Fanfic: New Powerschool 3
Chapter: New Powerschool 3
Benedikt Julian Behnke
Das dritte Schwert
Der Herr der Winde- Kapitel 3
---- Die Wanderung ----
„Senragor? Wo steckst du schon wieder?“, hallte Gerwin’ s Stimme durch die Dunkelheit des nächtlichen Waldes. Doch er bekam keine Antwort, nur das Rauschen des Biran’ s schwebte unaufhörlich durch die Nacht.
„Junge?“, versuchte es der Druide noch einmal und diesmal tauchte ein Schemen aus dem bläulich schillernden Gebüsch auf.
„Da bist du ja, ich hab dir doch gesagt, dass du nicht weglaufen sollst!“
Gerade durchquerten sie den Pass des blauen Gebirges, genannt <Blaupass> und ständig musste der Junge Spielchen treiben und den armen, alten Zauberer ärgern.
„Es ist gefährlich! Seitdem Muragecht’ s Schergen hier unterwegs sind, ist hier keiner mehr sicher! Alles wimmelt nur so von Orks und Dämonen. Pass auf wo du hinläufst, bei mir bist du sicher!“
Kaum hatte er das gesagt, war der junge schon wieder weg und Gerwin schüttelte seufzend den gesenkten Kopf und murmelte:
„Die Jugend von heute wird es nie lernen! Ich glaube, ich kann mir sogar erlauben, hier etwas Licht zu machen.“
Mit einem schnippen seines Fingers, glühte der knorrige Teil seines Stabes hell auf und ein noch blaueres Licht, als es hier sowieso schon gab, breitete sich aus und erhellte sogar die letzte Ecke des Passes. Gerade als sich der Schatten eines Baumes mit großen, breiten blättern verflüchtigte, tauchte aus diesem Senragor Allagan auf und grinste seinen Halbonkel unheimlich an. Der Junge hatte schwarzes, wirres, schulterlanges Haar, eine bleiche Haut und dunkle, aber durchdringende Augen. Er war gerade erst neun, aber trotzdem schon erstaunlich groß und weit entwickelt für sein Alter.
„Komm schon, dein Vater hat gesagt ich soll dich zur Waldenburg bringen. Und genau das werde ich jetzt tun! Durch deine Trödelei haben wir schon fast eine Woche verbraucht, vor allem, weil wir nur Nachts reisen! Es ist einfach sicherer, denn wenn wir schlafen ist es Tag und am Tag kommen keine Dämonen...“, er schluckte kurz und fügte dann etwas leiser hinzu, „...bis auf einige jedenfalls! Merk dir dass!“, sagte er dann wieder laut und ging mit schnellen Schritten weiter an dem Fluss entlang, der sich wie ein silberner Faden durch das ganze Land zog und niemals zu enden schein.
Sendinior erhaschte noch einmal den Blick von dem Wachturm, dann machte er sich ebenfalls auf den Weg, um rechtzeitig Milchemia zu finden und mit ihm auch eine ganze Armee unter Kontrolle zu haben, doch zuvor wollte er den Job Gerwins übernehmen und in die Südlanden gehen und dort nach dem Halbelfen Rune Eszentir zu suchen, der sich in diesen Gefilden aufhalten sollte. Also machte er sich schnell nach dahin auf, immer den Biran flussaufwärts entlang, bis er zu einer Gabelung kam, bei welcher er dem rechten Flusslauf weiter folgte und das Land immer flacher und sandiger wurde. Rechts und links von ihm sprossen hohe Bäume empor, deren Blätter und Blüten noch in Knospen steckten und sich vor dem Licht der Himmelskörper verbargen. Die Lüfte wurden lauter und das Wasser kräuselte sich vor leichten Wellen, auf denen sich das langsam verbleichende Licht des Mondes spiegelte, wenn diese sich brachen.
„Man könnte gar nicht denken, dass das Land bald kahl und Dämonen übersäht wäre, die vielleicht bald kommen würden. Ich hoffe ich sterbe nicht, bevor ich mich gegen den dunklen Herrscher aufgelehnt habe... Und wenn doch, wird mein Sohn, Senragor, das Land mit seiner Magie schützen...“
„Altes Gebrabbel!“, fiel ihm eine mürrische, junge Stimme ins Wort und Allagan sah auf.
„Was wollt ihr, Fremder?“
Der Kerl war nicht allzu groß, hatte dunkelbraunes Haar, welches ihm hinten zu drei Zöpfen zusammengebunden war. Seine Haut war braun gebrannt und von Sonne und Wind gegerbt. Seine Augen waren blau mit einem leicht grünlichen Schimmer. Die dicke Robe die er trug, war rot und vorne mit goldenen Knöpfen bestickt. Seine Stiefel waren aus dünnem Leder und boten ihm halt auf dem Teil des umgefallenen Baumes, dem die Wurzel am nahesten war. Jetzt stemmte er die Hände in die Hüften, lachte erst schallend, doch wurde dann ernst und sein Ton leicht reizbar.
„Was ich will? Geld, Gold, Schmuck oder nur eure Kleider, alter Man!“
„Warum? Was willst du damit anfangen?“
Sendinior stützte sich herausfordernd auf den knolligen Teil seines Stabes.
„Wir sind Fahrende, Herr! Dieses Waldstück gehört uns und ich will Zoll!“
Nach einem amüsierten Lachen des Zauberers, fühlte sich der junge Mann irgendwie im Nachteil:
„Was ist daran so witzig? Oder wollt ihr es lieber mit meinem Messer aufnehmen?“
Er zückte eine schnelle Klinge, die er dem Zauberer entgegen und unters Kinn halten wollte, doch dieser schlug mit seinem Stab gegen die Beine des Fahrenden und er rutschte auf dem glitschigen Stamm aus. Mit einem Aufschrei der Wut und Verzweiflung, warf er die Arme in die Luft und krachte dann in den nassen, grauen Sand, über welchen manchmal das Wasser schlug.
„Man sollte sich nicht darauf stellen!“, sagte Sendinior und klopfte gegen die mit Wasser vollgesogene Oberfläche der umgefallenen Linde.
„Wie ist euer Name, alter Mann?“
Der Druide machte eine kleine Verbeugung , wobei sein langes Haar ihm ins Gesicht fiel und sagte feierlich als der den großen Schlapphut lupfte:
„Sendinior Allagan, letzter der oberen Druiden und der alten Welt, stets zu diensten.“
„Das bezweifle ich! Nun, ihr könnt jetzt auf jeden Fall weitergehen,“, sagte er während er sich in die Höhe stemmte, seine Kleider abklopfte und den Dolch wieder in seinen breiten Ledergürtel mit der Goldverzierung schob, „es sei denn, niemand wird von dem Vorfall hier erfahren!“
„Ganz gewiss nicht!“
Dann gingen sie getrennte Wege und der ganz in Rot gekleidete Typ rief ihm noch hinterher:
„Gebt acht! Hier in den Wäldern treiben sich mehr Gestalten herum als nur Fahrende und Wanderer!“
Die Sonne ging auf, tastete mit ihren Strahlen in der Gegend und stieg dann ganz nach oben, bis sie schließlich den höchsten Punkt erreicht hatte und wieder absank. Es wurde wieder Nacht und zu dem Zeitpunkt erreichte Sendinior Allagan <Schattendüster>, Gerwin Cyprian den See <Ran> und Milchemia und Milliana den Eingang des <Angorapass>, dessen felsige Zacken sich bis weit in den Himmel schlugen.
„Sieh doch!“, sagte Milchemia zu Milliana, deutete mit weit ausgestrecktem Finger seiner Hand in den klaren Nachthimmel und lies sein Pferd anhalten, „Da oben, dieses Sternenbild.“
Wie durch Magie blitzten gerade die Sterne hell auf und die Magd gebot ihrem Pferd ebenfalls neben dem von Milchemia anzuhalten, dabei schnaubte dies wieder und trottete noch einige Zentimeter weiter, bis es endlich wirklich stehen blieb. Milliana stieg schwungvoll ab und lies ihren Rucksack, den Blick nach oben zu den Sternen haltend, schwerfällig zu Boden gleiten.
„Wunderschön...“, flüsterte sie und meinte dann, „Wollen wir hier nicht unser Nachtlager aufschlagen?“
„Wie es beliebt.“, murmelte Milchemia und war, wenn auch nur ungern, einverstanden. Eigentlich hatte er gehofft den Pass diese Nacht noch durchreiten zu können, aber wahrscheinlich hatte er einen Denkfehler, was Frauen anbelangt, begannen, als er ihr die Sterne zeigte.
Wenige Minuten später waren die Schlafsäcke ausgerollt und jeder von ihnen nahm noch ein Speckbrot zu sich und trank aus dem nahen Fluss.
„Hier draußen in der Wildnis ist es so still!“, bemerkte Milchemia, nachdem er etwas Reisig für Feuerholz zusammengetragen hatte und es vor Milliana auf den spärlich mit gras bewachsenen Boden fallen lies, „Auf dem Hof war eigentlich immer irgendein Laut, wie zum Beispiel der Hahn, die Kühe, oder das Wasserrad.“
Nachdem er eine Weile geschwiegen hatte und dabei das Feuer anzündete, gab er nachdenklich zu:
„In Zeiten des Krieges haben meine Kameraden so etwas immer für zu ruhig gehalten...“
Die Worte schnitten der Dunkelheit wie ein geschärftes Messer ins Fleisch und sofort drangen drei dunkelheutige Dämonen aus dem Gebüsch hinter ihnen.
„Was zum...“, brachte Milchemia noch heraus, bevor ihn ein Tritt ins Gesicht traf und er benommen in das kleine Lagerfeuer kullerte, welches sofort zerstob und die Funken in seine Haut ätzten.
„Ah... Milliana, lauf...“, stieß er hervor, während er verbissen versuchte mit dem Schmerz fertig zu werden und sich auf dem Boden hin und herdrehte um die Flammen auf seiner Robe zu ersticken, denn zum glück hatte der Lederpanzer seinen Oberkörper geschützt. Doch dieses Glück währte nicht lange, da einer der schwarzbraunen Ungeheuer Milliana einen harten Schlag ins Gesicht gab, sodass sie spuckend und bewusstlos zu Boden ging und von einem anderen Dämon auf die Schultern genommen wurde.
„Nein!“
Der Ausruf verlieh Milchemia unmenschliche Kräfte, die ihm erlaubten aus der Rückenlage aufzuspringen, dabei sein Schwert aus der scheide zu reißen und dem ersten Gegner den Bauch aufschlitzte. Blut spritzte an seine Robe, doch das Interessierte ihn nicht, er kämpfte sich einfach weiter zu dem nächsten Gegner durch und stieß diesem das Schwert senkrecht in die Brust, sodass dieser vor seinen Augen zusammenklappte. Der zuerst von dem ehemaligen Hauptmann verletzte, blutrünstige Dämon richtete sich wieder ächzend auf und hieb mit voller Wucht sein Zackenschwert in Milchemia’ s Rücken, der sich aber unerwartet schnell herumdrehte dem Feind den Kopf abtrennte, bevor dieser überhaupt noch etwas tun konnte.
Milchemia keuchte, sein Atem ging rasselnd,