Fanfic: Trug und Täuscherei

Chapter: Trug und Täuscherei





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"Trug und Täuscherei"




Eine Ranma1/2 FanFiction




Von Mark Soul








Disclaimer:


Ranma 1/2 und alle damit verbundenen Charaktere und Geschehnisse sind Eigentum von Rumiko Takahashi, Shogagukan, Viz und Ehapa. Ich habe keinerlei Rechte daran und diese Fanfiction erfüllt keinen finanziellen Zweck.








* * * * *




Irgendwo in Japan ...




Es war späte Abenddämmerung, die Zeit wo die Sonne grade hinter dem Horizont verschwunden war. Nicht mehr hell, aber auch noch nicht dunkel, und alle Farben wirkten irgendwie grau und trist.




Obwohl diese Tatsache auch damit zu tun haben konnte das es in Strömen regnete.




Zwei Gestalten stapften Mißmutig durch den aufgeweichten Schlamm eines Feldweges. Die kleinere, hinterdrein laufende Person war weiblich. Nasses rotes Haar klebte in Strähnen an ihrer Stirn, ebenfalls nasse und zu große Kleidung schlabberte an ihrem Körper. Ihr Gesicht spiegelte ihre Stimmung, die gut zum Wetter paßte, wieder. Mit mürrischen Blick schleppte sie sich und den Wanderrucksack auf ihrem Rücken Schritt für Schritt weiter vorwärts.




Die zweite Person war kein Mensch. Obwohl der aufrechte Gang, der schmutzig-weiße Gi den er trug, und der Rucksack ihn fast wie einer erscheinen ließen. Es war ein Panda, fast zwei Meter groß, und mit dem schwarz-weißen Fell das für diese Gattung Bär so typisch ist. Aus dem Gesichtsausdruck des Tieres, obwohl in seiner Mimik wesentlich eingeschränkter als ein Mensch, konnte man erkennen das ihm das Wetter ebenso wenig behagte wie seiner Begleiterin.




Das ungleiche Paar setzte schweigend weiter seinen Weg fort. Mit zunehmender Dunkelheit ließ auch der regen nach, bis er schließlich ganz aufhörte.




Kurz darauf blieb das Mädchen stehen und blickte schniefend hinauf in den Nachthimmel. Der Panda ging noch ein paar Schritte weiter, bis er merkte das sie ihm nicht mehr folgte. Er sah sie fragend an und stieß ein aufforderndes Brummen aus.




Das Mädchen schüttelte zur Antwort mit dem Kopf. "Vergiß es, Oyaji. Ich gehe heute keinen Schritt mehr weiter."




Der Panda holte eine Schild hinter seinem Rücken hervor und kritzelte etwas darauf. {Wir haben es eilig!}




"DU hast es eilig." Der Rotschopf verschränkte demonstrativ ihre Arme. "Du treibst mich schon die ganze Zeit wie ein Verrückter durch den Regen. Jetzt ist es dunkel, und ich bin naß bis auf die Knochen und müde."




{Wir müssen so schnell wie möglich Tokio erreichen!}




"Du kannst ja schon Mal vorgehen wenn du willst. Ich schlage jetzt hier mein Zelt auf." Sie begann den Rucksack abzunehmen.




{Du klingst wie ein Mädchen! Schwach und weinerlich.}




Das Mädchen stoppte mitten in der Bewegung. Dann ließ sie den Rucksack zu Boden fallen, packte den Bär am Halsfell und zog ihn zu sich runter, so das sie ihm in die Augen sehen konnte. "Und wessen Schuld ist das?" rief sie zornig. Anstatt hier in Japan rumzugammeln, sollten wir in China nach einem Gegenmittel suchen." Sie ließ den Panda los, schnappte sich ihr Gepäck und entfernte sich vom Feldweg. "Dieser Körper ist zu schwach, hat zu kurze Beine zum Laufen, alles fühlt sich FALSCH an. Vor morgen früh gehe ich keinen Schritt mehr weiter!"




Der Bär lief hinter ihr her, verstellte den Weg und hielt ihr ein Schild vor die Nase. {Wir MÜSSEN weiter!}




"Vergiß es!"




In diesem Augenblick fing es wieder an zu regnen. Mensch und Tier standen sich gegenüber, während die Schrift auf dem Schild langsam verlief. Schließlich grunzte der Bär und schrieb etwas auf die Rückseite: {Vielleicht hast du recht. Schlagen wir unser Lager auf.}




Kurze Zeit später stand ein kleines zwei-Mann Igluzelt an einer geschützten Stelle zwischen den Bäumen, und Mädchen und Panda hatten es sich im Inneren bequem gemacht. Eine am Gestänge aufgehängte Leuchte verbreitete schummeriges Licht, und auf einem Petroleum-Kocher blubberte eine verbeulte Kanne vor sich hin. Beide Insassen blickten das dampfende Wasser an, als wenn sie auf etwas warteten.




"Weshalb hast du es eigentlich so eilig nach Nerima zu kommen?" brach das Mädchen das Schweigen. "Was gibt es dort besonderes? Erwartet uns dort etwas?"




Der Panda zog ein Schild hervor und begann eifrig darauf zu schreiben. {Ja, dort erwartet und etwas. Es ist eine lange Geschichte, sie begann noch bevor du geboren wurdest...}




"Verwandle dich erst," unterbrach das Mädchen, und hielt ihm die dampfende Kanne vor die Schnauze, "sonst dauert das ewig."




Der Bär legte Holz und Stift beiseite und kippte sich heißes Wasser über den Kopf. Und etwas seltsames geschah: Aus dem Tier wurde ein glatzköpfiger, fettleibiger Mann Ende dreißig. Saotome Genma, wandernder Martial Artist, Meister des Musabetsu Kakuto Ryu und Opfer der Quellen des Unglücks, nahm wieder seine menschliche Gestalt an.




"Es war damals, als du noch nicht geboren warst, Ranma," begann er. "Ich war sehr gut mit einem Mann namens Tendo Soun befreundet, einem Bruder der Kunst. Wir waren jung und voller Pläne für die Zukunft. Beide wollten wir ein eigenes Dojo gründen, mit einem eigenen Stil des Musabetsu Kakuto."




Ranma das Mädchen hörte schweigend zu und verwandelte sich mit dem restlichen heißen Wasser in Ranma den Jungen.




"Von diesem Gedanken ausgehend, sind wir später auf eine ziemlich verrückte Idee gekommen. Es war auf der Junggesellen-Abschiedfeier meines Freundes (auf der wir viel zu viel Sake getrunken hatten), als Tendo den Einfall hatte, unsere Kampfsportschulen später durch die Heirat unserer Kinder zu vereinen."




Dem Jungen klappte die Kinnlade nach unten. "Durch Heirat vereinen?" Dann sprang er auf, wobei er mit dem Kopf gegen die Zeltdecke stieß. "Kommt gar nicht in die Tüte! Ich laß mich doch nicht-"




"Beruhige dich, Sohn!" schimpfte Genma. Normal fuhr er fort: "Ich weiß das es eine dumme Idee war, noch dazu aus Alkohol geboren. Ich habe auch nicht die Absicht dich mit jemanden zu verheiraten den weder du noch ich jemals zu Gesicht bekommen haben. Du bist noch lange nicht bereit für ein häusliches Leben, es würde dich nur schwach machen."




Das beruhigte Ranma, verwirrte ihn aber auch. "Und was wollen wir dann bei deinem Freund?"




"Unglücklicherweise erkennt Tendo nicht den Weg, den ein wahrer Martial Artist gehen muß. Noch dazu hält er viel auf die Ehre seiner Familie, er wird auf das Einhalten des Versprechens bestehen."




"Ein Grund mehr fortzubleiben," murrte Ranma. "Wenn wir erst einmal da sind, sitzen wir in der Falle. Besser ist es, die Sache einfach zu ignorieren, und-"




Genma gab seinem Sohn den Blick, und schnitt ihm damit effektiv das Wort ab. "Saotome Ranma. Ich mag zwar nicht so versessen auf Ehre sein wie mein Freund, aber ich werde kein Versprechen brechen, auf das ich einen Schwur geleistet habe."




"Würdest du dich bitte mal entscheiden was du willst, alter Mann? Entweder nicht hingehen und so weitermachen wie bisher, oder hingehen und mich verheiraten." Ranma gab seinem Vater den Blick zurück. "Und ich rate dir nicht das Letztere zu wählen..."




Der ältere Saotome blieb von der Drohung unbeeindruckt. "Wir werden beides tun. Wir werden die Tendos besuchen. Und wenn sie eingesehen haben das du noch nicht soweit bist, werden wir mit intakter Ehre weiterziehen." Genma rückte an Ranma heran und legte ihm kameradschaftlich den Arm um die Schulter. "Das Ganze muß natürlich echt wirken. Du mußt so tun als wenn es dir mit dem Versprechen ernst ist. Tendo hat drei Töchter - du wirst zu ihnen allen nett sein müssen. Zeige dich von deiner guten Seite, gehe mit jeder ein paar Mal aus, tu so als wenn du Interesse hast. Und dann..." Er schmunzelte.




"Und dann?" hackte Ranma nach.




"Und dann wirst du ihnen freundlich erklären, das du mit keiner von ihnen eine Zukunft siehst. Tendo wird nichts dagegen sagen können, es sei denn er will eine seiner Töchter in eine unliebsame Heirat zwingen - was ich bezweifle." Er wirkte sehr selbstzufrieden. "Und wir können mit intakter Ehre weiterziehen und deine Ausbildung als Kampfsportler in Ruhe beenden. Was hältst du von meinem Plan?"




Ranma war ernsthaft überrascht. Er hatte seinen Vater immer für einen Trottel gehalten, eine solche Überlegung hätte er ihm nie zugetraut. "Nicht schlecht. Wenn ich so darüber nachdenke, das könnte sogar funktionieren." Er sprach schnell weiter als Genma den Mund aufmachte. "Ich weiß, ich weiß. Ich muß mir Mühe geben und freundlich sein. Ich schaffe das schon, keine Sorge." Leise fügte er hinzu: "Ich hoffe nur das es nicht allzu lange dauert."




Genma schmunzelte. "So ist es gut, Sohn. So ist es gut."




* * * * *




Tokio, Nerima ...




Tendo Soun saß im Samuraisitz auf der Veranda hinter seinem Haus und blickte über den Garten. Ein Fisch sprang aus dem Teich, schlug einen Salto in der Luft und glitt zurück ins Wasser, doch Soun bemerkte es nicht. Er saß nur da und starrte.




Nabiki blickte durch die Terrassentür auf ihren Vater und begann allmälig
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