Fanfic: ZU FRÜH GEGANGEN

doch… nein, diese ist viel reifer als jene… Wer das wohl sein mag? + dachte Akane.




Ranma konnte wegen der Pflanzen nicht viel von Akane erkennen, doch er stellte fest, dass sie einen gewaltigen Satz nach oben gemacht hatte.


+ Sie ist ja fast so hoch gewachsen wie ich… und sie ist noch schöner als damals geworden… + dachte er schwärmend. Akane hingegen konnte ihren ‚Gast’ nicht sehen, und ging um die Ecke, um nachzusehen, wer dort ihren Namen gerufen hatte.




„Ja? Wer ist da?“ fragte Akane. „Wenn sie etwas verkaufen wollen, ziehen sie Leine, ich kaufe nichts! Und ich bin auch nicht Frau-“ rief sie wild umherschauend, noch immer keine Person findend, wurde aber mitten in ihrem Satz von jemandem unterbrochen, dessen Kopf durch das Pflanzengebüsch herausragte.


„Hallo! Tut mir schrecklich leid, aber ich verkaufe leider nichts, weißt du?“ fragte ein überglücklicher Ranma, der seine alte Liebe wieder ansprechen konnte.




Akane konnte ihren Augen nicht trauen. War es Ranma? War es wirklich Ranma, der vor ihr stand, und nur darauf wartete, dass sie etwas sagte?




Trotz ihrer Bemühungen konnte sie kein Wort herausbringen; ihre Kehle war wie zugeschnürt. Dieses plötzliche Auftreten erschreckte sie bei weitem mehr, als wenn sie den Tod gesehen hätte, sie hat Ranma seit Jahren nicht mehr gesehen, und jetzt war er so nah bei ihr…


Sie streckte wortlos ihr Hand aus, und berührte sein Gesicht.


+ Träume ich? Ist er wirklich zurückgekommen? + dachte sie, und als sie herausfand, dass er kein Geist war, und dass es kein Tagtraum war, öffnete sie ihren Mund.


„R-Ranma? B-Bist du das wirklich,… Ranma?“ wobei sie das letzte ‚Ranma’ so schnell aussprach, dass sie selbst es nicht verstanden hatte, und bevor er etwas erwidern konnte fiel sie ihm auch schon in seine Arme.




„I-Ich kann’s nicht glauben, R-Ranma, du bist wirklich wieder da!“ stellte sie schluchzend fest und brach in Tränen aus.


„Hm, ich wollte mal vorbeischauen, und es scheint euch gut zu gehen, merke ich.“ bemerkte Ranma und brachte Akane zu einer nahen Sitzbank im Gewächshaus. Ein guter Platz zum reden, dachte Ranma und beide setzten sich dort. Akane weinte immer noch, sie konnte ihre Gefühle nicht mehr steuern, die Tränen liefen ihr die Wangen herunter wie ein Wasserfall.


„Ich bin so froh, dich zu sehen, Akane. Bitte hör auf zu weinen, ja? Das macht mich traurig, weißt du?“ fragte er besorgt.




„Ich… ich kann nicht. Ich kann nicht aufhören…“ schluchzte Akane.




„Hör mal, Akane.“ fing Ranma an zu reden und starrte die ganze Zeit auf Akane, die sich an Ranmas Brust die Augen ausweinte. “Ich,…ich war ein Blödmann. Ich wollte dich nicht verletzen, niemals hätte ich das gewollt. Oder jemand anderen wegen dieser Sache. Damals hatte ich das Dojo verlassen, weil ich dachte, dass es das Beste für jeden wäre… Ich wurde gequält und erpresst von den Ereignissen aus meinem ganzen Leben. Mein Vater, die ganze Verlobtengeschichte, Shampoo, Ukyo, Kuno… auch du machtest mir das Leben sehr schwer, fast unmöglich. Ich will dir nicht die Schuld geben, ich will auch niemanden beschuldigen. Doch ich wollte nicht, dass du verletzt wirst. In allem was ich dann tat verletzte ich dich, egal wie ich mich bemüht hatte, es wieder zwischen uns zu richten. Ich wollte dich nie ehrlich oder für immer verlassen, glaub mir, doch es war-“




„…es war Hikari, oder?“ beendete Akane fragend Ranmas Satz und blickte auf zu ihm. Mittlerweile hatte sie aufgehört zu weinen. In Ranmas Augen konnte sie erkennen, dass er die Wahrheit sprach, dass er nun seine wahren Gefühle preisgab. Das Funkeln in seinen meersblauen Augen verriet ihn.


„Du selbst wurdest verletzt, ich weiß.“ bemerkte sie und Ranma musste Akanes Blick ausweichen, sonst würde auch er Tränen vergießen. Doch als sie ein leises „Es tut mir auch Leid…“ hinzufügte, war es fast, als hätte sie Ranma damit beleidigt. Er schaute sie wieder an.




„Das darfst du nicht sagen!“ sagte Ranma vorwurfsvoll und setzte daraufhin ein selbstmitleidiges Lächeln auf.


„Hikari ist doch so ein wundervoller Bursche. Kasumi hat mir alles über ihn erzählt, was für ein guter Sohn er doch für dich ist…“ Ranma nahm Akanes Hand, und konnte den Strom, der zwischen den beiden floss, wahrnehmen. Er sprach weiter:


„Ich bin glücklich, dass du… glücklich bist. Ich schätze, ich muss Ryoga dafür danken, dass er gut auf dich aufpasst. Ich weiß dass ich nicht wütend auf ihn hätte sein sollen, als ich das herausfand, aber… na ja, du kennst mich ja…“




„Ranma? Warum erzählst du mir das alles?“ fragte Akane.




„Akane. Die Wahrheit ist,…dass ich dich nicht als Freund verlieren will.“ gab Ranma zu und Akanes Augen fingen alsbald an, sich wieder mit Tränen zu füllen. „Ich war falsch, ich weiß, aber ich habe aus meinen Fehlern gelernt. Unsere Freundschaft soll nicht mehr durch meine blanke Eifersucht getrübt werden.“ schlussfolgerte er, und Akane umarmte ihn weinend.




„Wirst du mir jemals verzeihen können?“ fragte Ranma mit einem ernsten Blick, Akane nickte nur, wegen ihrem Weinen konnte sie wieder kein Wort herausbringen.


„Danke.“ sagte Ranma und schaute zum meeresblauen Himmel hinauf. Er lächelte erleichtert. Die Sonnenstrahlen fielen auf die Bank, auf die Ranma und Akane saßen. Beide dachten:


+ Was für ein glücklicher Tag! +




„Ranma?“


„Hm?“ fragte Ranma und senkte sein Blick zu Akane hinab.


„Es tut mir auch Leid.“ sagte sie in einem bereuenden Ton.


„Ist schon ok, Akane. Ach übrigens, wo ist denn Ryoga? Ich müsste auch mal mit ihm reden.“ begründete er.




Akane stand auf und wischte sich die Tränen vom Gesicht.


„Oh! Ich denke, er ist bei Ukyo.“ antwortete sie. Ranma verstand das nicht.


„Ich dachte, sie wäre vor langer Zeit von Nerima weggezogen, so wie Nabiki mir…“ sagte Ranma und grübelte.


„Nein. Ukyo und Ryoga haben letztes Jahr geheiratet.“




Ranma war sprachlos bei dieser Neuigkeit. Er konnte es nicht fassen.


+ Was geht hier vor? + fragte er sich immer wieder.




„Hattest du das nicht mitbekommen? Sie haben dir aber eine Einladung geschickt.“ beobachtete Akane.


„Wow! Kann mich nicht mehr daran erinnern-“ erwiderte Ranma, und plötzlich ging ihm ein Licht auf. „Moment. Wenn…wenn Ryoga mit Ukyo verheiratet ist, und… du Ryogas Ehefrau bist,… dann… WAS IN DREI TEUFELS NAMEN GEHT HIER VOR? Nabiki hat mir erzählt, dass…“ sagte Ranma und verhedderte sich in seinen Gedanken.




„Du wirst doch nicht…“ fing dann Ranma zweifelnd an, doch Akane unterbrach ihn.


„Ranma, verzeih bitte meine Schwester. Ryoga hat mich gepflegt und auf mich aufgepasst… aber nur als Freund. Weil ich ein anderer Mann liebte. Und das warst DU.“ vertraute Akane ihm mit verliebter Stimme an und küsste ihn auf den Mund. Beide genossen es, doch Ranma verstand die Sache immer noch nicht.




„Ryoga hätte dich nie ersetzen können, und ich schätze, das wusste er schon lange vor eurem Kampf, kurz nach der Beerdigung meines Vaters.“ erklärte sie ihm verträumt, nachdem beide sich vom Kuss lösten.


„Deshalb wiederholte er immer wieder während des Kampfes, dass er NICHT Hikaris Vater war… Natürlich konnte ich ihm das nicht glauben…“ murmelte Ranma vor sich her. Irgendwie war sein Denkvermögen an dem Tag heruntergegangen, so dass er ein wenig Zeit brauchte, um die Wichtigkeit des Themas zu begreifen. Sobald ging ein weiteres Licht in ihm auf.




„Aber,… wenn Ryoga nicht Hikaris Vater ist, wer zum Teufel…“ fragte Ranma leise zögernd, und Akanes Kichern deutete es schon an.


+ Nein, das kann nicht sein! + redete Ranma sich ständig ein.


„Tja, ich weiß immer noch nicht von wo er seine Intelligenz her hat…“ scherzte Akane und kicherte abermals. Sie schaute Ranma in die Augen. In ihnen bildeten sich Tränen; das wäre das zweite Mal, dass sie ihn weinen sehen würde. Das erste Mal war vor dem Kampf gegen Ryoga.




„Wann?“ entfuhr es Ranma.




Nach leichtem zögern fing sie an, ihm den Vorfall zu erklären.


„Ähm, ja,… wie soll ich’s dir sagen,… Also da war ja dieses eine Wochenende vor deiner Abreise, weißt du noch? Wir waren damals mit der ganzen Familie ans Meer gereist, erinnerst du dich noch an den schönen Strand? Dort hatten wir ja diese eine Wette abgeschlossen, der der den dicksten Stein ins Meer warf, konnte sich etwas von dem anderen wünschen.“ berichtete Akane.




Ranma stimmte ihr zu:


„Soweit kann ich mich noch erinnern, aber was danach geschah… doch nicht etwa…“




„Du hattest mich gewinnen lassen, aber ich wusste nicht was ich mir wünschen sollte, also ließ ich es mal vorerst bleiben. Doch die Party abends war zu viel für uns, und nachts sind wir dann betrunken ins Hotel zurückgetorkelt, und da wird womöglich mein Wunsch in Erfüllung gegangen sein…“




ZACK! Ranma überkam es wie ein Pistolenschuss. All die Jahre suchte er einen Grund für sein Verschwinden und nun brachte Akane ihm die Erinnerung zurück.


Ranma durchschaute seine Vergangenheit und schlussfolgerte denkend:


+ Deswegen hatten sich meine anderen ‚Verlobten’ verbündet um Akane zu verletzen. Wegen ihnen beschloss ich dann mich zu opfern um Akane ihr Frieden zurückzugeben. Aber… +




„A-Aber wa-warum hat denn Na-Nabiki…“ stotterte Ranma. Eine Freudenträne kullerte ihm die Wangen herab.




„Ranma… ich wollte
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