Meine Geschichte
Ziemlich depri...
*räusper* So der zweite Streich, wie man so schön sagt, folgt sogleich. Dank einem Lied, war mir zu noch einer solchen Geschichte zumute. Ich weiß nicht ob es mir gelungen ist, die ganzen Gefühle richtig rüberzubringen, doch ich hoffe es sehr.
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Wieder, wieder ertönt das störende Klingeln des Weckers und sagt mir, 'es ist Zeit aufzustehen'. Noch von Schlaf betäubt, schalte ich ihn ab, drehe mich noch ein letztes Mal auf die andere Seite meines Bettes, hoffe einfach nur einschlafen zu können.
Diese Lustlosigkeit...woher kommt sie? Meine Müdigkeit...ich komme nicht dagegen an. Mein Körper will nicht, mein Wille hat sich verabschiedet.
Mein Versuch einfach liegen zu bleiben, mich weiter in mein Bett zu verkriechen, misslingt mir, als meine Mutter in mein Zimmer kommt.
Sie gibt mir zu verstehen, dass ich noch zu spät zur Schule käme, wenn ich nicht aufstehen würde.
Doch dies ist mir egal. Schule...wozu? Fünf mal in der Woche, wird man für mehrere Stunden eingesperrt. Und obwohl es so viele Türen und Fenster gibt, ist dieser Ort doch wie ein Gefängnis. Man wird in Ketten gelegt, man wird in Ruhe gelassen solange man nicht auffällt.
Gute Noten, ist das alles im Leben? Gibt es sonst nichts, was zählt? Eine gute Ausbildung, ein guter Job? Doch wo bleibt das Leben? Wo bleiben Wünsche?
Ist das, das Schicksal unserer Zeit?
Diese Gedanken lassen mich nicht los, sie gehen mir immer und immer wieder durch den Kopf. Was soll ich tun? Wie komm ich dagegen an?
Mein Leben gerät völlig außer Kontrolle, ich weiß nicht wie ich es verhindern kann...ob ich es überhaupt schaffen könnte.
Der Unterricht geht nur mit Müdigkeit voran. Ich kämpfe mit mir nicht einfach abzuhauen...was wäre dann? Was wäre wenn ich einfach gehen würde?
Würde es jemand merken? Jemanden interessieren?
Es klingelt, der Horror ist vorbei. Die Gänge füllen sich, Hunderte von Gestalten. Alle unterschiedlich. Jeder mit sich beschäftigt. Jeder in Gedanken versunken, womöglich denken sie über Noten nach oder was sie nach der Schule machen könnten... Ein einzelner Mensch bedeutet an solch einem Ort nichts, den Leuten ist es egal, wie es einem geht, es zählt nur das Ganze.
Als sich der Gang wieder leert, mach auch ich mich auf den Weg. Als ich durch die Tür trete, seh ich mich noch einmal um. Starre noch einmal auf das große Gebäude.
Ich sänke meinen Kopf und begebe mich auf den Heimweg. Mir fallen diese Menschenmassen ins Visier. Die kleinen Gruppierungen am Rande.
Jeder scheint einen Platz gefunden zu haben, wo er sich wohl fühlt.
Gibt es überhaupt jemanden, der meinen Schmerz verstehen kann? Ein leichter Seufzer ertönt meinerseits. Ohne weiter darüber nachzudenken setze ich meinen Weg fort.
Nach einiger Zeit komme ich bei mir Zuhause an. Ich öffne die Tür, schmeiß meine Schultasche in den nächstgelegene Ecke. Weiß dass niemand da ist.
Hole mir eine Flasche Mineralwasser und begeben mich in mein Zimmer. Lustlos lass ich mich auf mein Bett fallen und schließe für einen kurzen Moment die Augen.
Mein Entschluss steht fest. Schwer erhebe ich mich, setze mich an meinen PC und gönn mir einen Schluck Wasser.
Mit zitternder Hand nehme ich die Maus und öffne ein neues Dokument. Wie von alleine beginne ich einen Text zu verfassen, lasse endlich meinen Gefühlen freien Lauf. Nach Vollendung speichere ich es und drucke es zur Vorsicht auch noch aus.
Lege es sorgfältig auf meinen Schreibtisch. Damit es nicht runter fällt lege ich etwas drauf. Ich muss tief durchatmen. Steige noch ein letztes Mal in MSN ein, hoffe das er on ist...doch vergeblich. Doch trotzdem fühle ich etwas Erleichterung. Ich öffne das Fenster und schreibe in eine Offline-Nachricht.
Es dauert seine Zeit bis ich die passenden Worte gefunden habe. Wieder bin ich fertig, sehe mir noch einmal alle Namen durch, lösche mein Passwort am PC und lass ihn herunter fahren.
Ich erhebe mich von meinem Stuhl und hole einen kleinen Gegenstand aus der Schreibtischschublade. Sehe ihn kurz an und gehe in das Badezimmer.
Als ich die Türe schließe, sperre ich sie noch zu. Nur um mich abzusichern. Langsam fang ich an mich auszuziehen, lasse das Wasser in die Wanne fließen. Als diese voll war, drehte ich den Wasserhahn zu, setzte mich hinein. Schloss meine Augen für einen Moment und dachte kurz nach.
Der Gegenstand liegt am Rand der Wanne. Langsam öffne ich meine Augen, sehe zu ihm rüber und nimm ihn in die Hand.
Kurz lass ich mir das ganze noch einmal durch den Kopf gehen, doch das ändert nichts, mein Entschluss steht fest. Ich kann nicht mehr und will nicht mehr. Keiner versteht mich, keiner hat mich jemals verstanden, ich bin mir sicher niemand wird mich jemals verstehen.
"Es geht nicht anders!" sage ich zu mir, gib mir Mut. Ich lass die Klinge herausfahren. Halte sie etwas über meiner rechten Pulsader. Mein Herz schlägt schneller, der Puls rast, ich kann es förmlich sehen.
Ohne länger nachzudenken, schneide ich einfach zu. Ich unterdrücke einen leichten Aufschrei. Mein Atem geht schwerer. Ich sehe das Blut, das aus meiner Hand fließt, lass das Messer fallen, wie meine Hand, die ins Wasser fällt.
Sehe zu wie sich alles rot färbt. Langsam aber sicher wird mir schwarz vor Augen. Wer sagt, es tue nicht weh, der lügt. Es schmerzt, es tut höllisch weh.
Doch immer mehr bekomm ich es nur benommen mit. Eine süße Schwere überkommt mich. Noch einmal denke ich an meine Familie, meine "Freunde", meine Schule...mein Leben...ehe ich mein Bewusstsein verliere, die Augen schließe und sie niemals wieder öffne.