Fanfic: Zeit der Veränderung - Teil 6
Chapter: Zeit der Veränderung - Teil 6
Hi Leutz!
Ja, mich gibt es tatsächlich noch. Ich dachte mir zu Weihnachten kannste den Leuten mal ein Geschenk machen. Tja, und nun ist er da der neueste Teil. Nächstes Jahr gibts dann den nächsten. Bis dahin: frohe Weihnachten und guten Rutsch!
Disclaimer:
Ranma 1/2 und alle damit verbundenen Ereignisse, Personen etc. sind Eigentum der geistigen Entwickler und Verlage. Ich verfolge damit keinerlei gewerblichen Zweck.
Legende:
"..." jmd. Spricht
^...^ jmd. Denk
_..._ jmd. spricht deutsch
{...} Panda-Schilder
[...] Regieanweisung
(...) Kommentar des Autors, sollte jemanden etwas auffallen, das wie Sinn aussieht, lasst es mich wissen
Zeit der Veränderung – Teil 6
Ranma war in seinem Zimmer und wühlte in den Schränken rum als würde er etwas Lebenswichtiges suchen, wobei er eine unfassbare Unordnung hinterließ.
Ranma: „Wo ist dieses Ding…“
Unterdessen füllte sich der Boden des Zimmers immer mehr mit Wäsche und anderen Zeugs.
Mit einem Mal stoppte Ranma in seinen Bewegungen und hielt einen weißen Zettel in die Luft.
Ranma: „Da ist es!“
Genauso schnell wie er das Zimmer durchwühlte, hatte er auch schon wieder verlassen. Tja, um das Zimmer wieder in bewohnbaren Zustand zu bringen müsste man wohl mit einem Bagger anrücken.
***
Aishano war gerade dabei zu versuchen sich von den Tendos wegzuwünschen und Akane war damit beschäftigt erfolglos etwas aus Nabiki rauszuquetschen, als Ranma um die Ecke bog und Aishano einen Zettel in die Hand drückte.
Ranma: „Lies vor!“
Die Augen seines Gegenübers schauten ihn ungläubig und auch etwas gelangweilt an, aber Aishano wollte nicht diskutieren.
Aishano: „Na dann…“
_’Schwarze Milch der Frühe wir trinken sie abends
wir trinken sie mittags und morgens wir trinken sie nachts
wir trinken und trinken
wir schaufeln ein Grab in den Lüften da liegt man nicht eng
Ein Mann wohnt im Haus der spielt mit den Schlangen der schreibt
der schreibt wenn es dunkelt nach Deutschland dein goldenes Haar Margarete
er schreibt es und tritt vor das Haus und es blitzen die Sterne er pfeift seine Rüden herbei
er pfeift seine Juden hervor lässt schaufeln ein Grab in der Erde
er befiehlt uns spielt auf nun zum Tanz
Schwarze Milch der Frühe wir trinken dich nachts
wir trinken dich morgens und mittags wir trinken dich abends
wir trinken und trinken
Ein Mann wohnt im Haus der spielt mit den Schlangen der schreibt
der schreibt wenn es dunkelt nach Deutschland dein goldenes Haar Margarete
Dein aschenes Haar Sulamith wir schaufeln ein Grab in den Lüften da liegt man nicht eng
Er ruft stecht tiefer ins Erdreich ihr einen ihr andern singet und spielt
er greift nach dem Eisen im Gurt er schwingts seine Augen sind blau
stecht tiefer die Spaten ihr einen ihr andern spielt weiter zum Tanz auf
Schwarze Milch der Frühe wir trinken dich nachts
wir trinken dich mittags und morgens wir trinken dich abends
wir trinken und trinken
ein Mann wohnt im Haus dein goldenes Haar Margarete
dein aschenes Haar Sulamith er spielt mit den Schlangen
Er ruft spielt süßer den Tod der Tod ist ein Meister aus Deutschland
er ruft streicht dunkler die Geigen dann steigt ihr als Rauch in die Luft
dann habt ihr ein Grab in den Wolken da liegt man nicht eng
Schwarze Milch der Frühe wir trinken dich nachts
wir trinken dich mittags der Tod ist ein Meister aus Deutschland
wir trinken dich abends und morgens wir trinken und trinken
der Tod ist ein Meister aus Deutschland sein Auge ist blau
er trifft dich mit bleierner Kugel er trifft dich genau
ein Mann wohnt im Haus dein goldenes Haar Margarete
er hetzt seine Rüden auf uns er schenkt uns ein Grab in der Luft
er spielt mit den Schlangen und träumet der Tod ist ein Meister aus Deutschland
dein goldenes Haar Margarete
dein aschenes Haar Sulamith’_
„Das ist die ‚Todesfuge’ von Paul Celan, wenn ich nicht ganz falsch liege.“
Ranma fing an zu grinsen
Ranma: „Keine Ahnung, ich kann das nicht lesen.“
Aishano: „Wieso? Steht doch alles da dr…“
Erst jetzt bemerkte er, dass etwas nicht stimmte. Die Schrift bestand aus lateinischen Buchstaben. Gut, dass wäre nicht so schlimm, aber es war kein Japanisch und auch kein Englisch.
Aishano: „Das ist…kein Japanisch. Englisch ist es…auch nicht. Und ich habe nie eine andere Sprache gelernt. Warum also…verstehe ich was da steht?!“
Dass Ranma stolz auf seinen Einfall war konnte man nicht übersehen und für Aishano war eben eine Welt zusammengebrochen. Jegliche Zweifel an seiner Identität waren wie weggewaschen und mit ihnen für einen Moment auch sein Verstand.
Aishano: „Sidney Hikaru…das ist also mein wahrer Name.“
Nabiki: „Eigentlich Markus Hikaru, oder wie du dich nanntest: Sidney Cid.“
Aishano: „Ich kann mich erinnern, dass mich Ranma Sidney Hikaru nannte.“
Ranma: „Ja, Entschuldigung. Ich hatte da was durcheinander gebracht.“
Die Augen Aishanos blieben auf dem Blatt gefangen. Auf dem Blatt, was alles veränderte. Wie schön wäre es gewesen, wenn es sich einfach in Luft aufgelöst hätte, aber das tat es leider nicht. Es blieb wo es war und offenbarte die unauslöschliche Wahrheit. Die Person namens Aishano Hirazu existierte nicht, hatte es nie gegeben. Sie war nur eine Ausgeburt der Phantasie, nichts weiter.
Der Mann mit der verlorenen Identität stand ohne ein Wort zu sagen auf und verließ das Zimmer in Richtung Garten. Mehr stolpernd als gehend, wankte er auf die weiße Mauer zu.
Mit beiden Händen stützte er sich dort ab, richtete seinen Blick gen Boden und atmete tief durch. Dann spannte er die Muskeln an, seine Hände ballten sich zu Fäusten und eine rot glühende Aura erhellte ihn. Der Zorn und die Verzweiflung überschwemmten förmlich die Umgebung. Sein Blick richtete sich auf die Mauer und er verschafft seinen Gefühlen Platz.
„WA
Seine rechte Faust zog sich von der Mauer zurück, weiterhin auf sie gerichtet.
RUUUUUM?!!“
Sie schnellte vor, mit aller denkbaren und undenkbaren Kraft zugleich rammte sie in die Mauer, binnen Augenblicke zerfiel die Arbeit mehrerer Tage zu Staub. Einige Stücken flogen direkt über die Straße und schlugen in die Mauer auf der gegenüberliegenden Seite ein. Zum Glück war gerade niemand an dieser Stelle. Eine riesige Lücke unterbrach die Grundstücksmauer der Tendos. Der Verantwortliche unterdessen ließ seine Arme wieder schlaff herunterhängen. Seinen Blick richtete er gen Himmel, solange wie er das Licht ertragen konnte, dann schloss er seine Augen und ließ seinen Kopf hängen.
Die anderen erblickten ein Zittern seinen Körpers, als würde er weinen. Aber das tat er nicht, nein im Gegenteil, sein Gesicht verlor sich in einem Lachen, ohne dass seine Kehle einen Laut von sich gab. Es verging eine halbe Minute, bis er sich wieder fing. Aber keiner der anderen wollte ihn währenddessen ansprechen, irgendwie war ihnen als hätten sie jemand ganz anderen vor sich stehen.
Als der Identitätslose seine Stimme wieder fand sprach er trocken, leise und vollkommen emotionslos.
„Sieht so aus als müsste ich etwas über mich lernen.“
Nach einigem Zögern setzte er noch einen Abschluss hinterher.
„Sidney reicht fürs Erste.“
***
Den ganzen Nachmittag war Ranma dabei Sidney etwas über seine Vergangenheit zu erzählen. Es war nicht viel was Ranma erzählen konnte und eigentlich wollte er noch gewissen Details auslassen, aber Sidney hatte es, Ranmas Ansicht nach, zumindest verdient alles zu wissen.
Sidney sagte nichts, unterbrach kein einziges Mal die Erläuterungen Ranmas. Vielleicht war er viel zu sehr damit beschäftigt die Fakten richtig einzuordnen.
Die ganze Zeit stand er mit verschränkten Armen an die Wand gelehnt und löste seinen Blick nicht ein einziges Mal von seinen schwarzen Schuhen. Aber er war keineswegs unaufmerksam, er vernahm jedes Wort das Ranmas Lippen entsprang und ließ es auf seinen Verstand wirken.
Ranma: „…ja und das war es dann eigentlich, was es zu erzählen gibt.“
Der Grauhaarige brauchte eine Weile um zu reagieren, und alles was er sagte war „…Aha.“ Damit nicht genug verließ er das Haus erneut ohne ein Wort zu sagen in Richtung Garten. Diesmal jedoch blieb er am Fischteich stehen und beobachtete wie sie dort rumschwammen, ohne Sorgen, ohne Probleme.
Dann, nach einigen Augenblicken, sprang er durch das Loch in der Mauer davon. Ranma reagierte sofort, und versuchte ihm hinterher zu rennen, wurde aber von Dr. Tofu festgehalten.
Dr.Tofu: „Lass ihn.“
Nach einigen Mühen schaffte es Ranma sich von Dr. Tofu zu trennen.
Ranma: „Damit er irgendwelche Dummheiten begeht? Nein, danke.“
Genauso schnell wie Sidney war auch Ranma durch das Loch verschwunden und ließ ein paar besorgte Menschen zurück.
***
Schon seit einer halben Stunde war Ranma hinter dem schwarzen Schatten her, der vor ihm über die Dächer Nerimas huschte.
Ranma: „Sid, halt endlich an!“
Zu Ranmas ungläubiger Überraschung tat er das tatsächlich, drehte sich