Fanfic: Mexara-alles oder nichts 1

brutal lautes Knurren aus. Ich musste mir die Ohren zuhalten sonst wäre ich um einen Gehörsturz nicht drum rum gekommen! Mittlerweile lief diesem ekelerregendem Monstrum Speichel aus dem Mund: genau auf mich! Ich schrie angewidert auf.


Das war ein Fehler!


Jetzt stierte es mich wütend an und fauchte leise. Ich lag immernoch dort am Boden und traute mich nicht, mich zu bewegen. Mein Herz hing mir vor Schreck immer noch in den Kniekehlen! Sein Blick verdunkelte sich noch mehr. Es fing an mit dem linken Fuß im Boden zu Scharren. Aber seine Augen waren immer deutlich auf mich gerichtet. Das machte mir noch mehr Angst als ich sowieso schon hatte. Auf einmal riss es sein Maul auf und schloss es blitzartig wieder. Dies wiederholte es öfters. Zum zählen hatte ich im Moment überhaupt keinen Bock. Plötzlich schnappte es nach mir! Ich konnte mich gerade noch auf die Seite rollen, sonst wäre ich Saurierfutter gewesen. Die Schnauze von dieser widerlichen Missgeburt landete im Sand ein paar Zentimeter von meinem zitternten Körper entfernt.


Ich atmete erleichtert auf!


„Hey du blöde Witzfigur!“, rief der Typ der mich vorhin so verarscht hatte „Hier bin ich!“


Er sprang aus dem Gebüsch und wedelte mit seinen Armen wie ein Gestörter in der Luft herum. Er wollte die ganze Aufmerksamkeit des Dinos auf sich ziehen.


Es klappte.


Das Urzeitvieh watschelte zu ihm hinüber und glotzte ihn verdattert an. Sehr schlau in der Birne war es wirklich nicht!


Der Kerl, wo gleich als Snack von diesem Ungetüm enden konnte, sah eigentlich ganz gut aus: Kürzere blonde Haare, der Pony wurde mit einem Stirnband von den Augen fern gehalten, eine ziemlich braune Haut und eine ganz schön große Narbe zog sich an seinem rechten Unterarm entlang, als wenn er sich die Pulsadern aufgeschnitten hätte. Klamotten mäßig sah er für seine Verhältnisse auch einigermaßen ansehlich aus: Am Oberkörper trug er nur eine Weste die aus Leder war, aber ich bezweifle, dass das Leder von einem Rind oder einer Kuh stammte. An den Beinen trug er ebenfalls etwas aus Leder, nämlich eine kurze Hose. Beide Kleidungsstücke waren hellbraun fast beige. Außerdem hatte er noch schwarze Stiefel an, doch diese waren aus einem Material wo ich nicht sagen kann was das war.


Mir schien es so als wüsste er ganz genau wie er mit der zu groß gewordenen Eidechse umzugehen hatte.


Er ging ganz langsam in die Hocke und griff nach einem dicken Stock, der vor seinen Füßen lag. Das Vieh beobachtete ihn eingehend. Als er den Stab ergriffen hatte, sprang er auf die Füße und zog dem Monster gleichzeitig eins über die Rübe. Es fiel mit einem gewaltigem Rums zu Boden. Er grinste.


„Na, alles im grünen Bereich?“, fragte er als er zu mir hinüber gelaufen kam. Ich nickte.


„Wieso hast du das getan?“


„Was denn?“


„Wieso hast du mich gerettet?“


„Ich habe dich nicht gerettet!“, protestierte er mit voller Kraft, als er mir hoch half.


„Wieso hast dem dann gewaltige Kopfschmerzen bereitet, wenn er wieder aufwacht?“, fragte ich skeptisch und zeigte mit dem immer noch zitternden Zeigefinger auf den leblosen Körper dieses bewusstlosen Dinosauriers.


„Weil ich dann gleich wieder mein Abendessen abgeschlachtet habe.“, er lächelte „Außerdem habe ich eine gute Tat für heute vollbracht!“


„Evangelisch, was?“


„Nö, natürlich Katholik!“


„Du kennst unsre Religionen?“


„Was heißt da unsere?“, fragte er „Meine sind das auch!“


„Ein Hintlerwäldler wie du ist Christ, ich packs nimmer!“


„Denkst du etwa ich bin hier geboren?!“


„Bist dus etwa nicht?“


„Um Himmels Willen! Nein!“, maulte er „Ich bin genauso Deutscher wie du eingebildete Zicke!“


„Jetzt werd aber nicht frech!“


„Willst du mich dann mit deinen hochhackigen Tretern vermöbeln, oder was?“


Er fing das Lachen an und deutete dabei auf meine gelben Pumps.


„Ich lach mal drüber wenn ich nicht so beschäftigt bin“


„Mit was bist du beschäftigt?“


„Zum Beispiel damit mir lästige Draufgänger vom Leib zu halten!“


„Oh, ich krieg Angst! Hör bitte auf sonst mach ich mir in die Hose!“, scherzte er.


Ich schaute unbeeindruckt.“Wie heißt du eigentlich?“


„Nenn mich einfach Defender.“, er wurde ernst „Ich muss los!“


Schon war er im Wald verschwunden. Das einzige wo ich noch von ihm hörte war ein „Wir sehen uns wieder, Samantha!“


Woher wusste dieser scheiß Typ mit einem Namen wie eine Pokèmon-Karte meinen Namen? Irgendwas ging da nicht mit rechten Dingen zu. Und ich war fest entschlossen rauszu bekommen was es war.










































3




„Samantha, na endlich!“, rief Jaill als er und die anderen vom Deppenverein angerannt kamen „Wir haben dich schreien hören!“


„Mir gehts gut!“, murmelte ich genervt.


„War ziemlich leichtsinnig einfach so ohne Waffe in den Wald abzuhauen!“, belerhte mich TC.


„Mir wird schlecht!“, damit machte ich TC klar was ich von seinem Machogetue hielt „Ich muss mich ein bisschen hinlegen!“


In diesem Moment entdeckten die anderen das tote Monstrum.


„Hast du den erledigt?“, wollte Chryssa skeptisch wissen.


„Nein, die Heinzelmännchen sind mir zu Hilfe geeilt und haben den mit Hilfe ihrer Mützen erwürgt!“, fuhr ich sie an. Damit war das Thema erst mal gegessen!


Wir gingen also zurück dahin wo wir uns zum ersten mal alle gemeinsam begegnet sind: die kleine Lichtung mitten im Wald.


„Wir haben mittlerweile, als du mit blutrünstigen Bestien gekämpft hast, eine Art Baumhaus auf eine große Birke „gezaubert“!“, erzählte mir Chryssa mit einem abwertenden Ton.


„Richtig mit Zimmern, du kleine Schlampe?“


„Ja, aber wenn ich mit dir fertig bin brauchst du kein Zimmer sondern die Intensivstation!“, zischte sie zurück.


Ich stellte Chryssa ein Bein: sie flog mit einem Knall auf die Schnauze! Ich lachte.


„Mädels Hört Auf!“, befehlte TC.


„Ich kann machen was ich will, du abgefackter Penner!“, ich war stink sauer auf ihn, da er immer den Obermacker spielen musste.


„Regt euch ab, Chryss, Sam!“, probierte es Jaill in einem ruhigeren Ton.


Die Schlampe schaute mich an, als sie sich wieder aufgerichtet hatte. Wenn unsre Blicke hätten töten können, wären wir beide tot zu Boden gefallen.


Ich legte einen Schritt zu, so dass ich vor den anderen lief. Eines war mir immer noch nicht klar. Defender musste Jaill und co. gesehen haben als er fluchtartig verschwand. Aber wieso ist er abgehauen? Ich meine, er hat mir das Leben gerettet und dann haut er vor meinen Freunden - mehr oder weniger - einfach ab. Und wieso hat er sich grad mir gezeigt? Und nicht Jaill - der viel klüger ist als ich. Oder Chryssa - die eine viel größere Klappe hat.


„Lebst du noch? Ich lauf jetzt schon eine halbe Ewigkeit neben dir und du merkst es nicht!“, das war Chryssas Stimme. Ich drehte meinen Kopf nach links: nichts!


„Andere Seite!“


Mein Kopf wanderte also nach rechts „Bist du da um mich zu verarschen?“


Sie schüttelte den Kopf. „Nur um die Wahrheit zu erfahren!“


Ich stellte mich dumm „Was meinst du?“


„Jetzt stell dich nicht blöder als du bist!“, raunte sie mich an „Du weist ganz genau das ich von dem mysteriösen Vorfall mit dem Mini-T-Rex rede!“


„Was ist damit?“, ich schaute zu Boden als ich sagte.


„Schau mir gefälligst in die Augen, wenn du schon lügen musst!“


Ich schaute nicht auf und schwieg.


„Gut, wenn du nicht mit der Wahrheit rausrücken willst. Ich kriegs ja doch irgendwann raus!“


Sie ging. „Chryssa!“, schrie ich ihr genervt hinterher. Sie drehte sich um und kam zurück. Ich flüsterte ihr ins Ohr „Du hast recht. Die Wahrheit ist: Hercules war da um mich zu retten und hat den Dino dann mit einem Hieb KO geschlagen!“ Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen!


„Das wird dir noch leid tun!“, zischte meine Erzfeindin wütend „Das wirst du bereuen!“


Mit diesen Worten verschwand sie hinter zu Jaill und TC. Als wir nach einem längeren Fußmarsch endlich bei der großen Birke angekommen waren, meinte Jaill das uns allen eine Pause ganz gut tun würde. Ein bisschen Ruhe könnte jeder vertragen.


Widersprechen tat ihm keiner. Besonders Chryssa und ich waren froh endlich ein bisschen in Ruhe gelassen zu werden.


Das Baumhaus hatte von außen vier Wände und ein mit Blätter belegtes Dach. Von innen sah es schon komfortabler aus: Es hatte insgesamt drei Zimmer: Eine Art Wohnzimmer und zwei Schlafzimmer. Im Wohnzimmer Stand eine Art Sofa, nur das es vollkommen aus Holz war und eine kotzgrüne Decke darüber lag. Das Sofa erinnerte mich irgendwie an meine Mum. Alt, ausgezehrt, reizbar und leicht verletzend.


Davor stand ein kleiner, rechteckiger Tisch. Darauf eine kaputte Vase mit einem Strauß Brennesseln darin. Verständlich, denn Blumen hatte ich hier noch keine entdeckt. In einer Ecke stand noch eine kleine Komode mit Bildern von der Familie von Chryssa und Jaill darauf. Ich hätte auch ein Foto von meiner Mutter darauf stellen können, dagegen hätte bestimmt keiner was gesagt, aber ich wollte das nicht, denn ich war froh endlich der Realität entflohen zu sein. Ehrlich.


„Samantha? Wir müssen was mit dir besprechen!“, meinte Chryssa die sich auf das Sofa gesetzt hatte. Sie machte eine Andeutung das ich mich auch setzten solle, aber ich wollte nicht.


„Was gibts?“, fragte ich
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