Lovers and Friends
Ron/Hermine
Hermine stand am Fenster. Nachdenklich ließ sie den Blick über die verschneite Winterlandschaft schweifen und dachte nach. Ja, sie dachte nach. Doch diesmal nicht um die Nichtigkeiten der Schule oder Harrys armselige Probleme mit seiner Freundin Ginny, ja Ginny, Ron`s Schwester.
Nein, sie dachte gerade eben an diesen rothaarigen, tollpatschigen Jungen der keine Gelegenheit ausließ sie aufzuziehen, obwohl sie ja beste Freunde waren. Oder eigentlich sein sollten.
Das letzte Schuljahr machte es ihr wahrlich nicht leicht. Nicht nur dass sie den zweien Nachhilfe in allen möglichen Fächern geben musste, nein, ein Dankeschön konnte sie auch nicht erwarten. Und was das schlimmste war, sie wurde ausgeschlossen. Bei Harry verstand sie es ja noch. Er war eben verliebt. Aber Ron. Sie bemerkte, dass er ihr aus dem Weg ging. Wieso bloß? Wieso zum Teufel tat er das? Wusste er nicht, dass er sie damit verletzte? Was hatte sie getan, um seine Ignoranz zu verdienen?
Ihre Finger krallten sich in das Fenstersims und eine Träne rollte einsam und von ihr unbemerkt über ihre blassen Wangen. Sie hörte, wie sich die Tür zum Mädchenschlafsaal knarrend öffnete und jemand leise eintrat. Ohne sich umzudrehen schleuderte Hermine der Person ein „Lass mich bitte endlich in Ruhe.“ entgegen. Sie erwartete, wie sich eines der Mädchen über ihre schlechte Laune beschweren würde, doch plötzlich erstarrte sie wie zur Salzsäule.
„Hermine.“, seine leise, schuldbewusste Stimme ließ sie herumfahren. „Ron...“, stammelte sie. „Was machst du hier?“, empörte sie sich und versteckte wieder einmal ihren wahren Gefühlszustand vor ihm.
Er kam einen Schritt näher. Seine Frage ließ sie zusammenzucken. „Warum bist du nicht mit den anderen in Hogsmade?“. Was sollte sie bloß antworten? Das sie es nicht mehr ertrug in seiner Nähe zu sein und sich nur mit der Rolle als beste Freunding begnügen zu müssen? „Mir geht es nicht gut.“, antwortete sie stattdessen und wandte den Kopf ab.
„Du weinst ja.“, stellte Ron fest und schritt auf sie zu, bis er unmittelbar vor ihr stehenblieb. So nah war er ihr nur als, nun ja, ihr bester Freund gewesen. Aber was war jetzt denn bitte schön anders geworden? Er war doch noch ihr bester Freund, oder nicht? Oder war er mittlerweile schon mehr für sie geworden?
Zögerlich streckte er die Hand aus und wischte ihr die Träne mit seinem Daumen fort. Ungläubig sah sie ihm in die Augen. Er hatte gar nicht gewusst, dass er solche Eigenschaften besaß. Normalerweise suchte er immer die Weite wenn er ein Mädchen weinen sah. Ging ihn ja nichts an. Aber jetzt war es anders. Sie war anders.
„Ron.“, murmelte sie schließlich und drehte sich mit einem letzten Blick auf ihn wieder dem Fenster zu. Ihre Haare fielen lockig und schwerelos über ihre Schulter zurück und gaben ihren weichen Hals frei.
Plötzlich verspürte der Rotschopf einen unwiderstehlichen Drang die Braunhaarige an sich zu drücken, sie zu umarmen, ihre weiche Haut zu liebkosen.
ER schüttelte den Kopf. Gott, was dachte er da bloß? Sie war seine beste Freundin neben Harry. Und wohlgemerkt seine einzige weibliche Freundin, die er in seiner Nähe ertrug. Alle anderen Mädchen waren nur keifende Furien für ihn, auch wenn er es damals mit Lavender anders gesehen hatte.
Aber es war schließlich auch nicht Sympathie gewesen, die ihn dazu gebracht hatten, eine Beziehung mit ihr einzugehen. Nein, es war Eifersucht gewesen, wie er im stillen zugeben musste. Er hatte den Gedanken nicht ertragen können, dass sie, seine Hermine, etwas mit anderen Jungs anfing. Nicht dass er sich seinen Gefühlen bewusst gewesen wäre, aber jetzt, so wie sie dastand, traurig und einsam, wusste er welches Gefühl von ihm Besitz ergriffen hatte.
Ron trat näher zu ihr heran, er konnte ihre Körperwärme spüren, konnte ihre stummen Tränen sehen, die in ihren Augen glitzerten und den Kummer darin. Und es tat ihm weh. Langsam nahm er all seinen Mut zusammen den er aufbringen konnte und setzte sein Vorhaben in die Tat um.
„Hermine.“, Rons Stimme war ihr so nah. Wann war er neben sie getreten? Sie spürte seine kräftigen Hände an ihren Oberarmen und wie sie sie zwangen sich zu ihm zu drehen. In seinen Augen stand Entschlossenheit und ein verräterisches Glitzern, dass sie allerdings nicht einordnen konnte und dass sie noch nie bei ihm gesehen hatte.
„Hermine. Warum weinst du?“. Seine Frage blieb unbeantwortet. Er trat noch einen Schritt näher, sodass sich ihre beiden Körper einander berührten. Seine Stimme klang unendlich schmerzverzerrt und enttäuscht, als er die Frage stellte, vor der sie sich so sehr gefürchtet hatte. „Ist es meinetwegen?.“
Diesmal zwang sich Hermine seinem Blick standzuhalten. Antworten konnte sie ihm aber nicht. Auch Ron schien einzusehen, dass er nichts aus ihr herausbekommen würde und so fluchte er:“Verdammt.“ Ein kurzes freudloses Lächeln legte sich auf die Lippen des sonst so heiteren Mädchens.
Doch ehe sie sich versah, hatte Ron sie schon in seine Umarmung gezogen, erst ganz sanft, dann schlang er seine Arme fester um sie, legte seine Wange an ihren Kopf und atmtete den verführerischen Duft ihrer Haare ein.
Sie wussten nicht wie lange sie so dastanden, doch schließlich löste sich Hermine aus dessen Umarmung und blickte ihn mit großen, unschuldigen Augen an als wollte sie fragen, warum er das gemacht habe.
Rons Gefühle in ihm wurden zu übermächtig, dass er sich kaum beherrschen konnte. Er würde ihre Freundschaft zerstören, wenn er es wagte, sich ihr zu nähern. Und doch. Es war wie unter Zwang. Er konnte nicht anders.
Dann beschloss er alles auf einen Karte zu setzen.
Wieder zog er sie in seine Umarmung, diesmal stürmischer, fordernder. Und plötzlich legte er seine Lippen auf ihre, strich mit der Zunge über ihren Mund, knabberte an ihrer Unterlippe und entlockte ihr somit ein wohliges Aufkeuchen. Ein Schauer rieselte über seine Haut und seine Hände wanderten über ihren Rücken hin und her. Mit einem Mal öffnete sie den Mund, sodass seine Zunge in ihre Mundhöhle vordringen konnte und die Feuchtigkeit ihres Mundes schmecken konnte und das Verlangen nach mehr. Eine ihrer Hände lag in seinem Haar, die andere am Saum seines Pullovers, bis sie sich schließlich frech darunter stahl. Ihre Fingerspitzen wanderten über seine Brust bis zu seinem Rücken wo sie sanft seine Wirbelsäule nachfuhren.
Hermine löste den Kuss und mit Tränen in den Augen verkündete sie das, was sie nun schon so lange beschäftigte. „Ron, ich... ich liebe... dich.“
Sie zog ihre Hände zurück und trat einen halben Schritt zurück. Ron keuchte erschrocken auf. Niemals hätte er erwartet, dass dieses scheue Mädchen ihm ihre Gefühle gestehen würde. Soviel Offenheit war einfach nicht ihre Art.
Doch dann legte sich ein befreiendes Lächeln auf seine schmalen Lippen und zog sie wieder in seine Umarmung. „Ich liebe dich, Hermine.“, flüsterte er ihr genüsslich ins Ohr und küsste das verblüffte Mädchen einfach auf den Mund. Es dauerte einige Augenblicke bis sie begriff und sich ihm überglücklich hingab.
Kaum hatte sie sich versehen, befand sich ihre Hand schon wieder unter seinem Pullover.
Sie wollte ihn spüren. Hier und Jetzt. Küsse würden ihr nicht reichen, denn sie hatte schon viel zu lange auf ihn warten müssen. Sieben Jahre lang.
Mit einem Zauberspruch verriegelte sie die Tür und zog dem überraschten Ron das Stück Stoff einfach über den Kopf. Leichte Schamesröte stieg ihm ins Gesicht als er stotterte:“Also, ich... ähm... Hermine. Willst du wirklich...hier und.“
Sie legte ihm lächelnd den Finger auf seine Lippen, führte ihn wortlos zu ihrem Bett und zog die dunkelblauen Vorhänge zu. Wenige Minuten später lagen sie wild knutschend auf dem Bett mit kaum einem Stück Stoff auf der Haut.
Hermine wollte ihn spüren, bei ihm sein, seine Hände auf ihrer Haut fühlen. In seinen Küssen ertrinken. All das fühlte sich so richtig an. Sie wusste dass sie überstürzt handelten, sie wusste es, aber sie konnte es nicht ändern. Ihre Vernunft die sie vielleicht einmal besessen hatte, war wie weggefegt, seit sie mit Gewissheit wusste, dass auch Ron sie liebte.
Mit geschickten Fingern entledigte sie sich ihrer letzte spärlichen Kleidungsstücke und erlaubte ihm so sich noch näher an sie zu drängen. Er war etwas hilflos und noch unerfahren, es ging ihm etwas zu schnell. Aber er sollte sich nicht beklagen. Er würde sein erstes Mal mit der schönsten Frau Hogwarts verbringen, die er obendrein noch liebte und die ihm erlaubt hatte, ihr die Unschuld zu nehmen.
Aber er ließ sich Zeit, drängte nicht und streichtelte stattdessen jeden einzelnen Zentimeter ihres Körpers bis sie sich unter seinen Berührungen wand, im ins Ohr flüsterte wie sehr sie sich nach ihm gesehnt hatte und ihm abermals ihre Liebe gestand. Er nahm alles mit einem Lächeln hin und als er endlich in sie eindrang und den Widerstand durchbrach, nahm er sie fest in seine Arme, wischte die Tränen beseite und flüsterte:“Ich liebe dich so sehr, Hermine. Schon so lange und nun bist du bei mir.“