Fanfic: New Powerschool 6
Chapter: New Powerschool 6
Benedikt Julian Behnke
Das dritte Schwert-
Die Sechs-Kapitel 2
---- Dalap - Uliga - Darrit ----
Allagan hob seinen silbernen Becher und führte ihn dann gierig auf das Gebräu zu Mund. Der Wein schmeckte sauer, er wischte sich den breiten Mund ab und verzog für einen Moment das kantige Gesicht, doch als er die Blicke ihrer Gastgeber bemerkte, lächelte er kurz und nickte wohlgefällig.
„Ein gutes Weinchen! Irgendwie frisch und interessant!“, bemerkte Shar, schwenkte großtuerisch den goldenen Becher und schmatzte dann wieder prüfend, „Doch, er ist gut... Aber etwas zu süß, mein Herr!“
Senragor staunte. Er fand ihn zu süß? Wie bitter mochten dann die sauren Weine sein und was hatte er davon interessant gebrabbelt? Der Druide hatte in seinem ganzen Leben erst von ein paar Weinen gekostet, doch der Schmied, welcher ja einen Gasthausführer als Onkel hatte, wusste, worauf es ankam.
„Oh, ich sehe schon, ihr kennt euch aus! Wie gefällt euch dieser?“ Er schenkte dem jungen Mann einen weiteren Becher mit einem anderen Wein ein und seine von schrumpeligen Lidern umrahmten Augen wurden größer, leuchteten jetzt fast wie Katzenaugen. Sein Name lautete Zorak und er war der alte Lehrmeister von Allagan, mit einem spitzen, blauen Hut, welcher eine breite Krempe besaß, schien sein Körper klein, sein Körper war in einen ebenfalls himmelblauen Mantel gehüllt und wurde größtenteils von einem zerzausten Bart überdeckt, der dem Alten aus dem Kinn spross. Seine Haut war vernarbt und faltig, seine Nase groß und die Brauen buschiger als es Shar schon jemals gesehen hatte. Gerade hockten sie in der Kammer des Lehrmeisters beim Abendbrot und eigentlich hatten sie vor gehabt bald zu gehen, doch aufgrund der noch weilenden Schwäche Allagans, hatten sie sich doch erst ausgeruht. Das Zimmer war vollgestopft mit allerlei Zauberutensilien und Spinnweben, welche sich wie Seidenfäden durch den Raum woben. Dieser befand sich in einem kleinen Burgverlies, welches im höchsten Turm der Burg eher als Abstellkammer diente, als dass man vermuten konnte, dass sie einem mächtigen Magier unterliegen würde.
Nachdem Shar ausgetrunken hatte und die Flüssigkeit mit der Zunge im Mund herumschob und schmeckte, sagte er kühl, nachdem der Wein in seinem Magen verschwunden war:
„Auch nicht schlecht... vielleicht etwas herb, aber sonst ganz ergiebig. Etwas salzig, daher lässt sich nicht ausschließen, dass es von einem Weingut nahe eines Salzbergwerkes kommt...“, er sah Zorak abschätzend an, „könnte meine Vermutung stimmen?“
„Gewiss, das tut sie! Der Gutshof liegt bei den Minen von Ksa - El - Kebir!“, antwortete dieser voller Begeisterung und klatschte in die runzeligen Hände.
„Mein alter Meister hat wohl eine Schwäche für Wein entwickelt!“, stichelte der jüngere Zauberer und grinste überlegen.
„Halt du dich da raus, kleiner! Du weißt ja gar nicht wovon wie Kenner reden!“ Seine Augen funkelten böswillig, doch der Druide zuckte die Schultern und wendete sich beleidigt ab. Wieder aufgeregt klaubte der alte eine dritte, große Flasche mit goldenem Sigel hervor und staunte über sein Werk, das riesenhafte Ding auf den Tisch zu stemmen.
„Und? Willst du noch einen probieren?“ Shar spielte ein Lächeln und schwankte leicht.
„Wenn’s sein muss...“, dann nahm er eine kleine Menge und schluckte sie schnell hinunter, fühlte wie die feurige Glut des Weines seinen Gaumen entlang floss und ein ehrfürchtiger Schauer jagte ihm den Rücken hinunter. Spannende Stille herrschte als er den zweiten Schluck bedachte, nahm diesmal abermals nur wenig und schmeckte, doch als er nichts Auffälliges erkennen konnte, außer, dass es der beste Wein seiner Tage war, rief er dem alten herausfordernd zu:
„Gib mir noch einen!“
Der Zauberer goss, den hinteren Teil der Flasche stemmend, nach und wusste sogleich, dass sein neugefundener Freund diesen Tropfen nie erraten würde.
„Sauer im ganzen, doch der Nachgeschmack ist warm und süß... Er ist mindestens hundert Jahre alt...“, er schmeckte weiter, „scheint von feuriger Glut zu sein. Überhaupt nicht prickelnd oder erfrischend, sondern eher altmodisch und vertraut...“, sein Ton klang unsicherer und verlor sich schließlich in pure Phantasien, „durch Vulkangestein geflossen?“, Zorak nickte beipflichtend und dem Schmied stand der Schweiß der Verlegenheit auf der Stirn, „Gut. Es gibt drei Vulkane hier in den Ländern, den <großen Vulkan>, den <kleinen Vulkan> und den <Hadesfelsen>... Den letzten schließe ich aus, da man dort seit Muragecht’ s Auftauchen nicht mehr verweilen kann... Bleiben noch die anderen beiden!“, dann schüttelte er den struppigen Kopf mit dem wirren, blonden Haar, fuhr sich durch den Bart und murmelte, nachdem er das Glas abgestellt hatte:
„Ich komm nicht drauf! Sagen sie es mir?“
„Wie naiv die Jugend heutzutage ist!“, zeterte der Zauberer, „Es ist doch ganz leicht! Sie mich an und dann Allagan! Na? Kommst du drauf? Dein Ausschlussverfahren war falsch!“
Shar schlug sich an den Kopf:
„Aber natürlich, wenn der Wein über hundert ist, kann er natürlich im <Hadesfelsen> gekeltert worden sein! Bevor Muragecht’ s Seele widergeboren wurde, hatte man doch eine Burg auf den Vulkan gebaut!“
„Genau, Talbewohner!“, schaltete sich Senragor ein, der die ganze Zeit aus dem Fenster gestarrt hatte, „Jetzt hast du’s! Der Wein ist von meinem Vater, er hat ihn Zorak zum Geschenk gemacht, als dieser mich ausbildete. Selber hatte er keine Zeit dazu, weil er sich lieber mit Kräutern und Mixturen beschäftigt hatte. Trotz dieser Angewohnheit hat er es schließlich geschafft der mächtigste zu werden... Ich weiß bis heute nicht warum!“
„Was gibt es eigentlich da draußen so interessantes zu starren, Schüler?“
„Es ist nichts Meister, nur eine Horde Orks und Gnome stürmen bereits die Hänge zur Festung! Bis hier oben werden sie es wahrscheinlich nicht schaffen, die Verteidigungslinien sind viel zu gut ausgerüstet!“
Zorak zog mürrisch die Augenbrauen hoch und meinte belehrend:
„Es sei denn, sie benutzen den Geheimgang!“ Allagan schüttelte verneinend den Kopf:
„Das glaube ich nicht, es sind ungefähr zwanzig Orks, zehn Gnome, zwei Trolle und...“, er stockte, „als wir hier heraufkamen war da noch ein Schattenwesen!“ Mit weiteren Blicken versuchte er das Wesen mit den verrückten, rotglimmenden Augen unter dem schwarzen Fetzen zu entdecken, wie es mit zu klauen gekrümmten, schwarzen Fingern gebückt zwischen den im Mondlicht schimmernden Felsen schlich. „Nein es ist nicht da!“ , sagte er dann schließlich und nur der Alte vernahm die leise Angst in seiner rauen, harten Stimme.
„Wir müssen diesen Angriff dem König melden!“, entfuhr es Shar und als er sich vom Stuhl erhob, schwankte er leicht, denn der Wein hatte leicht seine Sinne vernebelt und seine Nase glomm leicht errötet auf. Er wischte sich den wärmenden Schweiß von der nassen Stirn und seufzte völlig geschafft:
„Puh, das Zeug hat’s in sich!“ Dann ertönte ein Geräusch wie Donner aus den unteren Kammern, als würde eine starke Holztür aufgesprengt und Senragor zog sein langes, mit Diamanten besetztes Breitschwert, dass sofort gefährlich aufblitzte.
„Ich glaube das weis er schon längst!“, murmelte er und gerade als der junge Schmied seine mit den Elfensteinen verzierte Waffe hervorreißen wollte, hielt ihn der Zauberer mit einer starken Geste auf, indem er die flache Hand hob und ihm Einhalt gebot: „Halt! Nute die Elfensteine Nicht unüberlegt! Nur die Schattenwesen sind stark genug, dass du an ihnen deine Waffe ausprobieren kannst!“ Shar taumelte als der Magier fertig gesprochen hatte und klammerte seine Finger stützend um die hohe Lehne des Stuhls. „Ich gehe voran!“ Er öffnete die kleine Tür und ging gebückt hindurch, dann als alle außer dem alten Meister auf der Treppe standen, sagte er gebieterisch zu Zorak gewannt: „Du bleibst hier, Opa!“ Gerade als dieser protestieren wollte, denn er hasste es mit einer Form des Alters bezeichnet zu werden, schlug der Druide ihm die Tür vor der Nase zu und ging zielstrebig, den Stock immer noch im Gürtel, die steinernen, oft uneben Stufen den Turm hinab.
Jetzt saß Zorak, der alte Magier, wieder alleine und verlassen in seinem stillen Kämmerlein und stocherte mit der Feuerzange in der kleinen Flamme herum, welche knisternd zwischen den Kohlen in dem winzigen Ofen herumhuschte.
„Diese Banausen!“, murmelte er und spuckte au das schwarze Holz (er heizte ebenfalls mit Lorbeer) im Kamin, „Wissen nicht was sie tun! Welche Chance haben die denn überhaupt gegen solche Gegner!“ Eine mürrische Falte in seinem Gesicht schnitt sich tiefer. „Ich werde ihnen zeigen, für was ich alles noch gut bin!“ Damit richtete er sich auf, die Finger seltsam zu Klauen verkrampft, die Augen glommen hell auf. Seine Gestalt schien zu wachsen, sich auszudehnen und irgendwie machte diese Gestalt Angst, jagte einen kalten wind durch das Gemäuer und seine Stellung verhärtete sich, als würde sein Unterkörper mit dem Boden verschmelzen und die erdende Kraft aus ihm herausziehen. Er öffnete den zittrigen Mund und sog scharfe Luft ein, während sich sein Körper aufblähte und bei genauem Hinsehen, konnte man erkennen, dass er mit den Lippen fremde Worte in einer anderen Sprache formte, die sich durch die Luft forttragen ließen, der Himmel draußen verdunkelte sich und schwarze Wolken zogen sich rasend schnell über das neblige dunkelblau des Nachthimmels. Alles begann zu wackeln und zu zappeln im Raum, Gläser klirrten, als sie erst über den Tisch rollten und dann zu boden gingen, langsam hoben sie die Stuhl-