Fanfic: Wille und Herz, 2. Kapitel (2. Teil)
war unsterblich und die Genkidama hat ihn weggefegt! Wenn ich dich mit einem KameHameHa ernsthaft angreifen würde, würdest du genauso tot sein ...“
Der Vater schloss die Augen und schüttelte langsam den Kopf. „Selbst eine Genkidama mit der Macht wie damals gegen den Dämon würde mich nicht für immer töten können, Kakarott,“ begann er geduldig. „Und ich will dir auch gerne sagen, weshalb: ich bin ein Traumseher, und als solcher sehe ich in meinen Träumen die Zukunft. Das ist die unfehlbarste Art der Wahrsagerei die es in diesem Universum gibt! Die Kristallkugel ist nur undeutlich und die Sterne in der Astrologie eher uneinig und vieldeutig. Traumseherei nicht: sie ist absolut untäuschbar und jeder Traum eines Traumsehers ist die reine, eindeutige Wahrheit!“
„Aber was hat das jetzt mit deiner Unfähigkeit zu Sterben zu tun?“ unterbrach Son-Goku verwirrt.
„Die Energie eines Traumsehers vergeht nicht. Diese Energie ist in der Lage, immer wieder einen lebende Körper neu aus dem Nichts zu erschaffen. Und das tut sie automatisch! Aber der Nachteil ist, das diese Energie nicht von Jenseits akzeptiert wird, denn sie schöpft etwas Lebendes, und im Jenseits kann Leben nicht existieren! Darum, Kakarott, kann ich nicht „sterben“: die Energie des Traumsehers in mir wird nicht vom Jenseits eingelassen und weil der Besitzer dieser Energie praktisch immer wieder neu entsteht, wenn er stirbt, ist er praktisch noch unsterblicher als unsterblich!“
Son-Goku schluckte. Ihm war, als ob er etwas erfahren hatte, was sein eigenes Verständnis für Ordnung im Universum in ihren Grundsteinen erschütterte und für immer veränderten. Er hatte vom alten Kaioshin über die Ordnung der Welt gehört, weshalb dieser auch den Einsatz von Dragonballs auch als Hilfe nicht billigte. Aber dennoch schien alles seinen Sinn zu haben und Son-Goku hatte in seinem Leben schon soviel Unglaubliches erlebt, dass es eigentlich nicht so ungewöhnlich zu sein schien, einem Traumseher zu begegnen. Aber es war wohl ungewöhnlich, dass dieser Traumseher ein Saiya-jin war und dann noch sein eigener Vater, der vermeintlich von Freezer getötet worden war.
„Aber du bist doch ein Saiya-jin,“ sagte er dann, irgendetwas musste er sagen. „Wie ist es möglich, dass du als Krieger diese Fähigkeit hast?“
Der Traumseher seufzte resignierend und gab damit der geheimnisvollen Stimmung einen Stoß, der dem Ganzen einen unernsten Beigeschmack verlieh. „So wie es aussieht, müssten wir dein Horoskop auf ein anderes Mal verschieben ...“
„Moment,“ unterbrach Son-Goku, der sich von der Verwirrtheit gelöst hatte. „Ein Horoskop liest man in den Sternen ... Ach, lass nur! Nicht so wichtig!“ fügte er dann schnell hinzu, als er den finsteren Blick in des Vaters Gesicht erkannte. Offenbar war der Alte doch nicht so sehr zu Scherzen aufgelegt solange es nicht seine eigenen waren.
Dann nahm der tief Luft. „Es war kurz bevor Freezer uns verriet,“ begann die Geschichte, die Stimme des Traumsehers war vollkommen nüchtern und gefühllos, als ob sie einen Unfallbericht aus der Tageszeitung vorlesen würde. „Ich und meine Freunde standen, wie viele andere Saiya-jins, unter dem Befehl Freezers. Durch einen Vertrag unseres Königs waren wir Soldaten in Freezers Armee und als solche war es unser Auftrag, Planeten zu erobern. Durch den Handel mit diesen Planeten verdienten wir unser Brot und es war das Selbstverständlichste für jeden von uns.
Eines Tages waren wir auf dem Planeten Kanessa, wo wir dabei waren, die Bevölkerung zu vernichten. Der Planet besaß keinen Mond, also erschufen wir mit unserer Energie einen künstlichen. Wie du weißt, Kakarott, verwandeln wir uns bei einer Strahlung von 17 Millionen Xenon in Wehraffen, diese Strahlung wird nur vom Licht des Vollmondes erzeugt und dieses Phänomen gilt auf jedem Planeten des Universums, insofern er einen Mond besitzt. Und wie dir der Prinz schon einmal gesagt hat, können einige von uns auch künstliche Monde mit der gleichen Strahlung erzeugen. Zwei meiner Freunde, Toma und Cauli, beherrschten durch eine besondere Technik diese Fähigkeit, weder ich noch meine anderen beiden Gefährten Broud und Djoga waren dazu in der Lage.
Wir hatten unsere Arbeit gerade erledigt, als wir uns eine Pause vor dem Aufbruch gönnten, als ich von hinten angegriffen wurde, es gab keine Vorwarnung: es gab wohl einen Bewohner von Kanessa, der unseren Angriff überlebt hatte. Aber zu einem hohen Preis. Ich erinnere mich noch daran, einen Blitz in meinem Kopf gespürt zu haben, danach verlor ich für mehrere Stunden mein Bewusstsein.
Meine Freunde brachten mich auf den nächsten Stützpunkt Freezers, wo ich untersucht und in einer Heilwanne regeneriert wurde. Mir war nichts passiert, aber während ich da saß, suchten mich seltsame Träume heim. Sie zeigten unter anderem dich, Kakarott. Als ich geheilt war, teilte man mir mit, dass meine Freunde auf dem Weg nach Meet waren, ebenfalls ein Planet, der auch Freezers saisonaler Abschussliste stand und der letzte für uns, danach hatten wir erst mal Urlaub. Während meiner Reise nach Meet bin ich wohl eingeschlafen: in meinem darauf folgenden Traum sah ich meinen Heimatplaneten. Sehr groß wie ein überirdisches Wesen war da Freezer, der den Planeten in seine Hand nahm und zerdrückte. Ich wachte sogleich wieder auf und tat den Traum als Hirngespinst ab, kurze Zeit später traf ich auf Meet ein.
Die Bevölkerung war bereits tot, meine Freunde hatten ganze Arbeit geleistet. Aber ich wusste, dass etwas nicht stimmte. Durch ein Radargerät in meinem Scouter konnte ich die Landeposition meiner Freunde ausmachen und als ich dort ankam konnte ich nicht nur die Leichen der Bewohner von Meet ausfindig machen, sondern auch ihre: Cauli, Broud und Djoga waren getötet worden. Als ich näher kam, erkannte ich, dass Toma schwer verletzt war aber noch lebte. Er sagte mir noch, dass sie nach dem Auftrag aus dem Hinterhalt angegriffen wurden, aber von wem wusste er nicht. Er konnte mir nur noch sagen, dass die Saiya-jins von Freezer verraten wurden.
Die Angreifer machten sich aber schon bald bemerkbar. Offenbar dachten sie, dass ihr Auftrag erledigt wäre, aber dann sahen sie meine Raumkapsel und waren zurück gekommen. Du kennst sie übrigens, Kakarott, es waren Ginyu und seine damalige Crew. Sie lachten uns aus und spotteten.
Du erinnerst dich vielleicht daran, welche Kraft die Wut deines Sohnes wecken konnte, Kakarott. Nun, diese Kraft ist eine allgemeine Eigenschaft der Saiya-jins: die Wut lässt uns die Kontrolle verlieren und setzt die in uns verborgene, angestaute Kraft frei. Und somit auch bei mir: mein Zorn war so groß, dass ich mich selbst vergaß! Ich kann mich nicht einmal mehr daran erinnern, wie der Kampf verlief, ich weiß nur noch, dass ich plötzlich vier Leichen um mich herum hatte, selbst schwer verletzt war und das Ginyu sich aus dem Staub gemacht hatte. Aber ich hatte die Info, dass Freezer König Vegeta verraten hatte, und somit machte ich mich sogleich auf den Weg nach Hause.
Als ich dort ankam, erzählte ich, was geschehen war, doch niemand schenkte mir Glauben. Ich wurde so wütend, dass ich beinahe die Kantine zerlegt hätte, zog mich aber lieber zurück. Als ich an einer Brüstung vorbei kam und die Sonne untergehen sah, sah ich eine Vision vor meinem inneren Auge: ich sah eine riesige Energiekugel hinunter schießen, die den Planeten zerstörte. Als ich aufwachte, war Guin da. Sie sagte mir, dass die Abflüge von dir und den Kindern deines Jahrgangs gestrichen worden war. Ich wollte fragen, warum, als wir plötzlich hörten, dass das Raumschiff von Freezer im Anflug war.
Ich schickte Guin los, dich einfach in der nächsten Kapsel abzuschießen, wieso ich das gesagt hab weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass ich wollte, dass du den Planeten auf schnellstem Weg verlässt! Dann machte mich auf den Weg zu Freezer, in der Hoffnung, wieder so wütend zu werden wie auf Meet. Aber es gelang nicht. Ich konnte zwar durch die Linien von Freezers Kämpfern brechen, aber als ich am Ziel war, hatte ich kaum noch Energie für einen Angriff. Unter mir auf dem Boden hatte bereits der Kampf begonnen, es war ein fürchterliches Gemetzel und die Saiya-jins gewannen die Oberhand ... bis Freezer selbst erschien.
Ich griff ihn noch an, aber er tat den Angriff einfach ab. Dann sammelte er seine Energie und zerstörte mit einem einzigen Fingerzeit den ganzen Planeten.
Der Planet Vegeta ist groß, Kakarott, ungefähr die sechsfache Masse deiner jetzigen Wohnplaneten mit einer zwanzigfachen Erdbeschleunigung! Du kannst Dir also vorstellen, dass für ein Feuerwerk das gegen haben musste!“
Son-Goku hatte bisher aufmerksam zugehört. Alles, was er bisher gehört hatte, deckte sich mit dem, was er schon vorher über den Planeten Vegeta und seinen Bewohnern gehört hatte. Und irgendwie gab diese Geschichte allem einen gebührenden Abschluss, denn er hätte auch Vegeta, seinen ärgsten Feind und besten Freund, nicht fragen können, denn der war damals selbst noch ein Kind und nicht einmal anwesend! Plötzlich verspürte er ein seltsames Gefühl, ein Gefühl, dass er noch nie gefühlt hatte. Erst als er näher versucht, dieses fremde Gefühl zu deuten, wurde ihm klar, dass es Bedauern war: er bedauerte den Tod der vielen Saiya-jins! Durch Vegeta hatte er gemerkt, dass dieser trotz seines Stolzes eigentlich ein gutes Herz hatte, und ein solches Herz schlummerte wohl in jedem Saiya-jin – und irgendwie war Son-Goku davon überzeugt, dass sogar sein Bruder und Vegetas einziger Gefährte Nappa ein solches Herz hatten. Aber wenn man einen Herrn wie Freezer hatte, konnte man auch nicht besseres von seinen Untertanen erwarten.
„So,“ sagte der Traumseher knapp und damit war seine Geschichte beendet. „Das war die Geschichte, wie ich an