Fanfic: New Powerschool 3

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„Bogenschützen!“, kreischte der Hauptmann, welcher gerade einen Feind köpfte und ein ohrenbetäubendes Surren erfüllte die Luft. Ein Hagel aus gefiederten Pfeilen prasselte auf die Ritter des Wasserschlosses nieder. Eine menge Leute starben, doch die Mehrheit brach die Pfeile einfach ab und kämpften erbost weiter.


Milchemia zerteilte seinen Gegner mit einem bloßen Schlag, dann klirrte sein Schwert gegen ein anderes, als sich ein besonders vorlauter General in den Weg stellte.


„Was willst du schon erreichen?“, lächelte Milchemia, schlug seinem Gegenüber die Waffe aus der Hand und trat zu. Sein mit Stahl beschlagener Schuh bohrte sich in den Magen des Generals und dieser brach zusammen.


„Kavallerie!“, ertönte die Stimme des Hauptmannes wieder und die Reiter stürmten das Feld, „Kreißt sie ein!“


Die Kavallerie teilte sich und umschloss den ganzen Kampfbereich, während sie die Schlinge immer enger zogen, doch dann...


Milchemia wurde von einem Schlag mit einer Keule im Genick getroffen und fiel von Pferd auf den zertrampelten, aschgrauen Boden. Der Aufprall war hart doch rollte sich der Hauptmann leicht ab. Als er sich aufrappelte, und den brennenden Schmerz seinen Hals durchzuckte, bekam er einen kräftigen tritt ins Gesicht. Noch während er zurückfiel, wirbelte er sein Schwert schützend vor sich, sodass der Angriff abgeblockt wurde. Funken sprühten, als die Klingen aufeinander trafen. Milchemia hatte sich die Nase gebrochen und das Blut rann ihm über den Mund, die Wangen und das mit Bartstoppeln versehrte Kinn. Wütend schlug er seinem Gegenüber hart ins Gesicht. Dieser taumelte etwas zurück, doch kippte nicht um. Listig ergriff der Hauptmann einen Stein, welcher zwischen der Asche auf dem Boden lag und in dem Moment brach ein weitere Hagel von Pfeilen auf sie nieder. Sein Gegner bekam einen Pfeil in die Schulter und er zog schnell ein Schild vom Boden über seinen kopf. Als der Kerl durch seine Verwundung abgelenkt war, schleuderte Milchemia den Stein, welcher mit voller Wucht am Knie des Mannes abprallte. Der Knochen war wahrscheinlich zertrümmert, ein kleiner Riss zog sich durch die Haut und der Lebenssaft trat hervor. Nun griff der Hauptmann an, holte mit seinem Sarazenenschwert quer nach hinten aus und lies es vor sich wie einen Halbmond schnellen. Der Lederpanzer und die Brustmuskulatur des Feindes wurden zerrissen und Blut spritzte hervor, dann trat Milchemia dem Kerl mit einem kleinen Sprung vor die Brust. Dieser ächzte und keuchte, seinen Hand versuchte den Blutstrom zu stoppen und langsam aber sicher verlor er an Kraft, sank auf die Knie und erwartete des Hauptmann’ s Gnadenstoß, um ehrenvoll zu sterben.


Milchemia grinste, stemmte die Hände in die Hüften, drehte sich um und verlies lauthals lachend das Schlachtfeld. Der Kämpfer verendete auf dem Boden. Sein Blutverlust war einfach zu hoch gewesen. Noch einmal flackerten seine Augen mitleiderregend auf, doch dann kippte der schwerfällige Körper nach vorne über und blieb in dem schlammigen, blutdurchtränkten Dreck liegen...




...Ja, so war das!“, endete der Druide und faltete die Hände nachdenklich zusammen, „Sein Charakter hat sich seit der letzten Schlacht völlig gewandelt, aus dem Metzger, wurde ein einsichtiger“, er spie das Wort förmlich aus, „Bauer!“


„Ist das denn etwas schlechtes? Bauer?“, fragte Senragor völlig in den Bann von Gerwins Geschichte gezogen, „Du redest immer mit größter Abscheu davon.“


„Nun, ich würde sagen... Bauern stehen an vorletzter Stelle in der Gesellschaft!“


Bedächtig hob der kleine Junge den Finger und schon wieder konnte man erkennen, was Sendinior mit seiner Reife gemeint hatte:


„Aber nach seinem Brustpanzer zu urteilen, ist er ein reicher Bauer und Herr über einen Gutshof!“


Wirklich zeigten die vergoldeten Linien, welche sich über den ledernen Panzer wunden, den Senragor bei Seite gelegt hatte, damit er die Wunden des Hauptmannes versorgen konnte, eine große Anzahl von Sternen und anderen Himmelskörpern.


„Und außerdem,“, führte Allagan seine Rede fort, „bekommen wir entgültig von den Bauern die Nahrung.“


Der Zauberer lächelte etwas.


„Ja, schon, doch stehen die Bauern weit unter uns! Mehrer Druiden bilden nämlich einen Druidenrat und dieser steht über den Königen und Kaisern dieser Welt.“


„Aber trotzdem ist unser Leben weniger Wert, als das eines Königs, da wir den Schwur geleistet, dass wir für einen einzelnen Menschen sterben würden.“


„Nicht für einen einzelnen! Nur wenn es den drei Ländern nützen würde!“


Während die beiden so stritten, begann Milchemia langsam aus seiner Traumwelt herauszuschweben, vernahm Stimmen wie von fern, die immer lauter wurden und dann plötzlich ganz nahe waren. Er versuchte das Dunkel zu durchdringen, indem er endlich die Augen öffnete und aus sich auftuenden, wischenden Farben wurde langsam ein geordnetes Bild.


„Wo...“, stöhnte er, Gerwin hörte auf und sein Blick war trotzig und eingeschnappt, aber herablassend dem Bauern gegenüber, doch irgendwie verzauberte ihn noch die Blutrünstigkeit des Metzgers, welcher Milchemia einmal war.


„In <Barokin>, dem Land der Gnome!“, antwortet Senragor , wobei er den Kopf aufmerksam und interessiert herüberdrehte.


„Wo... genau...?“, fragte der eben noch Bewusstlose und versuchte seinen Oberkörper in die Höhe zu stemmen, um die beiden seltsamen Gestalten vor ihm genauer ansehen zu können.


„Bis vor kurzem schwammst du noch im <Ran>.“


„<Ran>? Was ist das? Oder... ich will es gar nicht wissen... Sagt mir nur, wer ihr seid und ob ihr... einen Dämon auf der Flucht getroffen habt... Er sollte so etwas wie ein Bündel auf der Schulter getragen habe, ...kann aber auch wie ein Teppich ausgesehen haben, aber... es ist ein Mädchen...“


„Langsam, langsam, Soldat!“, sagte Cyprian und betonte das letzte Wort ziemlich deutlich, „Ihr werdet nämlich als so einer gebraucht!“, dann setzte er noch mit etwas Nachdruck hinzu, „Nicht als Bauer!“


„Nein, nein... Habe keine Zeit... Muss finden... Milliana...!“


Bei dem Versuch sich aufzurichten, brach er wieder völlig zusammen und krümmte sich schmerzverzerrt am Boden.


„Wen müsst ihr finden?“


Gerwin Cyprian, der Druide, beugte sich weiter vor um ihn besser verstehen zu können, seine Stimme war äußerst eindringlich.


„Milliana...“, stotterte der verletzte und raufte sich entnervt und fast kraftlos die Haare, „Sie muss hier sein... Der Dämon hat sie mitgenommen...!“


„Und du hast sie verfolgt?“, hakte der Zauberer nach und versuchte so mehr über diese Milliana herauszufinden, damit er dem Kerl das vor ihm einen Gefallen tun konnte, nämlich Milliana wiederzufinden. Auch spielte er mit dem Gedanken sich so in dessen Gunst einschleichen zu können, dass mehr als freiwillig dazu bereit war, das Heer gegen die Dämonen aus dem Osten anzuführen, die vom Hadesfelsen aus kamen und stück für stück das Land eroberten. Natürlich erst dann, wenn er Milliana wiedergefunden hatte. Sie würde ihm als Ansporn für sein Tun bereitstehen.


„Erzähl mir alles genau!“, flüsterte der Magier eindringlich und rückte noch ein Stück näher zu dem Hauptmann.


„Oh, ich vergaß, mein Name ist Gerwin Cyprian, einer des Druidenrates, und das ist Senragor Allagan, der Sohn des Druiden mit Namen Sendinior Allagan!“


„Ich heiße Milchemia Telchman!“, sagte der Hauptmann und streckte dem Zauberer die flache Hand zum Gruß hin, dieser drückte sie jedoch nicht und auch Senragor machte keinen Anstalten es zu tun, also nahm der Soldat sie wieder runter.


Telchman heißt du also, Herr Hauptmann, dachte Cyprian geheimnisvoll und hinterlistig, oder soll ich besser sagen Bauer? Auf jeden Fall will ich sehen, wie weit ich dieses Spiel mit dir treiben kann!“
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