Fanfic: Zeit der Veränderung - Teil 6

des Wirtes mehr als miserabel. Der Mann, der gerne von anderen Bermonn genannt werden wollte, stocherte weiter mit seinen Stäbchen in der Suppe rum und beachtete kaum den grauhaarigen, sehr groß gewachsenen Mann, welcher gerade herein trat und schnurstracks auf den Tresen zuging und sich mit dem Wirt unterhielt. Dass der Wirt mit seiner Hand auf ihn zeigte, bemerkte der kräftige Mann gar nicht. Erst als sich der grauhaarige Mann direkt vor ihm an den gleichen Tisch setzte, ließ er von seiner Suppe ab und beobachtete wie er von den grünen Augen seines Gegenübers gemustert wurde. Irgendwie kam Bermonn das Gesicht bekannt vor, aber er konnte sich nicht daran erinnern, diesen Mann schon einmal gesehen zu haben.




Bermonn: _Was willst du? _




Es schien als würde sein Gegenüber nach den richtigen Worten zu suchen um zu antworten, aber Bermonn erwartete keine.




Sidney: _Informationen. _




Der rundliche Mann war sehr beeindruckt von seinem Gegenüber.




Bermonn: _Man trifft hier nicht oft Menschen, die meine Sprache sprechen. _




Sidney: _Menschen die so etwas tragen, sieht man auch nicht allzu oft. _




Mit seinen Augen deutete Sidney auf den metallenen Kampfstab der neben Bermonn an seinem Stuhl lehnte.




Bermonn: _Was ist jetzt? Was willst du wissen? _




Gelangweilt von der Situation schob er sich eine Nudel in den Mund.




Sidney: _Kennst du jemanden namens Markus Hikaru? _




Die Nudel blieb fast im Rachen Bermonns stecken als er die Frage hörte. Er hustete sich fast die Seele aus dem Leib, um nicht zu ersticken. Das führte dazu, dass alle anderen Gäste gespannt auf die beiden Fremdlinge starrten.




Bermonn: _Has…hast du Markus Hikaru gesagt? _




Der grauhaarige Mann nickte als Antwort.




Bermonn: _Oh Mann, den Namen hab ich schon lange nicht mehr gehört. Er war mal ein Kumpel von mir, aber seit ein paar Monaten hasse ich ihn. _




Sidney: _Warum? _




Bermonn: _Weil er einen Freund von mir auf dem Gewissen hat. _




Für die Zeitspanne einer Kernspaltung bröckelte die Fassade in Sidneys Gesicht, wurde aber sehr bald wieder aufgebaut.




Bermonn: _Wer will das eigentlich alles wissen? _




Sidney stand auf und trat einen Schritt zur Seite um sich mit einer Verbeugung und einem Lächeln auf den Lippen vorzustellen.




Sidney: _Darf ich vorstellen: Markus Hikaru. _




Geschockt saß Bermonn da. Wie konnte er das nur übersehen? Jetzt wo er es wusste, konnte er seine Gesichtszüge ganz klar erkennen. Mit einer plötzlichen und ruckartigen Bewegung stand er auf und schmiss dabei seinen Stuhl mitsamt Stab um. Zum zweiten Mal wurden die Beiden von allen Seiten angestarrt.




Bermonn: _Du…du wagst es mir in die Augen zu treten, nachdem was du Tanges angetan hast? Dafür wirst du jetzt und hier BEZAHLEN! Das schwöre ich dir. _




So schnell er konnte hob er seinen Stab auf und ging in Kampfhaltung über.




Sidney: _Mit allem was du hast! Versuch es! _




Bermonns erster Angriff bestand aus einem horizontalen Schwinger in Kopfhöhe, dem Sidney mit Leichtigkeit nach unten auswich und mit einem Kinnhaken konterte. Um sein Gleichgewicht kämpfend, stolperte Bermonn einige Schritte nach hinten. Unter den Gästen des Neko Hanten sorgte diese Aktion für starke Verwirrung und beim Wirt für große Angst um sein Mobiliar.




Wirt: „Hey, macht euren Scheiß gefälligst draußen!“




Ohne die anderen um ihn herum zu beachten, versuchte Sidney einen Tritt an Bermonns Kopf zu landen, welcher aber durch den metallenen Stab gestoppt wurde. Mit dem anderen Ende des Stabes riss Bermonn die Beine seines Feindes weg. Aber Sidney machte sich daraus nichts, drehte sich noch in der Luft, stützte sich auf seinen Händen ab, stieß sich ab und trat mit seinen Beinen gegen Bermonns muskelbepackte Schultern. Endgültig das Gleichgewicht verlierend, fiel er über den hinter ihm liegenden Tisch. Unterdessen stand Sidney schon wieder auf seinen Beinen.




Sidney: _War das etwa schon alles? _




_Nein._




Bevor es Sidney schaffte seinen Kopf zu der Quelle der Stimme umzudrehen, verspürte er schon wie etwas in seinem Rücken aufschlug, ihn den Kontakt mit dem Boden verlieren ließ und zu der gegenüberliegenden Wand transportierte. Leider war diese nicht gebaut worden um einen kräftigen Zwei-Meter-Mann, der mit voller Wucht in sie schlug, aufzuhalten. Als der Nebel in Sidneys Kopf nachließ, fand er sich außerhalb des Neko Hanten auf der Straße wieder. Er konnte Schritte hören die durch den Staub und die Trümmer auf ihn zukamen. Alle Kraft zusammennehmend stand er wieder auf um seinen Feind von Angesicht zu Angesicht gegenüberzustehen. Dieses Angesicht war ein Mann, Anfang bis Mitte 50, mit grauen, aber fülligen Haar, dünnen grauen Bart und tief braunen Augen. Das breite Gesicht verzog sich zu einem Grinsen.




Brutus: „Schön dich wieder zu sehen.“




Sidney: „Du musst der Stärkere sein.“




Brutus: „Sag’ nicht, du hättest mich vergessen. Das wäre zu schade, wenn unsere Feindschaft darunter leiden würde.“




Sidney: „Welche Feindschaft?“




Der alte Mann begann vorsichtig um sein Ziel zu kreisen, ließ es aber nicht aus den Augen.




Brutus: „Du hast es also tatsächlich vergessen. Wer hätte gedacht, dass die Gerüchte wahr sind?“




Sidney: „Gerüchte?“




Brutus: „Nun ja, man hört so einiges, wenn man auf Reisen ist.“




Sidney: „Dann weißt du, wer dafür verantwortlich ist.“




Brutus: „Nein.“




Sidney: „Verzeih mir, wenn mein Vertrauen etwas niedrig angesetzt ist. Aber nach allem was ich von dir gehört habe, könntest genauso gut du dafür verantwortlich sein.“




Brutus: „Ach, und wer hat dir von mir erzählt? Dieser Junge? Vielleicht ist er es ja der lügt und dich benutzt?“




Sidney: „Mag sein, aber ich habe mehr Grund ihm zu vertrauen als dir.“




Mittlerweile war Brutus wieder an seinem Ausgangspunkt angelangt und blieb stehen.




Brutus: „Da hast du wohl Recht. Aber sag’ mir, hat er dir auch von deiner anderen Seite erzählt?“




Sidney: „Meine…andere Seite?“




Die braunen Augen des alten Mannes begannen voller Erwartung zu leuchten.




Brutus: „Die, die mich fast besiegt hätte. Soll ich sie dir zeigen?“




Ein kurzer fragender Laut stieß aus Sidneys Kehle, bevor Brutus angriff und ihn mit einem Schlag auf die Nase zu Boden beförderte. Mit seinem Handrücken wischte sich Sidney das Blut aus dem Gesicht und stand wieder auf, nur um ein weiteres mal getroffen zu werden, diesmal jedoch erst in den Bauch, dann im Gesicht. Nur diesmal schaffte er es auf seinen beiden Beinen stehen zu bleiben. So langsam wurde erwütend, es wurde nun Zeit selber anzugreifen. Er führte Schläge und Tritte mit einer Geschwindigkeit aus, dass für die Umstehenden die Grenzen seines Körpers zu verwischen begannen. Aber Brutus wurde davon nicht beeindruckt, er wich allen Angriffen mit großem Geschick aus.




Brutus: „Los Kreatur, zeig sich!“




Sidney: „Kreatur!?“




Für einen kurzen Moment stand die pure Freude in Brutus tiefbraunen Augen geschrieben.




Brutus: „Ich sehe was, was du nicht siehst!“




Schneller als Sidney reagieren konnte, stand Brutus hinter ihm, legte seine Flache Hand auf Sidneys Rücken und ein Schock durchlief ihn. Ein unglaublicher Schmerz brannte in seinen Gliedern, seine Beine gaben nach, und er fiel auf die Knie.




Sidney: „Wa..was…?“




Brutus: „Ich weiß nicht wo du es her hast, aber es war ein Fehler es im Körper zu behalten.“




Sidneys Kräfte schwanden zusehends, immer mehr entzog sich sein Körper seiner Kontrolle.




Sidney: „I…ch k…n e-es n-ni…kt ab-ab-absorb-b-b-biern…“




Das letzte Fünkchen Kraft verließ ihn und er fiel zu Boden, kaum noch die Umgebung um sich wahrnehmend. So entging ihm auch was in den nächsten Momenten geschah.




Brutus bekam einen Schlag ins Gesicht und taumelte zur Seite. Als er sich wieder unter Kontrolle hatte sah er eine junge Frau mit dunklen, blonden Haaren. Sie drückte ihren Oberkörper dicht über den Boden, ihr rechtes Bein nach vorne ausgestreckt, ihre Arme wie Flügel nach oben gerichtet.




Brutus: „Phönix?“




In einer schnellen Bewegung richtete sie sich wieder auf, ließ dabei ihre Arme in einer kreisförmigen Bewegung auf Brutus zuschnellen. Zwei Mal wurde er am Kinn getroffen bevor sich ihre flache Hand in seinen Magen bohrte. Mittlerweile hatte er sich wieder weit genug unter Kontrolle, dass er von seiner Feindin Abstand gewinnen konnte.




Brutus: „Ein ziemlich überraschender Angriff. Es ist fast schon peinlich von einer Göre wie dir überhaupt getroffen worden zu sein.“




Frau: „Lass ihn in Frieden!“




Der ergraute Mann spuckte etwas Blut aus das sich in seinem Mund gesammelt hatte.




Brutus: „Er ist wertlos. Du kannst ihn haben.“


_Bermonn! Wir gehen! _




Im nächsten Moment waren die beiden schon verschwunden und als die Luft rein war, lief die junge Frau sofort zu Sidney.




Frau: „Alles in Ordnung mit dir?“




Die Krämpfe und die Schmerzen hatten endlich wieder nachgelassen, nach einer für Sidney unendlich langen Zeitspanne. Seine Kräfte kehrten wieder zurück und
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