Fanfic: Maiju- Befreinug von Freezer [K.13]
an!“
Das „Baby“ war- wie sie staunend feststellten, nachdem sie sich am Sicherheitssystem und einem Dutzend Wachen vorbeigemogelt hatten- ein wahres Prachtstück von einem Schiff, schnittig, grauglänzend, mit mächtigen Hecktriebwerken und eindrucksvoller Bewaffnung. Und gerade dabei, starklar gemacht zu werden. Ein paar Frachtstücke wurden in letzter Minute von der Mannschaft in rotgemusterten Overalls eingeladen. Die Triebwerke brummten bereits leise.
„Na, das kommt uns doch gelegen!“ flüsterte Jeice.
Sie kauerten hinter Treibstofffässern an der Wand, von wo aus sie alles beobachten konnten, selbst aber unsichtbar waren.
Maiju sagte nichts, hob die Hand und schoss die beiden Beoverallten ab, die eben die letzte Kiste ins Schiff schleppten. Ihre Last knallte auf die Rampe und rutschte mit Geschepper und Getöse darauf hinunter.
Der Krawall rief weitere Besatzungsmitglieder auf den Plan, die mit gezogenen Laserpistolen ins Freie stürmten, jedoch von Jeice am Alarmschlagen gehindert wurden; wer einen Kopf kürzer gemacht wird, kann nur in den seltensten Fällen noch nach Hilfe rufen.
„Gut ausgebildet. Aber leider nicht stark genug!“ lautete sein Urteil. „Liel, kommst du?“
„Schon da!“ Maiju setzte über die Fässer und lief zu ihm hinüber.
„Bleib wo du bist!“ Eine helle Stimme.
Maiju verhielt ihren Schritt und suchte mit den Augen nach dem Besitzer der Stimme. Es war niemand zu sehen.
„Wo bist du?“
„Das werd’ ich dir auf die Nase binden!“ Unverkennbar Hacjil- Akzent mit den für die Sprache typischen langgezogenen Vokalen. Der Widerhall im Hangar machte es nahezu unmöglich festzustellen aus welcher Richtung die Stimme kam.
„Dann halt nicht! Was willst du, Bursche?“
Kurzes, höhnisches Auflachen. „Bursche! Ich bin ein Mädchen! Und ihr zwei verrollt euch besser, ist das klar? Niemand stiehlt die ‚Fetisch’, nicht solange ich noch einen Blaster halten kann!“
„Sollten wir jetzt Angst haben?“ Jeice trat neben Maiju.
„Ihr sollt mein Schiff in Ruhe lassen!“
„Tja, ich fürchte, dem können wir nicht nachkommen! Wir brauchen ein Schiff um hier wegzukommen! Du kannst ja stattdessen unsere Raumkapseln haben!“ spottete Maiju.
„Haut ab!“ rief das Mädchen.
„Nein, wir bleiben. Oder doch, wir fliegen- und zwar mit dem Schiff! Tschüß!“
„Nein!“ Ein Blasterschuß traf Maiju, die sich gerade abwenden wollte, an der Wange.
„Das war sehr dumm von dir!“ Sie erzeugte eine Kikugel in der offenen rechten Hand. „Jetzt weiß ich nämlich wo du bist!“
Und schoss der Hacjil die Kugel vor die Brust.
[das geht zu einfach! hatte keine lust auf große umstände, ich wolte endlich fertig werden!]
Die Technik des Schiffes bedurfte eingehender Studien bevor Maiju und Jeice sie kapierten. Die „Fetisch“- von Jeice in „Liberty“ umgetauft- besaß ein Steuerpult auf dem es selbst für den Wasserdruck in den Leitungsrohren Anzeigen gab. Da wollte sich erst einmal zurechtgefunden werden. Die beiden schafften das denn auch erst nach einigen Stunden intensiven Grübelns. Und dann...
„Sieh mal wer da kommt!“ machte Jeice Maiju auf vier kleine Gestalten aufmerksam, die sich dem Schiff mit höchster Vorsicht und schussbereiten Waffen näherten.
Sie sah auf. Grinste bösartig. „Alte Bekannte!“ Jäh erhob sie sich aus dem Pilotensitz, „Sieh zu dass du das Schiff hochkriegst, aber nicht die Rampe!“ und lief aus dem Cockpit hinaus.
„Was hast du denn vor?“
Maiju rannte zum Ausstieg und erreichte ihn in dem Augenblick als die Triebwerke gezündet wurden und die „Liberty“ laut röhrend zum Leben erwachte, hielt sich an einer Verstrebung fest, die dazu diente, die Rampe einzufahren und lehnte sich nach draußen.
Das Raumschiff erhob sich langsam und gravitätisch, verfolgt von den rennenden Weltraumhalunken, denen die Beute vor der Nase weggeschnappt zu werden drohte. Einer erreichte es noch rechtzeitig, klammerte sich an der Rampe fest und zog sich hinauf, fand sich oben Auge in Auge mit Maiju wieder.
Ein Ruck ging durch seinen sehnigen Körper, er zog den Blaster und drückte ab in einer Bewegung. Traf sie mitten in die Brust.
„Danke für den Tipp mit dem Raumschiff!“ grinste die Kämpferin nicht im Mindesten beeindruckt. „Das kannst du deinen Freunden auch ausrichten!“ Sie legte die Fingerspitzen auf die Brust ihres Gegenübers. Der Awzetianer sah auf die Hand hinunter, auf Maijus Gesicht, wieder auf ihre Hand und in ihr Gesicht. Die „Liberty“ stieg immer höher.
Maiju setzte eine spöttisch- bedauernde Miene auf. Dann drückte sie zu. Der Dieb verlor den Halt und fiel rückwärts von der Rampe.
„Tschühüß!“ flötete Maiju. Sie beugte sich etwas nach vorne und verfolgte den Absturz des Halunken aus einer Höhe von inzwischen gut achtzig Metern. Mit einem dumpfen Geräusch prallte er auf den Permabeton.
„Hups!“ kommentierte sie.
Dann kehrte sie ins Cockpit zurück.
„Was hast du denn gemacht?“ fragte Jeice.
„Mich für den Hinweis bedankt! Los, räum den Sessel, ich übernehme!“
„Wie du willst! Aber wehe, du lässt uns abstürzen!“ Er machte Platz. Maiju schwang sich in den Pilotensessel und ergriff den Steuerknüppel.
„Zweifelst du etwa an meinen Fähigkeiten?“
„Nicht direkt...“
„Was heißt nicht direkt?“
„Nun ja, was das kämpferische angeht... aber im technischen Bereich...“
„Schon kapiert! Na warte, ich werd dich aussteigen lassen sobald wir aus der Atmosphäre raus sind!“
Bald darauf wünschte sich Maiju, sie hätte bei Freezer auch etwas über die Steuerung von Raumschiffen gelernt. Sie hatte nicht gewusst, wie schwer es war, ein Schiff aus dem Schwerkraftfeld eines Planeten hinauszufliegen: zuwenig Schub und sie würden vom Planeten zurückgezogen und an der Oberfläche zerschellen, zuviel und sie würden übers Ziel hinausschießen und einen der vielen kleinen Trabanten von Uriai näher kennenlernen. Maiju hatte weder auf das eine noch auf das andere sonderlich Lust.
„Wohin?“ fragte sie Jeice, als sie sich erleichtert zurücklehnte und sich mit dem Handrücken über die Stirn fuhr.
„Keine Ahnung! Ich werd einfach irgendwelche Koordinaten nehmen, die auf dem Bordcomputer drauf sind, und da fliegen wir dann hin!“
„Tu das!“
Jeice aktivierte den Computer, drückte ein paar Tasten und verkündete dann: „Okay, sie bringt uns jetzt mit Lichtgeschwindigkeit irgendwohin! Aachtung!“
Für Sekundenbruchteile erfuhr die „Liberty“ eine unheimliche Beschleunigung, die Sterne vor dem Sichtfenster verlängerten sich zu Streifen.
Dann ging der Flug genauso glatt wie vorher weiter.
Jeice stand auf. „Wir können jetzt nur noch abwarten wo uns die ‚Liberty’ hinführt. Am besten sehen wir uns das restliche Schiff an!“
„Ja.“ Maiju ließ den Steuerknüppel los und erhob sich ebenfalls. Sie fühlte sich plötzlich so leicht...
‚wo die Liberty uns hinführt...’ >Wohin uns die Freiheit führt...<
Ein Glücksgefühl von nie gekannter Intensität durchströmte sie.
>Freiheit...<
Sie fiel Jeice um den Hals. „Wir sind frei, Blitz, verstehst du: frei!“
Jeice war perplex als sie ihn so plötzlich umarmte. Er teilte ihre Gefühle, war genauso glücklich endlich frei zu sein, weg von Freezer, weg von allem wofür er stand... aber mit so einem Ausbruch hätte er nicht gerechnet.
Erst war er wie versteinert... dann bewegten sich seine Hände wie von selbst, legten sich um ihre Taille... kaum spürbar berührten seine Lippen ihre Wange... [klingt scheiße, ich weiß]
Maiju hob den Kopf und sah ihn an. „Was...“
„Ich, äh... weiß ich selber nicht, was... was das ist, ich... weiß nur das meine... meine Eltern das immer... getan haben...“ stotterte er verwirrt über sich selbst.
„Ich kann mich an meine Eltern kaum mehr erinnern... nur meine Mutter... ihre Augen und- ihren Tod...“ Maiju legte ihre Stirn auf Jeice’ Schulter.
Da waren sie wieder, diese Gefühle, die sie so sehr verunsicherten. Sie wollte... ihn nie wieder loslassen...
>Verdammt, hör auf damit! Armlänge Abstand!< Sie löste sich von ihm, sah Jeice’ halb enttäuschte, halb erleichterte Miene. Er fühlte ähnlich wie sie.
„Wir wollten uns doch das Schiff ansehen!“ versuchte Maiju sachlich zu werden.
„Stimmt, ja!“
Von da an veränderte sich ihr Verhältnis, wurde befangener, die vorherige Vertrautheit, die sich nach vier Jahren sofort wieder eingestellt hatte, verschwand. Sie vermieden sorgfältig jede Berührung.
Es gelang ihnen, den Anschein des Normalen zu erwecken, sie alberten herum wie immer, redeten, als wäre nichts geschehen, aber sie spürten doch beide die Distanz, die sie gleichermaßen aufrechterhielten.
Bei der Erkundung der „Liberty“ fanden sie außer Cockpit und Gesellschaftsraum, die sie schon kannten, noch zwanzig Mannschaftskabinen, den Frachtraum- vollbeladen mit Kisten- und einen geradezu winzigen, an den Frachtraum anschließenden, Gravitationsraum.
Maiju erweiterte den GR indem sie die Wand zum Frachtraum mit einem schwachen Energiestrahl herausschnitt. Der Wandteil und das Frachtgut wurden von Bord geworfen, nachdem sie die Kisten durchgesehen und alles, was sie brauchen konnten, herausgenommen hatten: Kampfanzüge und Rüstungen von anderer Machart aber ebenso guter Qualität wie die Panzer bei Freezer. Die kriegten ihren Platz in einer der leeren Kabinen.
Dann haute sich Maiju aufs Ohr, während