Fanfic: Meine Geschichte --- Teil 1

eingeschlossen. Vielleicht war es wegen ihrer liebevollen Aufmerksamkeit oder einfach nur wegen ihres süßen Lächelns... sie hatte mich noch nie hintergangen oder zusammengeschlagen, so wie Akane es immer mit mir tat. Kasumi würde mir viel eher Ratschläge geben oder etwas für mich kochen, um mich zu trösten... Mutter sagte einmal, Kasumi sei die perfekte Ehefrau für einen Mann... + ...aber, bitte, Mutter... lass mir noch ein wenig Zeit um nachzudenken, bitte! + grübelte ich, als ich dann an der Schule ankam.




Das erste, was ich in den Gängen der Schule sah, war der Direktor, der wie ein verrückter auf mich zugerannt kam, um mir meinen Zopf abzuschneiden. Naja, dafür bekam er meinen Fuß zu spüren, mitten ins Gesicht. Als ich dann in meine Klasse eintrat, wurde ich von einer anderen Stimme gerufen.




„Ran-chan! Guten Morgen!“ Es war Ukyo, die wie immer ihr männlicher Anzug trug.


„Guten Morgen Ucchan!“ erwiderte ich lächelnd.


„Sag, hättest du keine Lust, heute Mittag mal in meinem Restaurant vorbeizukommen? Ich habe ein neues Okonomiyaki-Rezept erfunden und ich will dass du es als Erster probierst!“ verkündete Ukyo fröhlich, und da ich ja von Natur aus ein Gentleman bin und ihr die Freude an diesem Morgen nicht verderben wollte, antwortete ich grinsend:


„Na klar! Wir treffen uns dann nach der Schule, ok?“




Ukyo sprang vor Glück und strahlte übers ganze Gesicht, während sie sich wieder zu ihrer Bank begab. Naja, dachte ich, das bin ich ihr schuldig. Seitdem mein blöder Vater ihren Vater betrogen hatte, deren Okonomiyaki-Karren stahl, und Ukyo zurückgelassen wurde, hatten sich in den letzten drei Jahren, in denen ich Ukyo genauer kannte, Schulgefühle in mir ausgebreitet. Eigentlich war das alles ja meine Schuld gewesen, denn ich hatte die Okonomiyaki vor Ukyo bevorzugt. Wie konnte es anders sein? Damals war ich ja noch ein Kind, wusste nichts über Verlobungen, ich wusste nicht einmal, dass Ukyo ein Mädchen war!




Ukyo war aber ganz in Ordnung. Sie war ein gutes Mädchen... aber warum kleidete sie sich immer in Männerkleidung ein? Das blieb mir jahrelang ein Rätsel und das war es immer noch. Doch manchmal trug sie auch mal etwas weiblichere Klamotten, und ich musste zugeben, sie sah verdammt schön aus, wenn sie diese trug. Viele Männer starrten ihr auf der Straße nach, wenn sie vorbeiging... und ich bin ja auch nur ein Mann...




Aber Ukyo, du bist eine gute Freundin... lass mir Zeit, es dir zu erklären... die Pause, ja? Essen bringt den Mann in Bewegung, dachte ich, und öffnete das liebevoll verpackte Päckchen, das Kasumi mir gegeben hatte. Als ich den Inhalt sah, musste ich lächeln. Mein Lieblingsessen, dachte ich, Kasumi hatte es extra für mich zubereitet, und es war immer noch warm.




+ Danke Kasumi! + bedankte ich mich bei ihr in Gedanken. Gierig wollte ich mich dann auf mein Essen stürzen, als ich plötzlich schon wieder eine andere Stimme hinter mir hörte.


+ Mann, kann ich nicht mehr mal in Ruhe essen? + wollte ich rufen, doch wurde von der einstürzenden Mauer überrascht, die nur ganz zufällig auf mich fiel.




„Nihao, Ranma!“ rief Shampoo laut, so dass meine ganze Klasse, Akane und Ukyo eingeschlossen, sich zu mir drehte. Akane reagierte wieder störrisch und drehte ihren Kopf beleidigt wieder nach vorn.




„Sh-Shampoo.“ stotterte ich und versuchte, mich aus den Trümmern zu befreien. Shampoo kicherte. Sie hatte ein Kasten in der Hand, das sie...


„Extra für dich aus dem Restaurant mitgenommen. Ich mit dir essen gehen will, Airen! Komm!“ rief sie, nahm mich an der Hand und zog mich hinter sich her, ihren Fahrrad in der Klasse liegen lassend. Das Letzte was ich noch von meiner Klasse sah waren Ukyo, die mir mit weit aufgerissenen Augen nachstarrte, und Akane, die wütend ihren Reis in sich rein stopfte.




„SHAMPOO! WARTE!“ schrie ich ihr hinterher, doch sie zog mich glücklich lächelnd immer weiter an der Hand bis wir endlich auf dem Dachboden angekommen waren. Hastig übergab mir Shampoo eine Schüssel mit Yakisobanudeln, und es roch köstlich.


„Hier, Ranma. Für dich. Shampoo hat alles selbst zubereitet. Schmeckt vorzüglich!“ bemerkte sie.


„Danke... Shampoo.“ antwortete ich misstrauisch. Ich zögerte ein wenig, denn Shampoo hatte eine komische Gewohnheit, mir so komische Kräuter ins Essen zu mischen, die mich entweder verrückt machten oder mich einschläferten. Oder war es Kodachi?




„Was wartest du noch? Du Shampoo nicht vertrauen, nicht?“ fragte Shampoo ungeduldig. Sie brachte mich in Verlegenheit.


„Ääääh... Nein! Nein, ganz und gar nicht! Ich...“ stammelte ich.


„Wenn du Shampoo nicht vertrauen, dann sie für dich schmecken wird!“ sagte sie und aß ein paar Nudeln. Nach einer Minute... nichts geschah.


„Überzeugt? Nichts ist Shampoo passiert, also Airen nun essen, ja?“




Erleichtert doch widerwillig nahm ich die beiliegenden Holzstäbchen und begann die Schüssel zu leeren. Nach einer Minute hatte ich alles aufgegessen, und mir schmeckte es nicht schlecht. Ich legte die Schüssel nieder und schaute zu Shampoo rüber. Sie starrte mich mit einem unwiderstehlichem Blick an. Ich wusste dass die Sache einen Haken hatte. Doch was war es?




Besorgt fragte ich sie:


„Was ist los, Shampoo?“


„Airen mag Shampoos Essen! Shampoo sehr froh darüber! Du mit Shampoo ausgehen wollen?“ fragte sie leicht verführerisch, doch ich hielt der Versuchung stand.


„Shampoo, es tut mir leid, vielleicht nächstes Mal, aber heute habe ich wichtigere Sachen zu tun, ehrlich!“ versuchte ich mich errötend rauszureden.




Shampoo stockte der Atem. Diese Antwort hätte sie nicht von mir erwartet. Beleidigt kehrte sie mir den Rücken und fragte leise:


„Ist es wieder mit verrücktes brutales Mädchen?“


„Nein, auf gar keinen Fall ist es mit Akane, nein! Ich... ich habe noch so viel für die Schule zu lernen, und bald ist Prüfungszeit...“ begründete ich nach Worten suchend und dachte daraufhin:


+ Das wird sie mir nie glauben +




„Bitte, Shampoo... nächstes Mal, ja?“ beendete ich leise meinen Satz. Jetzt wird sie ausflippen, dachte ich. Shampoo zögerte ein wenig, dann drehte sich zu mir um und schaute mir sekundenlang traurig in die Augen. Doch bald kehrte wieder ein Lächeln in ihrem Gesicht zurück.


„Ok. Shampoo kann warten. Airen muss sehr hart in Schule arbeiten für unsere Zukunft!“ sagte sie. Gerade als sie weiter von unserer gemeinsamen Zukunft schwärmen wollte, kündete die Glocke das Ende der Pause an.




+ Gerettet! + frohlockte ich in Gedanken und lief Richtung Treppen, wobei Shampoo zurückblieb und mir nachrief: „Ranma muss hart arbeiten! Tschüs Airen!“


Dann sprang sie vom Dach und landete sanft auf einen Baum, den sie flink herunterkletterte. War schon erstaunlich, was Amazonen alles machen konnten. Aber was sie gerade sagte... sie kann warten... Genau! Wir können warten. Nebenbei bemerkt sind wir noch immer junge Menschen, wir haben Zeit.




Shampoo... wenn sie doch nur ihren Fluch nicht hätte, sich immer in eine Katze zu verwandeln... dann müsste ich mich nicht so viel von ihr fürchten... Shampoo... du bist keine schlechte Person. Du hast es bewiesen als du es aufgabst, meine weibliche Seite umbringen zu wollen... aber...




Die Glocke läutete, genug Schule für Heute. Hatte wie immer nix in der Klasse mitgekriegt, war nämlich die ganze Zeit in meinen Gedanken vertieft... Als ich durch den Schulhof ging, erinnerte ich mich daran, was Akane mir vor der Schule gesagt hatte:


„Ach, Ranma, falls ich es vergesse: Heute Mittag werde ich mit ein paar Freundinnen zusammen essen gehen! Sag Kasumi nach der Schule Bescheid, ja?“


+ Naja, ich kann auch nicht nach Hause gehen + dachte ich, + das habe ich Ukyo versprochen. +




Nach einiger Zeit...


„Ok, Ranma. Ich werde Kasumi mitteilen, sie soll weniger Essen zubereiten. Viel Spaß noch mit deinen Freunden und guten Appetit! Vergiss unsere Wette nicht, mein Sohn! Tschüs! <klick>“


Ich legte den Hörer auf und atmete erleichtert auf.


+ Mann, mit meiner Mutter zu sprechen wird ja immer schlimmer + dachte ich und entfernte mich unwissend von der Telefonkabine, als diese dann von einem roten Regenschirm zertrümmert wurde.




„RANMA! MACH DEIN TESTAMENT!“ schrie Ryoga wie ein Irrer und nahm sein Regenschirm wieder zu sich. Wie immer trug er seinen Riesenrucksack und ein paar Erinnerungen an seinen langen Irrfahrten...


„Yo! Ryoga! Was geht ab?“ fragte ich lässig, doch fasste mich am Bauch, denn mein Magen knurrte wie wild.


„Ranma! Kämpfen wir!“ rief er herausfordernd.


„Naja, ich hab’ Kohldampf, weißt du.“ erwiderte ich, „Aber du weißt auch, dass es gegen die Ehre der Saotomes verstößt, eine Herausforderung nicht anzunehmen... Also, wo sollen wir kämpfen?“


„Im Fußballfeld hier nebenan! Komm jetzt!“ rief Ryoga und lief davon. Grinsend musste ich ihm aber den Weg zeigen, denn sonst wäre er wieder quer durch Japan gereist, um dieses Fußballfeld zu finden.




Ryoga... mein Rivale seit meiner späten Kindheit. Wir kämpften um alles und nichts! Naja, er ist auch Träger des Fluches, sich in etwas zu verwandeln, wann immer er mit kaltem Wasser in Berührung kommt. Nur verwandelte er sich immer in einen kleinen, schwarzen Ferkel, der von Akane den Namen P-Chan bekam. Doch um nicht vom Thema abzuschweifen, wann immer sich eine Möglichkeit dazu bot, versuchte Ryoga mich im Kampf zu besiegen, doch ich gewann jeden einzelnen Kampf, sogar den, als er die Technik Bakusai
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