Fanfic: Ring des Todes

wenn es passieren sollte, sozusagen ein kleiner Vorgeschmack, „bist du ganz tot...“


„Nein!“, brüllte Dragorn auf, stieß den verrückt kichernden Mann von sich weg, sprang in der gleichen Bewegung auf die Füße, machte eine horizontale Bewegung mit dem Sarazenenschwert und der Kopf des Reiters kullerte über den Boden. Der Blutfluss hatte den Boden benetzt und sofort durchstieß ein Energiestrom von Kraft durch den Körper des Ringsuchers, der sich deshalb aufbäumte, brüllend und schnaubend, alle Muskeln bis zum zerreißen anspannend. Die Verletzung an seiner Seite heilte schneller als er es vermutet hatte und etwas anderes geschah auch noch, er fühlte, es musste mit seinem Oberkiefer zu tun haben, riss sein Maul auf und schickte einen dröhnenden Schrei zum Himmel, der mehr als Schmerz und Rache in sich trug. Lange Eckzähne prangten in seinem Mund, standen Heraus wie bei denen eines Wolfes, zum Packen, durchlöchern oder gar töten gedacht. Ein Gewitter zog blitzschnell auf, doch statt dass es zu regnen begann, wallten die Wolken hellbraun, kupfergelb und bronzefarben, grau lag in den schattigeren Ecken und aus der tobenden Wolken und Nebelmenge formte sich ein Gesicht, eine Fratze, die das höchste Grauen darstellte und in dem Moment, in welchem ein Blitz, hell und gleißend, vom Himmel schoss, seinen Bahnen bis hinunter zum Festland setzte und dann direkt auf Dragorn einschlug, der die Arme empfangsfreudig hinaufreckte, suchte sich Blut in seinen Augen den Weg, durchspülte die Pupillen, sodass statt der gewohnten Augenfarbe ein teuflisches Rot entstand.


Das Gesicht öffnete den Mund, um mit einer dröhnenden, tiefen, allmächtig herrischen Stimme zu sagen:


„Mein Krieger des Todes, von dir verheißt die Prophezeiung, dass du einst kommen wirst, wenn sich der Mond blutrot gefärbt hat und sich die gewaltigen Schatten des Bösen über die Landen gelegt haben! Nimmst du an?“


„Ja!“, schrie Dragorn, ein grausam tierisches Brüllen in der Stimme, was noch vom Höllenschlund her hallte.


„Dann vereinige dich mit dem Ring des Todes, oder verfalle auf ewig der Hölle!“


„Satan würde ewig vor mir erzittern, mein Herr und Gebieter! Gebt mir den Ring des Todes!“, rief er, die Hand wie zum Schwur erhoben.


„Nimm so den Ring des Todes, Totenmeister!“, sagte die Stimme und aus den Wolken formte sich ein Hand, die zu einer riesigen Klaue gekrümmt war und sich über den nun tosenden Wassern des Sumpfes hin und her bewegte. Das Wasser teilte sich an einer Stelle, öffnete sich erhaben und ein dämonisch glühender Ring verlies die Tiefen des Tümpels, schwebte durch eine Handbewegung des allmächtigen, reinen Bösen über dem Schilf, was sich wie bei Sturm und Wind bewegte, hinweg und Dragorn brauchte nur die Hand auszustrecken, damit das magische Schmuckstück auf sein Finger gestreift wurde. Flammen schossen aus dem Ring, legten sich wie eine dunkle Aura dicht um den Totenmeister, dessen Aussehen einer Leiche gleichte, die so mit Kraft und Energie gestopft war, das es so aussah, als würden die Muskeln jeden Moment unter der geballten Power platzen. Die Kleider hingen ihm in Fetzen und dreckverschmiert und verkrustet vom Körper, sein Schwert abgenutzt und doch scharf, wie ein Blattchen rostiges Metall, das immer noch hart und unzerstörbar war, was Blutvergiftungen hervorrief in kleine, besonders spitze Splitter in die Haut dringen lies...




1612 Gordolon – Legende von Dragorn dem Totenmeister




Die Menschen sagten, das schiere Grauen wäre geboren worden, hätte sich wie ein schwarzer Teppich über das Land gelegt und alles Vernichtet. Burgen waren zerstört, Dörfer in Brand gesetzt, Frauen und Kinder geschändet, deren Männer im Kampf gegen die Dämonischen Horden Satans gekämpft hatten und blutrünstig zerfetzt worden waren... Der Tot hatte das land schwer getroffen. Normalerweise galten die Männer Mephistos, die zu Tausenden kamen, als sterblich, doch einer unter ihnen, der immer in einer schwarzen Kutte auftauchte und die Herscharen anführte, konnte von keiner Klinge ernsthaft verletzt werden und so siegte am Ende doch das Böse und herrschte über die Welt und da der Durst nach Blut nun nicht mehr gestillt werden konnte, starben auch die Herscharen schließlich, doch einer blieb immer noch erhallten, Dragorn der Totenmeister.




2003 Geeinigten drei Länder – Tagebucheintrag von Dragorn dem Totenmeister




Heute traf ich auf meiner Wanderschaft durch die verwüstete Welt einen Keimling, der aus der Asche des Vulkans entsprossen war. Ich hoffe, dass die Welt bald wieder so wird wie früher. Es ist langweilig so lange zu leben; - ich denke an einen Selbstmord. Aber was wäre wenn auch der scheitern würde? Das wie und wozu kann ich ja noch herausfinden, ich habe ja alle Zeit der Welt.


Aber eines ist mir klar:


Den Ring des Todes werde ich wohl nie wiederabnehmen können, da er in meine Haut hineingewachsen ist...




Ende
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