Fanfic: Worauf ich mein Leben lang gewartet hatte 01-09

Chapter: Worauf ich mein Leben lang gewartet hatte 01-09

~ Staffel 01 : Ato - Zurück




Erste Hälfte


Die Decke bis zur Nasenspitze ins Gesicht und die Beine eng an den Körper gezogen, lag er wach in seinem Bett.


Hatte er eine Lust. Wie ein Hahn zum Eier legen. Naja, aber er musste aufstehen. Es war der erste Schultag nach den ereignisreichen Ferien.


Er hatte jemanden von denen kennengelernt, die ihn vergiftet hatten. Er war nur zwei Tage nach dem ersten Zusammentreffen gestorben. Doch dann hatte er diesen lebend in Kyôtô wiedergefunden und letztendlich wieder verloren.


Jetzt lag er wieder zu Hause in seinem Bett und dachte darüber nach.


Nya, eigentlich war es nicht sein Zuhause. Er wohnte normalerweise allein, wenn er nicht gerade als Kind herumlief und sich vor jemandem verstecken musste.


Gerade, als er die Augen wieder zugemacht hatte, hörte er, wie sie ins Zimmer kam. Sie schaltete das Licht ein. Draußen war es zu dieser Jahreszeit noch dunkel. Er kniff die Augen zu und hoffte, sie würde ihn in Ruhe lassen. Doch das tat sie nicht. Sie kam an seinen Futon und rüttelte an ihm.


„Komm schon Conan. Du musst zur Schule.“.


Er quengelte kurz, ließ sich dann aber doch überreden. Langsam richtete er sich auf und sah sie verschlafen an. Sie hatte einen Pullover an, der ihr etwas zu groß war.


Moment, das war seiner. Hatte sie den etwa aus dem Haus mitgenommen, als sie zur Feier dort gewesen sind? Es war der Pullover, den er im TropicalLand letzes Jahr getragen hatte. An dem Tag, als sie ihn das letzte mal in seinem wahren Ich gesehen hatte.


Schließlich war sie es, vor dem er sich verstecken musste. Sie war nicht die einzige, aber sie gehörte dazu. Würde sie sein wahres Ich kennen, wäre sie in Gefahr. Das konnte er nicht zulassen.


Als er aufstand, machte sie sich davon. Er nahm sich seine Sachen, um sich umzuziehen. Doch vorher würde er noch ins Bad gehen. Langsam kam er voran. Mit einem Elan, wie eine Schlaftablette.


Halt mal. Sie hatte seinen Pullover an? Wieso nicht ihre Uniform?


„Ran, gehst du heute nicht zur Schule? Du hast deine Uniform gar nicht an.“.




Zweite Hälfte


Sie schüttelte den Kopf.


„Doch, aber erst später. Am letzen Tag vor den Ferien hat unser Klassenlehrer gesagt, wir würden heute nicht viel machen. Wir werden eine kurze Gedenkfeier wegen Shinichi abhalten. Er war ja recht beliebt. Kaum jemand kommt gut damit klar, dass er weg ist.“.


Sie sah Conan gedankenverloren an. Shinichi, ob er jemals zurückkommen würde. Oder würde er dort bleiben, wo er ist?


Conan wandte sich von Ran ab und ging ins Bad.


Ran weckte nun auch ihren Vater, damit er nicht den Tag verschlief. Er war zwar inzwischen ein angesehener Detektiv, aber trotzdem musste er dafür auch etwas tun. Er konnte nicht den ganzen Tag schlafen.


Sie tat es auch mit Erfolg und so ging sie zurück ins Wohnzimmer und schaltete das Radio an. Ihr Lieblingslied lief gerade, deshalb ließ sie sich auf dem Sofa nieder und lauschte mit geschlossenen Augen. Mit den Lippen sang sie tonlos das Lied mit.


Kogoro aß derweil Frühstück, doch als Conan aus dem Bad kam, stand er wieder auf und wechselte sich mit Conan ab.


Der Kleine setze sich an den Frühstückstisch und sah zu Ran. Sie hatte schon gefrühstückt. Das machte sie immer. So hatte sie noch Zeit für andere Dinge, die im Haushalt anfielen. Vor allem jetzt, da sie zwei Tage weg gewesen war. Kogoro hatte in der Zeit nicht gerade viel getan. Aber Ran hatte ja extra Eri angerufen, damit sie manchmal vorbeischaute. Doch Conan bezweifelte, dass sie wirklich dagewesen ist.


Als er gerade sein Geschirr abräumen wollte, klingelte es an der Tür. Sofort stand Ran auf, um aufzumachen.


Wer könnte das sein? Normalerweise kamen die drei doch erst später. Vielleicht weil erster Schultag nach den Ferien war, da freuten sich Grundschüler immer noch auf die Schule.




***




~ Staffel 02 : Atarashii - Neu




Erste Hälfte


Als Ran die Tür öffnete, sah sie, wie gewohnt, nach unten. Doch da waren nicht die drei, die sie erwartete hatte. Sie sah wieder auf und erkannte, dass es ein Junge aus ihrer Klasse war. Kurze Haare, die er, wie üblich gegelt hatte. Das machten nicht viele, aber er tat es aus Überzeugung. Eine kleine Brille zierte sein Gesicht, was ihn klug erscheinen ließ. Sein Name ... ? Genau. Imakate Mishiho.


„Mi ... Mishiho. Wieso ...?“.


Er lächelte und winkte kurz Conan zu, der die beiden neugierig beobachtete. Er hatte sein Geschirr bereits weggeräumt und stand nun hinter Ran im Wohnzimmer und sah sie an.


„Ich wollte dich abholen. Du hast vor den Ferien so bedrückt gewirkt. Ich dachte mir, dass dir das vielleicht hilft. Ist etwas spät, ich weiß, aber ich ... “.


Sie wandte sich zu Conan um und dann wieder zu Mishiho. Sie hatte bedrückt gewirkt? Sicher wegen der Feier zu Conan Einzug, die am gleichen Tag war, wie Shinichi’s verschwinden. Sie nickte kurz und bat ihn herein.


Conan sah den beiden nach, als sie in Ran’s Zimmer verschwanden.


Er verzog beleidigt das Gesicht. Hmpf. Sie brauchte keinen, der sie auch noch an alles erinnerte. Viel mehr brauchte sie jemanden, der sie davon ablenkte. Und das konnte Conan nun mal am besten. Er war es ja schließlich, den sie so vermisste, auch wenn er dieser jemand zur Zeit nicht war.


Aber um so jemanden konnte sich Conan jetzt nicht kümmern. Er würde gleich von den DetektiveBoys abgeholt, die jeden Tag bei ihm vorbeikamen. Er fand das manchmal echt nervig, aber manchmal erleichterte ihn das. So machte sich Ran keine weiteren Gedanken um ihn. Sie machte sich so schon genug Gedanken, damit musste er sie nicht auch noch belasten.


Als sie dann schließlich kamen, nahm er seinen Rucksack und klopfte noch einmal an Ran’s Zimmertür, um sich bei ihr zu verabschieden. Sie kam kurz heraus und wünschte ihm noch viel Spaß, bevor er dann ging.


So was, jetzt sah sie fröhlicher aus, als vorhin. Mishiho half ihr wohl doch. Er kannte Mishiho noch von früher. Er war immer recht freundlich, aber manchmal war er auch etwas egoistisch, weil er der Beste in der Klasse war. Einmal wäre er fast ausgetickt, als er auf ein Referat nur eine drei bekommen hatte. Aber er war sehr einfühlsam, wenn es nötig war. Das hatte Shinichi immer ganz gut an ihm leiden können. Ob Mishiho ihn auch leiden konnte, wusste er nicht. Er hatte auch nie gefragt.


Mit einem letzten Blick sah er sich noch einmal zur Detektei um. Kogoro stand am Fenster und sah ihm nach. Ständig wurde er von diesem Möchtegern überwacht. Jeden Morgen stand er am Fenster und sah ihm nach, ob er nun wirklich endlich weg war.




Zweite Hälfte


In der Klasse hatte sich nicht viel verändert. Nur Furiko hatte sich die Haare schneiden lassen. Schon wieder ganz kurz. Das ließ sie ständig machen weil sie keine langen Haare mochte. Den Grund kannte Conan nicht.


Aber dafür waren alle in dem einen Jahr, das er bereits bei ihnen war, viel gewachsen. Vor allem die Jungen. Sie hatten schon am Anfang gewetteifert, wer denn nun der Größte wäre. So ein Kinderkram, als wenn es wichtig wäre, wie groß man war.


Vielleicht sollte er ihnen mal erzählen, dass er mit jemandem befreundet war, der fast 2m groß war. Das wäre ein Staunen.


Conan war jetzt jedenfalls der Kleinste in der Klasse, was ihn nicht störte, aber auch nicht unbedingt fröhlich stimmte. Ein paar Jahre ging das noch gut, aber irgendwann würde auffallen, dass er nicht wuchs und dann würde alles auffliegen. Doch, dass er der Kleinste in der Klasse war, sollte nicht lange so bleiben. Das hatte er irgendwie im Gefühl. Schon komisch, er war sich sicher, größer als ein Klassenkamerad zu sein, doch jedesmal, wenn er sich wieder umsah, waren alle größer.


Der Lehrer kam in den Raum und ließ die Tür offen stehen. Das machte er sonst nie ...


„Guten Morgen. Ich möchte euch in dem neuen Jahr begrüßen und ich hoffe, ihr hattet schöne Ferien und habt das Neujahr gut gefeiert.“.


„Guten Morgen, Sadamoto-sensei!“.


Die Klasse fing an, sich lauthals zu unterhalten. Alle wollten erzählen, was sie gemacht haben. Doch Sadamoto senkte die Stimmung wieder und schrieb in Kanji einen Namen an die Tafel. Aus der Klasse war er aber nicht. Die Namen kannte Conan inzwischen alle, obwohl ihn das überhaupt nicht interessierte.


„Wir haben ab heute einen neuen Schüler. Er ist mit seinen Eltern aus Kyôtô hergezogen und wurde in unsere Klasse eingesetzt. Ich denke, ihr werdet euch gut mit ihm verstehen, er ist recht klug.“.


Er winkte ihn durch die offene Tür herein. Laut den Kanji an der Tafel hieß er Yakau. Aber vielleicht wurden sie auch anders gesprochen.


Doch als er rein kam, sagte er sofort seinen Namen und verbeugte sich formell.


„Hi, ich heiße Tamao Yakau. Ich hoffe, ihr werdet gut mit mir auskommen.“.


Er hatte kurze, schwarze Haare, die, sicherlich mit Gel, zu einer wilden Frisur gezogen waren.


Conan schoss auf einmal die Frage ‚Schon mal gesehen?‘, durch den Kopf, als er ihn direkt ansah. Doch er antwortete sich selbst mit einem ‚nein‘.


Der Lehrer deutete Yakau, in der letzten Reihe am Fenster den freien Platz zu nehmen und wollte mit dem Unterricht beginnen. Doch Conan stand plötzlich auf. Sadamoto merkte dies und fragte, was los sei. Conan senkte das Gesicht und sah zu Boden.


„Darf ich mich neben Yakau setzen? Immerhin bin ich auch recht klug und ... und ... “.


Wieso fragt er das? Gedanklich stellte er sich gerade die Frage, wieso er eigentlich neben Yakau sitzen wollte. Nur, weil er auch recht intelligent war? Gak, vielleicht sollte er sich einfach wieder hinsetzen und die Sache auf sich beruhen lassen.
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