Fanfic: Mein kleiner Engel... falle nicht
Chapter: Mein kleiner Engel... falle nicht
Hi ihr Lieben!
Ich wollte schon lange eine AS-Fic schreiben und hier ist sie endlich. Sie handelt um Zaphikel und Raziel. Die beiden sind so süß. Ein Part im 11. Band hat mir so gefallen, dass ich nicht anders konnte und sie hier etwas ausgebaut und beschrieben hab. Also wer Band 11 noch nicht gelesen hat, sollte es besser erst tun, sonst gibt’s nen kleinen Spoiler. Die Fic hab ich schon mal geladen. Jetzt ist sie nur etwas verbessert.
Viel Spaß (mehr oder weniger) ^_^
Ach ja, einen dicken Gruß an meine liebe Freundin Bine! Bussi
Danke, dass ich dien Hirn immer missbrauchen darf. (beim Betalesen)
Disclaimer: Keiner gehört mir, sondern Kaori, hätte ich aber gern. ;-)
Ein leises Wimmern und Schluchzen durchbrach die quälende Stille des Raumes und ließ ihn wenigstens jetzt etwas lebendiger wirken. Wer weinte denn so bitterlich, dass es ihm sein kaltes Herz zerriss? Die helle, klare und doch zugleich unendlich traurige Stimme, die er so sehr liebte und es ihm nur um so mehr schmerzte, da es die seines kleinen Engels war, die in Bitterkeit getaucht war, war nur leise zu vernehmen. Als wüsste er, dass er irgendwann diese Worte, so voller Reue und Stolz zugleich, bereuen könnte, so richtig sie sein mögen.
„Zaphikel-sama...“
Wie gerne er seinen Namen von seinen, nun bebenden, Lippen hörte. Sie ließen ihn reiner klingen, als er wirklich war, unbefleckt und sogar schön... wie der eines Engels, aus seinem Mund.
„Bitte... entlasst mich aus euren Diensten.“
Nein, niemals. Niemals könnte er ihn ziehen lassen, wo er doch alles war, was ihn spüren ließ, dass er noch lebendig war. Dieser kleine Engel war das einzige, der noch sein Herz berührte.
„Es war alles meine Schuld... die vielen unschuldigen, die wegen meines Leichtsinns getötet wurden... bitte... ich bin es nicht wert, ich muss gehen bevor ich euch weiter schade.“
Nicht wert sein? Er allein, sein Raziel, war es wert ein Engel genannt zu werden. Nicht einmal er... am wenigsten er, der große Thron Zaphikel, war diesem Namen würdig. Wie konnte Gott nur unter all diesen falschen, machthungernden und kalten Wesen dieses liebliche Geschöpf erschaffen, so unschuldig, dass es selbst ihn sein Herz ein klein wenig öffnen lies?!
„Ich habe mir immer gewünscht, dass ich eines Tages helfen kann eure Träume zu erfüllen, aber... bitte glaubt mir...“ Mit dem Handrücken wischte sich Raziel die salzigen Tränen von seinen blassen Wangen. Zaphikel-sama war ihm so wichtig, er hatte ihn gerettet und genau deswegen konnte er nicht länger hier bleiben... auch wenn ihm das Herz dabei weh tat. Dieses Gefühl, das seine Brust enger schnürte war ihm fremd, er wusste nicht was es bedeutete... aber es tat so weh.
„Warte, Raziel.“
Es war so weit. Der Moment war gekommen, der Tag an dem sein Schützling endlich die grausame Wahrheit über ihn erfuhr. Wer sein Lehrmeister wirklich war und zu wem er immer bewundernd aufgeblickt hatte. Angst beschlich sein kaltes Herz, Angst ihn nun endgültig zu verlieren... seine Verachtung zu spüren. Von jedem konnte er sie ertragen, aber nicht von seinem Raziel...
„Sieh her, das ist das wahre Ich des großen Throns.“
Langsam schob er seinen Kimono zur Seite und entblößte seinen Oberkörper.
Die grausame Wahrheit traf Raziel wie ein Schock. Wie konnte Zaphikel-sama ein gefallener Engel sein? Dieses ruhige, besonnenes und bewundernswertes Lichtwesen?
„Das... es... nein... das kann nicht sein!“
Wieder starrte er auf das Zeichen eines gefallenen Engels, dass seine Brust für die Sünde höchsten Grades zeichnete, ihn brandmarkte... für die Liebe.
„Es ist wahr... ich bin ein Gefallener.“
Noch immer konnte er den Zweifeln seines kleinen Engels spüren.
„Das... das ist nicht wahr“ Das kann nicht sein...“
„Du willst die Wahrheit wissen?“
Mit einer sicheren Bewegung ergriff der Gefallene die Hand des jungen Engels und legte sie auf seine nackte Brust, sein Brandmal. Raziel konnte nicht widersprechen, zu sehr schmerzte noch die Realität. Seine kalten Fingern ruhten auf der warmen Brust seines Lehrmeisters und er spürte wie dessen Herz unter seiner Hand wild pochte.
„Schließ die Augen und sieh dir die Wahrheit gut an. Danach steht es dir frei zu gehen... oder zu bleiben.“
Ergeben schloss Raziel die Augen und konzentrierte sich auf das wilde Pochen des Herzens, das unter seiner Hand schlug. Und als die Bilder einer tief verborgen Erinnerung, einer verschütteten Vergangenheit an ihm vorüber zogen erschrak der blonde Engel, es stockte ihm der Atem. Konnte dieses Wesen, das er vor seinem inneren Auge sah, wirklich sein Zaphikel-sama sein? Dieses grausame Geschöpf, mit seinen kalten, mitleidlosen Augen. Das Gesicht... die Hände in Blut Unschuldiger getränkt. Unter all diesen Bildern spürte Raziel auch dessen Gefühle, sie gingen auf ihn über, ließen ihn spüren... seinen Spaß am Morden, die Lust an der Jagd, zu provozieren und kein Mitleid, keine Gefühle zu kennen. Und doch bei aller Grausamkeit, bei aller Kälte spürte Raziel die tiefe Liebe zu dem Engel, der ihn verändert hatte, der ihn zum Gefallenen machte. Er spürte die Sanftheit, die Hingabe, mit der er sie geliebt hatte und die tiefe Verzweiflung als sie durch seine eigene Hand... starb. Vom Geliebten getötet ohne erkannt zu werden. Es schnürte ihm die Kehle zu. Heiße Tränen traten ihm in die Augen. Sein Schmerz... es tat ihm weh... seinen Schmerz zu fühlen, Zaphikel-samas Trauer, die ihn zu einer leblosen Hülle gemacht hatte. Schuldgefühle, die ihn verfolgten und die Wahrheit über seine Erblindung, seine Narbe...
„Verzeih mir, dass ich dir das alles verschwiegen habe. Ich bin ein Verräter. Jetzt kennst du die Wahrheit.“
Sanft faste er seinem kleinen Engel an die schmächtigen Schultern und wischte ihm zart eine Träne von der Wange. Sie liefen in Strömen über sein Gesicht, unfähig sie zurück zu halten. Seine Tränen schnürten ihm das Herz eng.
Bitte hör auf zu weinen! Ich bin deiner Tränen nicht wert...
„Verachte mich ruhig. Es macht mir nichts aus.“
Wie leicht ihm diese Lüge doch von den Lippen kam. Die restlichen Gefühle, die er im Herzen verbarg würden in Splitter zerspringen.
„Raziel-Kun...?“
Erst jetzt bemerkte der große Engel, dass seine Hände zitterten. Obwohl er stets darum bemüht war keine Gefühle mehr zu zeigen, sein Herz nie mehr zu öffnen schaffte es dieses kleine Wesen doch seine Barrieren zu brechen. Traurig sah Zaphikel auf den gesenkten Kopf, der durch das Weinen leicht bebte.
„Habt ihr... habt ihr wirklich geglaubt, ich könnte euch verachten? Das tut am meisten weh. Nicht, dass ihr es mir verschwiegen habt.“ Raziel schniefte kurz und wischte sich die letzten Tränenspuren aus dem Gesicht. Mit klaren Augen blickte er in das Gesicht, das er noch mehr bewunderte, mehr... liebte als zuvor.
„Ich gehöre euch... mehr denn je! Danke, für euer Vertrauen. Wenn es etwas gibt, was ich für euch tun kann... ich bin bereit. Verlangt von mir was ihr wollt...“
„Deine Augen... sie sind blau, oder? Wie das Wasser...“
„Eh, ja... warum?“
Dieser plötzliche Themenwechsel... warum fragte er nach seiner Augenfarbe? Raziels Herz begann unruhig zu schlagen. Der ältere beugte sich etwas zu Raziel vor und lächelte ihn an. Dieses Lächeln, dieses Lächeln war es, das er so gerne sah, es im Herzen wie einen Schatz festhielt und seinen Puls noch schneller schlagen lies.
Was ist das nur? Was ist das für ein Gefühl?
„Erlaubst du mir... dein Gesicht zu berühren?“
„Zaphikel-sama...“
Mit einer Sanftheit, die ihm leise Schauer über den Rücken rieseln ließen, berührte es sein helles Gesicht und hielt es in seinen Händen. Mit geschlossenen Augen konzentrierte er sich auf den Jüngeren und lächelte leicht.
„So siehst du also aus.“
Mit großen, traurigen Augen beobachtete Raziel wie hingebungsvoll sein Zaphikel-sama die Augen geschlossen hielt. So als wolle er jede einzelne Faser, jedes Detail in sich aufnehmen. Es verschließen, damit er ihn in Erinnerung behielt. Und in diesem Moment wünschten sich beide von ganzem Herzen, der große Thron, gefallener Engel und Leidender könne wieder sehen.
Raziel-kun, mein kleiner Engel, wie schön du bist...
Es war ihm als sahen seine traurigen Augen direkt in seine schwarze Seele. So viel Unschuld, so viel kindliche Naivität lag in seinem Gesicht und doch spiegelten seine Augen mehr Reife und Weisheit aus, als er je besessen hatte. Zaphikel wünschte sich, er könne nicht nur mit dem Herzen sehen... aber es war genug, mehr als er zu hoffen wagte. Dass er diesem unschuldigen Geschöpf so viel bedeutete machte ihm das Herz schwer und zugleich flog es Raziel entgegen. Selbst mit einer Lüge auf den Lippen würde er noch die Wahrheit sprechen, bei einer falschen Tat das Rechte tun... sein süßer Raziel.
Niemals würde er ihm weh tun, ins Unglück stürzen... ich beschütze diesen unschuldigen Engel, beschütze ihn vor dieser machthungrigen, kalten, grausamen Welt.
Eine einzelne Träne perlte über seine Wange und zerschellte auf dem Boden. Raziel konnte nichts tun. Nur ihn ansehen und still schweigen. Denn würde er jetzt seinen Mund öffnen würden aus ihm nur Worte entweichen, die zu Schrecklichem führen würden, zu einer Sünde... zur Liebe.
Langsam beugte sich Zaphikel zu den blonden Jungen hinab, das Gesicht in immer noch in den Händen haltend und hauchte ihm einen Kuss auf die zittrigen, warmen Lippen. Gleich dem Flügelschlag eines Schmetterlings, als wolle er ihn nicht zerbrechen.
Meine Träume können nie erfüllt werden... wenn du nicht willst, dass