Fanfic: Der See des Todes - oder: Eiskutsche

Junge! Meine Tochter hat mir erzählt, du würdest dich für den Job interessieren... Ich denke, du solltest es erst einmal versuchen. Wann willst du anfangen?" "Wann es ihnen Recht ist Mister... äh..." "Nenn mich Kuririn. Und lass das Siezen und `Mister` weg, Ok?" "Ok, äh, Kuririn... ich komme, wann es DIR Recht ist", gab Trunks ein wenig unsicher zurück. Dann vereinbarten die Männer einen Termin für morgen Nachmittag und Trunks verabschiedete sich. Als er zur Tür ging, hielt ihn das blonde Mädchen auf und drückte ihm einen feuchten Kuss aus den Mund. Nun war Trunks rot wie eine Tomate, winkte ihr mit einem verlegenen Grinsen im Gesicht zu und machte sich auf den Heimweg.


Draußen hatte der Stallknecht Borak schon bereitgestellt, sodass Trunks nur noch aufzusitzen brauchte und die Hufe seines Reittiers über die gepflasterte Hauptstraße des Dorfes donnerten.


Den ganzen langen Heimweg hatte Trunks an nichts anderes denken können, als an die schöne Marron, die ihn auch noch geküsst hatte. Und das vor den Augen ihres Vaters...


Zu Hause angekommen, brachte er Borak zurück in den Stall, Sattelte und Zäumte den Hengst ab und putzte ihn noch schnell. Zu Futtern und zu Trinken hatte der Noriker schon bekommen.


Da es schon so spät war und kein Licht mehr im Hause seines Freundes brannte, beschloss Trunks einfach nach Hause zu gehen und Son Goten morgen alles mitzuteilen. Leise schloss er die Haustür auf und betrat das dunkle Haus. Wie er vermutet hatte schliefen seine Mutter und Bra schon längst. Auch er legte sich auf sein mit Heu und Stroh gepolstertes Bett, deckte sich mit einer dicken Wolldecke, auf der schon viele Flicken aufgenäht waren, zu und fiel in einen unruhigen Schlaf.


Als er am nächsten Morgen aufwachte, war draußen schon lange die Sonne aufgegangen. Also stand Trunks schnell auf, zog sich warme Klamotten an und eilte hinaus zu Bra und seiner Mutter, die gerade dabei waren, ein Hühnchen für das Mittagessen zu rupfen. Sofort lief er zu ihnen und verkündete die wunderbaren Neuigkeiten, von wegen des neuen Jobs und natürlich auch von dem schönen Mädchen. Bulma war ganz hin und weg und zeterte ihren Sohn sofort an: "Wenn du heute Nachmittag ins Dorf gehst, fragst du gefälligst ihren Vater, ob du sie heiraten darfst!" Völlig überrumpelt von dem plötzlichen Wunsch seiner Mutter, musste sich Trunks erst mal setzen. Doch als er gründlich über Bulmas Vorschlag nachgedacht hatte, hielt er es selbst auch für das Beste, um Marrons Hand anzuhalten.


Nach dem Mittagessen traf er sich dann mit Son Goten und sprach auch mit ihm über dieses Thema (Heirat). Auch Son Goten war hingerissen von den tollen Neuigkeiten und freute sich für seinen Freund. Dann musste sich Trunks auch schon auf den Weg zu Marron und ihrer Familie machen. Er borgte sich wieder seinen "Freund" Borak aus und sauste auf ihm ins Dorf. Vor dem Haus Kuririns wartete Marron schon sehnsüchtig auf ihren Herzensbrecher und fiel Trunks gleich um den Hals, als dieser von seinem Reittier gestiegen war. Hand in Hand schlenderten die beiden ins Haus und sogleich zur Hintertür wieder hinaus.


Ein paar kräftige Männer waren damit beschäftigt, einen wild um sich schlagenden Hengst in das enge Gatter, in dem dieser sich nicht bewegen konnte, zu treiben und ihm Zaumzeug und Sattel anzulegen. Trunks staunte nicht schlecht, als er sich bewusst wurde, dass er in ein paar Minuten auf diesem, diesem wilden `Ding` sitzen und mit ihm um seine Ehre, wenn nicht sogar um sein Leben, kämpfen würde. "Und... und den... soll ICH zähmen?!?", stieß Trunks hervor und erntete dafür einen bemitleidenden Blick seiner geliebten Marron. Zögernd legte diese ihre Arme um Trunks` Hals, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn leidenschaftlich. Trunks erwiderte diesen Kuss vorsichtig. Nach einer, für Trunks viel zu kurzen, Weile lösten sie sich voneinander und Marron rannte ins Haus. Mit zwei Fingern berührte Trunks seine Lippen und schaute seiner Liebe verträumt hinterher. Da tippte ihm jemand auf die Schulter und Trunks fuhr herum. Es war Kuririn, Marrons Vater. Sofort fiel Trunks der Wunsch seiner Mutter, der inzwischen auch sein Wunsch war, ein und er verspürte das dringende Bedürfnis, die Frage JETZT sofort auszusprechen. "Ich... ich... habe... eine Frage", stotterte er. "Und die wäre?", fragte Kuririn neugierig nach und hob eine Augenbraue. "Nun komm schon, lass dir nicht alles aus der Nase ziehen, mein Junge!", herrschte er, seinen Blick unverwandt auf den aufgewühlten Trunks gerichtet. "Äh... die wäre... ähm, also, ich... äh..." Trunks stotterte unablässig. Doch dann fasste er sich ein Herz und beschloss, es schnell hinter sich zu bringen: "Ich bitte sie, ihre Tochter Marron zur Frau nehmen zu dürfen!" Nun war es Kuririn, der in unregelmäßiges Gestotter verfiel. Doch auch er rang sich dazu durch und antwortete mit einem einfachen: "Ja, wenn sie es auch will..." Innerlich führten beide Männer Freudentänze auf, denn Trunks war überglücklich, wenigstens von Marrons Vater keine Abfuhr erteilt zu kriegen und Kuririn war froh, dass endlich ein Mann, den auch Marron zu lieben schien, um ihre Hand angehalten hatte. Es waren zwar schon viele Freier für Marron bereit gewesen, doch sie hatte seeeeehr hohe Ansprüche, die bisher noch Keiner erfüllen hatte können.





Nun musste Trunks dennoch seinen Job erfüllen und versuchen, den wilden Hengst, der den Namen `Demon` trug, zu zähmen. Etwas unsicher, aber dennoch entschlossen, sich nicht zu blamieren, schwang er sich auf das wütend schnaubende Tier und zwei Männer öffneten das Gatter. Sofort stürmte Demon in der großen, viereckigen Koppel herum und versuchte vergebens, seinen Reiter abzuwerfen. Eine Weile später gehorchte Demon brav auf die Schenkelhilfen Trunks`.


So ging das mehrere Tage lang, bis zum 24. Dezember (Weihnachten gibt’s bei denen nicht). Da hatte Trunks genügend Lohn für seine Arbeit bekommen und war mit dem vielen Geld nach Hause gegangen. Seine Mutter war überglücklich und als der Steuerneintreiber eintraf, konnte sie die Schulden abbezahlen.




Die Hochzeit, Marron hatte natürlich eingewilligt, Trunks zu heiraten, war für den 27. Januar geplant.


Marron trug ein wunderschönes, weißes Kleid, lang und mit Pelzrändchen bestickt, dass es auch schön warm war. Nach der Trauung (ich schreib jetzt nicht um den heißen Brei herum...), stieg das Hochzeitspaar in eine silberne Kutsche, von schneeweißen Pferden gezogen und auf Kufen (wie ein Schlitten eben) befestigt, Brautjungfer und Trauzeuge (gab`s das damals eigentlich schon? Ich meine, 1900?) waren auch mit eingestiegen. Und so fuhr der Schlitten über den schon lange zugefrorenen Zellersee.




Plötzlich passierte es: Hinter der Kutsche war ein lautes Knacken zu hören und das Eis bekam einen Riss, der zuerst ganz klein war, jedoch immer größer wurde...


Da brach das Eis unter den verzweifelt wiehernden Pferden und dem Schlitten, in dem die Passagiere um ihr Leben bangten.


Bevor die Hochzeitskutsche ganz gesunken war, vernahmen die am Ufer stehenden Leute, die dem traurigen Spektakel mit Tränen in den Augen folgten, einen markerschütternden Schrei: "NEEEEEIIIIIN!!!!!" Es war eindeutig Trunks Stimme. Seine Mutter und Bra wollten sich schon auf das rissige Eis stürzen und zu ihm laufen, sie wurden aber von einigen Männern aufgehalten, die ihnen beipflichteten, es wäre sinnlos ihnen zur Hilfe zu eilen denn dadurch würde man noch weitere Leben verlieren...


Währenddessen sank die Kutsche samt Zugtieren und Passagieren immer weiter auf den tiefgelegenen Grund des eisigen Sees. Es gab keine Überlebenschance für die hilflos strampelnden Menschen (bzw. Halbsaiyajins *g*).






Bis heute blieb der versunkene Schlitten verschollen. Nicht einen einzelnen Knochen, geschweigedenn ein Metall-, Eisen- oder Holzstück hatte man entdecken können. Viele Leute glauben, es sei nur eine Geschichte, an der nichts wahres dran sei. Doch die Nachfahren der Familien Marrons und Trunks` kennen die grausame Wahrheit...






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