Fanfic: Maiju- Ein neues Leben [K.17]

heruntergedrückt und Yamchu kam herein. Er schien überrascht, sie so aufrecht und energisch zu sehen; gleich darauf lief er rot an und wandte das Gesicht ab.


„Wie wär’s, wenn du dir was anziehen würdest?“ schlug er vor.


„Ich wollte grade ins Bad!“ entgegnete Maiju. „Nein, warte mal...“ Sie schnappte sich das T- Shirt vom Boden und streifte es über.


„So! Darf ich vorbei?“


„Ich... sollte mit dir reden...“


Dreimal darf ich raten, worüber!“ Das passte ihr jetzt ganz und gar nicht. Sie wollte nicht an den Grund erinnert werden, warum sie sich so hatte gehenlassen. Fürchtete einen Rückfall.


„Ich denke, einmal reicht! Wie... wie stehst du dazu?“


Maiju zuckte mit den Schultern. „Kann ich denn was dagegen tun?“ Das war als rhetorische Frage gemeint, aber Yamchu fasste sie offenbar anders auf.


„Du kannst. Du kannst immer noch abtreiben.“


„Was ist das?“


„Dir das Kind nehmen lassen.“


„Das geht?“


„Ja, klar.“


Plötzlich sah Maiju wieder Hoffnung. Das war die Lösung. Sie konnte das Problem ganz einfach aus der Welt schaffen. Ihren Leichtsinn rückgängig machen. Dann musste sie nicht auf der Erde bleiben wie sie geglaubt hatte, sondern konnte gehen, um draußen im All ein freies Leben zu führen....Nur...


„Ich weiß es nicht. Lass mir Zeit, das Ganze zu verdauen!“


„Geht in Ordnung. Du hast sowieso noch zwei Monate.“


Eine kleine Stille entstand.


Nach einer Weile fuhr Maiju fort: „Blöd ist nur, dass ich keine Ahnung von Kindern und dem ganzen Drumherum habe!“


„Das wird schon! Im Notfall fragst du halt Mrs. Briefs!“


„Blödmann!“ Maiju stieß ihm den Ellbogen in die Rippen, Yamchu stolperte achtern und fiel der Länge nach hin.


Sofort war sie über ihm und hielt ihn fest.


„Demnächst meinst du noch, ich soll dich fragen!“ zischte sie scherzhaft. Hauptsächlich Galgenhumor, doch schwang in ihrer Stimme auch eine heitere Saite mit, die Yamchu bei ihr noch nie gehört hatte. Das gab ihm Hoffnung, sie würde sich endlich aus ihrem Eispanzer befreien.


„Keine Sorge! Meine Erfahrungen mit Kindern beschränken sich hauptsächlich darauf, wie sie gemacht werden. Theoretisch und praktisch!“


„Ich glaub nicht, dass ich das erst von dir lernen muss!“ erinnerte Maiju.


Yamchu machte ein aufgesetzt schockiertes Gesicht. Pool kicherte über ihn.


„Was macht ihr denn da?“ Mit Bulmas Stimme hätte man Glas schneiden können.


Maiju konnte förmlich sehen, wie es Yamchu heiß und kalt zugleich wurde. Sie sprang auf. Er hockte sich in den Schneidersitz, Kopf gesenkt.


„Bulma... das war nicht das, wonach es aussah!“


„Das sagst du ständig! Fällt dir nicht mal was Besseres ein?!“ Die Technikerin klang, als wäre sie sowieso schon am Überkochen.


„Bitte, wir- wir haben doch nur rumgealbert!“


„Und dabei seid ihr rein zufällig auf dem Boden gelandet! Und rein zufällig trägt Maiju nur ein T- Shirt! Du wolltest dir wohl einen Ersatzpapi für dein Kind angeln!“ fügte sie, an Maiju gewandt, hinzu.


Das war ein Schlag unter die Gürtellinie. Maijus Miene verdüsterte sich.


„He, lass sie gefälligst da raus!“ Yamchu stand auf und stellte sich zwischen die beiden Frauen.


„Da haben wir’s! Und du steigst auch noch voll drauf ein! Wenn du so weitermachst, hast du bald große Probleme mit mir, mein Lieber!“


„Was heißt: so weitermachen?“ fragte Yamchu. Ihm reichte es jetzt. Bulmas Ton reizte ihn aufs Äußerste.


„Wenn du weiter mit Maiju flirtest!“


„So. Ich flirte also mit Maiju. Und wer ist diejenige, die Vegeta nachläuft wie ein junger Hund?“ Er klang völlig neutral, ruhig, - dem zum Trotz, was er fühlte: am liebsten hätte er der türkishaarigen Frau die Rübe abgerissen- . Nicht mehr der bittende Ton, den er Bulma gegenüber in solchen Situationen immer anschlug. Nur Maiju und Pool, der schon seit Jahren Yamchus bester Freund war, hörten das Vibrieren unterdrückten Zorns in der Stimme des Kämpfers.


„Ich und Vegeta? Du spinnst ja total! Aber du -»


«Glaubst du denn, ich hätte das nicht bemerkt ? Wie du ihn immer ansiehst. Dann die Sache mit dem Raumschiff. Du hast sogar eine Boxershort in deinem Zimmer rumliegen, die eindeutig weder deinem Vater noch mir passen würde...“


„Was machst du in meinem Zimmer?!“ schrie Bulma ihn an. Sie schaukelten sich gegenseitig auf.


„Ich habe mir nur etwas zurückgeholt was mir gehört. Den Schnappschuss vom letzten Turnier, du weißt schon. Als du dich so reizend um Vegeta gekümmert hast, ist mir klargeworden, dass ich dir nichts mehr bedeute. Oder noch nie was bedeutet habe. Deshalb hab ich mir das Foto geholt.“


Bulma bebete vor Zorn. „Ach, so ist das? Du dringst unerlaubterweise in mein Zimmer ein, klaust mir ein Foto, das ich geschossen habe, betrügst mich mit Maiju und dann wirfst du mir auch noch vor, Vegeta nachzulaufen! Geh ich halt zu Vegeta, der ist wenigstens stark und nicht so ein feiger Schwächling wie du! Noch dazu einer, der jeder Frau nachrennt, egal wie sie aussieht! Du-“


„Halt den Rand!“ knurrte Yamchu. Jetzt war er wirklich wütend- vorher war er im Vergleich dazu bestenfalls ein wenig sauer gewesen. Jahre runtergeschluckter Wut kamen nun hoch. Maiju merkte, wie sehr er sich beherrschen musste um seine Freundin nicht gleich umzubringen. Bulma wusste gar nicht, in welcher Gefahr sie schwebte.


„Halt jetzt endlich mal den Rand! Du bist doch die, die immer mal mit diesem, mal mit jenem herumgetändelt hat! Zu mir bist du immer dann gekommen wenn es diesem oder jenem mit dir gereicht hat! Und ich hab das mitgemacht, seit ich sechzehn war habe ich immer gehofft, du würdest endlich zu mir stehen und bin doch nur enttäuscht worden! Ich war immer für dich da, hab ständig den Dummen gespielt für dich und du hast es mir nur wieder mit neuen Affären gedankt! Du brauchst mich doch nur als Aushängeschild! Aber jetzt reicht’s mir! Unsere Beziehung ist zu Ende! Aus!“


„So? Gut zu wissen, was du von mir denkst! Geh ich eben zu Vegeta!“ Bulmas Stimme klang dermaßen spitz, dass Maiju ihr allein dafür am liebsten Eine runtergehauen hätte.


„Ja, dann geh doch, geh, zu deinem Saiyajinprinzen!“ Yamchu holte aus, und bevor Maiju noch irgendwas tun konnte, ihn zurückzuhalten, gab er Bulma eine Ohrfeige die sie quer durch den Flur fliegen ließ, sie riss eine Vase um, das Gefäß zerbrach, Blumen, Scherben und Wasser ergossen sich auf den Teppichboden und Bulma landete mitten darin, rollte noch ein wenig weiter und stieß dann mit dem Kopf unsanft gegen die Wand, wo diese eine Kurve machte.


Der Schock hatte sie betäubt; Maiju kannte diesen leeren, ungläubigen Blick, der dem ersten Schlag folgt. Als der Schreck langsam nachließ fing sie an zu weinen. Tränen quollen aus ihren Augen, vermischten sich mit dem Wasser aus der Vase, das von ihren Haaren tropfte, und rannen ihr über die Wangen. Sie bot ein jämmerliches Bild.


Maiju erwartete halb, dass Yamchu sie in den Arm nehmen und trösten oder wenigstens ein entschuldigendes Wort sagen würde, doch er tat nichts dergleichen; er stieß ein echt wölfisches Knurren aus und machte einen Schritt auf Bulma zu. Diese rappelte sich hoch und flüchtete, Panik im Blick, schluchzend.


Maiju hörte ihre hastigen, vom Teppich gedämpften Schritte verklingen.


Yamchu seufzte schwer.


Maiju trat auf ihn zu, wollte ihm die Hand auf die Schulter legen, tat es aber doch nicht.


„Tut- tut mir Leid! Das ist alles meine Schuld!“


„Ach was!“ stieß er hervor. „Das war sowieso schon längst überfällig!“


Dann wandte er sich um und stapfte davon.


Maiju hörte das Klicken des Schlüssels als er sich in seinem Zimmer einschloss.


Pool fiepte traurig. „Das hat ihn echt hart getroffen! Er hätte sie sonst niemals geschlagen, er hat sie abgöttisch geliebt!“


Darauf wusste Maiju keine Antwort.


Liebe...




*****




Bulma rannte, von Panik gescheucht, tränenblind stolperte sie davon und sah nicht, wohin, doch das war ihr egal, sie wollte nur weg. Sie hatte noch Yamchus Knurren im Ohr, sah noch den flammenden Zorn in seinen Augen; so weit hätte sie nicht gehen dürfen.... Ihre Wange brannte höllisch wo er sie getroffen hatte, dabei hatte er nur mit einem Bruchteil seiner Kraft zugeschlagen.


Heißer Schrecken erfasste sie, als ihr einfiel, was passieren hätte können, hätte er mit seine ganze Kraft verwendet...


Unversehens prallte sie gegen ein stahlhartes Hindernis; eine Hand packte sie am Arm und hielt sie fest, sonst wäre sie umgefallen. Bulma schrie vor Schreck, wollte sich losreißen und fliehen; umsonst. Sie gab ihrem Fänger eine Ohrfeige, wehrte sich mit verzweifelter Kraft, doch genauso gut hätte sie auf eine Wand eindreschen können.


„He, reg dich ab, Puppe!“ Eine kalte Stimme.


Vegeta! Zitternd hielt sie inne.


Der Saiyajin musterte sie von oben nach unten. Sie war vollkommen aufgelöst, nass, die Kleidung an mehreren Stellen aufgerissen, Blut sickerte aus vielen kleinen Schnittwunden, ihr Gesicht war tränenverschmiert und auf der Wange prangte ein roter Abdruck in der Form einer Hand.


„Wer war’n das?“ fragte Vegeta gelangweilt.


„Das... Yamchu...“ konnte Bulma nur schluchzen.


Ein seltsamer Funke flackerte in Vegetas schwarzen Augen auf und erlosch gleich wieder. Sie musste ihn sich eingebildet haben.


„Ich wusste ja, dass er ein Idiot ist- aber so ein Idiot...“ murmelte er, mehr zu sich selbst als an Bulma gewandt, und so, als wäre es ihm rausgerutscht ohne dass er
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