Fanfic: ZU FRÜH GEGANGEN

Chapter: ZU FRÜH GEGANGEN

ZU FRÜH GEGANGEN


von moskito






Hallo! Da bin ich wieder! Zu aller erst möchte ich die Leser, die die FF „der Charlotte Cup“ gelesen haben, zu derjenigen commie-sektion FF hinweisen, will euch nämlich etwas mitteilen, und das hat hier meiner Meinung nach nichts zu suchen. Nichts für Ungut, Kinder. Ja, äh, hier ist wieder mal ein Nebenprojekt, ich hoffe jedenfalls es gefällt euch besser wie die bereits oben erwähnte FF (die meisten wissen, was damit gemeint ist). Sonst noch viel Spaß beim lesen!






Es war ein schöner Tag mitten im Sommer. Ranma stieg aus dem Taxi aus und bezahlte den Fahrer. Er hatte nicht viel Gepäck bei sich, nur ein kleiner Aktenkoffer und eine Tüte voller Esswaren, die er in einer Imbissbude nahe des Bahnhofs gekauft hatte. Er hatte daran gedacht, ein besseres Geschenk zu kaufen, doch das wäre eine Zeitverschwendung gewesen. Essware ist ein universelles Geschenk, besonders für die Tendos. Ranma schaute auf seine Uhr, weil er dachte, dass er zu früh dran sei. Die großen Eingangspforten des Dojos waren noch geschlossen, doch außer einer Türklingel schien alles an seinem Platz zu sein, so wie er diese Ort das letzte Mal sah.


+ Eine Klingel? Hm. + dachte Ranma und läutete sie.




„Meine Güte! Ranma, bist du das wirklich?“ fragte Kasumi mit leicht erstaunter Stimme, so als hätte sie ihn schon lange nicht mehr gesehen (so war es ja auch), und öffnete ihm lächelnd die Pforte. Kasumis lächeln erinnerte Ranma an den Tag wo er die Familie zum letzten Mal gesehen hatte. Es war nicht so richtig seine Familie gewesen, doch Kasumi war die einzige, die nach Ranmas eigener Mutter von ihm als Mutter bezeichnet werden könnte. War es schon so lange her? Vor ihm stand eine Kasumi ,die reifer als damals wirkte; sie war ein bisschen gewachsen und hatte immer noch ihr schönes Aussehen behalten. Ranma konnte in ihr die Wärme seiner Mutter spüren.




„Hallo Kasumi. Schon eine ganze Weile her, nicht?“ begrüßte er Kasumi und bat um Eintritt. Sie nickte freundlich und Ranma ging rein. Er hoffte, dass sich nicht vieles verändert hatte, und betrachtete das Haus. Das meiste blieb auch so, wie Ranma es in Erinnerung hatte, der Eingang, der Garten, der Teich (in den er so viele Male in der Vergangenheit reingefallen war), die Trainingshalle, das Gewächshaus…


„Hä?“ entfuhr es Ranma. Er schaute auf das große Glasgebäude und bemerkte den kleinen botanischen Garten darin, was ihn an jemanden erinnerte…




„Oh, das ist Akanes Gewächshaus. Sie liebt jetzt Pflanzen, Ranma.“ bemerkte Kasumi. Als sie dann die Haustür öffnete, konnte sich Ranma ein Grinsen nicht verkneifen. Innen im Haus war alles anders wie damals. das Telefon stand nicht mehr an seinem altbewährten Platz, und große abstrakte Malereien zierten die Wände des Ganges. Oberhalb der Treppen hingen Fingermalereien (soweit er diese erkennen konnte).


„Sind die nicht süß, diese Malereien?“ fragte Kasumi. Ranma nickte nur. Abstrakte Kunst war für ihn noch nie interessant gewesen, doch die Farben der Bilder gefielen ihm.


„Das bringt Leben ins Haus. nicht?“ fragte Ranma und Kasumi bejahte.


„Ja. seitdem Vater von uns gegangen ist, war das ganze Haus nicht mehr dasselbe geblieben.“




Ranma war zu Soun Tendos Begräbnis gekommen. Und er erinnerte sich daran, dass das Ableben ihres geliebten Vaters das schlimmste Moment ihres Lebens für die drei Schwestern war, besonders für Kasumi. Das geschah lange nachdem die Bünde mit der Familie brachen. Ranma war damals hoffnungsvoll gekommen, jedoch verschwand er kurz darauf. Akane hatte nämlich einen anderen Mann in ihrem Leben und ein Kind zu erziehen. Ranma schwor sich, nie mehr zurückzukehren. Doch wieso war er dann im Dojo?




„Wie geht es ihr? Ich meine, Akane.“ fragte Ranma, der im Wohnzimmer Platz genommen hatte, während Kasumi ein kleiner Imbiss für ihn in der Küche zubereitete, doch von dort aus konnte sie seine Frage nicht hören und konnte ihm somit nicht antworten. Sie kam wieder ins Wohnzimmer, und gab Ranma eine Schüssel mit Ramen, die er dankend annahm. Letzterer wollte keine Umstände machen und fragte einfach weiter:


„Wie geht’s ihrem Sohn? Hika-“




„Meinst du Hikari? Oh, ihm geht’s gut, Ranma.“ antwortete Kasumi. „Er ist so ein wundervolles Kind! Immer der Beste seiner Klasse, so wie ich es gehört habe.“ Ranma freute sich darüber. Kasumi erzählte ihm viel von Akanes einzigem Sohn. Ein sehr guter Kämpfer, genau wie seine Mutter, berichtete sie begeistert.


„Bestimmt weil er nicht dazu gedrängt wird, hart zu trainieren oder jemanden zu heiraten um später das Dojo zu erben, nicht?“ bemerkte Ranma scherzend, und daraufhin musste Kasumi kichern.


„Genau. Akane ist es ziemlich egal, was später aus dem Dojo wird, hatte sie mal gesagt. Sie will Hikari entscheiden lassen, was er später werden wird.“ sagte sie.




„Und seine Mutter? Hat sie schon ein Job?“ fragte Ranma und beendete seine Ramenschüssel.


„Akane? Ja, schon seit drei Jahre. Vor ein paar Monaten erlebte sie einen sehr steilen Karriereaufstieg und nun ist sie Vizepräsidentin einer Firma, dessen Name ich wieder vergessen habe.“ antwortete Kasumi mit einem lächeln. Sie freute sich für Akanes Erfolg.


„Und du?“ fragte Kasumi ihn neugierig. Inzwischen schenkte sie Ranma Tee ein. Doch er ging nicht auf seine Frage ein, was Kasumi verdutzte .




„Das höre ich gern!“ murmelte Ranma vor sich hin, ebenfalls mit einem lächeln im Gesicht, der aber mehr gefälscht als ehrlich aussah. Nach minutenlangem grübeln und schweigen legte er seine leergetrunkene Tasse auf den Tisch nieder und bedankte sich bei Kasumi für ihre Gastfreundlichkeit.


„Tja, so langsam müsste ich aber gehen, ich will keine Umstände machen…, Kasumi.“ sagte Ranma zögernd und stand auf, erschrak jedoch als Kasumi nach Ranmas Arm griff.


„Hm?“ fragte Ranma angstvoll und in Gedanken konnte er sich vorstellen, was nun geschehen würde. Die ganze Zeit hoffte er, sie würde ihm diese Frage nicht stellen, doch in Kasumis Gesichtsaudruck sah er es ihr an.




„Warum bist du gekommen, Ranma?“ fragte Kasumi mit einem besorgten Blick, der mit solchen Sachen nicht zu spaßen schien.




+ „Wenn du ZURÜCKKEHRST, heißt das, dass du deine eigene Vergangenheit nicht akzeptierst und dich ihm stellst“ So sagte Herr Tendo immer, wenn ich mir über die Vergangenheit Sorgen machte + dachte Ranma in diesem Moment. Er stimmte Soun zu, er wusste dass diese Behauptung die reine Wahrheit darstellte. Seinen Gedanken fügte er hinzu:


+ Und wenn ich mich der Vergangenheit stelle, heißt das wiederum dass ich mich Akane stellen muss, zum ersten Mal seit… seit ich ihr zum letzten Mal „Tschüs“ gesagt habe.“




Seit jenem Tag sprachen sie kein Wort mehr miteinander, auch wenn er es wollte. Er wollte es wirklich, doch als er Akane mit einem kleinen Kind und einem Mann bei der Bestattung ihres Vaters sah, war er moralisch am Boden zerstört, er fühlte sich wie der schwächste Mensch auf der Welt. Dieser Anblick hatte ihn tief in seinem Herzen verletzt, der Schmerz, den er verspürte, konnte er nicht mehr ertragen. Aber das war vor einigen Jahren, es war vorüber, es schmerzte nicht mehr. Auch jetzt schmerzte es (noch) nicht. Doch was wollte er? Wen wollte er überzeugen?




„Ich,… ich weiß es nicht, Kasumi.“ antwortete er nach langem überlegen auf Kasumis Frage und richtete sein Blick auf den Boden. Mit den Augen verfolgte er ein am Boden verlaufender Riss, der in die Küche führte, und wurde auf die Küche aufmerksam. Dort hat sich nicht viel verändert. Auch die Vergangenheit hat sich nicht verändert.




„Ich denke, ich bin nur wegen meines schlechten Gewissens gekommen.“ und setzte sich wieder. Kasumi stand auf und trug die Schüssel und die Tassen in die Küche. Sie kam zurück und setzte ein liebevolles, mütterliches Lächeln auf. Ranma redete aus dem Herzen heraus, das wusste sie. Er war nicht mehr der junger Mann , der damals das Tendo Dojo zum ersten Mal betreten hatte. Der unreife, knabenhafte Ranma aus früheren Tagen existierte nicht mehr. Der wahre Ranma stand ihr gegenüber, um endlich das zu vollbringen, was er in der Vergangenheit angefangen, doch versäumt hatte.




„Wieso gehst du nicht mit ihr reden, Ranma? Sie ist gerade im Gewächshaus.“ fragte Kasumi liebevoll.




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Akane öffnete das Glasdach ihres kleinen aber feinen Gewächshauses.


+ Wird Zeit, dass wieder mal frische Luft hereinkommt + dachte sie summend. Für ihr war Pflanzenzüchtung ein bescheidenes Hobby, etwas, was ihr Herz mit Freude erfüllen ließ, während sie zu Hause war. Ja, sie fühlte sich alleingelassen, und nur in ihrem Gewächshaus konnte sie ihren Stress abbauen. Inmitten der vielen Pflanzen konnte sie sich geistlich frei machen, konnte sie ihr Herz austoben lassen. Währenddessen war ihr Sohn in der Schule, und Akane prägte sich ein, ihn später vor der Schule abzuholen. Sie war sichtlich stolz auf Hikari, und manchmal, nein, oft erinnerte er sie an jemanden, den sie kannte.




„Hallo? Ist jemand hier?“ ertönte es im Glashaus. Ranma hatte bereits gelernt, anzuklopfen, nach all denen Jahren, die dazwischen lagen, müsste das inzwischen selbstverständlich für ihn sein, doch in diesem Gebäude war Akane, und klopfen oder nicht klopfen, egal wie würde es eine Überraschung geben.


+ Warum denn nicht? + dachte sich Ranma schmunzelnd, und versteckte sich hinter einer Pflanze und rief laut:


„Akane? Ups, nein, ich meine, Frau Hibiki!“




+ Was? Diese Stimme kommt mir ja bekannt vor,
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