Fanfic: Zeit der Veränderung - Teil 6

aber nicht um.




Ranma: „Ich dachte schon du würdest nie mehr anhalten.“




Mit einer plötzlichen und ruckartigen Bewegung streckte Sidney Ranma seine Handfläche entgegen und ein rot glühender Ball löste sich aus ihr. Mit einer gekonnten Drehung zur Seite konnte Ranma dem Gebilde ausweichen, welches weiter über die Dächer der Häuser flog und ein paar Vögel aufschreckt, bevor es sich irgendwo ins Nichts auflöste.




Ranma: ^Meine Güte, der ist aber auch stinkig! ^




Sidney: „Geh’ Heim! Das hier ist mein Problem.“




Ohne ein weiters Wort an Ranma zu verschwenden drehte er sich wieder um und machte sich bereit auf das nächste Dach zu springen.




Ranma: „Ich weiß aber noch was, was dich interessieren wird.“




Erneut hatte Ranma Sidneys uneingeschränkte Aufmerksamkeit, aber keinen Blickkontakt mit ihm.




Ranma: „Sie sind hier.“




Sidney: „Wer?“




Ranma: „Die Drei von denen ich dir erzählt hatte. Zumindest zwei von denen sind hier.“




Sidney: „Warum sollte mich das interessieren?“




Ranma: „Es würde mich nicht wundern, wenn die was mit deinem Zustand zu tun haben.“




Sidney: „Selbst wenn, wie sollte ich sie finden?“




Ranma: „Glaub mir, solch schräge Vögel kann man nicht übersehen. Und dann ist da noch was Wichtiges. Einer von den Dreien wurde von einer Ki-Projektion zusammengeschlagen.“




Sidney: „Dann war er es, den du versucht hast zu beschützen.“




Ranma: „Jo. Und das bringt mich auf eine Idee, denn wie heißt es so schön? Meines Feindes Feind sei mein bester Freund.“




Sidney: „Welch naive Einstellung.“




Ranma: „Soll das heißen ich bin naiv?!“




Sidney: „Das soll nur heißen, dass auch der Feind deines Feindes dein Feind sein kann. Aber das ist alles vollkommen unwichtig. Sie werden garantiert nicht mehr hier sein.“




Ranma: „Ich glaube, dass sie noch immer hier sind.“




Sidney: „Was macht dich da so sicher?“




Ranma: „Das hab’ ich im Gefühl. Außerdem läuft irgendwie alles auf dich hinaus. Es hat was mit dir zu tun, da bin ich mir sicher.“




Als Antwort kam von Sidney ein Nicken.




Ranma: „Mach dir keine Sorgen. Wir schaffen das schon. Am Besten wird sein wir kümmern uns Morgen darum. Komm, ich will nach Hause.“




Wieder nickte Sidney nur kurz, aber diesmal huschte auch ein kleines Lächeln über seine Lippen.




***




Die Dunkelheit umhüllte den schwarz eingekleideten Mann der an der Rückseite des Tendo Dojos lehnte. Wo sein Geist jetzt war, ist schwer zu sagen. Vielleicht auf der Suche nach dem eigenen Ich oder einfach nur gedankenlos streifend. Eine warme und freundliche Stimme riss ihn zurück in seinen Körper.




Kasumi: „Guten Abend, Sidney.“




Die grünen Augen würdigten sie nur eines kurzen Blickes, bevor sie sich wieder auf den Boden richteten.




Sidney: „Es ist spät. Du solltest schlafen gehen.“




Kasumi: „Du aber auch.“




Sidney: „Ich kann nicht schlafen.“




Wieder einmal entkam Kasumis Lippen ein zauberhaftes und warmes Lächeln, welches Sidney spüren konnte, obwohl er sie nicht einmal ansah. Sein Herz schlug schneller, seine Atmung wurde unregelmäßig. Ohne die Kenntnis über die Hintergründe dieser Veränderung, schüttelte er sie so schnell wie möglich wieder ab. Für ihn war es eine Ewigkeit, aber für Kasumi nicht einmal lang genug um es überhaupt zu bemerken.




Kasumi: „Das kann ich verstehen. Es ist bestimmt schwer herauszufinden, dass man nicht der ist, der man glaubt zu sein.“




Sidney: „So in etwa. Aber eigentlich hat es andere Ursachen.“




Kasumi: „Welche denn?“




Sidneys Augen lösten sich vom Boden und starrten kalt und ohne Ausdruck in Kasumis Augen.




Sidney: „Wie ist es, wenn dir jemand ins Gesicht sagt, dass du ein Mörder bist? Wie ist es, wenn dir jemand sagt, dass du für den Tod deines Bruders verantwortlich bist? Wie ist es, wenn dir jemand sagt, dass dein Freund gestorben ist, um dich zu beschützen? Wie ist es, wenn du weißt, dass, egal wohin du gehst, du immer nur den Tod hinter dir herziehst? Wie ist es, wenn dir jemand sagt, dass du nicht du selbst bist, noch nicht einmal deinen richtigen Körper bewohnst? Wie ist das, frage ich dich, Kasumi Tendo, älteste Tochter von Soun Tendo?“




Kasumi war vollkommen überrascht von den Fragen die in ihre Ohren drangen. Sie konnte ihm keine Antwort geben.


Keine Antwort erwartend stieß sich Sidney von der Mauer ab und ging an Kasumi vorbei, nur um noch einmal neben ihr stehen zu bleiben.




Sidney: „Ich weiß, wie es ist.“




Er ging weiter und entschwand ein weiteres Mal in der Dunkelheit der Nacht.




***




Von der Sonne gekitzelt wachte Kasumi am nächsten Morgen auf und befreite sich von Dr. Tofus Umarmung um aufzustehen, bis ihre Augen auf ihren Wecker fielen, dessen Zeiger unaufhaltbar Richtung 6:30 wanderte.




Kasumi: „Oje, ich sollte mich beeilen.“




Recht schnell kleidete sie sich an und verließ ihr Zimmer in Richtung Küche.


Als sie aber am Esszimmer vorbeikam sah sie, dass dort bereits der Tisch gedeckt war und zwar sehr üppig.




Sidney: „Morgen.“




Wie schon seit gestern waren sowohl seine Stimme als auch sein Gesicht ohne Anzeichen von Emotionen. Seit dem Vorfall gestern Nachmittag war das einzige was er zeigte ein kurzes Lächeln, welches sofort wieder verschwand.




Kasumi: „Guten Morgen. Hast du das gemacht?“




Sidney: „Ja.“




Sie richtete wieder ihren Blick auf die reich gedeckte Tafel.




Kasumi: „Es ist nur für sieben Personen gedeckt.“




Sidney: „Ich habe bereits gefrühstückt.“




Ihre Aufmerksamkeit wurde von Sidney genommen, als ihr Vater plötzlich auftauchte.




Soun: „Kasumi, du hast dich wieder einmal selbst übertroffen. Das sieht wirklich wunderbar aus.“




Kasumi: „Das war ich nicht, Vater. Sidney hat es…“




Als sie sich umdreht um auf Sidney zu zeigen, gab es nichts worauf sie zeigen könnte, denn er war weg, einfach verschwunden.




***




Seit Stunden war er bereits unterwegs. Jeden Passanten befragend der ihm in die Quere kam.


Aber ohne Erfolg. Es schien unmöglich, das zu finden was er suchte.


Eine junge Frau mit dunkelblonden, schulterlangen Haar, welche eigentlich mehr noch ein Mädchen war, sollte das nächste Ziel sein. Sie hob sich durch ihr leicht europäisch angehauchtes Gesicht von den anderen Fußgängern auf der Straße ab. Ihre enge Jeans und ihre Bluse betonten sehr stark ihre Körperformen.




Sidney: „Entschuldigung.“




Die junge Dame dreht sich überrascht zu dem sie ansprechenden Passanten um, musste aber erst einmal feststellen, dass ihr gegenüber eine beachtliche Körpergröße besaß.




Frau: „Ja?“




Sidney: „Sie haben nicht zufällig drei europäisch aussehende Männer gesehen? Einer von ihnen ist sehr massiv gebaut, der andere hat eher meine Statur, nur etwas kleiner. Der letzte schließlich ist etwas Anfang 50, graues, aber fülliges Haar und einen dünnen Bart.“




Frau: „Nein, tut mir leid. Ich bin selber fremd hier und erst vor wenigen Tagen hier in Japan eingetroffen. Ich kann ihnen leider nicht helfen.“




Enttäuscht ließ Sidney den Kopf hängen. Die Chance sie jemals zu finden schwand mit jedem Passanten der keine Antwort geben konnte.




Sidney: „Dennoch vielen Dank für ihre Hilfe.“




Frau: „Nichts für ungut.“




Ohne Hoffnung wandte sich der große Mann mit den grauen Haaren und den leuchtend grünen Augen von der Frau ab, nicht bemerkend, dass sie ihn noch eine Weile beobachtete. Gedanken, Erinnerungen schienen hinter ihren braunen Augen zu blühen. Erinnerungen an andere Zeiten. Doch waren sie nicht verbunden mit diesem Mann, und doch…war irgendetwas seltsam an ihm.




***




Ein Moment des Glücks und der Freude überkam Sidney als ihm ein Passant versicherte eine der gesuchten Personen gesehen zu haben. Anscheinend war der stämmige Mann vor kurzem in ein kleines Nudelrestaurant gegangen, das man Neko Hanten nannte. Sidney hörte dem älteren Herrn schon gar nicht mehr zu als dieser davon erzählte, dass das Restaurant bis vor kurzem einer alten Amazone gehört hatte, die zusammen mit ihrer süßen Urenkelin und einem männlichen Mitglied ihres Stammes hier lebte. Jetzt seien sie nicht mehr da, zurück nach China, fügte der ältere Mann noch hinzu, bevor er bemerkte dass sein Zuhörer nicht mehr da war. Enttäuscht über die Manieren der Jugend ging er selbst seinen eigentlichen Geschäften nach, als er den Rucksack aufhob der fast dreimal so groß wie der kleine Mann war und überquoll vor lauter Damenunterwäsche.




***




Ein sehr stämmiger, fast schon dicker Mann, saß einsam an einem der Tische im Neko Hanten. Das war für ihn das zweite Mal, dass er in diesem Restaurant war, nur letztes Mal kam er nicht dazu etwas zu essen. Jetzt schlürfte er nur an einer dünnen Nudelsuppe. Nicht gerade das beste Essen was er sich vorstellen konnte, aber er war froh, dass er es überhaupt geschafft hatte irgendetwas zu bestellen. Denn Englisch war die einzige Fremdsprache die er neben Chinesisch noch konnte. Nur leider war das Englisch
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