Fanfic: New Powerschool 1

Chapter: New Powerschool 1

Benedikt Julian Behnke


Das dritte Schwert


Der Herr der Winde- Kapitel 1


---- Hart wie ein Felsen ----




Ist es nötig wegen Liebe zu sterben, selbst wenn es dem Geliebten nichts nützt und dieser auch seine Liebe nicht erwidert? Kann es sein, dass Menschen Dinge tun, deren Bedeutung sie nicht kennen? Und muss das Gute immer gut und die Wahrheit wahr sein? Ein Schwert zu führen, gegen den Feind zu kämpfen ist edel, doch was ist, wenn man dadurch selbst zum Feind wird?


Vielleicht ist dies aber alles nur ein Spiel; ein Spiel, dass vom Wind bewegt wird...




„Gerade stehen!“, brüllte Hauptmann Milchemia, aus seinem Mund entfloh eine Wolke seines gefrorenen Atems. Sein Gewand war prächtig und bestand aus einem Brustharnisch mit länglichen, queren Schuppen die über seinem bauch gespannt waren. Er war schlank, groß, hatte dunkle, lange Haare und seine Züge waren scharf geschnitten, gezeichnet von viel Leit und Weisheit. Über den Schultern trug er einen Fetzen Wolfspelz, der schließlich zu einem samtenen, grauen Mantel überging und an der Hüfte hing festgezurrt ein mächtiges Sichelschwert, dessen Klinge im Mondlicht hell aufblitzte. Er stand direkt vor seinen Schlachtreihen, die ebenfalls schwer gepanzert waren und noch ängstlich dem Kampf in nicht allzu ferner Zukunft nachsahen.


„Noch heute Nacht wird jeder seinen Mann stehen können! Wenn der Feind da ist, dürft ihr nicht ängstlich zittern, sondern müsst das Schwert schwingen und den Feind zurücktreiben, bis denen das Blut in den Adern gefriert!“


Es war die Zeit zwischen Frühling und Winter, die Milchemia mochte, überall lagen schon schmelzende Haufen Schnee herum, vorsichtig zeigten die Bäume dunkle Knospen und die Kahlen Stämme saugen mit ihren Wurzeln das Schmelzwasser in sich. Die Hänge erhoben sich rings um sie, denn sie standen mitten auf einer Ebene, ziemlich nördlich und nahe am Meer. Kalte Winde zogen heraus und von den Hügeln stürmten bereits die ersten Kampfgruppen der Dämonenwesen, schlossen sich zu Truppen zusammen und kreischten ihren Zorn hinaus. Ein Krieg, wie er sinnloser nicht sein konnte; das Heer des Königreiches Waromir hatte in den letzten Jahren beachtlich zugenommen und protzte nun stolz vor den gelegentlichen Feinden aus dem Osten. Es war ein Spiel, welches sich die Herrscher vor langer Zeit ausgedacht hatten, sie spielten mit den Leben der Krieger, schickten immer wieder neue in die Schlacht, doch heute, das fühlte Milchemia, würde sich der Kampf entscheiden. „Lanzen vorneweg!“, schrie er, zog an den Zügeln seines Hengstes, wendete ihn und flüchtete sich auf eine Anhöhe, von der er das Treiben gut überblicken konnte. Sein Pferd schnaubte und wand sich in der Kälte, stampfte mit den Hufen auf und sprengte dann in einem donnernden Galopp auf die Plattform. So verschaffte er sich einen Überblick über die Truppen, erspähte weitere seiner Leute im Westen und lies sein Tier sich aufbäumen, stieß dabei einen Schlachtruf aus. Feierlich gellte er mit erhobenem, aus dem Gürtel gerissenem Schwert: „Jungs, ich will keinen Kampf sehen, keine Schlacht oder gar Gemenge. Jungs, ich will den Krieg sehen!“


Sofort johlte die Menge auf und stimmten ihm mit ihren Schlachtrufen zu.


„Jetzt!“, stieß der Hauptmann dann hervor, als die erste Reihe von Schattenwesen der Verteidigungslinie entgegentrabten. Die Speere, Piken und Lanzen wurden nach oben gerissen und viele Köpfe oder ähnliche Gebilde, welche die Feinde auf den Schultern trugen, sofern sie welche hatten, wurden aufgespießt. Der Himmel war dunkel verhangen und die Wolke schoben sich eng aneinander über das Sternenfirmament der Nacht.


Das aufeinanderprallen und krachen von Schwertern riss ihn aus seiner Trance und sein Schimmel sprang die leichte Böschung hinab. Das Land war kahl und hügelig, nur der Kampfschauplatz war eine Ausgetretene Ebene. Das erste Schattenwesen, dass nach ihm griff, bekam die gebogene Klinge seines Schwertes zu spüren und verzog sich winselnd. Sein Gesicht war Wutverzerrt, schweißüberzogen und mit Blutflecken versehrt, als er sich weiter durch die Mengen kämpfte, ein Gewimmel aus Feinden und wild hackender Ritter. Viele würden in dieser Schlacht ihr Leben lassen, doch war es notwendig, glaubte Milchemia.


Plötzlich wurden heftige Entsetzensschreie aus der Mitte der Menge laut, erhoben sich zu einem Geheul und verstummten schließlich ganz.


„Was zum...“, begann der Hauptmann, doch da wurde er vom Pferd gestoßen, ohne auch nur etwas von der gewaltigen Kreatur mitzubekommen, die sich wahrscheinlich in der Mitte der Ebene aufhielt. Freunde wie Feine überrannten ihn, traten oder bissen ihn, bis er aus vielen Wunden blutete, doch auf einmal dachte er daran das Blatt selbstständig zu wenden, alleine versuchen seine Armeen gewinnen zu lassen... warum fiel ihm das gerade jetzt ein? Hatte er etwa nie versucht zu gewinnen? Er überlegte, doch seine schlauen Gedanken schienen sich wieder von ihm zu lösen, seinen Geist zu verlassen;


Was hatte er eben noch gedacht? Es war ein Wissen unvorstellbarer Größe, Mächtigkeit und Inspiration, dass es ihm kalt den Rücken herunter gelaufen war, als es sich wieder verflüchtigt hatte. Die Zeit schien still zu stehen als er sich kraftvoll erhob. Seine wunden waren geheilt, Ruhe wurde von den umliegenden Wesen ausgestrahlt, nur sein Herzschlag und sein rasselnder Atem war laut zu vernehmen, sonst war da Unbehagen und Gefühle, die er nicht kannte. Er fühlte sich verlassen, verschmäht von der Liebe seiner Frau... Er hatte keine Frau... Es war seltsam von Sachen zu denken, die er nicht hatte und in einer Art Traumwelt herumzulaufen, einer kalten Traumwelt. Eine Welt, die nur dem Tod gefiel, eisig und furchtbar grausam, sah er doch nun in die hasserfüllten Gesichter der kämpfenden, schwertschwingenden Leute, wie sei rau und ohne Gefühl auf ihre Gegner einschlugen. War es das, was er aus seinen Leuten herausholen wollte? Die Lust am Kampf? Er versuchte wenigstens den Kopf zu schütteln, doch es gelang ihm nicht, da er wusste, dass es so war wie es war. Er hatte ihnen Wut injiziert, Bosheit und eisernen Willen gegeben, doch war ihm nicht klar gewesen, wie stark er Einfluss auf die Krieger seines Königs hatte. Der Kampf ging weiter, erbarmungslos eben und er verließ das Schlachtfeld ohne es zu bemerken. Durch diese Kurze Gedankenzeile, die er durch die Luft aufgeschnappt hatte, war ihm das eigentliche Spiel der großen Herren bekannt geworden. Nie mehr wollte er ab jetzt einen Menschen töten oder verletzen, denn für seinen Geist stand jetzt zu viel auf dem Spiel.


Sein weg führte ihn Süden, immer den eisigen, schneebedeckten, ausgetretenen Pfad entlang, den er noch nie gegangen zu sein schien, doch etwas in ihm befahl ihm genau dies zu tun. Während er lief und nicht wusste wohin, öffnete er seine Gedanken, warum dies alles plötzlich gekommen war und warum seine Wunden geheilt worden waren. Was war vorhin in der Schlacht passiert? Man hatte im vom Pferd gestoßen und dann... Ab da spielten seine Gedanken verrückt, doch etwas war anders, dass Selbstbewusstsein, welches er in diesem Moment erlangt hatte, war nicht vorhanden. Da plötzlich kam es wie aus dem nichts, als er versehendlich an seinem ledernen Gürtel herumspielte. Ein lachen durchfuhr sein Gesicht hart wie ein Stich und löste sich so schnell wie es gekommen war wieder in seinen Gedanken auf.


„Hart wie ein Felsen, leicht wie Luft, schnell wie der Wind...“, säuselten und zischten ihm die Worte durchs Ohr, als seine Gedanken sich geöffnet hatten und mit einem mal wusste er über die Herkunft dieser Gabe. Seine Hand hatte sich fest um den Langen Griff seines Schwertes gekrampft und hielt es fest, die Oberfläche glänzte wie festes Eis. Er war sicher vor dem Kampf sein Sichelschwert angelegt zu haben, doch diese Waffe war es bestimmt nicht gewesen, schnurgerade erreichte es eine Länge von etwa 1 ½ Metern, hatte einen mit schwarzem Leder eingebundenen Griff, und eine glatte, scharfe, unbeschädigte Klinge. Als er die Schneide weiter betrachtete, vernahm er wieder den Klang der soeben gehörten, seltsamen Worte und verstand jetzt sich jetzt darauf sie zu deuten, doch er vermochte es nicht auszudrücken was sie bedeuteten und wie viel Macht sie enthielten, denn er war schier von ihr geblendet.


Er durfte seine Männer nicht allein auf dem Schlachtfeld sterben lassen! Nun war ihm die Macht und der Mut gegeben das Schicksal zu umgehen und ihnen nur einmal den Sieg zu bringen. Würden die Könige, seine Herrscher, damit einverstanden sein? Wohl eher nicht, aber konnte er seine Feinde mit dem seltsamen Schwert bearbeiten, oder würde es bei einem Aufprall mit einer anderen Waffe zerspringen?


Fest schloss er die Faust um eines der Messer, die er immer bei sich trug, wog es in der rauen Hand, stellte seine Leichtigkeit fest und rannte dann wieder auf die Hügel los.


Von oben bot sich ihm ein Anblick der Zerstörung, Tausende seiner Soldaten lagen oder knieten am eiskalten, schlammigen Boden, blutüberströmt und vor Schmerzen stöhnend. Eine Wut ergriff ihn und er stolperte zu einem der Halbtoten hin, umfasste dessen Hand, drückte sie und wartete auf Antwort. Der Gefallene hob den ängstlichen Blick zu ihm, stotterte leicht als Blut aus seinem Mund floss und winselte dann wie ein geschundener Hund:


„Hauptmann... der Feind... diesmal war er... war er... zu stark... haben ihn nicht besiegen können... Ein par Männer haben sich ans Wasser und an den Strand geflüchtet... sie kämpfen immer noch...“


Milchemia lies ihn sinken, blickte in de Luft, durchsuchte den Wind, ob dieser ihm nicht eine Nachricht überbringen würde. Warum er das tat, wusste er selbst nicht genau, doch er tat es ohne zu zögern. Als er die Augen zusammenkniff, wehte
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