Goku fühlte sich nur wohl, wenn er trainieren, kämpfen und sich steigern konnte, er brauchte ein Ziel, eine hohe Mauer, die es zu überwinden galt. Nach dem Ende des bösen Boo war einfach nichts mehr da gewesen, vor allem da Goten mit Einsetzen der Pubertät anderes im Kopf hatte als Trainingskämpfe und Pan einfach noch zu klein war, um ihrem Opa eine gute Partnerin abzugeben.




Chichi liebte diese Seite an Goku und doch hasste sie diese im gleichen Atemzug nicht minder. Seine Hartnäckigkeit, seine Ausdauer und sein eiserner Wille hatten diese Welt immer wieder gerettet, aber sie hatten ihr, seiner Frau, auch die bitteren, einsamen Stunden beschert, in denen eine kleine, hartnäckige Stimme in ihrem Hinterkopf immer wieder gefragt hatte, ob Goku überhaupt etwas an ihr lag.




Goku liebte seine Söhne, da gab es nichts zu zweifeln. Er mochte auch die Mahlzeiten, die sie kochte, er schätze die sauberen Kleider und das kleine Haus.




Doch was lag ihm an ihr, an ihr als Mensch, als Frau?




Zärtlichkeiten waren selten genug von ihm ausgegangen, meist war sie es gewesen, die sich an ihn schmiegte, wenn ihre Sehnsucht zu groß geworden war. Was war so falsch daran, wenn man sich wünschte, spontan in die Arme genommen zu werden, wenn man von einem leidenschaftlichen Küssen träumte und von dem einen oder anderen lieben Wort, das man nicht durch Andeutungen und Hinweise erbetteln musste?


Mit einem traurigen Lächeln griff Chichi in ihre Tasche und spürte das Rascheln des Papiers unter ihren Fingerspitzen. Sie war einfach müde. Bulma und ihr Vater glaubten, sie wäre hierher gekommen, um Goku zurück zu holen. Doch dem war nicht so.




Sie gab sich einen Ruck und drängte sich durch die Menge bis sie vor Ririka stand, die gerade zu einer Erwiderung ansetzen wollte.




„Entschuldigen Sie vielmals“, sagte sie und zog den Umschlag aus ihrer Tasche. „Ich hätte hier eine Nachricht für Son Goku abzugeben.“




Ririka nahm den schweren Umschlag entgegen und drehte ihn um, doch da war kein Absender.




„Keine Angst“, sagte Chichi mit einem schiefen Lächeln, „ich bin kein verrückter Fan und das ist kein Liebesbrief.“




„Und von wem kommt der Brief?“, fragte Ririka verwundert.




„Goku wird es wissen, wenn er ihn öffnet“, sagte Chichi nur und lächelte bittend. „Es ist wirklich sehr wichtig, sonst kann ich den Brief auch mit der Post schicken, wenn es Ihnen zuviel Mühe bereitet…“




Ririka sah der jungen Frau fest in die Augen und nickte langsam. Irgendetwas lag in diesem Blick der dunklen Augen, das sie bewog, die Bitte ernst zu nehmen. „Ich gebe ihm den Brief gleich, nachdem er gegessen hat, einverstanden?“




Chichi nickte. Ririka war keine schlechte Person, das konnte sie spüren. Offenbar hatte Goku seinen Platz gefunden, an dem er glücklich war. Es hatte gut getan, ihn noch einmal zu sehen, aber so weh es auch tat, sie musste endlich diesen Schritt machen. Wie hieß es doch? – Lieber ein Ende mit Schrecken ...




Ehe die dicke Frau, die offenbar vor Neugier barst, sie mit Fragen löchern konnte, drehte sich Chichi nach einem kurzen Dank und Gruß um und ging mit langsamen, aber festen Schritten die Straße hinunter zu ihrem Quartier im vordersten Dorf.




Der Fußmarsch tat ihr gut und so waren ihre Tränen getrocknet, ehe sie die Türe zum Eingangsraum aufstieß. Hunger hatte sie auch und als sie in den Speisesaal blickte, wurde ihr klar, dass sie tatsächlich der einzige Gast hier war. Anders als der verstaubte Empfangsraum, war hier alles so sauber wie in ihrem Zimmer. Ein kleiner Tisch mit Blick auf den großen Garten war für sie gedeckt worden und da sie sich vor lauter Weinen ganz ausgelaugt fühlte, ging sie zunächst rasch nach oben, um sich das Gesicht zu waschen. Ein Blick in den Spiegel zeigte ihr, dass selbst einem jungen Gesicht wie dem ihren rotgeweinte Augen nicht standen und sie fand sich viel zu blass. Mit einem Seufzer fragte sie sich, warum sie gleich für einen Monat hier reserviert hatte. Konnte es sein, dass sie sich trotz allem nicht sicher war, das richtige getan zu haben?


Ihre Hände umklammerten das weiße Porzellan des Waschbeckenrandes und wieder stieg der ganze Schmerz in ihr hoch. Sie war doch wieder jung, schön und stark – hatte sie wirklich gedacht, dass Goku sie allein deshalb zurückhaben wollte? Sie war auch jung, schön und stark gewesen, damals, als sie im Turnier gegen ihn angetreten war, und selbst da war kein Funken Bewunderung in seinen Augen zu lesen gewesen, jede Art von Anhänglichkeit schien ihm schon damals peinlich zu sein.




Wie konnte sie nur glauben, dass sie sein Herz besaß wie er das ihre?


.... weil sie zusammen gelebt hatten all die Jahre?


.... weil er seine Pflichten als Vater und Familienversorger erfüllte so gut es ging?


.... weil sie frührer ab und zu seine Leidenschaft wecken konnte?


.... weil sie für ihn sorgte?


... weil es eben Gewohnheit war.....






Ja, er mochte sie, dessen wenigstens war sie sich sicher, aber er mochte auch die Flugsaurier und die Leute nebenan und Muten Roshi und viele andere.


Wenn sie es recht bedachte, dann stand ihm Bulma
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